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Hackamore oder Gebiss - fragen über fragen
Verfasst: Do, 13. Sep 2007 11:21
von blackylo
Hallo zusammen,
ich beschäftige mich gerade mit dem Thema gebisslos spez. Hackamore oder normal mit Gebiss!
Ich reite seit einiger Zeit meinen Hafi mit Hackamore im Gelände, er läuft damit sehr schön locker und entspannt und meiner Meinung nach besser als mit Gebiss (er läßt sich leichter durchparieren...)
Nun habe ich Nobel 2x auf dem Platz mit Hackamore geritten und er lief absolut locker und entspannt und super in Dehnungshaltung.
Viele Sachen - zb. Übergänge, Volten, Anhalten, RR... waren viel leichter als mit Gebiss!
Es ist sogar jemanden aus dem Stall aufgefallen wie gut er damit läuft.
Nun ist meine Frage - mache ich da weiter oder reite ich nach wie vor mit Gebiss und versuche das er da auch so geht?
welche Möglichkeiten bzw. Grenze habe ich mit dem Hackamore?
nur ganz kurz noch zur Vorgeschichte von meinen Hafi:
ich habe ihn vor ca 2,5 Jahren gekauft - bis dahin lief er fast 3 Jahre im Schulbetrieb - in einen nicht so tollen schulbetrieb mit vielen Anfängern.
er war anfangs sehr hart im Maul - mittlerweile geht es, allerdings packt er sich doch mal gern aufs Gebiss
Zahntechn. hat er kein Problem, Zähne wurden erst vor 1/2 Jahr gemacht!
Danke euch für eure Tips/Anregungen/Infos

Verfasst: Do, 13. Sep 2007 11:36
von kiki
Du hast mit Hachamore oder auch anderer gebißloser Zäumung nicht so die Möglichkeit dein Pferd mal "hochzuholen" was ja je nach Ausbildungsstand mal nötig ist.
Ich reite meine beiden mit Gebiß und Kappzaum ( vier Zügel ) und reite hauptsächlich mit dem Kappzaum, nur wenn ich die Gebißhilfe brauch nutze ich das zweite Paar Zügel.
Wäre eine Alternative.

Verfasst: Do, 13. Sep 2007 11:52
von Medora
Eigentlich hat er Dir die Frage doch beantwortet

: Wenn er gut damit läuft, reit ihn damit! Wirst schon merken, wenn sich was ändert, dann kannst Du doch immer noch zum Gebiss zurückkehren.
Medora
Verfasst: Do, 13. Sep 2007 12:06
von Etienne
Bei uns im Stall wurde auch eine Hafistute mit Hackamore geritten. Anfangs nur im Gelände, später dann auch auf dem Platz. Die Besitzerin meinte, dass die Stute sich unheimlich aufs Gebiss lümmelt und sie mit Hackamore besser in ihre Haltung findet und sich nicht vorn so abstützt. Die Beiden sind so gut zurecht gekommen. Persönliche Erfahrungen kann ich leider nicht beitragen...
LG Sus
Verfasst: Do, 13. Sep 2007 12:07
von ottilie
Ich schließe mich Kiki an:
Wenn Du Richtung Versammlung/Aufrichtung arbeiten willst, dann kommst Du meiner Meinung nach mit dem Hackamore nicht wirklich weiter, weil dann die feinere Hilfengebung über das Gebiß erforderlich ist (zumindest ich kann es nicht anders, bin halt einfach Gebißreiten gewohnt). Besonders die Anregung der Maultätigkeit (Flexionierung) ist dann nicht möglich.
Fürs Gelände würde für mich aber nichts dagegen sprechen, dort mit Hackamore zu reiten. Man muß ja nicht immer alles mit der gleichen Ausrüstung machen. Und wenn er gut drauf anspricht, umso besser. Ich denke, das merkst Du selber mit der Zeit, wie es Euch geht und mit was Du besser Fortschritte/Erfolge erzielen kannst.
Viele Grüsse
ottilie
Verfasst: Do, 13. Sep 2007 12:09
von blackylo
@ottile - im gelände reite ich nur noch mit Hackamore - das stelle ich auch nicht in frage
das gefällt uns beiden besser
mir geht es wirklich nur um die arbeit auf dem Platz
bei der versammlung sind wir ürigens noch lange nicht

Verfasst: Do, 13. Sep 2007 12:16
von kiki
Deswegen sagte ich ja auch je nach Ausbildungsstand.

Verfasst: Do, 13. Sep 2007 13:48
von Sophie-Charlotte
Bei allen gebisslosen Zäumungen sollte man immer im Kopf behalten, dass sie nur zum Signalreiten geeignet sind. Wenn es um Anlehnung geht, braucht man ein Gebiss - und das erschließt sich aus der Anatomie: alle Gebisslosen liegen auf dem Nasenbein und somit auf der Knochenhaut, hier verbietet sich ein Dauerdruck.
Alle, die ohne Anlehnung reiten wollen, haben also die Möglichkeit, ihre Pferde ohne Gebiss sehr weit auszubilden. Klassische Dressur will auf die Anlehnung nicht verzichten, daher wird mit Gebiss geritten.
Um bei der klassischen Dressur zu bleiben: die Anlehnung kommt in der Ausbildungsskala ja nicht an erster Stelle, wenn sich Losgelassenheit, Durchlässigkeit und Gehlust ohne Gebiss besser entwickeln, vor allem wenn das Pferd im Maul schon mal verdorben wurde, bietet sich das gebisslose Reiten ja an, später kann man ja wieder ein Gebiss dazunehmen.
Verfasst: Do, 13. Sep 2007 15:31
von Medora
Sophie-Charlotte hat geschrieben:Bei allen gebisslosen Zäumungen sollte man immer im Kopf behalten, dass sie nur zum Signalreiten geeignet sind. Wenn es um Anlehnung geht, braucht man ein Gebiss - und das erschließt sich aus der Anatomie: alle Gebisslosen liegen auf dem Nasenbein und somit auf der Knochenhaut, hier verbietet sich ein Dauerdruck.
Hmmmm, naja, Dauerdruck verbietet sich doch
immer, auch im Maul

"Anlehnung" sollte doch auch kein Dauerdruck sein, sondern eine möglichst zarte Verbindung.
Medora
Verfasst: Do, 13. Sep 2007 16:14
von Sophie-Charlotte
Die echte Anlehnung kann man auch nicht "nehmen", sie geht vom Pferd aus und kann nur gewährt werden (schöner Satz, stammt leider nicht von mir!).
Selbst bei sensiblen Pferden ist das bei mir aber mehr, als ich z.B. auf dem Kappzaum habe (außer wenn ich eben ein Signal gebe).
André, schreib doch mal was zu Deinem Aha-Erlebnis und ob das Nasenbein-tauglich war!?
Verfasst: Do, 13. Sep 2007 20:25
von Sheitana
Wenn es dir gefällt, reite doch auf Hackamore weiter. Ich würde in diesem Fall ein wenig zweigleisig fahren, die Dinge soweit wie möglich mit Hackamore erarbeiten und dann versuchen, das auf das Reiten mit Gebiss zu übertragen. Vielleicht kannst du ihm das Gebiss so auch wieder schmackhafter machen.
LG
Sheitana
Verfasst: Fr, 14. Sep 2007 09:18
von kiki
Also ich hab durch die Umstellung auf Kappzaum und dem 4 zügeligen reiten, wobei ich das Gebiß nur dann benutze wenn ich es als Hilfe brauche, sonst Kappzaum, meine Gebißphobische Stute total fein und wieder Gebißtauglich hinbekommen.
Sie hat die Zunge über das Gebiß gepackt gehabt und sich total gegengestreckt, anhalten war nicht möglich. Jetzt uf ein leichtes klingeln.
Demnach kann ich dem was Sheitane gesagt hat nur zustimmen.
Allerdings glaube ich nicht, daß wenn du 2 zügelig mal so und mal so reitest das das den Erfolg bringt. ( ich rede hier nur von dressurmäßigen arbeiten nicht vom ausreiten ). D.H. du kannst wenn du das Hackamore drauf hast und das Gebiß drinnen es weitesgehend vermeiden das Gebiß zu benutzen, hast du nur das Gebiß drin, weil du mal arbeiten willst, mußt du ja für alles das Gebiß auch benutzen. ( verständlich?

)
Verfasst: Sa, 15. Sep 2007 08:53
von birdy
Hallo!
Bei uns im Stall wird viel mich H. geritten, worauf hin ich mich diesbez. einmal schlau gemacht habe und eigentlich entsetzt bin, was für eine starke Wirkung das H. hat! Ich persönlich würde dies nicht benutzen, sondern (wenn) eher ein Sidepull o.ä., wo die Wirkung nicht derart stark ist... Bez des Themas zur Versammlung- die Pegasus hatte dieses Jahr einmal einen Bericht rausgebracht und das Ergebnis war nicht eindeutig- es gibt pro und contra. Ich denke, dass eine gebisslose Variante bei "typischen FN Händen" wohl für das Pferdemaul besser ist... LG
Verfasst: Sa, 15. Sep 2007 12:23
von Sheitana
kiki hat geschrieben:
Allerdings glaube ich nicht, daß wenn du 2 zügelig mal so und mal so reitest das das den Erfolg bringt. ( ich rede hier nur von dressurmäßigen arbeiten nicht vom ausreiten ). D.H. du kannst wenn du das Hackamore drauf hast und das Gebiß drinnen es weitesgehend vermeiden das Gebiß zu benutzen, hast du nur das Gebiß drin, weil du mal arbeiten willst, mußt du ja für alles das Gebiß auch benutzen. ( verständlich?

)
Ja Kiki, da hast du recht, das macht mehr Sinn.
LG
Sheitana
Verfasst: Sa, 15. Sep 2007 12:52
von emproada
Naja, mann sollte sich auch immer vor Augen führen, dass man mit einer mech. Hackamore dem Pferd den Kiefer brechen kann.
Und für dressurmäßige Arbeit finde ich es viel zu schwammig.