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Sitz- und Handfehler - wie korrigieren?
Verfasst: Mi, 03. Okt 2007 22:38
von Carmen
Hallo!
Hab mich heute durch Zufall hierher verirrt und bin gleich hängengeblieben.
Ich habe zwei (Haupt-)Probleme beim Reiten und hoffe, jemand hier hat ein paar heiße Tips für mich, wie ich die für mich korrigieren kann.
Zum einen habe ich die dumme Angewohnheit, stets meinem Pferd aufs Genick zu gucken. Dadurch sitze ich natürlich krumm. Wenn ich mich drauf konzentriere, schaffe ich es, mal ein paar Minuten gerade zu gucken, aber dann bin ich wieder so aufs Pferd konzentriert, dass ich in mein altes Schema verfalle.
Dann hätte ich gerne gewusst, ob jemand einen Tip hat, wie ich meine Hände ruhiger bekomme. Ich mache einfach zu viel mit den Zügel, wirke dabei auch mal rückwärts ein und bekomme auch das nicht in den Griff.
Mit meiner Reitlehrerin arbeite ich zwar an beiden Problemen, aber die steht ja nicht immer neben mir. Gibt es irgend etwas, das mir hilft, mich dabei besser selbst zu kontrollieren?
Danke.
Verfasst: Do, 04. Okt 2007 08:14
von birdy
Hallo Carmen!
Ich denke, dass das Ruhig-werden in deinen Händen und mit deinem ganzen Körper eine reine Übungssache ist.
Viell kann dich jdn vermehrt an die Longe nehmen oder du schnallst einmal einen Voltigiergurt drauf? Mir persönlich hat dies viel geholfen, zudem bin ich oft ohne Sattel geritten (anfangs mit Halfter) und habe mich selber ständig ermahnt. Es gibt noch den guten alten Gertentrick- Gerte hinter den Rücken zw Ellenbogen legen, dann tuts bei jeder Bewegung weh...
Einmal aufgenommen zu werden kann auch Wunder helfen.
Bez des "auf das Genick gucken"- warum machst du dies?
Versuche viell vermehrt auf dein allg Reitgefühl zu achten oder nutze einen Spiegel.
Ich schaue auch oft auf das Genick, aber verwerfe dabei nicht meinen ganzen Körper...
LG
Verfasst: Do, 04. Okt 2007 08:59
von Sheitana
Hallo Carmen!
Bezüglich der Hände. Was hast du für einen Sattel? Hast du das vielleicht vorne einen Riemen dran oder kannst du einen dran machen? Dann könntest du da die kleinen Finger einhaken, dann kannst du die Hände nicht mehr so unruhig halten.
LG
Sheitana
Verfasst: Do, 04. Okt 2007 09:16
von dshengis
Keine gute Idee, denn es geht doch auch darum, die Hände in Relation zum Pferdemaul ruhig zu halten: Das heißt, die Hände des Reiters dürfen nicht bei jeder Bewegung des Pferdekopfes starr bleiben, sondern müssen weich mitgehen. Wie soll das gehen, wenn sie am Sattel fixiert bleiben?
LG A.
Verfasst: Do, 04. Okt 2007 09:18
von chica
V.a. werden mit solchen Methoden eher die Symptome anstatt die Ursachen bekämpft. Am besten mit der RL mal Sitzlonge machen, damit Du Dich nur auf den Sitz konzentrieren kannst.
Verfasst: Do, 04. Okt 2007 09:33
von Carmen
Hallo!
Danke erstmal für die Antworten. Ich weiß nicht genau, warum ich runter gucke. Wahrscheinlich ist es mal daraus entstanden, um zu sehen, was mein Pferd macht und wie es auf meine Hilfen reagiert. Jetzt ist die Angewohnheit da, obwohl ich eigentlich ja fühle, was mein Pferd tut.
Longenstunden werde ich auf jeden Fall nehmen.
Was meine Hände betrifft, so ist es nicht so, dass ich ständig damit wackle. Ich sitze unabhängig und kann meine Pferde auch komplett auf Gewicht reiten, wie es ja auch sein soll. Aber wenn es ans Stellen geht oder an leichte Paraden, bin ich etwas grobmotorisch. Wahrscheinlich muss ich mich da einfach eine Weile sehr darauf konzentrieren. Womit ich dann wahrscheinlich wieder auf meine Hände gucke...
Ich denke einfach, dass man solche Probleme nicht in den Reitstunden geregelt bekommt, sondern nur Anregungen dafür, wie es sein soll. ÜBen muss ich es ja doch allein. Es sei denn, ich nehme täglich Stunden, was nicht funktioniert, so schön es auch wäre.
Verfasst: Do, 04. Okt 2007 10:15
von Wolke
Hmm ... was die Hände betrifft würde ich mich mal drauf konzentrieren, die Hilfen nur aus den Fingern heraus zu geben. Denk nicht an "Hand", wenn es ums Stellen geht, sondern an "Fingerspitzen", dann werden die Hilfen gleich viel feiner. Du könntest auch jeweils ganz gezielt ein paar Minuten feine Zügelhilfen üben. Konzentriere dich in dem Moment nur darauf, wirklich fein mit der Hand zu sein. Darauf wirst du sicher auch fühlen, wenn du zu grobe Hilfen gegeben hast.
Verfasst: Do, 04. Okt 2007 11:20
von Gelchen
Hallo Carmen,
für Katzen gibt es so weiche Tischtennisball grosse Speilbälle. Dies mit den Zügeln in die Hand nehmen, die Zügel mit den Bällen gerde so fest halten das du die Bälle nicht verlierst. Ein leichtes zudrücken entspricht einer halben Parade, ein stärkeres lang anhaltenderes zudrücken einer ganzen Parade.
Eine weile mit den Bällen reiten, dann die Bälle in die Tache stecken und ohne weiterreiten, dabei den Unterschied nachfühlen. Kann man beliebig oft machen und man braucht niemanden dazu.
Gruss
Angela
Verfasst: Do, 04. Okt 2007 11:46
von minou
Hallo Carmen,
ich schließe mich Wolke an. Irgendjemand hat mal gesagt "Gib nach wenn du ziehen willst!". Dieser Satz spukt mir ständig bei Reiten im Kopf rum.
Seitdem gehe ich viel bewußter mit meinen Händen um.
Gegen das ständige runterschauen hat mir folgendes geholfen: Ich stelle mir vor, daß mich jemand am (bei mir nicht vorhandenen) Zopf packt und ständig nach oben zieht. Solche "Bilder" funktionieren super. Man muss sie halt im Unterbewußtsein abspeichern und schon vor`m losreiten abrufen.
Vielleicht sitzt Du auch nicht richtig auf Deinem Hintern? Ich finde wenn mach richtig schön gerade (nach oben "gefühlt") sitzt, kann man gar nicht so nach unten schauen, weil Schultern und Nacken total verspannen. Zumindest bei mir ist das so.
Probier es einfach mal aus.
LG Carola
Verfasst: Do, 04. Okt 2007 12:32
von smilla
Runterschauen:
Du könntest dir vorstellen, deinen Kopf an einer Wand anzulehnen. Wenn dein Kopf "abhaut" wieder den Kontakt suchen.
Hände:
Die Zügel nur so festhalten, dass die Zügel nicht auf den Pferdehals fallen. Faust zwar (locker) geschlossen halten, aber nicht krampfen!!! Außerdem dran denken, dass die Ellebogen gewinkelt sind und ganz locker mitschwingen.
Verfasst: Do, 04. Okt 2007 13:12
von Mela
Also zu allerst gibt es geniale Reiter die ständig aufs Pferd schauen (allen voran Meister Nuno Oliveira), man kann nicht alle Reiter in das Schema F pressen. Es ist genauso oft ein Problem, wenn Reiter zu gerade aus schauen, das blockiert oft die Hüfte. Probier mal aus, einfach gerade aus zu gehen, einmal mit den Augen am Horizont und dann einen Tick weiter unten. Achte auf Atmung, Balance und Bewegungsfluß.
Für alle Themen rund um den Sitz kann ich sehr das neueste Buch von Eckard Meyners empfehlen, da sind ganz viele konkrete Übungen für alle möglichen Sitzfehler drinnen. Es heißt Bewegungsgefühl und Reitersitz.
Bezüglich der Hände fällt mir ein gutes Bild aus dem Centered Riding ein: stell dir vor du hast Gewichte an den Ellbögen, so daß sie ganz schwer nach unten hängen, so können die Hände freier und leichter sein. Auch eine gut Übung ist das Reiten mit Weingläsern (Plastik wäre gut

), füll sie mit Wasser und versuche damit Schritt, Trab und Galopp zu reiten. Du kannst dir auch ein Stück Heuschnur in die Mähne deines Pferdes binden und zwar dort wo du deine Hände haben willst, was immer du dann reitest, die Hände sollten nie hinter diese Markierung kommen. Ach ja, noch ein Tip den ich v. Desmond O'Brian hab: stell dir vor deine Hände vor dir zu tragen.
Hoffe irgendwas davon hilft dir weiter.
lg
Mela
Verfasst: Do, 04. Okt 2007 13:17
von Mela
Schau mal auf diesen Link, in die Bildergalerie
http://www.sporthaflinger.ch/
die Pferde gehen sicher sehr gut, aber die Reiterin blockiert sich selbst, weil sie ihren Kopf so krampfhaft nach oben hält und die Hüfte blockiet, siehe auch darunter bei den Galoppfotos mit dem Hafi.
Verfasst: Do, 04. Okt 2007 19:35
von Carmen
Ich denke, das Runterschauen hat auch damit zu tun, dass ich meisten so durch die Gegend laufe - mit leicht gesenktem Kopf. Ich finde einfach, dass ich dadurch leicht nach vorne falle und mir dadurch natürlich einen Teil der Einwirkung versaue.
Sagt mir mal, wie eurer Meinung nach eine halbe Parade am äußeren Zügel auszusehen hat und wie das STellen am inneren. Ich bin nämlich seit gestern total verwirrt. Ich reit mit ganz leicht geöffneter Hand, d.h. Zeige- und Mittelfinger sind fest, aber Ringfinger u. kleiner Finger leicht geöffnet. Gebe ich eine Parade oder stelle das Pferd, dann schließe ich die Finger, Notfalls eben auch öfter.
Irgendwie war meine Reitlehrerin gestern damit nicht einverstanden. Gut, außen hab ich die Hand nach hinten gezogen. Das sehe ich ein. Aber stellen soll ich mit Drehung im Handgelenk nach innen. Ich dachte eigentlich, das sei eine gröbere Hilfe als Finger schließen?!
Ich werde sie dazu nächste Woche nochmal löchern. Aber so im Nachhinein verstehe ich gerade nur Bahnhof.
Wie gesagt: Ich habe nicht das Problem, die Hände hochzuziehen oder im Trab mitzubewegen oder was auch immer. Es sind immer Parade und Stellen, was mir Probleme bereitet. Wobei ich bis gestern fand, mein Stellen sei gar nicht mehr so schlecht...
Ich hab ja eigentlich den Ehrgeiz, irgendwann mal auf Kandare reiten zu können, aber meine Hände

Verfasst: Do, 04. Okt 2007 22:00
von Wolke
Mela hat geschrieben:Schau mal auf diesen Link, in die Bildergalerie
http://www.sporthaflinger.ch/
die Pferde gehen sicher sehr gut, aber die Reiterin blockiert sich selbst, weil sie ihren Kopf so krampfhaft nach oben hält und die Hüfte blockiet, siehe auch darunter bei den Galoppfotos mit dem Hafi.
Die Beobachtung ist richtig. Zu ihrer Verteidigung muss ich aber sagen, dass die Reiterin körperliche Einschränkungen hat. Ich weiss nicht genau in welcher Form, aber ich könnte mir vorstellen, dass die Haltung des Kopfs damit zu tun hat.
Verfasst: So, 07. Okt 2007 06:18
von Schnattje
Guten Morgen,
ea gibt eine Übung aus dem Bereich des Centered Riding , das heißt offene Augen.
da geht es darum was du alles sehen kannst , Konzentrierst du dich auf einen Punkt , z.b. das Pferdegenick dann ist dein Sichtfeld begrenzt . Versuchst du aber bewußt auch die Randbereiche mit zusehen weitet sich dein Blickfeld und der Witz an der Sache , du bist aufrechter und bringst mehr Spannung in den Körper , aber ohne zu verkrampfen.
Ich bin/war auch so eine , die gerne mal mit vorfallenenden Schultern , den Blick auf die Straße geheftet durch die Gegend geschlurft ist.
Dieses Spiel mit dem Blickfeld hilft da ungemein .