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S-Dressur von Sabine Gistl mit Vorwort von Philippe Karl
Verfasst: Do, 04. Okt 2007 08:51
von birdy
...oder wie man ein gutes Pferd unreitbar macht.
Hat diese Buch schon wer? Wenn ja, wie ist es denn?
Verfasst: Do, 04. Okt 2007 09:01
von dshengis
Das wird schwierig, denn
amazon hat geschrieben:Verfügbarkeit: Dieser Artikel ist noch nicht erschienen.

Aber das Titelbild spricht Bände
LG A.
Verfasst: Do, 04. Okt 2007 09:13
von birdy
Ja, bei amazon gibt es ihn noch nicht, aber im Handel kann man ihn wohl schon bestellen... LG
Verfasst: Do, 04. Okt 2007 10:25
von Sorraja
Bei Amazon auch.

Bei WuWei steht übrigens, dass das Buch erst im Oktober erscheint. Da kann man auch einen
Ausschnitt des Vorwortes lesen.
Klingt interessant. Ich finde es nur etwas preisintensiv - 60 Seiten für ~ 20 Euro, wenn man bedenkt, dass das Buch laut Amazon in Deutsch und Italienisch ist, dann kommt man auf 30 deutsche Seiten.

Verfasst: Do, 04. Okt 2007 13:51
von birdy
Ja, teuer scheint es allemal
Als ob wir alle so viel Geld haben!! Wir haben Pferde- da hat man kein Geld

Verfasst: Mo, 08. Okt 2007 09:19
von Steffen
Es lebe die differenzierte Auseinandersetzung mit dem Thema
Das bei amazon zu lesende Vorwort von dem modernen Meister PK läßt ja erwarten, dass es endlich mal wieder ein Buch gibt, in denen diejenigen ihre ultimative und unanfechtbare Bestätigung finden, die in Verblendung und verzücktem Glauben an die Wiederauferstehung der alten Meister glauben.
Ein Buch, dass all diejenigen begeistern wird, die glauben, dass Pferde in den "guten alten Zeiten" besonders fein behandelt und geritten wurden, wie man ja an vielen schönen alten Bildern sehen kann, wo Pferde teils mit Kandare und Schlaufzügel so stark verbogen werden, dass die heutige Dressur sich dahinter bestimmt nicht zu verstecken braucht. Aber Zynismus ist immer schon weit einfacher als reiterlich zu zeigen, wie es besser geht. Angefangen von Herrn Hempfling über eine Vielzahl von Meistern, die es ihm im Verkünden von Parolen und vor allem im Abschöpfen von Geld ihrer Anhänger gleich getan haben, gibt es endlich wieder einen Grund sein Geld nicht in reiterliche Ausbildung sondern in Munition für hochwertige Diskussionen zu stecken. Ich finde ein Buch, dass sich preislich für diese Verhältnisse noch im Rahmen hält.
Neben den vielen Kritikpunkten, die in der Dressur (wie übringens in fast allen Wettbewerbssportarten) mit Sicherheit berechtigt sind, scheint mir jedoch - zumindest in guten Ausbildungsställen - das reiterliche Niveau heute gar nicht so übel. Unarten und Fehlentwicklungen finden auch in der Dressur ihre Kritik und wie in jeder Kunst gibt es unterschiedliche Wege. Im Gegensatz zu einigen neuen Meistern, die sich darauf beschränken das System zu kritisieren halte ich mich lieber an Reiter, die auch innerhalb der Dressur zeigen, wie Pferde mit korrekter Ausbildung zu Höchstleistungen geführt werden. Der direkte Bezug von de la Guérinière über Baucher zu PK als einzig wahre Lehre scheint mir wirklich etwas gewagt. Zu viele PK Schüler zeigen auf den Reitplätzen wie es nun wirklich nicht geht. Nur durch das ständige Strapazieren des Wortes "Légèreté" allein, erhält man noch kein durchlässiges Pferd, auch wenn viele diesen Eindruck gerne erwecken und sich daran berauschen. Gerade die Lehren von Herrn Baucher sind im Zusammenhang mit der feinen Ausbildung eines Dressurpferdes durchaus umstritten. Man versucht dann zwar auf die verschiedenen Phasen des Herrn Reitmeisters zu verweisen, das allein jedoch scheint mir noch nicht ausreichend, um nun hier die lange erwarteten Alternative zur bösen Dressur zu finden. Interessant ist in diesem Zusammenhang übrigens, was die Vertreter der namhaften Reitinstitute von solch gewagten Heilslehren halten. Hierzu gibt es ja ausreichend Kommentare von Vertretern der spanischen Reitschule in Wien und anderer namhafter - im Unterschied zu den modernen Meistern auch allgemein anerkannter - Institute.
Schlecht ist nach meiner Beobachtung das reiterliche Niveau häufig da, wo mehr diskutiert als geritten wird, wo man sich zwar die Lehren aller großer Meister der Vorgeschichte und der Neuzeit um die Ohren haut, die dazugehörige Reiterei aber zeigt, dass diese Lehren entweder nicht erstanden wurden, oder dass vor lauter Entrüstung über die Dressur einfach keine Zeit bleibt sich in den Sattel zu schwingen und zu reiten.
Grundsätzlich finde ich es gut, dass sich jemand auf humorvolle Weise mit den zum Teil sicher zutreffenden Misständen in der modernen Dressur auseinandersetzt. Das Vorwort jedoch zeigt, wozu dieser eigentlich gute Ansatz wieder entartet. Schade um die eigentlich gute Idee...

Verfasst: Mo, 08. Okt 2007 10:07
von horsman
*brüll*
nun wird der Turnierdressurzirkus schon humoresk durch den Kakao gezogen - nette Idee.
Aber wie so oft, wird es die, die es angeht nicht erreichen.
Verfasst: Mo, 08. Okt 2007 12:28
von Francois
Steffen hat geschrieben:
Grundsätzlich finde ich es gut, dass sich jemand auf humorvolle Weise mit den zum Teil sicher zutreffenden Misständen in der modernen Dressur auseinandersetzt. Das Vorwort jedoch zeigt, wozu dieser eigentlich gute Ansatz wieder entartet. Schade um die eigentlich gute Idee...

Auf Missstände im Dressursport hinzuweisen ist sicherlich lobenswert, aber ich befürchte, wie auch horsmän es schon bemerkte, dass die Wirkung nahe Null gehen wird. Es ist höchst fragwürdig, ob die derart angeprangerten Dressurreiter sich ein solches Werk anschaffen werden. Die Aufmachung als Hardcover-Buch lässt mich zweifeln, ob tatsächlich nur „edle“ Absichten hinter diesem bei Amazon gelisteten Werk stehen. Soweit ich das vom Cover und von der Verlagsbeschreibung her ersehen kann, handelt es sich um eine Ansammlung von komisch überzeichneten Darstellungen, in denen sich die Kritik am aktuellen Turniergeschehen ausdrückt, und die den Betrachter zum Nachdenken anregen sollen – also um Karikaturen. Solche Karikaturen gehören in Zeitschriften, die von Turnierteilnehmern gelesen werden, damit sie wirklich Wirkung entfalten können. Das schafft zwar keinen großen Profit, aber es wäre weiteren Diskussion sicher dienlicher.
Besonders enttäuschend finde ich dann den eingeschlagenen Distributionsweg, wenn man im Vorwort von
…"Légèreté" - einer Philosophie, die ihren Ruf als Reiterei “à la franςaise" den alten Meistern La Guérinière, Baucher und General L"Hotte verdankt…
liest. Gerade in der Zeit eines Baucher und eines L’Hotte war die Karikatur in der PRESSE DAS Mittel um Diskussionen in der Öffentlichkeit zu führen. Wenn man sich nicht nur einzelne Zitate aus den Werken der großen Meister herauspickt und dabei diesen Zugrunde liegende Philosophie und Reitkultur außer acht lässt, wird man feststellen, dass man in jenen Zeiten eine ganz andere Streitkultur hatte und sich demzufolge auch auf höherem Niveau mit Grundfragen der Reiterei auseinandersetzte.
Aber es erscheint mir mittlerweile symptomatisch für viele publizierende Kritiker der aktuellen Dressurreiterei zu sein, dass man sich lieber gewinnbringend an die ohnehin schon einsichtigen Gegner einer solchen Reiterei wendet, als dass man einen ernsthaften Dialog mit der „Gegenseite“ sucht. Das aktuelle „Streitgespräch“ zwischen Karl und Hess macht dies, wie ich finde, ebenfalls sehr deutlich: Viel Abspulen altbekannter Phrasen – wenig konstruktiver Dialog.
Irgendwie besonders passend finde ich dann doch das von P.K. gebrachte Zitat: „Der Zyniker ist der, der den Preis von allem, jedoch den Wert von nichts kennt" (Oskar Wilde).
Viele Grüße
Francois

Verfasst: Mo, 08. Okt 2007 15:23
von Mela

ich glaube auch, daß die ganze Sache in die falsche Richtung läuft, wenn die eine Seite (classiquer) die andere Seite (FN) total verteufelt und auch gar kein gutes Haar an der anderen Seite läßt, verhärten sich die Fronten immer mehr, anstatt Raum für einen echten Dialog zu schaffen.
Mich hat auch das Streitgespräch zwischen Hr. Hess und Hr. Karl sehr nachdenklich gestimmt, Hr. Hess hatte noch konstruktive Ansätzte, Hr. Karl fand ich sehr dogmatisch, was erstaunlich anmutet, wenn man den Titel seines Buches bedenkt.
Mich erinntert die ganze Sache ein wenig an den ewigen Streit von Schulmedizin und Alternativmedizin, anstatt sich ständig zu bekriegen, wäre es für alle Beteiligten (Patienten!) besser zusammen zu arbeiten. In dem FN/classique Fall sehe ich das ähnlich.
Zweifellos passiert in der Tunierszene viel Unfug und es ist sehr wichtig im Sinne der Pferde darauf hinzuweisen, nur ist niemanden ein Gefallen getan, wenn sich die Fronten immer mehr verhärten, das hilft Niemanden.
lg
Mela
Verfasst: Mo, 08. Okt 2007 15:45
von horsman
Das Problem was die FN nunmal hat, und das hat Herr Karl (noch) nicht, sind die vielen Leute, die unter der FN-Flagge schlechtes tun. Dazu kommen dann noch die Turnier-Ritte, die zwar fragwürdig sind, aber dennoch von FN-Beauftragten Richtern für gut bis weltmeisterlich bewertet werden.
Solange Herr Karl noch als alleiniger Herrscher über "sein" System die Zügel in der Hand hat, hat er es diesbezüglich viel einfacher. Mit der Heranbildung von Lehrern "nach P.K." wird er diesbezüglich bestimmt auch so seine Probleme kriegen, aber die hat er sich dann hausgemacht.
Lass doch die beiden ihre Fronten bilden.
Solange "wir" noch einen fruchtbringenden Austausch diskutieren ist es doch wurscht. Herr Karl ist übrigens auch nicht alleiniger Inhaber der Ideen der Legerete.
Verfasst: Do, 11. Okt 2007 20:09
von morimur
Was fehlt an dem Frontenkrieg ist eigentlich die dritte Front, nämlich die klassische deutsche Reitkunst in der Tradition eines Podajsky, eines Seunig, eines von Neindorff. Von denen ist die FN nämlich genausoweit weg wie von den Legerete-Boys. Wobei sich die Frage stellt, wer nach Neindorffs Tod hierfür eigentlich noch ein repräsentativer lebender Vertreter sein könnte

, mir fiele jetzt so auf Anhieb keiner ein. Aber diese Tradition weiter zu beleben, wäre durchaus mal was.
Verfasst: Sa, 20. Okt 2007 09:01
von maurits
horsmän hat geschrieben:Das Problem was die FN nunmal hat, und das hat Herr Karl (noch) nicht,
Nein???
Ich habe allerdings Vertreter der P.K. Fraktion gesehen, wo ich nicht wusste,ob ich lachen oder weinen sollte...und diese kamen aus seinem sagen wir mal engstem Dunstkreis.
In Kurzform: ein im verhaltenen Tempo zuckelndes Pferd, welches diesem Tempo wohl diverse Seitengänge beherrschte, aber mit Lektionen wie Galopp auf dem Zirkel oder mal Arbeitstrab gnadenlos überfordert war.
Da zeigte sich dann ein schiefes Gehopse mit extrem verworfenem Genick, jegliche in meinen Augen "gesunde" Vorwärtstendenz wurde von recht eindrucksvoll hochgerissenen Händen regelrecht erstickt. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass besagte Reiterin ein normales Gangmass nicht aussitzen konnte.
Die Hände waren bis auf Ohrenhöhe bei dieser Vorführung, und dem Pferd sah man förmlich an, dass es sich aus Angst vor der Handeinwirkung förmlich schleichend hinter dem Zügel verkroch.
Anlass war eine Vorführung "Legerete contra FN"
Von Leichtigkeit, Gleichgewicht, keine Spur, es war einfach nur peinlich.
Das Pferd suchte keinerlei Anlehnung, trat nicht über den Rücken, hatte keine Hinterhandaktivität.
lg
maurits
PS: @Steffen, schön, dass Du wieder da bist, habe im Parallelforum lang nichts mehr gelesen oder gehört, mit Deinem Beitrag sprichst Du mir wieder einmal aus der Seele.

Verfasst: Sa, 20. Okt 2007 11:55
von Josatianma
Da es hier um ein Buch geht, welches (wenn ich das richtig mitbekommen habe) noch gar nicht erschienen ist, sollte hieraus nicht mal wieder eine der vielen Diskussionen über die schöneren und unschöneren Beobachtungen einer jeden Reitweise entstehen.
Warten wir ab bis das Buch erschienen ist, lesen es und reden dann über das Buch.
Verfasst: Mi, 07. Nov 2007 14:06
von Rapunzel
morimur, da haste recht - die leute dürfte es aber ja nach PK gar nicht geben - also welche, die nicht mit hoher hand agieren und nicht "balance vor bewegung" und/oder "hand ohne bein" lehren und TROTZDEM unverschämterweise die fehler der FN nicht machen und schön und fein reiten - wo kämen wir da denn hin, so ganz ohne einfach strukturiertes feindbild!
die vertreter gibt es durchaus - ich habe das glück, einen davon als RL zu haben. zu nennen wäre hier sicher auch melissa sims als "erbin" von EvN.
Verfasst: So, 18. Nov 2007 11:52
von Larry
Jaaaa, hatte große Freude dieses Buch zu lesen.
Leider erinnert mich der Aufbau etwas an die alten in Din A4 gehaltenen Micky Maus Bücher. Es hätte gern noch ein wenig hochwertiger sein können.
ABER, schade nur, die Leute die es lesen, sind wohl nicht die, die es betrifft.
So hat doch der arme Theodor eine recht große Mitgliedschaft in Reihen der Pferde und Fräulein Beatrix`s Familie scheint in jedem Stall einen Ausläufer ihrer Familiensippe zu haben.
Habe ich nicht neulich erst wieder eine scheinbar enge Verwandte von Ihr auf einem Abreiteplatz gesehen?! Wären die Füße nicht so hübsch in die besten Reitoutfits gesteckt worden, hätte man ja ein bissl grün durchschimmern sehen können..
