neuer Barocksattel und ich kann nicht sitzen!!!

[minou]

Ich bin heute zum erstenmal mit meinem neuen Barocksattel "Renaissance" von Deuber u. Partner geritten. Im Schritt und im Galopp ist er herrlich zu sitzen, aber im Trab bin ich mir vorgekommen wie ein Anfänger. Ich muß mit sehr langen Bügeln reiten weil ich mich sonst an dem unteren Rand des Sattelblattes aufscheuere. Meine Beine konnte ich kaum ruhig halten, geschweige den vernünftig auf mein Pferd einwirken. Mein Vierbeiner dagegen ging super locker und war extrem rittig. Nach langer Suche scheinen wir nun für`s Pferdchen den richtigen Sattel gefunden zu haben. Was habt ihr für Erfahrungen mit Barocksättel. Ist das gute Sitzen Gewöhnungssache? Der Sattel ist auch noch sehr hoch und muß sich erst setzen. Wie lange wird das dauern???

LG Carola

[DaMoTiRo]

Darf ich mal ne doofe Frage stellen ?

Warum kauft man sich einen Sattel, in dem man nicht sitzen kann ? Hast Du den denn nicht vorher ausprobiert ?

[Colloid]

Hattest du vorher einen Sattel mit Pauschen?

[minou]

Ich habe ein anderes Modell ausprobiert (ehemaligen Branderupsattel).
Das war vor ca. 3 Monaten. Da hab ich gerade mit dem Einreiten angefangen und konnte nicht besonders viel ausprobieren. Da hatte ich aber ein gutes Gefühl. Den jetzigen Sattel kannte ich nur aus dem Prospekt. Der wird nur auf Bestellung hergestellt, drum gab`s ihn nicht zum probereiten. Im Prospekt steht, das die Sättel alle ähnlich sind (wurde mir auch vom Verkäufer, WOW, bestätigt), und sich vom Sitzgefühl kaum unterscheiden. Der "Renaissance" gefiehl mir und meinem Mann halt einfach besser.
Wahrscheinlich wird das Sitzen mit der Zeit besser werden. Bin sonst eigentlich in allen möglichen Sätteln "gleich zuhause gewesen".

Mein letzter Sattel hatte Pauschen, der neue hat auch welche. Hab ich aber gleich rausgebaut, dann ging`s besser.


Carola

[Priesel]

He, ich habe mit meinem Sattel die gleiche Geschichte durch.

Hatte auch zur Probe einen Branderup, der super war (auch fürs Pferdchen) und dann bei eins zwei drei einen Renaissance ersteigert. Ging auch erstmal gar nix.

Im Gelände war für mich die "Eingewöhnung" leichter, ich konnte z. B. im Galopp plötzlich super sitzen, da hatte ich immer so meine Sorgen mit Knie hochziehen. Trab war sehr schwierig (vor allem Leichttraben), aber mittlerweile funzt das prima. Bei mir wars reine Gewohnheit (muss sagen, dass ich am Anfang auch etwas enttäuscht war...)

Ich habe derzeit die Pauschen noch dran.

[minou]

Hallo Priesel,

enttäuscht bin ich nicht. Andere Leute können anscheinend auch mit solchen Sätteln reiten, dann werd ich`s auch irgendwann schaffen.
Ich tu mich beim Aussitzen generell auf meinem Knabbi noch schwer, wir fangen ja gerade erst richtig zu reiten an. Bis jetzt waren wir fast nur im Gelände. Verblüfft bin ich, wie schön das Pferdi mit dem neuen Sattel zu reiten ist. Das der Knabbi sich wohlfühlt, ist erstmal das wichtigste. Ich muß halt üben.

LG Carola

[Priesel]

Enttäuscht war ich, weil ich zig Sättel probiert hatte, immer und immer wieder und er lief mit dem Branderup beim Testen so leicht und schön. Und mir wurde eben auch gesagt, dass der Renaissance der Gleiche ist. Mein Pferdchen war in der Halle das erste Mal von dem Renaissance aber gar nicht begeistert. Damals habe ich aber schon ein halbes Jahr keinen Sattel mehr gehabt… Das war sozusagen eine der letzten Hoffnungen.

Aber dafür schenkte er mir mit diesem Sattel im Gelände das erste Mal einen traumhaften Galopp, da wusste ich, dass die Entscheidung die Richtige war. Wohlfühlfaktor fürs Pferd war nach langer Behandlung und Reitstopp natürlich auch für mich das oberste Gebot.

[minou]

Ich bin auch froh, das die Sattelkauferei u. -probiererei endlich vorbei ist.
Hat viel Nerven und Geld gekostet. Der Sattel ist verstellbar und wächst hoffentlich mit. Ich hoffe, daß die nächsten Jahre sattelmäßig Ruhe ist.


Carola

[kiki]

Also prinzipiell ist es natürlich so, daß du in einem barocken Sattel mehr Freiheit hast, was ja auch beabsichtigt ist, da mußt du schon einen gefestigten Sitz haben. Ich habe erstmal in einem Englischen gelernt, weil ich es vorher noch nicht konnte. Aber ich denke DAS ist nicht dein Problem.
Ich habe den Epona von Branderup und finde ihn Prima auch Trab kein problem, allerdings und das ist meiner Meinung nach der Haken, habe ich meinen gebraucht erstanden.
Die Probe Sättel sind ja auch gebraucht.
Meine Freundin hat sich gerade einen neuen Branderup Epona von La Selle gekauft und hat da auch so ihre Eingewöhnungsprobleme.
Und sie ist vorher viel mit meinem Sattel geritten ( hat mir mein Pferd eingeritten ) und mit dem nie Probleme gehabt.
Auch ihre Reitlehrerin Fr. Staudinger bestätgit, daß es bei ihrem am Anfang auch ungewohnt war, wie der neu war, das ist also normal, und ich denke die kann wirklich reiten und macht es ja auch mehrmals am Tag auf mehreren Pferden.
Also mach dir keinen Kopf es liegt nicht an dir und wenn dein Pferd den Sattel mag gewöhnst du dich auch noch dran, mußt ihn eben erstmal "einreiten".

[Jen]

Hallo

ja das stimmt schon, was kiki sagt. Ich musste meinen epona auch erst einreiten, das neue Leder ist halt noch etwas steif, das Polster muss sich setzen, der Sattel passt sich ja nicht nur am Rücken, sondern auch am Sitz des Reiters an. Am Anfang blieb ich auch immer irgendwie mit den Knien am Sattelblat hängen, ja ich war sogar fast blau da (wobei ich das sehr schnell werde) weil das Leder einfach noch ungebraucht war. Geradeaus im Gelände ist am besten zum einreiten! Und zum einreiten keine Schabracke benützen, sondern die Wärme des Pferdekörpers hilft dem Leder sich anzupassen. Halt nach dem Reiten kurz mit dem feuchten Schwamm den Schweiss und Dreck abwischen.

[Susanne]

Im Schritt und im Galopp ist er herrlich zu sitzen, aber im Trab bin ich mir vorgekommen wie ein Anfänger. Ich muß mit sehr langen Bügeln reiten weil ich mich sonst an dem unteren Rand des Sattelblattes aufscheuere. Meine Beine konnte ich kaum ruhig halten, geschweige den vernünftig auf mein Pferd einwirken.

Bei zu langen Bügeln blockiert das Becken, d.h. kann nicht mehr mitschwingen. Was sich dann natürlich auf die Beine auswirken muß. Je nach Bequemheitsgrad des Pferdes in der jeweiligen Gangart wirkt sich das stärker oder weniger stark aus. Schnall Dir doch zumindest zur Kontrolle im Trab mal die Bügel kürzer und schau wie Du dann sitzen kannst.

[minou]

Vielen Dank für die Tipps und Anregungen. Heute hat mein "Tiger" Pause, aber morgen werde ich eure Empfehlungen ausprobieren. Ich glaube auch, daß das größte Problem der noch "nicht eingerittene" Sattel ist.
Wenn mein Pferd gesattelt vor mir steht, schaut das Ganze schon ein wenig komisch aus. Ich freue mich schon auf morgen und werde Euch an Freud und Leid weiterhin teilhaben lassen.

CU Carola

[Jen]

Ach ja, noch vergessen: man muss einen Sattel ca. 20-30x reiten, bevor er einigermassen "eingeritten" ist. Braucht also noch etwas Geduld...

[Eyreen]

Ich habe zwei von den Dingern zu Hause ...den einfachen "Barock" und seit kurzem habe ich auf E-Bay einen "Renaissance" für Junior ersteigert, mit verstellbarem Kopfeisen (drum hab ich ihn genommen).

Als ich damals den Barock-Sattel für meinen Hengst gekauft habe (wegen der Großen Auflagefläche, ich habe nur noch einen englischen Dressursattel für ihn), habe ich einige Zeit gebraucht um mich auf den Sattel einzustellen, bei englischen Sätteln habe ich das Problem weniger. Aber gerade im Trab war er definitiv etwas gewöhnungsbedürftig. Ich bin also das erste Jahr fast nur ausreiten gegangen, zumal der Hengst auch noch mehr im Krankenstand als gesund war, die kurzen Einheiten am Reitplatz habe ich mit dem englischen Dressursattel (Niedersüß) geritten. Ich finde es also durchaus "normal", dass Du nicht gleich mit dem Sattel zurecht kommst.

Mittlerweile hatte ich mich dann aber so fein eingewöhnt, dass ich nicht mehr in den Englischen zurück will - und zwar wegen dem tollen Beinkontakt bei den Deuber-Sätteln. Ich bin jetzt also bestimmt seit 1 Jahr nicht mehr im Dressursattel gesessen, müsste ich glatt mal wieder ausprobieren. Aber der Kontakt zum Pferd ist beim Deuber Sattel einfach wunderbar, ich hab sowieso kaum Kraft im Bein und kann so viel besser einwirken.

Nochmal nachgefragt - Sattel passt optimal? Nicht, dass er im Trab ev. wippt? Da mein Deuber (wegen einer angeblichen Sattel-Anpasserin, die aber nur eine Gaunerin war) auch zu Anfang völlig falsch angepasst war, kann ich davon ein Lied singen, ich habe 1 Jahr hin- und herschicken samt langen Telefonaten mit Hr. Deuber gebraucht, damit der Sattel perfekt passt... nun sitzt er perfekt, rutsch max. ein klein wenig nach hinten wenn ich zu lasch gurte.

Wenn also der Sattel wirklich passt und nicht ev. wippt, kannst Du davon ausgehen dass Du Dich an das Ding gewöhnst

Oh, und ich habe nach kurzer Zeit die Steigbügel wieder etwas kürzer gemacht, ich kam zu Anfang mit den langen Dressurbügeln einfach zu schwer zurecht.

[minou]

Hallo Eyreen,

mein Sattel ist auch verstellbar. Das war auch das Hauptargument für den Kauf, denn mein Knabstrupper wird noch ordentlich in die Breite gehen.
Passen tut er, da wackelt nix.
Inzwischen kann ich auch gut sitzen, nur die "Haxen" liegen noch nicht ruhig am Pferdebauch.
Trotzalledem ist der Sattel ein Traum und ich würde ihn nicht mehr hergeben wollen.
Im Moment schwebe ich sowieso auf einer "rosa Wolke". Denn das ich mal einen Knabstrupper und noch `nen Deuber Barocksattel besitzen würde, hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet.

Ich grüsse alle von meiner Wolke!!!! Carola