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Welches Gebiss?
Verfasst: Sa, 08. Dez 2007 15:46
von Miss Sophie
Hallo!
Also, ich möchte gerne bei Ebay noch so ein, zwei Gebisse ersteigern...
Einfach, um dem Pferdchen mal etwas anderes anzubieten und zu sehen, wie ihm das gefällt. Weil, das Gebiss, was an seiner Trense dranhängt, ist eine stinknormale einfach gebrochene Edelstahl-Wassertrense. Soweit ok, aber es ist so ziemlich die dickste Ausführung, die ich kenn, 2,2 cm, und so, wie ich das sehe, nimmt man die Dicke heutzutage garnicht mehr unbedingt. Bzw., ich bin einfach nicht für soviel Eisen im Maul.
Die Frage ist also nun, was könnte ich denn mal so probieren, also, was sind Gebisse, mit denen die meisten Pferde was anfangen können?
Ist was rostendes oder so'n Aurigan immer gut?
Oder was ist mit D-Ring Trensen? Großer Unterschied oder nur Optik?
Und letzte Frage: Ein doppelt gebrochenes würde ich ja auch durchaus probieren wollen, aber da steht fast immer "Ausbildungsbebiss" dabei, nimmt man das wirklich nur dafür??
Sagt doch bitte mal, was ihr so verwendet, bzw., welches euch sinnvoll erscheint.
Miss Sophie
P.S.: Es handelt sich um ein voll ausgebildetes Pferd, was nach langer Zeit mal wieder was tun soll, kennt also eigentlich alles...
Verfasst: Sa, 08. Dez 2007 19:44
von Medora
Diese Frage ist immer schwierig zu beantworten, da Pferde hier ja auch so ihre eigenen Vorlieben haben. Ich habe für meinen Großen schon sehr, sehr viele Gebisse durch. Im Moment reite ich ihn und auch mein Jungpferd mit einer einfach gebrochenen Schenkeltrense aus Edelstahl. Der Große ist damit offenbar ziemlich zufrieden und der Kleine auch.
Schenkeltrensen haben den Vorteil, ruhiger im Maul zu liegen, was offenbar gut ankommt. Meine sind auch nicht ganz so dick, ich glaube die haben 1,7 wenn ich mich nicht irre.
Aurigan mochte mein Großer gar nicht und doppelt gebrochen auch nicht (das ist ja eh heiß diskutiert).
Medora
Verfasst: Sa, 08. Dez 2007 20:28
von Lulu
Tja, wie schon Medora geschrieben hat, läßt sich diese Frage nicht mal eben so beantworten! Habe in meinem bisherigen Reiterleben auch schon so ziemlich alles (ernsthaft gemeint) durch!
Lass das Gebiss von Deinem Pferd aussuchen! Leihe Dir doch einfach mal Gebisse aus, geht heute in vielen Fachgeschäften oder über Bekannte. Dann kannst Du testen, ob Dein Pferd und Du mit dem Gebiss klarkommt. Und dann im Anschluß kannst Du sagen, ja oder nein, kaufen oder doch lieber sein lassen!
Im Übrigen der Begriff "Ausbildungsgebiss" ist im prinzip veraltet, d.h. doppelt gebrochen ist natürlich nicht nur für Jungpferde in der Ausbildung.
Ich bzw. mein "Großer" sind vom KK-Ultra von Sprenger aus Aurigan (in der Stärke 16mm) überzeugt, liegt wunderbar in seiner kleinen bzw. engen Maulspalte.
Lulu
Verfasst: So, 09. Dez 2007 00:40
von ninischi
Hi,
mein Pony ist mit dem KK Ultra in 16(glaub ich)mm sehr zufrieden.
@Medora - wo wird heiß diskutiert, ob doppelt gebrochen gut ist? Ich dachte, das sei einfach der Form des Mauls anatomisch besser angepasst und deshalb in der Regel besser.
Viele Grüße
Verfasst: So, 09. Dez 2007 08:31
von Ielke
Kann auch nur bestätigen, dass Pferde da sehr individuellen Geschmack haben... (manchmal auch "Phasen").
Ielke hat ein Sprenger Dynamik (?), das doppelt-gebrochene mit den D-Ringen. Ich mag D- /Olivenkopfgebisse recht gern weil sie mir ne Sicherheit geben, dass es ruhiger liegt und wenn man mal im Gelände energischer werden muss weil die Herrschaften spontan nen anderen Weg einschlagen wollen liegt es einfach wesentlich ruhiger als ein anderes. Soll aber Pferde geben die mögen bewegliche Ringe lieber, da sie sich dann besser das Gebiss zurechtschieben können.
Manche Pferde gehen gern mit nem doppelt-gebrochenen Gebiss, eine Stute bei uns hat da aber immer das "Mittelgelenk" gesucht und auf einer Seite guckte dann immer das Gebiss raus... mit nem einfach-gebrochenen war sie dann happy und lief prima.
Am besten ist also im Bekanntenkreis mal umgucken und probieren lassen
(am besten aber 2-3 mal mit dem neuen Gebiss reiten, hab die Erfahrung gemacht dass die Pferde beim erstn mal noch skeptisch sind und erst beim nächsten Mal feststellen, dass sie das neue Maulgefühl doch ganz gut finden)
Verfasst: So, 09. Dez 2007 09:24
von BM Bazooka
Ich kann Lulus Erfahrungen nur bestätigen. Am besten laufen alle mit doppelt-gebrochener Wassertrense, Aurigan wird am liebsten genommen. Bei der Knebeltrense sind meine Erfahrungen dann wieder anders: meine Schimmelstute z.B. geht damit garnicht, die ist mit ihrer 08/15 Zäumung - auch mit locker geschnalltem Sperrriemen - am zufriedensten. Die ist insgesamt so ein Pferd, was zu sehr festen Gewohnheiten in allem neigt
Mein Fuchs dagegen liebt seine Knebeltrensen, und überhaupt am liebsten wenig Leder am Kopf.
Ich habe aber die Erfahrung gemacht, daß man maulige und verdorbene Pferde - ich kriege das ein oder andere Korrekturpferd - mit Knebeltrense, zumal wenn noch eine Kupferrolle mit bei ist - zum endlich oder mehr Kauen animiert.
Verfasst: So, 09. Dez 2007 11:05
von ~pony~
Ich kann Sweet Iron als Abwechsung zu "normalen" Gebissen sehr empfehlen. Am besten als doppelgebrochenes Gebiss. Diese Geisse sind auch recht günstig, benötigen nur ein wenig Pflege, wenn sie länger nicht genutzt werden, damit sie nicht VERrosten.

Verfasst: So, 09. Dez 2007 11:09
von Ielke
~pony~ hat geschrieben:Ich kann Sweet Iron als Abwechsung zu "normalen" Gebissen sehr empfehlen. Am besten als doppelgebrochenes Gebiss. Diese Geisse sind auch recht günstig, benötigen nur ein wenig Pflege, wenn sie länger nicht genutzt werden, damit sie nicht VERrosten.

Hab da noch eins in 12.5 abzugeben... doppelt gebrochen, Kupfermittelstück
Verfasst: So, 09. Dez 2007 11:14
von Susanne
Ich reite sehr gerne mit einer einfach gebrochenen, dünnen Wassertrense. Für mich fühlt sich doppelt gebrochen "schwammig" an. Gute Erfahrungen habe ich mit Sweetiron gemacht.
Verfasst: So, 09. Dez 2007 11:14
von Miss Sophie
ok, danke schonmal, dann muss ich wirklich einfach mal rumprobieren... nur mit dem ausleihen ist hier nicht so pralle, die meisten haben nunmal normale Wassertrensen.
aber sagt mir doch bitte nochmal, was der Unterschied zwischen D-Ring und Olivenkopf-Gebissen ist?
Ich dachte immer, das wäre dasselbe, aber bei ebay gibt es da eine eigene Kategorie für jedes.....
Verfasst: So, 09. Dez 2007 16:33
von Medora
@ ninischi: Ich habe das jetzt schon von verschiedenen Seiten gehört, dass die Wirkung der doppelt-gebrochenen eben nicht nur so positiv sein soll, wie immer zu lesen ist. Die können wohl auch ganz gut auf die Laden drücken und den Unterkiefer einklemmen.
Weiß da jemand mehr drüber?
Medora
Verfasst: So, 09. Dez 2007 17:59
von Sunknúni
Ich reite Junito derzeit am liebsten mit einer einfach gebrochenen, nicht zu dicken (16mm) Schenkeltrense (Edelstahl). Von Sandra hat er noch eine einfach gebrochene dünne Wassertrense (Aurigan?).
Bei der Schenkeltrense habe ich einfach mehr seitliche Einwirkung und sie liegt ruhier im Maul. Junito läuft damit gut und nimmt sie gerne an. Wenn ich mal besser reiten kann, werde ich zumindest in der Bahn die Wassertrense nehmen.
Zum Thema doppelt gebrochen: ich ließ mich ja auch mal davon überzeuge und habe meine erste RB auf doppelt gebrochen umgestellt (erst Sweet Iron, dann Sprenger).
Inzwischen sehe ich das Thema auch skeptischer.
1. kann die Wirkung schwammig sein
2. kann auch dieses Gebiss drücken, besonders bei dicken Mittelteilen (hier zahlt sich m.E. Qualität eindeutig aus!), zu großen Verbindungsringen, etc.
3. scheint die Zungenfreiheit nicht mehr unbedingt gegeben sein, da das Mittelstück auf die Zunge drücken kann
Letzendlich kommt es nun mal auf das Pferd und die Hand des Reiters an. DANN kann ich mit fast jedem Gebiss gut oder schlecht zurechtkommen (Voraussetzung natürlich, dass es passt, keine scharfen Kanten hat)
Verfasst: So, 16. Dez 2007 00:40
von laurine
@medora
Was ich gehört bzw auch gesehen hab, dass oft das Mittelstück der doppeltgebrochenen Trensen zu lang ist, und wenn dann die Trense leicht im Maul zur Seite rutscht, drückt das Gelenk auf die Laden.
@miss sophie Die D-Ring Trensen liegen noch ruhiger im Maul als Olivenkopfgebisse, weil der gerade Strich des D's (gibts dafür ein korrektes Wort?

) länger ist, und nicht so kurz und abgerundet wie beim Olivenkopfgebiss.
Verfasst: So, 16. Dez 2007 21:56
von Catja&Olliver
Wer weiss was zum Unterschied in der Wirkung zwischen D-Ring und Schenkeltrense? Die Funktion duerfte doche aehnlich sein...
Bisher hatte ich immer D-Ring einfach gebrochen. Aber ich habe manchmal den Eindruck, dass er da sogar zuviel drauf rumkaut, weil ihn das Teil vielleicht stoert. Deshal wollte ich mal doppelt gebrochen ausprobieren und frage mich, ob ich beim D-Ring bleiben soll.
Verfasst: Fr, 21. Dez 2007 12:09
von cavalo lusitano
Catja&Olliver hat geschrieben:Wer weiss was zum Unterschied in der Wirkung zwischen D-Ring und Schenkeltrense? Die Funktion duerfte doche aehnlich sein...
Zunächst einmal wirken Gebisse, deren Ringe nicht mehr beweglich sind etwas starrer und härter -wenn man das so sagen kann- im Maul, siehe Olivenkopfgebisse, geben aber Pferden, die sowieso etwas unruhiger sind etwas mehr Ruhe im Maul, weil sie "fixierter" im Maul liegen.
Es gibt ja auch bei Schenkeltrensen grosse Unterschiede, nicht nur in der dicke des Gebissstückes, sondern auch wie das Gebiss im Maul liegt. Es gibt Schenkeltrensen, die einen seperaten Ring haben (Unten ist ein Bild davon), ich persönlich bevorzuge diese zu denen, deren Ring am Gebiss fixiert ist. Ich habe schon gehört, dass es Schenkeltrensen geben sollen, die ausschlagen, was für das Pferd sehr unangenehm ist, aber ich konnte diese Erfahrung noch nicht machen.
Ansonsten halte ich es gerne so simpel wie möglich mit Gebissen, weil ich damit die besten Erfahrung im Sinne der Pferde machen konnte, deshalb sind für mich doppelt gebrochene Gebisse auch kein Thema. Ich kenne keinen Vorteil gegenüber einfach gebrochenen Gebissen.....Abgesehen davon haben doppelt gebrochene Gebisse zu viele Nachteile.
Miss Sophie, warum möchtest Du denn das Gebiss wechseln, wenn Dein Pferd damit zufrieden ist? Ich halte von Gebisswechseln nix, es sei denn, das Pferd ist damit nicht zufrieden.....