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verwirrung: gewichtshilfen

Verfasst: Fr, 14. Dez 2007 09:07
von summer
hallo ihr lieben!

ich bin moment etwas verwirrt, was gewichtshilfen angeht - oder ich habe einfach nur einen knoten im kopf :kopfkratz:

wie vielleicht einige mitbekommen haben, hab ich mir das buch "dressur mit leichter hand" von sylvia loch (rezension gibts schon) gekauft und bin sehr fasziniert davon - habe auch schon ein paar sachen ausprobiert, die ganz gut klappen.

ABER bei den übergängen zwischen trab und schritt klapps irgendwie gar nicht.
für schritt-halt muss ich mich einfach größer machen, ausatmen und er steht (hand bleibt dabei einfach ruhig stehen).
das funkt aber irgendwie nicht beim traben :cry: er trabt mir einfach weiter - wenn ich verstärkt den zügel einsetze (hand eindrehen) gehts nach ein paar weiteren tritten (ab beginn der hilfe).

wie sollte ich jetzt die gewichtshilfen am besten einsetzen? von vielen rl hab ich gehört fest becken kippen und viel gewicht nach hinten bringen - aber das machts dem pferd ja schwer unterzutreten, oder? :kopfkratz:

welche gewichtshilfen setzt ihr ein um die tempi innerhalb einer gangart zu variieren?

vielen dank
lg

Verfasst: Fr, 14. Dez 2007 16:04
von Carmen
Da ich v.a. leichttrabe, stehe ich dabei "einfach" langsamer auf.

Ansonsten kann man (mit viel Körperbeherrschung 8) ) einen kurzen Augenblick im Becken blockieren. Damit behinderst du den Trab.

Ich würde aber die Hilfen, die bei dir von Schritt zum Halten klappen, auch für Trab - Schritt nutzen. Nimm doch mal die Stimme dazu bzw. ich pfeife manchmal.

Nimm doch zusätzlich vll. auch mal die Hände etwas höher. Und nicht mit den Schenkeln versehentlich treiben.

Verfasst: Sa, 15. Dez 2007 16:59
von summer
hallo!

heute habe ich (wie in meinem ausbildungstagebuch beschrieben) mich sehr bemüht bei der trab-schritt parade die selben hilfen wie bei der schritt-halt parade zu geben - es hat geklappt, wenn zuerst auch etwas heftig (er ist gleich mal stehengeblieben) - danach wars besser, die feinabstimmung fehlt noch etwas.

bei den biegenden gewichtshilfen, va nach links muss ich mich auch sehr zusammenreißen, dass ich nicht zusammenfalle und einknicke *seufz* - aber wenn ich mich sehr konzentriere gehts.

Verfasst: Sa, 15. Dez 2007 18:12
von schnupfi78
Was vielleicht auch noch helfen könnte: Fühl mal im Schritt hin, welche Bewegung deine Hüfte macht (so in etwa eine liegende acht) und dann im Trab. Dann versuch den Trab-Schritt-Übergang aus der Hüfte raus zu reiten, indem du die Schritt-Hüft-Bewegung vorgibst. Dein Pferdi will sich dann anpassen (wenn es nicht grad im Kopf hat, dass ihn sein Reiter mal gar nicht interessiert 8) )
Das mit dem Ausatmen ist auch ganz gut, weil man dann selber einfach lockerer ist.
LG
Friedi

Verfasst: Sa, 15. Dez 2007 18:34
von sinsa
Als Idee: Mal kontrollieren, ob man vor dem Gang runterschalten auch wirklich an die Parade vorher gedacht hat.

Verfasst: Sa, 15. Dez 2007 19:20
von Carmen
Zum Biegen: Ich hab ein ähnliches Problem. Was bei mir gut klappt: Nimm mal eine Gerte quer vor deinem Körper etwa auf Brusthöhe mit beiden Händen und drehe dich beim Abwenden. Dabei darauf achten, dass die Gerte schon waagerecht bleicht.

Geht natürlich nur, wenn du die Zügel loslassen kannst. :oops:

Und nicht krampfhaft daran denken, wohin dein Gewicht denn nun soll. Inneren Steigbügel etwas mehr austreten und einfach leicht drehen. So kommt das Gewicht automatisch dahin, wo es auch hinsoll.

Verfasst: So, 30. Dez 2007 10:42
von acoma
Hallo!

Kippe keinesfalls den Oberkörper nach hinten! Das ist in der Doma Vaquera oder auch anderen Disziplinen die Hilfe, die das Pferd dazu bringt, in den Sprintgalopp zu gehen. Je mehr von hinten Druck oder Impulse kommen, desto schneller wird das Pferd (und es verspannt sich). Dass der Trab-Schritt-Übergang nicht so gut klappt, hängt wahrscheinlich auch davon ab, dass dein Pferd noch nicht gelernt hat, auf die Bewegungen deiner Hüfte zu reagieren.
Ein Pferd kann ausschließlich über die Hüfte geritten werden (ohne Zügel, Schenkel etc.). Deshalb ist es wichtig, sie zu kontrollieren. Lässt du große Bewegungen deiner Hüfte zu, wird das Pferd ebenfalls große Bewegungen (Mitteltrab,...) machen. Lässt du nur kleine Bewegungen zu, wird auch das Pferd kleine Bewegungen machen. Falls es nicht reagiert, muss es durch Zügelbegrenzung auf deine Hüfte aufmerksam gemacht werden. Wenn du nun kleine Bewegungen zulässt, wird das Pferd je nach Ausbildungsstand sich entweder etwas verspannen oder sich versammeln.
Fazit: Um ein Pferd - rein mechanisch gesehen - zum Stillstand zu bringen (oder Schritt), bewegst du kurzzeitig deine Hüfte nicht mehr. Verwende zu Anfang auch kleine, vibrierende Zügelhilfen. Ausatmen ist natürlich auch ganz wichtig, genauso wie eine völlig zentrierte, ungewichtete Sitzposition.

Verfasst: So, 30. Dez 2007 18:53
von summer
@acoma:
danke schön - das hört sich für mich richtig an, ABER - welche bewegungen meinst du - verstärktes oder abgeschwächtes "mitgehen" mit der hüfte, oder auf-, abkippen des beckens?
bei welchen "aktionen" verwendest du welche hüfthilfe?
ich dürfte es manchmal richtig machen - kann aber leider nie nachvollziehen, was ich da genau getan habe :roll:

Verfasst: Mo, 31. Dez 2007 13:14
von acoma
Hallo summer!
Ich hoffe, ich kann das jetzt halbwegs verständlich erklären, was ich meine:

Die Bewegungen der Hüfte des Reiters sind ja relativ komplex, aber im Prinzip dasselbe wie die des Pferdes. Einfach kann man es so ausdrücken: Tue das mit deiner Hüfte, was die Hüfte des Pferdes machen soll.

Nehmen wir das Beispiel Schulterherein an der Bande auf der linken Hand:
Das Pferd muss, um in der SH-Position zu sein, die linke Hüfte vorschieben, die rechte zurück. Dieselbe Hüftposition muss der Reiter einnehmen (während sich die Schultern - gleich die des Pferdes - sich nach links drehen), um dem Pferd diese Bewegung überhaupt erst zu ermöglichen. Wenn man nun satt sitzt, bekommt das Pferd durch die Rotation des Oberkörpers einen Zug von dem rechten Gesäßknochen des Reiters, den das Pferd spürt und sozusagen sich in einem "Schraubstock" befindet. Wichtig ist bei diesem Sitz auch, dass sich die Hüfte mitbewegt, da ansonsten das Pferd ins Stocken gerät. Wie gesagt, wird sich das Pferd mit seinen Bewegungen (Raumgriff, Takt) deiner Hüftbewegung anpassen.
Beim Schenkelweichen sind dann natürlich Hüfte und Schulter des Reiters parallel, da das Pferd auch nicht gebogen ist.

Die Hüften bewegen sich ja abwechselnd links und rechts "im Kreis" (horizontal). Je mehr der Reiter diese Bewegungen mitmacht, desto größer wird der Rahmen des Pferdes. Je weniger er diese mitmacht bzw. sein Kreuz leicht anspannt, desto eingeschränkter bzw. versammelter ist die Bewegung des Pferdes.

Viele Reiter bringen bei den Übergängen (z.B. Trab-Schritt) mehr Gewicht auf einen Gesäßknochen (meist der innere). Das hat zur Folge, dass das Pferd nicht mit beiden Beinen gleich gut arbeiten kann bzw. nicht gleich gut untertreten kann und dadurch auch die Übergänge nicht klappen.

ABER: Meine Reitlehrerin sagt immer: "Fühlen statt denken". Ich bin damit bei Schwierigkeiten immer am besten gefahren.

Verfasst: Mo, 31. Dez 2007 13:17
von acoma
Noch etwas: Das Abkippen des Beckens nach hinten und vorne meine ich damit nicht. Abkippen des Beckens nach vorne braucht man beim Rückwärtsrichten, Abkippen nach Hinten braucht man für den "Kick" z.B. im Sprintgalopp.

LG

Verfasst: Di, 01. Jan 2008 20:59
von summer
danke dir acoma - ich habe das heute mal ausprobiert - im trab konnte ich die tempi so ganz gut regulieren - natürlich muss ich noch mehr gefühl dafür bekommen.
ich muss auch immer schauen, dass ich weniger denke und mehr gefühlsmäßig reite, dann gehts meistens besser.

Verfasst: Mi, 20. Feb 2008 10:15
von -Tanja-
*nochmalhochhol*

Bin grad äußerst verwirrt:

Wie gebt Ihr Gewichtshilfen?

Ich hab's mal so gelernt, daß ich die Hüfte der Seite, die ich belasten will, ein bißchen nach VORNE bringe. Nun hatte ich gestern ein kontroverse Diskussion mit meiner RL, die meint, daß dadurch grad das Gewicht auf die andere Seite kommt; ähnlich wie beim Treppensteigen. Das konnte ich dann auch nachvollziehen und bin nun ganz wirr. Das würde nämlich bedeuten, daß ich seit JAHREN (!) falsch reite. :cry: Und das nun irgendwie wieder ausmerzen muß. :cry: :cry:

Hatte gestern leider keine Zeit mehr, irgendwelche Bücher rauszukramen und dort nachzuschlagen. Ist mir ja auch fast schon peinlich, hier so eine lapidare Frage zu stellen. :oops:

Verfasst: Mi, 20. Feb 2008 10:19
von chica
Sylliska hat geschrieben:*nochmalhochhol*

Bin grad äußerst verwirrt:

Wie gebt Ihr Gewichtshilfen?
Indem ich den Bügel "austrete", also das Bein lang mache. In Seitengängen dann auch noch zusätzlich über die Oberkörper-Drehung. Und natürlich (wenn beidseitig) durch Abkippen bzw. Aufstellen des Beckens.

Verfasst: Mi, 20. Feb 2008 10:23
von Josatianma
Ich würde jetzt spontan deiner RL recht geben. Ich sitze gerade auf einem Stuhl und wenn ich die rechte Hüfte nach vorne bringe, bohrt sich mein linker Gesäßknochen mehr in den Stuhl.

Verfasst: Mi, 20. Feb 2008 10:27
von kiki
Sylliska hat geschrieben:Ich hab's mal so gelernt, daß ich die Hüfte der Seite, die ich belasten will, ein bißchen nach VORNE bringe. Nun hatte ich gestern ein kontroverse Diskussion mit meiner RL, die meint, daß dadurch grad das Gewicht auf die andere Seite kommt; ähnlich wie beim Treppensteigen.
Seh das leider genauso. :(

So wie Chica sagt, Bügel austreten.
Sagt man so als bildliche Hilfe, denn dadurch kommt der Sitzknochen ja zum vermehrten Kontakt ( Innensitzen ).
Beim vorschieben des Beckens kommt eigentlich die Seite eher hoch.
Wenn ich hier auf dem Stuhl das ausprobiere schaffe ich es jedenfalls nicht dabei den Sitzknochen weiter nach "unten" zu bringen.
Wenn du das aber so geschafft/gemacht hast und das mit VORNE meintest ist alles doch richtig, aber VORNE ist hier geschrieben immer ein schwieriger Begriff. ( Deshalb auch der Text so lang :oops: )