hallo,
@ MeGali: vielleicht bringt es dich weiter, wenn du erst übst, die Beine einzeln geben zu lassen aus dem Stand, dann einzeln antreten mit ansagen, nach jedem einzelnen Bein stehen lassen. Loben, selber ausatmen, Ruhe.
Bewegung der Hinterbeine bedeutet immer Flucht, vorne wird getestet... Bring die Hinterhand grundsätzlich unter Kontrolle. Du bist die Chefin in der Arbeit (auch wenn es ein kollegiales Verhältnis sein oder werden soll!).
Bring Deinem Pferd bei, auf Gertenzeichen zu stoppen, dreh dabei Deine dem Pferd abgewandte Schulter ihm zu zum Halten. Heb die Gerte vor dem Gesicht an, ruhiges Stimmkommando "Ho - Stopp". Erst ohne Hindernis, dann nach und nach mit einer Stange, dann mehr und mehr, Füße wieder einzeln setzen lassen.
Sollte das noch nicht reichen: Geh rückwärts vor dem Pferd, Schritt für Schritt, Gerte zwischen Dir und dem Pferd, immer wieder Stoppen über Gerte anheben! Achte auf Deine Körpersprache!
Laß es nicht an Deiner Schulter vorbei laufen...
Und achte drauf, ob das Pferd Dich überhaupt anguckt bei der Arbeit oder an Dir vorbei.
Üb, mit der Gerte den Kopf senken zu lassen und lass das Pferd mit gesenktem Kopf gehen. Als Bild: Die Welt mal aus einer anderen Perspektive betrachten: von unten. Bringt Ruhe und Entspannung. Übe auch das erst ohne Hindernis und dann alles zusammen: Kopf runter, Beine auf touchieren einzeln bewegen und dann noch über Hindernisse klettern.
Das Pferd muss lernen, sich von Dir beeinflussen zu lassen ohne wegzurennen, es muss lernen zu warten und Dir zu vertrauen und es muss lernen, hinzugucken, was Du von ihm möchtest...
Rennen die Hinterbeine weg, fehlt es da ein bisschen.
Eine Geduldsübung, aber eine lohnende!
@ Rapunzel: was hat das Pferd vorher gelernt? Wo kommt es her? Wie sind seine bisherigen Erfahrungen mit Reitern??? Kommt es gar aus Spanien???
Bei den Andalusen gibt es leider Linien, die im Kopf nicht ganz leicht sind und zur Hektik neigen.
Auch hier gilt: Hinterhand unter Kontrolle bringen, auf Kommando Kopf runter (Entspannung hervorrufen können, wenn Du es möchtest!), Beine einzeln auf Kommando geben lassen, loben, Ruhe, neu anfangen.
Natürlich kann immer auch was körperliches dazukommen, aber zunächst mal musst Du probieren (oder die Reiterin), ob das Pferd wirklich unter Eurer Kontrolle steht.
Beobachte Augen, Ohren, Schweif, Körperhaltung und urteile dann, ob er nicht will, nicht kann, meckert,stellt er sich dumm, Angst oder Sorgen im Gesicht zeigt etc.
Von außen ist das ja immer schwer zu beurteilen, weil so viele kleine Dinge zusammen beobachtet werden müssen, vielleicht hat das Pferd nur gelernt, sich über Hektik zu entziehen oder er hat gar nicht gelernt, was ein Lob ist oder er bestimmt einfach das Programm???
Wie ist das Verhältnis zwischen Pferd und Reiterin??? Guckt er euch an oder dran vorbei, drüber weg???
Insgesamt bin ich mir ziemlich sicher, dass Pferde genau wissen, dass sie eine Hinterhand haben. In ihrem Bereich wissen sie sie ja auch genau einzusetzen - und auch bei der Arbeit mit uns (oder dagegen

)
Dass wir etwas ganz anderes wollen, als von der Natur vorgesehen, muss den Pferden ja zunächst mal weder einleuchten, noch sie begeistern. Immerhin kommen sie ja bestens mit den Hinterbeinen ohne uns zurecht.
Nur durch die Gymnastizierung durch uns und den damit verbundenen vermehrten Einsatz der Hinterhand bei vernünftiger Ausbildung wird diese im täglichen Gebrauch auch mehr "benutzt", selbst wenn das Pferd nur über die Wiese geht oder spielt etc.. Aber ob das wirklich bewußt vom Pferd aus passiert???
Der Einsatz der Hinterhand soll doch in erster Linie uns nutzen und dienen, denn ohne uns hätten die Pferde auch nicht das Problem der mangelnden Balance oder des Fallens auf die Vorhand... Ohne Reitergewicht würde das gar nicht ins Gewicht fallen...
Hoffe auf weitere Berichte!
Schönen Feiertag
Stephanie