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Außengalopp - Finger davon lassen?

Verfasst: So, 27. Jan 2008 11:59
von Ielke
Es war einmal, neulich bei uns in der Halle...


Ich war letzte Woche mit Ielke in der großen Halle und wir waren beide wohl "gut drauf". Er hat prima mitgemacht und ich bin u.a. an den langen Seiten abwechselnd Links / Rechtsgalopp angaloppiert (auch "Außengalopp"), vor der Ecke jeweils wieder durchpariert, teilweise noch vor der Ecke neu im Handgalopp angaloppiert. Hat toll funktioniert, wurde eigetnlich immer der Galopp, den ich mir vorgestellt hatte.

Nach einer Weile wurde ich mutig (übermütig?) und habe Ielke im Außengalopp durch die beiden abgeflachten Ecken der kurzen Seite durchgaloppieren lassen. Im Rechtsgalopp ging das total klasse, wir sind sehr ausbalanciert wieder an der langen Seite angekommen (dann durchpariert und vor Loben fast vom Pferd gefallen...), Linksgalopp war etwas wackeliger, der ist momentan aber eh bischen Baustelle.

Bin ich auf dem richtigen oder einem Holzweg? Kann ich die Übung wiederholen, wenn ich merke dass Ielke gut bei der Sache ist oder sollte ich es lieber bleiben lassen, um nicht bei der weiteren Ausbildung irgendwo in eine Sackgasse zu landen?
Und wenn ja, den "wackeligen" Linksgalopp lieber sein lassen oder auch weiterhin üben, evtl. nur eine Ecke durchreiten?

Verfasst: So, 27. Jan 2008 12:24
von ~pony~
Ich finde, das klingt alles ganz gut. Wenn du nach Belieben auf der Geraden auf jeder Hand angaloppieren kannst, ist das schon eine gute Voraussetzung für den Kontergalopp. Ich habe es mit meinem genauso erarbeitet, wie du es beschrieben hast. Dass es auf einer Hand besser klappt, als auf der anderen, ist normal und eine Übungssache. Einfach dranbleiben und jedes mal ein kleines bisschen mehr verlangen. Aber dabei nicht vergessen, den Handgalopp weiter zu pflegen. Auch nett ist es übrigens, den Kontergalopp durch ein "durch die halbe Bahn wechseln" einzuläuten oder durch eine Kehrtvolte.
Ist Ielke auf einer Hand wirklich instabil, im Handgalopp aber schon sehr gesetzt, kannst du ihn ja zunächst in den ohnehin abgeflachten Ecken erstmal einen Hauch nach außen stellen. Oft hilft das, wenn das Pferd im Kopf etwas blockiert ist, nach dem Motto: Ich hab das aber anders gelernt. So nimmst du ihm diese Bedenken und gewöhnst ihn langsam daran, dass nicht die Biegung vorgibt, auf welcher Hand galoppiert wird, sondern du. Ihn dann einfach immer mehr nach innen stellen, bis der Kontergalopp in der Biegung klappt.

Übrigens - "Außengalopp" sagt man, so weit ich weiß, wenn es unerwünscht ist, Kontergalopp, wenn man absichtlich Außengalopp reitet - so hat es mir mal meine Reitlehrerin erklärt...

Verfasst: So, 27. Jan 2008 12:40
von Friesenreiter
Sorry Pony, muß dich leider korrigieren: Außengalopp ist der korrekte Begriff (HDV und FN sind sich einig) dafür. Kontergalopp ist der Begriff aus der "altklassischen" Reitkunst. Vom Sinn her ist natürlich beides Richtig!! :D :D

@Ielke:
finde, das ist schon in Ordnung mit dem Aussengalopp. Links würde ich ein bischen weniger machen, wenn er noch nicht ganz ausbalanciert ist - vielleicht auch ein großes Oval anstreben. Bloß keine Ecken. Auf der Schokoseite macht er es doch schon ganz gut - nicht aufgeben immer mal wieder üben. :lol: :lol:

Verfasst: Mi, 30. Jan 2008 13:51
von Julia
Hallo,
ich finde das sich das was Ihr Euch erarbeitet habt sehr gut klingt.
Mit der Schockiseite denke ich auch -jeder hat sie-
Trotzdem solltest Du auch da dran bleiben, je nach Tagesform mal mehr und mal weniger.
Ich finde auch ein durch die ganze Bahn wechseln eine sehr gute Einleitung auf der nicht Schocki Seite , da Ihr so genug "anlauf" habt und Du ihn Sprung für Sprung darauf vorbereiten kannst auf der schlechten und für Ihn schwierigen Seite anzukommen.
Ecken solltest Du auf jeden Fall reiten, aber Du kannst ja je nach Tagesform die Ecken mal mehr und mal weniger ausreiten...
Viel Erfolg
julia

Verfasst: Sa, 02. Feb 2008 09:30
von Ielke
Danke für die aufmunternden Tips :D

Ich baue immer mal wieder ein Stück Kontergalopp ein, sobald ich merke dass Ielke "bereit" für sowas ist.
Das mit dem Einleiten übers Durch-die-ganze-Bahn-wechseln funktioniert nur leider nicht so gut, irgendwie setze ich mich dann doch (unbewusst?) um und Ielke galoppiert beim erreichen der gegenüberliegenden Seite nicht weiter. (wir haben eine 60er Halle, ich komme also nicht direkt in der Ecke an sondern irgendwo mitte der Langen Seite, Platz zum "geradeaus-laufen" wäre also noch genug).

Was ganz gut klappt ist, an der geraden langen Seite anzugaloppieren, im KG die kurze Seite entlang und nach der kurzen Seite durch die Bahn zu wechseln und dadurch wieder im Handgalopp zu landen - ich habe das Gefühl, dass das für Ielke dann ne logische Auflösung ist und kann, da ihm der Handgalopp ja nix verwirrendes ist, fleißig weitergaloppieren ohne ihn auszubremsen.

Verfasst: Sa, 02. Feb 2008 10:23
von Josatianma
Du kannst auch aus dem Zirkel wechseln oder aus der Ecke kehrt reiten. Ich für meinen Teil leite den Außengalopp auf dem Zirkel ein, indem ich Pico vom Kopf ein wenig in Konterstellung bringe und dann wechsel ich. Durch die Außenstellung hat Pico die Möglichkeit mit dem inneren Bein weiterhin gut nach vorne zu greifen.

Hallo Ielke

Verfasst: Sa, 02. Feb 2008 11:52
von maurits
so wandern wir gemeinsam durch die Foren dieser Welt...

Ich kann Dir folgenden Tip zur Erarbeitung des AG geben:

Grundsätzlich ist es gut so, wie Du es machst.
Das Hauptproblem ist meist die mangelnde Tragkraft der Hinterhand, und der Knoten im Kopf des Reiters.

Du solltest die Übergänge Handgalopp-Kontergalopp weiterhin ins Training einbauen.
Gleichzeitig aber an der Versammlung im Galopp generell arbeiten. Bei Gerrrit haben wir es so gemacht:

Handgalopp auf dem Zirkel, dann den Zirkel verkleinern auf Voltengrösse, dann Übergang Schritt, vorher bemüht sein, das Hinterbein "schneller" machen zu wollen, sprich mit der Gerte unterstützend anticken, den "Takt" angeben. Dann ein paar Mal auf der Volte Schritt-versammelter Galopp-Schritt reiten, dann im Galopp wieder Zirkel vergrössern und frisch vorwärts.

Bei sehr stürmischen Pferden hilft es auch, die Volten im Galopp an der Bande zu reiten und den Übergang zum Schritt erstmal zur Bande hin zu erarbeiten, das bremst optisch noch ein wenig mehr.

Anfangs wird Ielke Dir, besonders auf der schlechten Seite noch auf die Hand kommen, das gibt sich aber mit zunehmender Kraft, die er durch diese Lektionen gewinnt. Dann musst Du langsam aber sicher darauf achten, ihn gut am äusseren Zügel zu haben, und bemüht sein, dass das Genick im Übergang zum Schritt oben bleibt, sozusagen sollte es Dir "entgegen" kommen.
Das ist aber eine Entwicklung über mehrere Monate, und für das Pferd sehr anstrengend, so sollte man immer nur kurz arbeiten und die Schrittpausen nicht vergessen.

Auch die Anfänge im AG immer nur so lange, wie sie dem Pferd einigermassen leicht fallen, wenn er auf die Hand kommt und schneller wird, nach möglichkeit vorher durchparieren und einen neuen Versuch starten.
Die Steigerung kommt da von ganz allein.

Für den Reiter gilt: "HINTEN" sitzen und nicht stören. Wirklich bewusst gedanklich "auf dem Hinterbein des Pferdes sitzen wollen"

lg
und viel Erfolg
maurits