Stefan Brosig hat geschrieben:
Was allerdings nicht stimmt, ist, daß man jedes Pferd dazu bringe könne, barhuf über schlechte steinige Böden zu galoppieren!
Diese Forderung macht keinen Sinn. Eine gewisse Fühligkeit des Pferdes ist gut, um seine Gelenke zu schützen.
Zumal kann man von vorn schön beobachten kann, wie steiniger unebener Boden die Gelenke vom Huf bis zur Schulter verdreht. Da es sich hier um Scharniergelenke handelt, die seitlich nur minimal rotieren, ist dies äußerst schädlich. Dass das dem Pferd unangenehm ist nachvollziehbar und würde im Galopp eher schaden, als nützen.
Eine starke Fühligkeit im Schritt ist jedoch durchaus ein Warnzeichen und deutet auf einen schlechten Hufzustand hin.
Ein richtig gutes Buch über Barhufbearbeitung für Reiter gibt es leider nicht. Das Buch von Biernat ist sicherlich sehr gut, aber ohne Grundkenntnisse nicht leicht verständlich.
Das Buch "Huf,Hufbeschlag, Hufkrankheiten" ist nicht zu empfehlen. Die beschriebene Barhufbearbeitung basiert einfach auf konventionellen Kürzen.
Wichtig ist immer die funktionelle Anatomie in Aufbau,Funktion und Stoffwechsel von Huf bis zum Schulter/Hüfte. Die Bearbeitung/Korrektur ergibt sich daraus. Um die blanke Theorie kommt man nicht herum.
Eine Alternative wären wirklich Hufkurse bei einem kompetenten (!!!) Barhufbearbeiter. Vorab würde ich mich informieren, was hinter den Namen von Hufpfleger, Schmied, Huftechniker, Huforthopäde steckt und wie die Ausbildung und deren Bearbeitungsmethode ist. Die besten sind die, die Dir auf die Frage "Warum" eine logische Antwort geben können und Einblutungen, Stauchungslinien, schräge Hufwände korrigieren anstatt ignorieren... Ebenfalls sollte das Ziel eine langfristige und sichtbare Korrektur sein.
Zumal es immer gut ist, wenn man praktisch in die Hufbearbeitung eingewiesen wird.
LG Susi