Das Pferd und sein Eigentümer in der finanziellen Krise
Verfasst: Fr, 07. Mär 2008 15:49
Wie evtl. schon bekannt, arbeite ich in der Rechtsabteilung einer Bank und bin dafür zuständig, unsere bonitätsmäßig nicht mehr so guten Kunden zu motivieren, ihre Schulden bei uns ordnungsgemäß zurückzuzahlen (und notfalls muß die Motivation halt auch durch Gerichtsvollzieher, Pfändungen, Zwangsversteigerung, etc. erfolgen).
Nun habe ich neuerdings einen Kunden, der sich eigentlich überhaupt kein Pferd leisten kann, aber eines hat. Ich habe mit ihm schon eine Haushaltsberatung gemacht, alle Möglichkeiten durchgekaut, versuche nun auch, seine Verbindlichkeiten bei uns und anderen Gläubigern durch ein günstigeres Darlehen umzuschulden, so daß mehr "Luft" für ihn, seine Frau und zwei Kinder bleibt. Habe auch schon mit den anderen Gläubigern erfolgreich verhandelt, damit sie im Rahmen eines Vergleichs auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten. Wenigstens etwas.
Nur: die Unterbringung eines Pferdes ist leider überhaupt nicht drin. Derzeit zahlt er 240,00 EUR Stallmiete bei Vollversorgung (nachts Box, tagsüber Paddock/Weide in einer größeren Wallach-Herde). Er dachte auch schon an einen Verkauf. Aber:
Das Pferd, ein Warmblut, ist zwischenzeitlich 22 Jahre alt, war wohl schon von Anfang an sehr schwierig im Umgang, wohl auch ein Durchgänger. Er hat das Pferd schon, seit es ca. 7 oder 8 Jahre alt ist. Der einzige, der das Pferd nehmen würde, so erzählte er mir, wäre der Metzger, der Seife draus macht.
*schluck*
Ich würde da echt gerne helfen. Am besten wäre es m. E., das Pferd anderweitig zu vermitteln, aber das nimmt ja keiner mehr - zumal es wie gesagt im Umgang nicht einfach sein soll. Ob es reitbar ist - keine Ahnung...
Jedenfalls werde ich mich mal umhören und ein bissele Mundpropaganda machen, wobei die Chancen denke ich recht gering sind.
Da ich glaube, daß derartige Schicksale gerade unter Pferdehaltern durch dieses geldintensive Hobby und die heutige Arbeitsmarktsituation keine Seltenheit sind, möchte ich das hier einmal einstellen. Ich habe viele Schuldner, die - wenn auch hin und wieder unverschuldet - in eine finanzielle Krise geraten und dann den Kopf in den Sand stecken. Viel besser ist es, auf die Gläubiger zuzugehen, mit offenen Karten zu spielen - wie besagter Kunde. Für keinen Gläubiger ist es ein Spaß, vollstreckungsrechtlich vorgehen zu müssen - von den Kosten mal ganz abgesehen.
Ich für meinen Teil behandele in jedem Fall die Kunden immer entgegenkommend, die ein Minimum an Anstrengung erkennen lassen, sich um ihre finanziellen Dinge zu kümmern - auch, wenn keine Zahlungen möglich sind. Wenn mit offenen Karten gespielt wird, fällt es den meisten Gläubigern wesentlich leichter, eine Sache trotz weiterem Zinslauf für eine gewisse Zeit ruhen zu lassen. Andererseits habe ich dann auch keine Skrupel, hart durchzugreifen, wenn ich merke, daß gemogelt wird.
Und falls noch jemand Ideen hat, wie dem Pferd und/oder seinem Besitzer anderweitig geholfen werden könnte -> gerne auch per PN an mich.
Nun habe ich neuerdings einen Kunden, der sich eigentlich überhaupt kein Pferd leisten kann, aber eines hat. Ich habe mit ihm schon eine Haushaltsberatung gemacht, alle Möglichkeiten durchgekaut, versuche nun auch, seine Verbindlichkeiten bei uns und anderen Gläubigern durch ein günstigeres Darlehen umzuschulden, so daß mehr "Luft" für ihn, seine Frau und zwei Kinder bleibt. Habe auch schon mit den anderen Gläubigern erfolgreich verhandelt, damit sie im Rahmen eines Vergleichs auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten. Wenigstens etwas.
Nur: die Unterbringung eines Pferdes ist leider überhaupt nicht drin. Derzeit zahlt er 240,00 EUR Stallmiete bei Vollversorgung (nachts Box, tagsüber Paddock/Weide in einer größeren Wallach-Herde). Er dachte auch schon an einen Verkauf. Aber:
Das Pferd, ein Warmblut, ist zwischenzeitlich 22 Jahre alt, war wohl schon von Anfang an sehr schwierig im Umgang, wohl auch ein Durchgänger. Er hat das Pferd schon, seit es ca. 7 oder 8 Jahre alt ist. Der einzige, der das Pferd nehmen würde, so erzählte er mir, wäre der Metzger, der Seife draus macht.
*schluck*
Ich würde da echt gerne helfen. Am besten wäre es m. E., das Pferd anderweitig zu vermitteln, aber das nimmt ja keiner mehr - zumal es wie gesagt im Umgang nicht einfach sein soll. Ob es reitbar ist - keine Ahnung...

Da ich glaube, daß derartige Schicksale gerade unter Pferdehaltern durch dieses geldintensive Hobby und die heutige Arbeitsmarktsituation keine Seltenheit sind, möchte ich das hier einmal einstellen. Ich habe viele Schuldner, die - wenn auch hin und wieder unverschuldet - in eine finanzielle Krise geraten und dann den Kopf in den Sand stecken. Viel besser ist es, auf die Gläubiger zuzugehen, mit offenen Karten zu spielen - wie besagter Kunde. Für keinen Gläubiger ist es ein Spaß, vollstreckungsrechtlich vorgehen zu müssen - von den Kosten mal ganz abgesehen.
Ich für meinen Teil behandele in jedem Fall die Kunden immer entgegenkommend, die ein Minimum an Anstrengung erkennen lassen, sich um ihre finanziellen Dinge zu kümmern - auch, wenn keine Zahlungen möglich sind. Wenn mit offenen Karten gespielt wird, fällt es den meisten Gläubigern wesentlich leichter, eine Sache trotz weiterem Zinslauf für eine gewisse Zeit ruhen zu lassen. Andererseits habe ich dann auch keine Skrupel, hart durchzugreifen, wenn ich merke, daß gemogelt wird.
Und falls noch jemand Ideen hat, wie dem Pferd und/oder seinem Besitzer anderweitig geholfen werden könnte -> gerne auch per PN an mich.