COPD

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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Nadja
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COPD

Beitrag von Nadja »

Hallo zusammen

Durch den 'Inhalier-Thread' ist mir aufgefallen, dass hier etliche Leute mitschreiben die einen COPD-ler besitzen. Ich möchte gerne sehr viel mehr darüber erfahren (durch Eure persönlichen Geschichten und nicht durch Texte im Internet). Wie geht ihr damit um? Wie ist/war der Krankheitsverlauf? Habt Ihr die Ursache dafür ausfindig machen können? Welche Behandlungsmethoden waren erfolgreich, welche nicht? Wie zeigt sich das Krankheitsbild?

Ich wäre sehr froh um Eure Erfahrungen.

Besten Dank schon im Voraus! :)
schnupfi78
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Beitrag von schnupfi78 »

Hallo Nadja,
oh ja, tolle Idee - mich würden Erfahrungsberichte auch interessieren.
Ich gehöre leider auch zun Husti-Besitzern.
Mein Islandwallach fing mit ca 7 Jahren an zu husten. Damals stand er auf einem großen Gestüt im Offenlaufstall. Die Futterqualität war mittelmäßig bis schlecht. Aber damals wusste ich es nicht besser.
TA hat also Dauerweide verschrieben. Da ging es, aber er war nie ganz beschwerdefrei. Dazu muss man auch sagen, dass in einem so großen Bestand mindestens einmal jährlich die Husterei umging, einmal hatten wir sogar Druse.
Ich mach mir heute wahnsinnige Vorwürfe, was ich ihm damit alles angetan hatte. Aber ich hätte ihn auch nirgendwohin sonst stellen können, der Balkon wäre einfach zu klein gewesen :wink: .
Gebessert hat sich sein Zustand erst seit er vor ungefähr drei Jahren mit mir auf unseren Bauernhof gezogen ist und ich Haltung und Fütterung optimieren konnte.
Aber trotz Heu-nass-Fütterung kamen immer mal wieder Allergieschübe. Eine Bronchoskopie ergab, dass der Kehlkopf gereizt war, die Lunge war glücklicherweise noch relativ intakt.
Seit wir vor einem Jahr eine supertolle THP haben, geht es ihm prima! Er hustet kaum noch und veträgt sogar gutes trockenes Heu.
Beim Reiten war die Husterei nie ein Problem. Er störte sich daran weniger als ich. Er hat sogar mehr Kondition als unser Saddler, der doppelt so lange Beine hat aber im Galopp schon auf halber Strecke schlappmacht. :P
LG
Friedi
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Nadja
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Beitrag von Nadja »

Vielen Dank für deinen Bericht!
Wie sieht es mit der Atmung aus? Pumpt er?
Wenn ja, regelmässig oder nur ab und zu?
Wie behandelt die THP?

Entschuldige, etwas viele Fragen! :oops: :wink:
Esprit05

Beitrag von Esprit05 »

Da reihe ich mich doch auch gleich mal ein!
Ich habe meinen Ponywallach schon mit "Heuallergie" gekauft. Die kam wahrscheinlich davon, dass seine Box neben der Heu-Box lag. Im ersten Stall stand er im Sommer 24h auf der Weide, im Winter in einer Außenbox und ca. 5-6 Std. auf einem Paddock. Er hustete lange Zeit nicht, aber irgendwann dann doch ab und zu. Schon im ersten Winter (2002/2003) stellte ich ihn auf Anraten der TÄ (nach der üblichen Medikamentenbehandlung) von Stroh auf Späne um. Hm, ich glaube, er hustete dann erstmal nicht mehr. Zu fessen gab es Heulage.
Im Frühsommer 2003, schon Weidezeit, begann es wieder (nach einer Impfung, vielleicht kam das dazu). Heftig. Einen Monat behandelte ich wie üblich mit Schleimlöser etc. Das half nicht. Also Bronchoskopie und Lungenspülung. Danach war ein paar Wochen Ruhe. Durch den trockenen und daher staubigen Smmer begann Fimo gelegentlich nach dem ersten Trab kurz zu husten. Ich vermied staubige Felder, die Halle, den Platz. Ansonsten konnte ich ihn normal reiten (Freizeitpferd).
Gegen Ende des Sommers holte ich eine THP. Die Behandlung schien zu helfen.
Dann Umzug an die Ostsee. Hier wieder in eine Außenbox, auf Späne, nasses Heu und im Winter 12 Std. Auslauf.
seitdem hustete er nur noch sehr selten. Meistens konnte ich einen Zusammenhang mit dem Wetter erkennen: Dauerregen und Wind oder anhaltende Trockenheit. Im Winter versuchte ich ihn wieder auf Stroh zu stellen,worauf der Husten (beim Reiten, so gut wie nie im Stand oder auf der Weide) wieder begann. Also zurück auf Späne. Ich holte eine neue THP, was aber nichts brachte. Insgesant zwei mal in 4,5 Jahren behandelte ich in akuten Phasen wieder medikamentös. Wenn er jetzt wieder hustet, bekommt er erstmal zwei Wochen Kräutertee. Ich messe die "Gefährlichkeit" an der Häufigkeit der Huster. Ein oder zwei nach dem ersten Trab toleriere ich, mehr macht mir schon Sorgen.
Momentan steht Fimo wieder auf Stroh und es scheint gut zu gehen. Wenn die Qualität allerdings schlecht ist, hustet er beim nächsten Reiten. Ich kontrolliere deshalb penibel die Einstreu, wenn ich Zeit dazu habe.
schnupfi78
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Beitrag von schnupfi78 »

Hi,
also pumpen tut er nur wenn er einen Schub hat. Und ein Schub kommt so ca viermal im Jahr, Tendez und Stärke fallend.Ich glaube er ist auch noch gegen Pollen allergisch, weil ich die Schübe nicht an irgendwas sonst festmachen könnte. Und im Frühjahr geht es ihm am wenigsten gut. Trotzdem glaube ich, dass ihn die Atmung nicht behindert, er rennt wie ein Gestörter :lol: Anscheinend tut ihm Bewegung vor allem auch in der Hustenphase gut, weil alles schon belüftet wird.
Die THP hat akupunktiert und inhaliert und er bekommt Einmaldosen Homöopathie je nachdem welche Qualität der Husten hat.
Könnte noch so viel schreiben, muss jetzt aber weg und hab am WoE auch keine Zeit, aber am Montag schau ich nochmal rein!
LG
Friedi
minou
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Beitrag von minou »

Das mein Pferd ein Problem hat, ist mir vor ca. 1 Jahr aufgefallen.
Damals wurde er gerade 3 Jahre alt. Ich habe bemerkt, das er extrem schnaufte und pumpte, wenn er auf der Koppel rumgedüst ist. Er hat dann auch immer geschwitzt. Es hat auch immer sehr lange gedauert, bis die Atmung sich beruhigt hat. Besonders schlimm war es, wenn es draussen wärmer war (Übergangszeit Winter/Frühling). Er hat aber nie gehustet.
Die Tierärztin hat beim Abhören nichts gehört und gemeint, daß käme durch das warme Wetter und dem dicken Winterpelz. Naja, ganz zufrieden war ich mit ihrer Diagnose nicht und hab den nächsten TA geholt. Der meinte, die Lunge ist etwas rauh und verordnete Equimucin.
Ich habe dann mit Longe, Bodenarbeit und später mit dem Anreiten angefangen und eigentlich nie was bemerkt. Kein Husten, kein Nasenausfluß nur manchmal etwas Kurzatmigkeit.

Vor ca. 3 Wochen war es dann wieder mal warm, daß Fell noch dick und mein Pferd pumpte wieder. Diesmal TA Nr. 3 und die stellte dann fest, daß
er extrem verschleimt ist. Die Bronchien sind "eng" und der Schleim sitzt sehr fest. Er bekam jetzt eine Dose Venti Plus und wird jeden Tag gründlich bewegt. Nach ca. 30Min fängt er an zu schnauben und "rotzt" ein bisserl was aus, aber leider nur sehr wenig.
Ich habe mit meiner TA ausgemacht, daß ich auf eine Bronchioskopie verzichte und mir dafür einen sehr teuren Inhalator kaufen werde.
Der Hersteller sagt, daß sie mit diesem Gerät schon aussichtslose Fälle auskuriert hätten. Klar, der will mir den Inhalator verkaufen. Aber eine Bekannte hat ihren schon aufgegeben Wallach mit eben diesem Gerät wieder total fit bekommen. Ihre TA staunt nur noch.
Zusätzlich füttert sie ein Kräutergemisch aus Schlüsselblumen, Thymian und Süßholzwurzel.
Anfangs soll man mit antibakteriellen, homöophatischen Mitteln inhalieren (bekommt man mit dem Inhalator), danach nur noch mit Kochsalz.
Wenn es ganz schlimm ist, 3-4 Tage lang mit Kortison inhalieren. Es dauert manchmal ein halbes Jahr, bis die "Suppe so richtig läuft" und ganze 3 Jahre, bis die Lunge sich komplett regeneriert hat.

Ich habe auf jeden Fall gelernt, daß ich meinen Gefühl mehr trauen kann, als den vielen TA, die anscheinend ihren Doktortitel bei E..y ersteigert haben.

Ein THP hat dank Inhalation mein letztes Pferd auch wieder fit bekommen. Da meinte der TA, das ist chronisch. Dem gehts heute noch sehr gut und er hat keine Probleme mehr.

Bei den meisten Pferden kommt der Schleim halt meistens immer wieder, drum macht es Sinn, sich so ein Teil gleich zu kaufen. Das Ausleihen ist auch nicht gerade billig.

Drückt mir die Daumen, daß das viele Geld nicht umsonst ausgegeben wird und mein "getupftes Riesenbaby" wieder gesund wird. Die TA hat ihn als unheilbar eingestuft. Schaun wir mal..........!

Viel Glück für eure kranken Zausel!

LG
Carola
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Indem uns das Pferd sein Vertrauen schenkt, fordert es uns zu einer disziplinierten Reitweise auf. Charles de Kunffy
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Krümel 99
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Beitrag von Krümel 99 »

Oh, eine Hustenbox .. das geht ja gar nicht ohne mich :shock: 8)

Tja, bei mir dauert die Geschichte auch etwas länger *weitausholt* :(

Unser Krümel wohnt jetzt 3 Jahre bei uns, zu der zeit hatte ich ihn ein paar Wochen im pensionsstall stehen, weil wir am umziehen in unseren Bauernhof waren..

Nach 3 Wochen kriegte der kerl einen Asthmaanfall, TA stellte schweren Lungenschaden fest und sagte uns, das er das wohl nicht erst seit gestern hat.. Übliche Behandlung und anraten das Pferd wieder zurückzugeben.. Ok, Pferd wieder zurückgebracht, natürlich heulend, weil der zwerg sich in der kurzen zeit ziemlich in mein herz geschlichen hatte :oops:

Ich hab ihn dann täglich besucht und bewegt ihm gings ganz gut, woraufhin ich 2 weiter TÄ zu Rate zog, die mir bestätigten alles wäre soweit Ok, es wäre wohl eine Sommergrippe gewesen, die zu der zeit umging.. da ich mittlerweile soweit war, dieses Pferd auch als Beisteller wieder mitzunehmen ( ja, so doof ist frau einfach manchmal) stellten wir den kleinen mit beisteller ein paar Monate auf die koppel, wo es ihm prächtig ging..

Es folgten 2 jahre mit ständigen Erkältungen Bronchitis und co :? die Schulmedizinisch behandelt wurden.. die Haltung hatte ich von vornherein optimiert ( Späne, nasses heu, offenstall) da ich hinterher noch rausbekommen hatte, das der zwerg vor unserer zeit eine üble Lungenentzündung nur knapp überlebt hatte :oops:

vor einem Jahr sind wir umgezogen, auch wieder auf einen bauernhof, wo er allerdings den letzten Winter (06-07) nachts aufgestallt wurde, was er gar nicht vertragen hat, seit letzten Sommer gings rapide mit seiner Kondition bergab, obwohl er seit letzten Frühjahr wieder seinen Offenstall hat..
Wir hatten allerdings ein paar Monate einen kaltblüter, der ihn ziemlich unterdrückt und unter Stress gesetzt hat, obwohl wir die Pferde nachts separierten, damit Krümel seine Ruhe hatte, es wurde nicht besser, das Pferd hustete fast durchgehend ..

in guten Phasen pumpte er fast gar nicht, in schlechten Phasen, zb bei Hitze pumpte er stark im Ruhezustand..

THP Nr 1 wurde zur rate gezogen, von nun an gabs Homöopathische Sachen täglich, Pferd war gut zufrieden, baute aber null Kondition auf, pumpte bei Belastung viel.. hustete aber gar nicht mehr..

Vor einigen Wochen hörte ich mein Pferd im paddock husten (das hör ich sogar nachts im bett, alles in Hörweite :lol: )
Eine bekannte von mir gab mir den Tipp, unseren TA im nachbarort mal zu probieren ( hatte ja im Laufe der zeit 4 verschiedene TÄ durch, die mir ein vom Pferd erzählten, ne menge Geld gekostet haben und trotzdem nichts gebracht haben)

Also kam dieser Doc, FTA für Pferde und Homöopath, machte Bioresonanz, woraufhin er meinte, definitiv COB, durch einen Bakterienstamm in der Lunge, der sich über Antibiotika totlacht..Nierenstoffwechsel durch den Wind, verwurmt :shock: ( trotz 4 Wurmkuren im jahr und kleinem Bestand)
Wir begannen mit Neuraltherapie ( ausgetestete Akupunkturpunkte werden mit einem Lokalanästethikum angespritzt)
dazu eine paraimmunisierung mit einer Bakteriennosode gegen die Bakterienstämme.
das ganze einmal wöchentlich 3 mal, das 3. mal anstatt Neuraltherapie ,,normale" Akupunktur..

bisheriges Ergebnis : Pferd schleimt ab, wenn er in Trüffelschweinmanier über den Platz trabt nach dem aufwärmen kommt auch endlich mal was.. es löst sich, wo ich die ganze letzte zeit immer dachte, er will abhusten bzw abschnauben, aber er KANN nicht..

in 2 Wochen machen wir nochmal Bioresonanz und dann schauen wir, ob wir ein paar Wochen mit der nächsten Behandlung warten können, bei der Akupunktur wäre es oft so, das auch nach 2 Monaten eine Richtige Lawine ins Rollen kommt..

zur Unterstützung bekommt der Dicke Plantagines plus C ( Iwest) und wenn mein geld wieder etwas lockerer sitzt :oops: den von Minou beschriebenen Inhalator, da ich denke, es ist sicher von Vorteil zusätzlich zu inhalieren, grade auch zu Infektionszeiten oder wenns staubig wird zb im Sommer..

Sorry, war lang, aber schön das man sich austauschen kann :oops:
LG von Nicole
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Die Uni München will eine Studie über Pferde mit chronischen Atemwegserkrankungen durchführen und sucht noch Teilnehmer
Näheres unter anderem hier
Es grüsst ottilie
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Santana
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Beitrag von Santana »

Da kann ich auch was beitragen :wink:


Meine Stute hat COPD. Habe sie dreijährig gekauft, da war sie auf der Lunge bereits angeschlagen. Inzwischen ist sie 13 und symptomfrei.

Über die Jahre in diversten Einstellerställen hatten wir eine zunehmende Verschlechterung bis zur mittelgradig obstuktiven Bronchitis mit beginnender Leistungseinbuße.

Behandlungen durch div. Tierärzte, immer nur vorübergehend Besserung. (Schleimlöser, Inhalieren, etc). Selbst die Umstellung auf Streu und Naßheu brachten in den konservativen Aufstallungen eine zunehmende Verschlechterung.

Letztendlich (ich arbeite als THT und mache selbst Laserakupunktur) den Durchbruch hat die Laserakupunktur (TCM) gebracht und die komplette Haltungsumstellung (Eigner Stall, keinerlei Stroh, auch nicht nebenan, Offenstallhaltung, ausschließlich erstklassiges Heu).

Sie ist nun seit anderthalb Jahren symptomfrei, kann sogar wieder trockenes Heu gefüttert bekommen, keine Leistungseinbußen.

Ich bin glücklich, sagen zu können: es geht ihr richtig gut :D
gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

danke ich hab mich mal zur studie gemeldet :lol:
minou
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Beitrag von minou »

Ich habe gerade mein altes Posting weiter oben gelesen.

Für alle die es interessiert: Mein Pferd ist wieder voll fit. Ich habe ca. 1 Jahr inhaliert und alles war gut. Er ist halt auch kein Allergiker, daß macht die Sache natürlich leichter.
Damals war ich sehr verzweifelt und unglücklich. Doch die teure Investition hat sich gelohnt.
Danke Hippomed!!!
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