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Hufpflege

Verfasst: Mo, 23. Okt 2006 19:47
von Josatianma
So, da der Hufschmied heute da war und ich ja den Stall gewechselt habe, habe ich mir heute Gedanken über das Pflegen von Picos Hufen gemacht und möchte von Euch jetzt wissen:

1. Benutzt ihr Huffett/-öl.
2. Wenn ja, was für welches?

Pico hat extrem harte Hufe, die durch die Box und die Halle sicher nicht weicher werden.

Verfasst: Mo, 23. Okt 2006 19:58
von Lou mit Lucy
Es gibt ja viele verschiedene Theorien darüber, ob man Hufe fetten soll und viele klingen schlüssig. Vielleicht sollte man das mal genauer erforschen :wink: .

Unser Hufschmied meint, dass man Hufe nur dann fetten soll, wenn sie zu trocken oder zu feucht sind.
Zu trockene Hufe soll man anfeuchten, das Wasser einziehen lassen und dann Fett drüberpinseln, damit das Wasser nicht wieder raus kann.
Bei zu feuchten Hufen ist es logischerweise andersrum: Erst sorgfältig trocknen lassen, dann einfetten, damit keine Feuchtigkeit hereinkommt.
Dabei soll man auch (oder gerade) Kronsaum und Ballen mit einfetten.

Er hält nicht viel von handelsüblichem Huffett. Er sagt, da sind Abfallstoffe aus der Automobilindustrie drin (ob das stimmt, weiß ich nicht) und Zusätze wie Lorbeeröl können Allergien auslösen.
Wir sollen ganz normales Sonnenblumenöl nehmen.

LG, lou

Verfasst: Mo, 23. Okt 2006 19:59
von Jen
Nein, ich benutze nix. Das ist nur was für's Auge. ;)

Hufe werden bei weichem boden weicher und bei hartem boden harter, da durch den harten boden das Wachstum stimuliert wird. Wenn du also nun vermehrt weichen Boden hast, werden die hufe tendentiell eher weicher. Aber lieber harte hufe, als zu weiche hufe, die sind viel widerstandsfähiger und unempfindlicher.

Verfasst: Mo, 23. Okt 2006 20:02
von lalala
Wir halten es da auch wie Jen ... unser Schmied hält nix von Huffett/-öl und Stuti hat die guten Hufe ihres Papas geerbt, da sollte man auch nicht dranherumpfuschen...

Verfasst: Mo, 23. Okt 2006 20:06
von Sorraja
In Sachen fetten bzw. ölen (egal ob Hufe oder Leder) hört man ja immer von 5 Leuten 10 Meinungen. Die einen sagen fetten, die andern ölen, die einen sagen, dass andere ist schädlich und noch andere sagen, alles ist schädlich. Die einen meinen Wasser übers Fett, die anderen sagen Wasser drunter. :roll:
Ich halte mich an gar nichts von dieses Sprüchen. Ich öle, wenn ich grad mal Lust dazu habe und das ist meist nur so zwei oder drei mal im Jahr. :lol: Vor Auftritten oder Turnieren hat es auch meist wenig Sinn, denn oft sind die Bahnen und Arenen mit Sand oder ähnlichen ausgelegt. Und das Zeug klebt dann so häßlich an den Hufen. :roll:
Womit ich öle, keine Ahnung. Das ist so eine grüne Flasche mit Pinsel von Krämer.

Verfasst: Mo, 23. Okt 2006 20:43
von chica
Ich bin auch ein NIX-Verfechter. Und fahre damit sehr gut. Wenn die Hufe zu hart sind, ab damit ins Wasserbad bevor der Schmied kommt. Dann hat erst leichter mit dem Ausschneiden.

Sind sie denn porös oder "fransen" aus? Dann würde ich sie wirklich nur regelmäßig wässern, danach vielleicht auch mal kurz drüberfetten, um die Feuchtigkeit einzuschließen.

Wenn Du außer der Härte keine Probleme mit den Hufen hast, lass sie wie sie sind und sei dankbar dafür ;)

Verfasst: Mo, 23. Okt 2006 20:48
von Lou mit Lucy
@chica:

Es ist aber kontraproduktiv, wenn du nur wässerst, das trocknet nur noch weiter aus. Also wenn wässern, dann entweder für den Schmied oder hinterher drüberfetten.

Ich mache bei meiner auch nix mit ihren Füßen, die Hufe sehen super aus.

LG, lou

Verfasst: Mo, 23. Okt 2006 20:53
von DynaMitreiterin
Ich bin da nicht so sicher, denke aber schon, dass eine reelle Veränderung des Horns nur durch Fütterung entstehen kann. Das ist ja "tote Materie", ebenso wie Fingernägel und zudem recht dick, so dass Inhaltsstoffe nur die oberflächliche Schicht betreffen können. Vielleicht hilt Öl aber doch, weil es den Zustand des Horns kurzfristig beeinflusst, etwa aufquellen lässt und sich dadurch etwas verändert? Dann sollte man aber wirklich wachsam sein, man bedenke, was Nagellack mit unseren Figernägeln anrichtet.

Verfasst: Mo, 23. Okt 2006 21:09
von Josatianma
Danke für die Meinungen bis jetzt. Hilft mir auf jeden Fall Geld sparen. Der Schmied hat sich auf jeden Fall nicht beschwert, dass es zu schwer ist. Und für das Geld kann er ruhig mal was arbeiten :D .

Verfasst: Mo, 23. Okt 2006 21:30
von Manfred
Hallo zusammen,

viel hilft viel ist hier völlig fehl am Platze. Am besten ist tatsächlich nix machen, meint auch die Huforthopädin, die zu uns kommt.

Wir haben viel weichen Boden und daher auch keine harten Hufe. Ist der Sommer sehr trocken und der Kronenrand wird spröde, dann öle ich ihn etwas mit Lorbeeröl (aber nicht die ganze Hornkapsel).

Im Winter stehen die Tiere über Nacht in der Box. Die weichen Hufe sind sehr anfällig für die Keime im Mist. Um sie davor etwas zu schützen streiche ich auf die Sohle etwas Vaseline, nach dem ich sie gründlich gereinigt habe. (Keime dürfen nicht eingeschlossen werden).

Das machen wir aber auch nicht jeden Tag, sondern nur bei Bedarf. Und bevor die Hufe ausgeschnitten werden und sehr trocken sind, gehen wir etwas Kneipen im See. :wink:

Viele Grüße
Manfred

Verfasst: Mo, 23. Okt 2006 21:38
von DynaMitreiterin
Ich bewundere dich zutiefst, Manfred, wenn Du es schaffst, eine sterile Umgebung im Huf zu schaffen. Bild

Das Kneipen klingt allerdings super!

Verfasst: Mo, 23. Okt 2006 21:54
von Manfred
Na steriel ist sie sicher nicht. Aber immer noch besser, als wenn sich größere Faulstellen bilden, die wieder tief ausgeschniten werden müssen.

Wie gesagt, wir übertreiben das ja auch nicht (alle 14 Tage einmal in etwa und auch nur im Winter).

LG
Manfred

Verfasst: Di, 24. Okt 2006 07:16
von Alix_ludivine
Also im Sommer wenn's richtig trocken ist, bekommen meine Pferde 1x pro Woche Olivenöl auf den Kronenrand.

Ansonsten richtig auskratzen, dass keine Faulstellen entstehen können und beim Traki bin ich z.Z. am Bekämpfen seiner leichten Strahlfäule mit 2x wöchtenlich Wasserstoffperoxid (der HO hat gesagt..)

Mehr nicht.

LG Alix

Verfasst: Di, 24. Okt 2006 11:30
von susiesonja
@Sabine

Mein Friese hat auch sehr harte Hufe. Der Schmied flucht zwar ab und an ( :mrgreen: ), aber gratuliert mir auch dazu. Mein Pferd hatte in 13 Jahren noch nie einen Hufbeschlag.
Er hat mir lediglich geraten bei sehr trockenen Bedingenungen den Hut regelmässig zu wässern, bzw. um die Wasserstelle herum für ein Matschloch zu sorgen.
Ansonsten vertritt er die Meinung, leicht wässern- mit Fett die Feuchtigkeit einschliessen.
So ähnlich wie Manfred musste ich es im alten Stall auch machen. Die Boxen waren iiih!!! und meine Pferde entwickelten Strahlfäule. Daraufhin habe ich den Huf von unten "imprägniert" und hatte dann Ruhe davor.

Ansonsten habe ich durch gezielte Fütterung ein fast optimales Ergebnis was Hufbeschaffenheit und Langhaarwachstum betrifft.

Verfasst: Di, 24. Okt 2006 11:53
von Sorraja
susiesonja hat geschrieben:Ansonsten habe ich durch gezielte Fütterung ein fast optimales Ergebnis was Hufbeschaffenheit und Langhaarwachstum betrifft.
Was hast du da gefüttert bzw fütterst du dafür?