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Erlernen des Renvers nach Guérinière

Verfasst: Fr, 27. Jun 2008 14:05
von Guppy
Hallole, ich hab grad nen Knoten im Kopf. Ich sitz grad über dem Herrn Gueriniere und bin beim erlernen des Renvers über das Schullterherien hängengeblieben. Er schreibt, dass das Pferd nach einer Ecke im Schulterherein (z.B. Rechts) angehalten wird und dann mit dem linken Schenkel nach rechts weichen soll. Aber es erschliesst sich mir nicht, wann genau das Pferd umbiegt? kann mir da jemand helfen?

Verfasst: Fr, 27. Jun 2008 14:17
von horsman
vielleicht kann ich helfen...
würde es so verstehen: im SH hast Du schon die richtige "Abstellung" fürs renvers aber noch die verkehrte Biegung. Dann die Schenkel umlegen, der zur Wand gewandte geht an den Gurt udn der andere etwas nach hinten und treibt den Hintern um den neuen inneren Schenkel, damit die neue Biegung entsteht.
So, oder so ähnlich ?

Verfasst: Fr, 27. Jun 2008 20:42
von Guppy
Hi Horsmän, ja so hatte ichs auch interpretiert, dass das Pferd eben direkt beim weitergehen umgebogen wird. Danke!

Verfasst: Sa, 28. Jun 2008 17:50
von Sunknúni
Ich habe es ja nie richtig erlernt, muss ich vorab sagen. Aber ich mache das Renvers bisher auch aus dem SH, indem ich einfach die "neuen" Hilfen gebe und ggf. noch etwas mit der Gerte touchiere, falls die HH sich noch nicht genügend biegt. Gewicht bleibt bei mir, aber die Beinstellungen wechseln insofern, dass das bisherige innere Bein nun verwahrend treibt und das bisher äußere verwahrende Bein vor geht. Puh, wenn man das erklären msus, ist das irgendwie komplizierter als wenn ich es reite... Junito reagiert gut darauf (vermutlich weil er es gelernt hat...)

Verfasst: Sa, 28. Jun 2008 18:46
von Petra
Hallo,
ich habe den G. nicht vorliegen, aber ich würde es so verstehen, dass das Pferd nicht umgebogen wird, sondern einfach im Renvers in die Richtung geritten wird, aus der es kam. Durch das SH durch die Ecke hat es ja für einen Moment genau die richtige Abstellung/Biegung, dann wird einfach angehalten und in dieser Stellung/Biegung im Renvers weitergeritten.
Bin allerdings kein großer Theoretiker, aber so kann ich es mir bildlich am besten vorstellen.

lg Petra

Verfasst: Sa, 28. Jun 2008 23:23
von Anchy
Renvers reite ich auch stets aus dem SH, eben weil ich hier schon Stellung und Biegung habe und nur noch umstellen muß. Leichte Verschiebung der Schenkel und Zügelhilfen und das wars :wink:

Liebe Grüße

Verfasst: So, 29. Jun 2008 09:56
von Josatianma
"Wenn das Pferd auf beiden Händen im Schulterherein gehorsam ist und .... , dann lässt man es, nachdem man zum Beispiel auf der rechten Hand in einer Ecke am Ende der langen Seite der Reitbahn um 90 auf die kurze Seite gewendet hat, kurz in der Ecke im Schulterherein nach rechts anhalten. Es steht nun mit der Kruppe gegen die lange Seite und sollte ungefähr 60 cm davon entfernt sein, damit es bei der folgenden Übunge nicht mit dem Schweif an der Wand scheuert. Statt nun im Schulterherein auf der rechten Hand weiter zu gehen, versucht man durch Verhalten der Hand und Druck des äußeren, linken Schenkels einige Tritte zur Seite, zum rechten Schenkel hin, zu erreichen." (Barockes Reiten nach F.R. de la Guérinière von Branderup/Kern, S.74/75)

Du gehst von der rechten Hand im SH quasi in der Ecke so etwas wie eine Hinterhandswendung und würdest im Kruppe heraus (Renvers) therotisch in die Richtung zurückgehen, aus der du gekommen bist.

Verfasst: So, 29. Jun 2008 12:12
von Medora
Hmmmm,

ich frag mich, ob das nicht ein ziemlich komplizierter Weg ist? Bietet es sich nicht eher an, z.B. aus der Ecke kehrt in die Traversale zu gehen und daraus das Renvers zu entwickeln? Oder aus dem Travers auf dem Zirkel dann aus dem Zirkel wechseln und alles beibehalten?

Den hier beschriebenen Weg habe ich noch nicht ausprobiert (mal im Hinterkopf notier).

Medora

Verfasst: So, 29. Jun 2008 13:35
von Carmen
Ich hab das auch noch nicht ausprobiert, finde es aber zum Erlernen doch reichlich kompliziert. Zur Verfeinerung der Hilfen und des Gehorsams ist es bestimmt eine gute Übung.

Ich würde zum Renvers erlernen ntweder auf dem 2. Hufschlag reiten und die Hinterhand nach außen zum 1. Hufschlag hin weichen lassen. Das finde ich relativ einfach.

Oder ich reite Schulterherein und stelle das Pferd dabei - entweder erst im Halten oder auch direkt in der Bewegung - einfach um. D.h. die Bewegungsrichtung bleibt gleich, aber die Biegung ändert sich. So kann man auch gut zwischen den beiden Seitengängen wechseln.

Oder ich reite auf einem Zirkel, lasse mein Pferd übertreten und bringe es aus dem Übertreten heraus in die Biegung. Oder verschiebe einfach wieder die Hinterhand.
Oder...

Es gibt soviele Möglichkeiten. Ich finde nicht, dass man sich da unbedingt an einer festklammern sollte, weil M. Guérinière es so gemacht hat. Man muss das auf Pferd und Reiter abstimmen, je nachdem, was beiden am leichtesten fällt.

Verfasst: So, 29. Jun 2008 14:09
von Josatianma
Medora hat geschrieben:Bietet es sich nicht eher an, z.B. aus der Ecke kehrt in die Traversale zu gehen
Ich gehe jetzt mal davon aus, daß wenn ich meinem Pferd das Renvers näher bringen möchte die Traversale eigentlich noch ein paar Lektionen später dran ist.

Sicherlich gibt es noch einige andere Möglichkeiten dem Pferd das Renvers nahe zu bringen. An und für sich ist Guérinière's Ansatz ja in meinen Augen erstmal nur dazu gedacht, dem Pferd zu erklären, daß es sich jetzt um den rechten Schenkel gebogen auf Druck des linken Schenkels in die entsprechende Richtung bewegen soll. Er spricht ganz klar von einigen Tritten. Das können für den Anfang ein oder zwei sein. Das Umstellen auf der langen Seite ins Renvers, entweder nach Anhalen oder in der Bewegung, gelingt am Anfang auch nur für ein oder zwei Tritte.

Um dem Pferd den Bewegungsablauf näher zu bringen, sind das von Carmen beschriebene auf dem Zirkel reiten und aus dem Zirkel wechseln, erstmal ohne Umstellung, sicherlich sinnvoll. Auch hier gibt es eine Vielzahl von Wegen, aus denen man sich den für das Pferd richtige heraussuchen muß.

Verfasst: So, 29. Jun 2008 14:25
von Medora
Ok, das hatte ich nicht bedacht, dass die Traversale hinterher kommen kann (oder sogar sollte?). Mir war der Travers immer sehr eingängig und Aramis hat das sofort verstanden. So war auch die Traversale näher als der Renvers.

Ich glaube erlernt haben wir der Renvers tatsächlich auch direkt vom Hufschlag *grübelwiedasdamalswar*

Medora

Verfasst: So, 29. Jun 2008 14:57
von Junito
Renvers ist jetzt der Seitengang, bei dem die Kruppe aus der Bahn und der Pferdekopf in die Bahn zeigt? Nur damit ich hier jetzt nicht falsch denke.

Verfasst: So, 29. Jun 2008 15:20
von smilla

Verfasst: So, 29. Jun 2008 18:54
von heike61
hallo,

was dem pferd auch hilft zu verstehen:
lange seite sh bis zur ecke, kann kurz-kehrt und an der langen seite dann weiter im renvers .....


gruß
heike

ups..war schon erkärt sorry :oops: ..

Verfasst: So, 29. Jun 2008 19:36
von Junito
Danke für den Grafiklink, dann habe ich es doch verwechselt. Dann wurde mir diese Übung auch mit KK beigebracht und auch Junito hat es mal so gelernt (bis er dann lernte, sich nach allen Richtungen zu verbiegen).