Lipizzaner und klassisches Reiten

Rund um die klassische Reitkunst

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kiki
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Beitrag von kiki »

lalala hat geschrieben: Nein. Ich habe ein Problem damit, wenn immer wieder das schlechte Beispiel böser Sportreiter - heiliger "Klassikreiter" herausgeholt wird
kiki hat geschrieben:Ich glaube eher, daß es an unserer Reitweise / Einstellung liegt.

Die meißten Warmblüter leben in einem "normalen" Stall, 23 Stunden in der Box, werden von ihren Besitzern wie Sportgeräte behandelt und sind oft Tiere die sich mit ihrem Schiksal abgefunden haben und stumpft und ohne Ausstrahlung ihren Dienst tun.
Ich habe mit keinem Wort Sportreiter erwähnt.
Ich habe lediglich gesagt, daß Pferde die in Umgang und Haltung pferdegerechter ohne 23 stündiger Boxenhaft gehalten werden sich charakterlich stärker entwickeln können. :wink:
Das die kleinen Gemeinde der Klassikreiter unter ihren Grundsätzen das mit versteht ist glaube ich keine Verallgemeinerung sondern ein Teil des Inhaltes der klassischen Lehre an sich. :wink:
Das du den Schuh des 23 Stunden in der Box lebenden abgestumpften Pferdes den Sportreitern zu ordnest, ist der Schuh den du damit den Sportreitern selber anziehst. :wink:
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lalala

Beitrag von lalala »

kiki hat geschrieben:
Ich habe mit keinem Wort Sportreiter erwähnt.
Du hast das Wort nicht gesagt, aber du hast es gemeint. Pferde, die wie Sportgeräte behandelt werden gehören natürlich einem Sportreiter...
Das die kleinen Gemeinde der Klassikreiter unter ihren Grundsätzen das mit versteht ist glaube ich keine Verallgemeinerung sondern ein Teil des Inhaltes der klassischen Lehre an sich. :wink:
Das solltest du aber einigen herausstechenden Persönlichkeiten der Szene mal unter die Nase reiben und gewisse Institutionen meiden. *g* Das geschriebene Wort ist das eine, was wirklich umgesetzt wird das andere. Gerade in punkto ethischer Grundsätze.

"Wir Klassikreiter" sind auch nicht besser als der Rest der Reiterschar :wink:
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kiki
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Beitrag von kiki »

Ich habe hier im Forum geschrieben und rede als Klassikreiter über die Personen die sich hier befinden, so wie wir die Inhalte der Klassik verstehen und verallgemeinere eben nicht, wer sich alles Klassikreiter schimpft. Mir geht es darum was ich und auch die hier anwesenden unter Klassik verstehn.
Ich habe mich nicht mit den "Klassikreitern" draußen überall in Deutschland unterhalten, ich befinde mich hier im Forum und habe mich hier unterhalten.

Das du dich ständig angegriffen fühlst finde ich gelinde gesagt sehr Schade, ich weiß nicht warum du dir ständig diesen Schuh anziehst und warum du dich als Verteidiger sämtlicher Sportreiter siehst.
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lalala

Beitrag von lalala »

kiki hat geschrieben:Ich habe hier im Forum geschrieben und rede als Klassikreiter über die Personen die sich hier befinden, so wie wir die Inhalte der Klassik verstehen und verallgemeinere eben nicht, wer sich alles Klassikreiter schimpft. Mir geht es darum was ich und auch die hier anwesenden unter Klassik verstehn.
*g* siehst du - verallgemeinert. Hier im Forum gibt es nämlich auch jede Menge unterschiedlicher Definitionen.
Das du dich ständig angegriffen fühlst finde ich gelinde gesagt sehr Schade, ich weiß nicht warum du dir ständig diesen Schuh anziehst und warum du dich als Verteidiger sämtlicher Sportreiter siehst.
Mir fehlt hier oft die Toleranz.
Man erwartet immer, dass andere über ihren Tellerrand schauen und Vorurteile ablegen, doch selber lebt man lieber in der eigenen kleinen, heilen "Klassik"-Welt und schürt seine Vorurteile. Schlechtes reiten in der eigenen Welt wird verteidigt und in der anderen scharf kritisiert, unpassende Ausrüstung ist ach so böse - doch man selber hat kein Geld für einen passenden Sattel und reitet lieber mit dem Unpassenden weiter etc pp.

Es geht doch nicht darum besser als irgendjemand zu sein und man ist auch wahrlich kein besserer Reiter nur weil man seine Reitweise "klassisch" o.ä. schimpft. Niemand ist perfekt und alle machen Fehler.
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kiki
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Beitrag von kiki »

Ich bin lange genug hier und du hast oft genug Beiträge von mir lesen könne, sorry, was du mir ankreidest ist auch verallgemeiner, denn ich passe ( anhand meiner Beiträge ) nicht in diese Kathegorie.

Übrigens meine RL ist ausgebildete Trainerin FN.
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Alix_ludivine
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Beitrag von Alix_ludivine »

Gut jetzt. Dieses Thema ist nun schon mehr als genug diskutiert worden und gehört absolut nicht in dieses Thread.

Bitte nur noch Antworten, die mit dem Thema zu tun haben!
"Erst gehen lernen, dann dressieren" (Udo Bürger)
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Riposada
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Re: Lipizzaner und klassisches Reiten

Beitrag von Riposada »

shikas hat geschrieben:Hallo,

wer hat Erfahrung mit Lipizzanern und der "leichten" Reitweise? Wer hat überhaupt Erahrung mit Lipizzanern :? Rassebesonderheiten, Charaktereigenschaften, Gänge, Gebäude etc? Häufig kann man eine recht weiche Oberlinie bei ihnen beobachten. Charakterlich sollen sie nicht immer einfach sein und ein "Ein Mann/Frau" Pferd sein...

Freue mich über alle Antworten!
:)
shikas
mit dem entsprechend vernünftigen exterieur eines lipizzaners ist die heute fast vergessene, klassische komponente "leichtigkeit" kein thema. besonderheiten sind die fähigkeiten zu höchster versammlung, die gänge sind kadenziert und exaltiert, keineswegs gangverstärkungen sondern eher hohe knieaktionen, die weiche oberlinie garantiert ein gutes, bequemes sitzgefühl. charakterlich sind diese pferde supereinfach, wenn das pferd dich mag und du das pferd magst, wenn du seine persönlichkeit akzeptierst und freundlich mit ihm umgehst- ansonsten werden sie zu charakertlichen höllenmaschinen- das wiederrum beantwortet deine frage zum einmann-pferd, sind sie absolut!
das zuchtziel: großes, dunkles auge, breite stirn, hoch aufgesetzte haslung mit guter bemuskelung, gerne leicht matte rückenpartie, starke kruppe, breite brust, solides fundament mit kräftigen beinen, fundamentkorrektheit ist wie bei allen anderen rassen auch wichtig.
ich weiß nicht, was ihr mit mir macht wenn ich hier ein bild einfüge (erschlagen bitte nicht- ich kenne eure regeln zu wenig/ die modratoren können es ja löschen, denke ich). aber wenn man wirklich mal einen prototypen sieht, kann man sich leicht vorstellen, dass diese rasse vom exterieur für ein "leichtes reiten" prädestiniert ist - dem reiter das reiten "leicht" macht.
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auf so ein pferd brauchst du dich nur drauf setzen, ihm sagen, dass du es lieb hast und hübsch aussehen- ganz bewusst überspitzt formuliert.
leider ist dieser standard aber heute nicht mehr oft gegeben- muss man ebenso ehrlich sagen.

das mit den warmblütern.. ich denke, dass soll gar nicht abwertend klingen. wenn man als liebhaber der exoten sieht, was viele warmblüter sich oftmals (was nicht immer heisst!) so alles gefallen lassen und dabei derart freundlich bleiben, dann staunt der freund DER rassen, die auch dem menschen ganz klar eine weiße linie auf den boden malen und sagen: hier gehst du nicht drüber!
despektierlich meint das also sicher niemand, eher vielleicht ein bisschen traurig oder gefrustet.
christiane
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Beitrag von christiane »

Oh, das ist ja wirklich ein sehr schöner Vertreter seiner Rasse!
Kannst Du mehr darüber sagen?

Viele Grüße Christiane
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Anchy
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Beitrag von Anchy »

Ehrlich gesagt ist mir dieser Thread unverständlich!

Leichte Reitweise, für wen oder was geeignet?
Schon alleine die Begrifflichkeiten mag ich gar nicht.

JEDE Reitweise ,egal ob Francophil,Western,Klassisch,Englisch hat das Ziel mit feinen Hilfen auszukommen und sind im Grunde genommen für JEDES Pferd geeignet.

Diese Frage stellt sich mir nie, es sei denn es geht um sportliche Spezialisierungen. Aber wie kann ich mir allen ernstes die Frage stellen, ob ein Pferd sich dafür eignet in Leichtigkeit geritten zu werden.
Welchers Pferd möchte schwer geritten werden. Das wäre ja dann wohl die Alternative zu leicht.
Das klingt naiv ( ist jetzt nicht böse gemeint).


Dieses Ziel hat die Legerete für mich nicht gepachtet auch wenn einige das gerne für sich so sehen.

Liebe Grüße
Wenn Du es festhalten mußt, hast Du es schon verloren
Unbek. Ecuyer
esge
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Beitrag von esge »

Die matte Rückenlinie ist betont gewünscht????? Oder ist sie doch eher ein mangel, der in Kauf genommen wird?
Mich erschrecken viele Lipizzanerrücken doch ziemlich - übrigens ebenso wie viele Cartujano-Rücken (um mal gleich in zwei Wespennester zu stochern :wink: )
Allerdings werden die Pferde unbestritten alt damit. Woher kommen diese Hängerücken und warum wurden sie nicht längst in der Zucht eliminiert? Was ginge dafür verloren? Warum kriegen diese Pferde keine Beschwerden davon im Reitgebrauch? Kann mir jemand darauf antworten?
Loslassen hilft
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Junito
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Beitrag von Junito »

Hm, warum wohl? Sie scheinen seit einigen hundert Jahren keine Probleme damit zu haben. Die einzigen, die gewaltige Probleme damit haben, sind die mehr oder fähigen Sattler, die den Lipireitern eine passende Sitzgelegenheit zaubern sollen.

Vielleicht sind diese matten Rücken doch nicht soo verkehrt?
Pferde sind wie guter Sekt - es braucht Zeit und Erfahrung, damit sie perlen können.
Nakim

Beitrag von Nakim »

Hallo,

ich finde diese Diskussion um die Lippis ausgesprochen interessant. Vor vielen Jahren hatte ich bei von Neindorff welche Kennengelernt. Sowohl am Boden als auch reiterlich. Als ich mich in der letzten Zeit für diese Rasse interessiert habe merkte ich, daß es nur wenige gibt. Ich dachte eigentlich im Zuge des "Barockbooms" der letzten Jahre, daß es überall welche geben müßte. An jeder Ecke findet man derzeit Spanier, aber nur wenig Lippis? Es sind doch ideale Pferde oder?

Bitte schreibt doch hier weiter über die Rasse. Ich finde das Thema es eine Bereicherung.
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Riposada
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Beitrag von Riposada »

@ christiane: könnte ich, ja. ist aber in der diskussion eher unwichtig da ich nur ein beispiel zeigen wollte wie der prototyp einmal aussah und auch heute noch aussehen kann ;)

@esge: interessante frage. gespaltene geister. FRÜHER war die linie so und auch so gewünscht- vermutlich ein spanisches erbe. heute will "MAN" das nicht mehr. man will eher gerade rücken, man will größere pferde, man will gängiere pferde, man will rahmigere pferde, man will keine ramsköpfe mehr.. also eigentlich möchte man- wie (und das kann ich nur mit größtem bedauern sagen) fast überall- aus dem "Rassepferde" sportpferde machen. auf kosten des typs, der ausstrahlung, der rassemerkmale.
womit man wieder zum warmblut zurück kommen könnte: wenn ich all diese komponenten wünschen würde, dann würde ich mir auch ein schickes warmblut kaufen, denn diese sind in jeder hinischt dem rassepferd deutlich überlegen aufgrund ewig langer selektion und zuchtrichtlinienvorgabe und bieten mir all diese points.

ob der matte rücken probleme bereitet oder nicht, steht - denke ich- in vielerlei abhängigkeiten. ist er lang (also modell zwei rippen zu viel) und verbunden mit einer schwerfälligen hinterhand dann hat das pferd unter anderem KLARE gewichtsträgerprobleme. alles andere wäre geschwindelt. ist er aber kurz und verbunden mit einer aktiven und gut gewinkelten hinterhand und entsprechen starkem fundament, dann sind das die "gewichtsträger" als die der lipizzaner früher bekannt war.
andere "rückenprobleme" sehe ich persönlich immer gekoppelt an denjenigen, der oben drauf sitzt oder unten an den tieren abeitet- oder?
der eher matte rücken, wie auch paddelnde gänge- beidseitig- versteht sich, sind rassetypische kriterien des lipizzaners und werden eben genau darum auch nicht negativiert. und ich kann nur betonen: superbequem.. schaukelpferdniveau ^^

@junito: gute erkenntnis, meine liebe- sie sind nicht wirklich schlecht *schmunzel
und das sattelproblem hat auch lösungen gefunden. alte rasse- alte sättel.. spanische oder eine richtig nette passierpritsche von anno dazumal (ohne all den schnickschnack hier hoch und da hoch, damit reiterlein nich vom pferd fällt) liegen herrlich auf diesen breiten, widerristlosen rücken ^^

@nakim: südpfalz? *ohrenspitz.. woher kommst du?
Nakim

Beitrag von Nakim »

Hallo Riposada,

Deine Beiträge sind immer sehr interessant. Ich komme aus Karlsruhe wohne aber in Billigheim. Direkt neben dem Reitverein wenn Dir das was sagt. Isch glaube Ihr seid nicht so weit weg oder?

Gruß Bettina
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Riposada
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Beitrag von Riposada »

klar sagt mir das was. ist ja quasi um die ecke ;)
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