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Kleie

Verfasst: So, 24. Aug 2008 11:45
von emproada
Wer hat Erfahrungen im Füttern von Kleie? Wie wird es gefüttert (naß, trocken?) und in welchen Mengen.

Mein TA meinte nämlich gestern, dass Zuckerrübenschnitzel und Kleie das ideale Futter für mein Pferd wären. Mit Kleie habe ich nur leider absolut keine Erfahrung.

Danke für Eure Antworten!

Verfasst: So, 24. Aug 2008 12:38
von BiancaW
Also selbst gefüttert habe ich noch keine Kleie. Aber da diese ja nun wirklich staubtrocken sind, würde ich sie auf jeden Fall nass verfüttern.
Die Rübenschitzel musst du ja sowieso einweichen, rühr doch kurz vorm verfüttern die Kleie drunter.

Verfasst: So, 24. Aug 2008 13:07
von ~pony~
Kleie wird nass verfüttert. Also so, dass es ein schöner Brei ist. Kleie ist ja ein Hauptbestandteil von Mash und in dieser Form wird sie meiner Meinung nach auch am besten gefüttert. Grundsätzlich mögen die meisten Pferde Kleie sehr gern, am liebsten lauwarm. Sie ist ist auch ein hervorragendes Mittel, um Kräuter oder Medikamente ins Pferd zu bringen oder bei schwerfuttrigen Pferden den Appetit anzuregen.

Wichtig ist, zu wissen, dass Kleie ein ungünstiges Calcium - Phosphor-Verhältnis hat. Hier muss man mit Mineralfutter ausgleichen. An und für sich halte ich Kleie auf Dauer nicht für so ein optimales Pferdefutter. Lediglich die kurmäßige Gabe in Rekonvaleszenzphasen oder 2-3 mal pro Woche als Mash ist in meinen Augen sinnvoll. Zu bedenken ist auch bei der Lagerung, dass Kleie dazu neigt, Feuchtigkeit (z.B. aus der Luft) aufzunehmen und dann leicht schimmelt. Auch hatte ich schon mehrmals Befall von Mehlmotten in der Weizenkleie, was mir bei anderen Futtermitteln noch nicht passiert ist. Also auf jeden Fall gut verschlossen aufbewahren!

Warum genau meinte denn der TA, dass Kleie und Rübenschitzel für dein Pferd so optimal sind? Beide Futtermittel haben eigentlich nur einen Vorteil gegenüber dem guten alten Hafer: Sie sind billig. Wäre also super, wenn du noch kurz erläuterst, was dein Pferd hat. Denn davon hängt u.a. die Menge ab, die dein Pferd bekommen sollte.

Verfasst: So, 24. Aug 2008 13:32
von emproada
@Pony: ich habe ihm gezeigt, was ich aktuell füttere da bei meinem Pferd Huflederhautentzündung festgestellt wurde. Er wollte ausschließen können das es vom Futter kommt, was auch der Fall ist. Dennoch fand er die Müsli/Pellets Mischung zu mais- und gerstelastig und empfahl eben diese Kleie/Zuckerrübenmischung.

Verfasst: So, 24. Aug 2008 13:37
von LordFado
hm ich wäre da mit zuckerrüben auch vorsichtig und würde eher nur kleie Füttern. Einweichen/nach verfüttern, weils ja staubtrocken ist und etwas quillt...

Verfasst: So, 24. Aug 2008 16:17
von Everl
Was hältst Du von Heucobs?
Damit hab ich bei meinem Rehe-Pferd sehr gute Erfahrungen gemacht.

Verfasst: So, 24. Aug 2008 20:34
von emproada
@Everl: er hatte das absolut nicht auf Rehe bezogen, wobei er aber auch die ganze Zeit klar zwischen Huflederhautentzündung und Rehe unterschieden hat. Er meinte das wirklich als normale Dauerfütterung.
Und Heucobs sind doch nur "nötig" wenn Heu weggelassen wird, oder?

Re: Kleie

Verfasst: So, 24. Aug 2008 20:36
von cinnamon
emproada hat geschrieben:Mein TA meinte nämlich gestern, dass Zuckerrübenschnitzel und Kleie das ideale Futter für mein Pferd wären.
:shock: wechsel bitte deinen ta!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Verfasst: So, 24. Aug 2008 20:37
von emproada
@Cinnamon: Hast Du auch eine Erklärung? :wink:

Verfasst: Mo, 25. Aug 2008 01:10
von Everl
Rübenschnitzel sind nach meinem Kenntnisstand kein geeignetes Futtermittel für Pferde. Wenn Du interessiert bist, kann ich mal in meinen Unterlagen kramen, ich hab da mal eine recht aufschlussreiche Abhandlung drüber gelesen.

Über Kleie weiß ich nichts beizutragen.

Heucobs können zwar auch als Heuersatz dienen, aber ich verwende es als leicht verträgliches Zufutter. Heucobs führen Energie zu (annähernd gleicher Megajoule-Gehalt wie manches leichte Kraftfutter) und eignen sich gut als Trägersubstanz für z.B. Öle, Pulverchen oder so. Mein Pferd geht ca. 6-8 Stunden täglich auf die Koppel und hat den Rest des Tages Heu satt aus der Raufe zur Verfügung. Da er weder Hafer noch sonstige Kraftfutter bekommen soll (Stichwort Hufrehe), erhält er täglich eingeweichte Heucobs von mir, zusammen mit Karotten und bei Bedarf (= wenn er im Training steht) kommt noch ein wenig Leinöl obendrauf. Momentan wird er seit einigen Wochen nicht geritten, darum kein Öl.

Aber ich schweife ab:
Wissenswertes über Heucobs gibt es z.B. hier: http://www.agrobs.de/produkt/Pre%20Alpin%20Wiesencobs

Verfasst: Mo, 25. Aug 2008 09:04
von Rabano26
ich logg mich auch mal ein :) meine THP meinte ich soll Kleie füttern wegen Zinkmangel - oder wars Selen? Nee dafür sollte glaub ich die BT-Hefe sein..
Aber ich kann doch nicht jeden Tag Kleie füttern? Weiß jemand was ich sonst füttern kann statt Kleie?

Verfasst: Mo, 25. Aug 2008 10:51
von Conni
Rabano26 hat geschrieben:ich logg mich auch mal ein :) meine THP meinte ich soll Kleie füttern wegen Zinkmangel - oder wars Selen? Nee dafür sollte glaub ich die BT-Hefe sein..
Aber ich kann doch nicht jeden Tag Kleie füttern? Weiß jemand was ich sonst füttern kann statt Kleie?
Ein spezielles Zinkpräparat und danach ein gutes Minfu weiterfüttern, tät ich sagen.

Verfasst: Mo, 25. Aug 2008 11:33
von cinnamon
emproada hat geschrieben:@Cinnamon: Hast Du auch eine Erklärung? :wink:
sorry, dachte das wäre ohnehin klar.
weder zuckerrübenschnitzel noch kleie sind langfristig verabreicht pferdegerechte futtermittel.
ein ta der diese sachen ausdrücklich empfielt, käme mir nicht mehr in den stall...da krankt es dann sicher auch an anderen ecken an kompetenz.

Verfasst: Mo, 25. Aug 2008 11:53
von Rabano26
Conni hat geschrieben: Ein spezielles Zinkpräparat und danach ein gutes Minfu weiterfüttern, tät ich sagen.
dann schau ich mal nach nem Zinkpräparat... danke...

Verfasst: Mo, 25. Aug 2008 11:59
von Lesley
Kleie als Dauerfutter halte ich nicht für sinnvoll.
Kleie führt durch den hohen Anteil an Klebereiweiß im Dickdarm zu Darmsteinbildung und ist eher ein Diätfutter in bestimmten Fällen. Es wird meist als preisgünstiges Dickmachfutter genutzt. Kleie hat auch ein ungünstiges Ca:P Verhältnis.