ich habe vor 3 Wochen die Diagnose Kissing Spines bei meinem Pferd bekommen. Die Rückenprobleme hatten eigentlich vor 2 Jahren angefangen. Sie äußerten sich durch Buckelattacken fast ausschließlich im Galopp. Der Abstand zwischen diesen Attacken wurde im Laufe der zwei Jahre immer geringer. Angefangen hats mit ca. einem halben Jahr, am Schluss waren es 3 Wochen. Ich bereue, dass ich sie nicht früher geröngt habe.

Bei den Röntgenbildern kam raus, dass in der Sattellage wirklich null Platz zwischen den Dornfortsätzen ist. Die Knochen haben schon auf die langfristig verspannte Rückenmuskelatur reagiert und weisen weiße Schatten auf (weiß nicht wie der Fachbegriff dafür ist).
Die TA hat einen Medikamten-Cocktail gespritzt. unter anderem entspannende Mittel und ein Schmerzmittel was zwei Wochen lang halten sollte.
Die erste Woche sollte ich einfach am Halfter longieren und dann die andere Woche unter Schmerzmitteln reiten.
Wir haben einen Sattel der passt (Startrekk Dressur) und seit ca 4-5 Tagen liegt ganztags ein Back on Track Rückenwärmer auf dem lieben Tier.
Leider läufts beim Reiten überhaupt nicht gut. Sie buckelt grundsätzlich einmal pro Tag beim ersten angaloppieren. Ich kann weder im Trab noch im Galopp aussitzen, ohne, dass sie sich komplett fest macht oder halt nochmal losbuckelt. Später galoppiert sie dann gerne an (so lange ich im leichten Sitz bleibe, versteht sich). Im gesamten ist sie total klemmig, will vor allem links im Trab (ihre schwächere Hand) überhaupt nicht vorwärts. Sie bricht mir auf beiden Händen über die äußere Schulter aus oder aber wenn ich das unterbinden kann, dann fällt sie über die innere Schulter rein. Den Kopf reißt sie auch ständig hoch. Wir sind auf dem reiterlichen Stand von ca einem halben bis dreiviertel Jahr.
Vor ca 6 Wochen hatten wir eigentlich mit Versammlung angefangen (reite bei DOB)...

Mich macht es halt nervös, dass überhaupt gar keine Verbesserung eintritt! Wenns nur ein ganz ganz ganz kleines bisschen vorwärts ginge, könnte ich damit leben.
Lu ist ein so verdammt kluges Pferd, auch wenn das Buckeln gelernt ist, würde sie damit sofort aufhören, wenn sie merkt, dass es nicht mehr wehtut.
Die TA war ganz optimistisch, dass ich sie nach der Spritze erstmal wieder reiten kann. Ich habe diesen Optimismuss geteilt, aber langsam überrrennt mich die Hoffnungslosigkeit.

Meine Idee ist nun, wenn sich in den nächsten Tagen keine Verbesserung einstellt, aufs reiten mehr oder weniger zu verzichten und sie erstmal nur an der Hand zu arbeiten (Doppellonge, Arbeit an der Hand, Langzügel, Dualaktivierung). Bis auf die eine Schmerzmittelwoche reite ich schon seit monaten (ich glaub es sind mittlerweile 4-5 Monate) nur jeden zweiten Tag. die Tage dazwischen gehören der Bodenarbeit (in erster linie der Doppellonge) Dieses Arbeitsprogramm hat ihr unglaublich gut getan, aber ist die Frage, ob es immer noch ausreicht.
Was meint ihr? Was würdet ihr mir raten?
Natürlich spreche ich noch mit irgendeinem TA über die Entwicklung (bin zwei Tage nach dem Röntgenbefund 200km weit weggezogen, also nochmal einfach in die Klinik fahren ist nicht. Entweder ich muss es telefonisch machen oder ein neuen Ta hier beauftragen). Allerdings weiß ich ja nie, was der TA für eine reiterliche Einstellung hat...

