Überbordende Vorsichtigkeit!

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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Bernie
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Überbordende Vorsichtigkeit!

Beitrag von Bernie »

Mir fällt seit Tagen in sehr, sehr vielen Themen hier in diesem Forum auf, dass für alles und jedes Verhalten (um nicht zu sagen jeden Pups...) ein gesundheitlicher Faktor herhalten muss.

Pferd geht an der Longe rechtsherum schlechter, andere User attestieren aus der Ferne dies und das...

oder eben auf ein Bauchgefühl Blutbilder machen und und und...

Oder auch bei reiterlichen Fragen zur Ausbildung bzw. Problemen, hier wird auch gleich auf gesundheitliche Probleme der antwortenden User hingewiesen.

Habe nur ich den Eindruck hier? Ich bin auch sehr pingelig, aber ich maßregle mich immer wieder selbst, man muss die Kirche im Dorf lassen und man erzieht sich damit ein Pferd, das immer krank ist.

Im Mittelpunkt soll und muss die korrekte Ausbildung stehen, reiterliche Defizite muss man hier lösen, da kann kein Chiropraktikter oder TA helfen...

lg

Bernie
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chica
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Beitrag von chica »

Da muss ich Dir ein Stück weit Recht geben :D So manches Mal würde ich mir bei einigen Themen einfach mehr Selbstkritik wünschen... :? Wenn es bei uns "zwackt", fange ich erst mal bei mir an - und da liegt dann schon in ca. 99% der Fälle der Hase im Pfeffer begraben 8)

Auf der anderen Seite gehe ich immer davon aus, dass derjenige sein Pferd am besten kennt und hoffentlich zwischen medizinischer oder reiterlicher Ursache unterscheiden kann...
LG Ines
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msmccurry
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Beitrag von msmccurry »

Dem muss ich zustimmen! Natürlich kann vieles gesundheitliche Gründe haben aber alles auf die Gesundheit zu schieben kann nicht der Weg sein! Bevor ich sowas bedenke würde ich versuchen alles andere auszuschließen!
Lebe und genieße jeden Tag als wäre es dein Letzter!
Wer auf einem Pferd sitzt ist dem Himmel ein Stück näher!
lalala

Beitrag von lalala »

chica hat geschrieben:Da muss ich Dir ein Stück weit Recht geben :D So manches Mal würde ich mir bei einigen Themen einfach mehr Selbstkritik wünschen... :? Wenn es bei uns "zwackt", fange ich erst mal bei mir an - und da liegt dann schon in ca. 99% der Fälle der Hase im Pfeffer begraben 8)

Auf der anderen Seite gehe ich immer davon aus, dass derjenige sein Pferd am besten kennt und hoffentlich zwischen medizinischer oder reiterlicher Ursache unterscheiden kann...
*zustimm*

aus der Ferne ist sowas immer schwer zu beurteilen. Reiterliche Schwächen führen halt oft auch zu gesundheitlichen Problemen und dann ist man im Teufelskreis. Ein Osteo oder Physio kann immer nur die Symptome beheben...vielen fehlt aber auch die regelmäßige Korrektur durch einen RL.
Zuletzt geändert von lalala am Fr, 31. Okt 2008 09:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Lesley
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Beitrag von Lesley »

Ich denke, man sollte das Thema differenziert betrachten.
Wenn irgendwelche Probleme bestehen, ist mMn zuerst Ursachenforschung angesagt.
Leider lese ich oft, dass nur an den Symptomen rumgedoktort wird.
"Wissen, das nicht jeden Tag mehr wird, wird jeden Tag weniger!"
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Jen
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Beitrag von Jen »

Hallo Bernie

ja und nein. Ja: natürlich soll die Ausbildung von Pferd und Reiter im Zentrum stehen! Aber das geht nicht von heute auf morgen! Das geht ein Leben lang. Und wir wissen alle, wie schwierig das ist und wie schwer wir uns selber und den pferden das Leben machen können. Und da finde ich, dass bei problemen ursachenforschung angebracht ist, denn einmal "verhockte" Probleme lassen sich so viel schwerer lösen und ziehen oft einen ganzen Rattenschwanz von weiteren Problemen mit sich, mit denen ein normaler, mittelmässiger Freizeitreiter schlicht und einfach überfordert ist. Deshalb: nein, ich finde nicht, dass man zu übervorsichtig ist, wenn man nicht immer seinen eigenen Augen/dem Gefühl traut, sondern es von einer FAchperson anschauen lässt. Sei das ein RL, ein TA, ein Physio, ein Zahnarzt oder was auch immer.
Liebe Grüesslis, Jen
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Beitrag von Sheitana »

Wenn ich mal von mir ausgehe....

Natürlich denke ich ständig und immer ob es an mir liegt, ob ich etwas anders oder falsch gemacht habe etc.

Aber: Wenn plötzlich ein Problem auftaucht, dann denke ich zuerst auch mal an ein gesundheitliches Problem. Wo das herkommt sei jetzt mal dahingestellt. Aber erst wenn ich geklärt habe, ob da alles in Ordnung ist kann ich evtl. was ändern.
Denn wenn wirklich z.B. eine Blockade irgendwo sitzt brauche ich auch an der Ausbildung nichts ändern, weil ich damit u.U. auch nicht vorwärts komme. Das geht m.M. nur Hand in Hand.

Ich denke einfach, dass der gesundheitliche Aspekt heutzutage viel mehr eine Rolle spielt und man viel mehr Möglichkeiten hat als noch vor 10 Jahren...
LG
Sheitana
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chica
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Beitrag von chica »

@Jen - wobei aber zwischen einem RL und dem TA ein gravierender Unterschied liegt: Der RL korrigiert den REITER, der TA begutachtet nur das Pferd (also z. B. die Symptome von falschem Reiten). Da schließe ich mich Lesley an und behaupte, es wird nur an den Symptomen rumgedocktert...
LG Ines
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Jen
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Beitrag von Jen »

also meine RL schauen sich auch das Pferd an und wenn ich nicht sicher wäre, zb. ob - fiktives Beispiel - mein Pferd hakelt im Trab aus Gründen der natürlichen Schiefe oder ob es vielleicht doch ein körperliches Problem ist, dann kann ein erfahrener RL da seine Meinung sagen, ob ein TA nötig ist oder ob man drüber arbeiten soll.

Weisst du, ich sehe soooooo viele Freizeitpferde mit körperlichen Problemen, die einfach Behandlung brauchen. Auch wenn diese Probleme oft auch durch schlechtes Reiten verursacht sind, werden die paar Reitstunden im Monat nicht den Unterschied in kürze ausmachen, dass alles in bester Ordnung ist. Und ich kann es kaum glauben, wenn ich einen Longierworkshop mache, dann hab ich IMMER mind. 1 lahmendes Pferd (von max. 6!) dabei, welches ich zur Abklärung zu einer Physio, TA oder gar Klinik schicken musste und bis jetzt war es immer gerechtfertigt.
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Catja&Olliver
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Beitrag von Catja&Olliver »

Es ist eben bequem zu denken, ein Fachmann koenne mit ein Paar Handgriffen was loesen, wo man mit Geduld eine ganze Zeit lang dran arbeiten muesste :wink:
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Jen
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Beitrag von Jen »

Catja&Olliver hat geschrieben:Es ist eben bequem zu denken, ein Fachmann koenne mit ein Paar Handgriffen was loesen, wo man mit Geduld eine ganze Zeit lang dran arbeiten muesste :wink:
Wenn der Boden durch den Fachmann nicht so bereit gemacht wird, dass man überhaupt daran arbeiten kann, nützt dir alle Geduld und Zeit nichts. Besonders wenn das Know-how und die Fähigkeiten dazu fehlen.
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chica
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Beitrag von chica »

@Jen - es ist schön, dass Du das siehst und Abhilfe schaffen konntest. Es ist aber nicht möglich, dies im Forum anhand Geschriebenem festzustellen. Und da hat es halt oft den Anschein, dass es @Catja ;) einfacher ist, einen Fachmann zu zitieren, als sich selbst in Frage zu stellen.
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Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

chica hat geschrieben:@Jen - es ist schön, dass Du das siehst und Abhilfe schaffen konntest. Es ist aber nicht möglich, dies im Forum anhand Geschriebenem festzustellen. Und da hat es halt oft den Anschein, dass es @Catja ;) einfacher ist, einen Fachmann zu zitieren, als sich selbst in Frage zu stellen.
Das hast du leider Recht.

Ich denke wirklich eine Mischung aus Beidem ist die beste Lösung. Sich selbst hinterfragen, aber auch mal den Fachmann unterstützend zur Rate zu ziehen.
LG
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Jen
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Beitrag von Jen »

chica hat geschrieben:@Jen - es ist schön, dass Du das siehst und Abhilfe schaffen konntest. Es ist aber nicht möglich, dies im Forum anhand Geschriebenem festzustellen. Und da hat es halt oft den Anschein, dass es @Catja ;) einfacher ist, einen Fachmann zu zitieren, als sich selbst in Frage zu stellen.
ich verstehe dich nicht. Macht das jemand?
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chica
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Beitrag von chica »

Jen hat geschrieben: ich verstehe dich nicht. Macht das jemand?
Hm, also wenn ich so durchs Forum stöbere 8)
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