Erfahrungen mit Schermaschine?

Themen zur Ausrüstung von Pferd und Reiter

Moderator: ninischi

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Finchen
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Beitrag von Finchen »

claustim hat geschrieben:
Monique hat geschrieben:
... Wäre sie nicht so teuer hätte ich eine eigene, solang man sie für 20 Euro ein Wochenende leihen kann mit frisch geschliffenen Scherblättern (2 frische Sätze), sind mir knapp 300 Euronen zu viel.
Mein Betrag bezog sich direkt auf diese Anmerkung.
Sowie auf die Tatsache, daß ich eine Preissteigerung von rund € 50,- im Verlauf von 30 Jahren als durchaus erträglich ansehe.
Ich sehe es wie Monique glaube ich auch, nicht der Preis ist kritisiert, nur halt kalkuliert, wie oft man eine braucht und ob eine eigene lohnt, oder das Leihen die Variante mit passablen Kosten und im Zweifel weniger Ärger ist, weil man sich um nichts kümmern muss.
Gast

Beitrag von Gast »

Seid doch bitte so nett, und lest Euch nochmals die ersten Beiträge zu diesem Thema durch:

Da wird durchaus darüber berichtet, daß die Super- Dooper- Sonderangebote nicht die erwünschte Leistung erbracht haben. Die teuren Markenmaschinen dagegen schon. Markenmaschinen, deren Anschaffungspreis in dem genannten Rahmen von € 300,- liegen.

Ob man dazu bereit ist, sich eine entsprechende Maschine für nur ein eigenes Pferd anzuschaffen, ist dagegen eine andere Frage.
Für mich war damals die Frage recht einfach zu beantworten.
Vor 30 Jahren gab es keine Leih- Maschinen!

Heute habe ich mehr, als nur ein eigenes Pferd.
Von daher würde ich die Frage nach einer eigenen Maschine ebenfalls nicht stellen. Die Anschaffung wäre für mich eine logische Konsequenz.
Eines ist jedoch sicher:
Die eigene Maschine schafft mehr Flexibilität.
Man (oder Frau) kann den Tag für die Schur frei wählen.
Ideal ist dafür ein relativ warmer Tag nach einer etwas längeren "Kälteperiode". Da fällt dem Pferd die Umstellung nicht so schwer.

Auch kann man so ein wenig experimentieren, welche Schur für das betreffende Pferd geeignet ist. Mitunter reicht der ursprünglich geplante Rallye- Streifen nämlich nicht aus. Dann aber muß man mitunter mehrfach auf die Leih- Maschine zurück greifen. Was dann eine mehrfache Mietgebühr zur Folge haben wird. Dann aber relativiert sich der Anschaffungspreis recht schnell.

Auch fällt es mir schwer zu glauben, daß bei einem Mietpreis von nur € 20,- wirklich neue Schermesser mitgegeben werden. Es ist zwar jetzt schon ein paar Jahre her, daß ich mich gezwungen sah, einen neuen Messersatz zu erwerben. Aber schon da lag der Anschaffungspreis für einen kompletten Satz, also für Ober- und Untermesser zusammen bei knapp € 20,-.

Wäre ich heute dazu gezwungen, auf eine Leihmaschine zurück zu greifen, ich würde mir auf alle Fälle wenigstens einen eigenen Satz Messer besorgen. Nach meiner bisherigen Erfahrung lassen sich die Messer nur einige wenige Male nachschleifen. Ist diese Anzahl überschritten, werden die Messer sehr schnell stumpf.
Nichts ist jedoch ärgerlicher, als mitten in der Schur aufhören zu müssen, weil die Messer nicht mehr sauber schneiden. Was übrigens auch unangenehm für das Pferd wird. Dann nämlich fängt die Maschine an, zu "ziepen". Da werden dann einzelne Haare ausgerissen.

Wenn man mit dem Gedanken spielt, sich eine eigene Schermaschine zu zulegen, jedoch den hohen Anschaffungspreis scheut, so sollte man darauf achten, daß wenigstens die Scherblätter von einem der namhaften Hersteller stammen. Das sorgt zum einen dafür, daß sich diese nachschleifen lassen. Auch wird so sichergestellt, daß man auch nach Jahren noch neue Messer kaufen kann.

Es ist übrigens nicht von Nachteil, sein Pferd vor der Schur zu waschen. Mit Wasser und Shampoo! Sind Schweißreste und Staub aus dem Fell weitestgehend entfernt, erhöht das die Lebensdauer der Scherblätter ungemein. Selbstredend ist jedoch, daß nur ein "staubtrockenes" Pferd geschoren werden kann. Feuchte Stellen lassen sich nämlich nur äußerst begrenzt bis gar nicht scheren.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

claustim hat geschrieben:Seid doch bitte so nett, und lest Euch nochmals die ersten Beiträge zu diesem Thema durch:
...

Auch fällt es mir schwer zu glauben, daß bei einem Mietpreis von nur € 20,- wirklich neue Schermesser mitgegeben werden. .
Da empfehle ich auch das Nachlesen des erwähnten Posts (steht als Zitat in meinem direkt über deinem):
von neuen Messern war nicht die Rede, "nur" von frisch geschliffenen. Wie frisch zu definieren ist, hängt auch von den Maschinen bzw eben Messern ab. Wenn schleifen für 10 Schuren ausreicht, empfindet man Messer als "frisch" wenn zuvor 3 oder 4 Pferde erst damit geschoren wurden. Bei anderen mag das nicht so lange halten.
Gast

Beitrag von Gast »

Nach meinen bisherigen Erfahrungen lassen sich die Messer maximal drei bis vier Mal nachschleifen.
Ich habe mir die Schermesser zwar bisher noch nicht als Metallschliff angesehen (das ist mein erlernter Beruf!), aber ich gehe einmal davon aus, daß das durch das Material sowie den Härteprozess (Herstellung!) verursacht wird.
Nach viermaligen Nachschleifen ist das Material einfach nicht mehr hart genug. Bzw. die harte Schicht ist herunter geschliffen.

Auch sollte man die Messer gründlich ölen. Trockene Messer werden ebenfalls sehr schnell stumpf. Außerdem laufen die dann auch schnell heiß.

Absolut tödlich für die Messer ist jedoch das Scheren von ungeputzten, stark verschwitzten Pferden. Aber auch das Nachscheren ist nicht zu verachten. Kurze Haare wirken auf die Messer ähnlich wie Schleifpapier.
Das alles gilt jetzt jedoch unabhängig von der verwendeten Schermaschine.

Ich würde aber in jedem Fall von einer Maschine mit Akku abraten.
Vor allem dann, wenn man nur ein Pferd zu scheren hat.
Aber oftmals reicht die Akku- Kapazität nicht aus, um das ganze Pferd zu scheren. Jedenfalls dann nicht, wenn man keine Ansätze sehen will. Da ist dann die Anschaffung eines zweiten, wenn nicht sogar eines dritten Akkus unabdingbar. Bedingt durch die doch relativ langen Ladezeiten.
Der Vorteil solcher Maschinen liegt halt darin, daß während der Schur kein Kabel im Weg rum liegt.

Kleine, leichte Akkumaschinen sind ideal, um Kopf und Fesselbeugen zu "frisieren". Die werden dann aber mitunter auch häufiger benutzt. Die damit notwendigen, verhältnismäßig häufigen Ladezyklen verlängern die Lebensdauer der Akkus ungemein.
Für eine Ganzschur ist aber oftmals die Leistung dieser Maschinen zu gering. Die werden mit dem Berg an Haaren oftmals nicht fertig. Eine Überlastung der Maschine ist dann die logische Folge.

Man sollte bei der Anschaffung nicht nur auf den Preis achten, sondern auch auf die Leistung (in Watt) der Maschine. Je höher die "Wattzahl" ausfällt, desto größer sind die Leistungsreserven.

Eine schwere Maschine hat auch ihre Vorteile.
In der Regel liegt die ruhiger in der Hand. Aber, man (Frau) sollte schon ausprobieren, ob sich die Maschine über längere Zeit auch ermüdungsfrei führen lässt.

Es gibt Maschienen, bei denen wird ein Teil der Kühlluft durch die Scherblätter hindurch ausgeblasen. Das hat zwei Vorteile:
Zum einen werden die Messer durch den permanenten Luftstrom gekühlt.
Zum anderen werden bereits abgeschnittene Haare weggeblasen.

Aber letzteres ist genau der Grund, warum ich solche Maschinen nicht so mag:
Beim Scheren fliegen einem ohnehin schon genug Haare um die Ohren. Aber durch das Gebläse durch die Messer hindurch hat man dann nicht nur Haare auf den Zähnen. Dann hat man auch welche auf der Zunge!
Im wahrsten Sinn des Wortes!
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