So, wir waren dann am Samstag mal da. Fazit: Der Bereich Pferd hat Potential (wie man so schön sagt

)
Dass uns keine Pferdemesse in der Größenordnung Pferd & Jagd oder Equitana erwarten würde, damit hatten wir schon gerechnet. Beim ersten Durchschreiten der Halle wurde die Erwartungshaltung auch gleich bestätigt. Vor allem die Ausstellervielfalt mutete ein wenig übersichtlich an. Es gab ein paar Reitzubehörverkäufer, Bestickungsservice, Futtermittelhersteller. Daneben auch einen Kutschenaussteller und einmal Van mit Pferdeanhänger. Ganz nett war der Aussteller, der einen kleinen Laufstall mit zwei Shagyas mit chipgesteuerter Futterzuteilung aufgebaut hat. Im großen und ganzen also nichts besonderes.
Den Aktionsring, auf dem die Pferdevorführungen stattfanden, fand ich von der Größe ganz okay, nur für die Fahrvorführungen hätte er ein klein wenig größer sein können. Erst dachte ich, dass die zwei Tribünen etwas knapp bemessen waren, aber für die Zuschauerzahl am Samstag war es gerade ausreichend. Hauptsächlich waren eher die kleineren Rassen (Isis, Connemaras, Friesen, Tinker, Shetties, Quarters u. a.) vertreten, die man häufig als "Freizeitpferde" kennt. Somit war das Thema auf einer Freitzeitmesse wohl gut getroffen. Es war durchaus ein abwechslungsreiches Showprogramm über den ganzen Tag. Nur den singenden Rai hätte man sich meiner Meinung nach sparen können...

Achja und das wirklich arg strapazierte "Cotton Eye Joe" gehört auch endlich in die Mottenkiste, ich kann es echt nicht mehr hören...

Hoffentlich gibt es im nächsten Jahr eine schönere und zum Teil auch leisere Musikauswahl.
Für mich persönlich waren am spannendsten und interessantesten die Vorträge von einigen Tierärzten, Osteopathen etc. Herausragend der Vortrag von Dr. Ende, der direkt vor unseren Augen ein echtes Pferdbein seziert hat. Der Mann ist ein Unikat und versteht einen zu fesseln. "Schau mal hier das Hufrollengelenk.*schnippelundunterdienasehalt* Ist das nicht toll?! Hast du schon mal so ein schönes Hufrollengelenk gesehen?"

Ich kannte ihn schon von anderen Messen, aber es ist jedesmal wieder ein Erlebnis. Toll ist auch sein begehbares Pferd, in dem man mit seinen Kommentaren über einen Kopfhöhrer durch das Innere eines Pferdes marschiert und sich die einzelnen Organe und Systeme ansehen kann. Lohnenswert! Schade, dass die Vorträge teils sehr wenig Publikum hatten. Gerade die, die diese Vorträge wohl nötig hätten, sind ignorant daran vorbei gelaufen. Auch der Applaus bei den Showteilen hätte intensiver und häufiger ausfallen können. Liegt wohl zum Teil am eher Nicht-Fachpublikum?
Trotz der oben genannten Einschränkungen finde ich es sehr anerkennenswert, dass nun endlich auch im süddeutschem Raum eine Pferdemesse, zumindest integriert, stattfindet, wenn man mal von der Pferd International absieht, die ja vor allem eine Turnierveranstaltung ist. Ich denke, die Ausstellung kann sich entwickeln, wenn man sie noch mehr bekannt macht und mehr Besucher anlocken kann.