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Die Balance des Körper´s

Verfasst: Mi, 29. Jul 2009 00:45
von Filzi
Hallo Ihr Lieben,.

ich habe die Suchfunktion genutzt, aber leider nichts gefunden was mein Problem in irgendeiner Art lösen könnte.

Ich habe die letzte Zeit reiterlich viel weiter gebracht, aber es gibt da einen Knoten der einfach nicht platzen will. Heute hat mich das leicht zur Verzweiflung gebracht.

Beim Traben, besser gesagt leicht traben, schaffe ich es von einer Sekunde zur anderen nicht, mich mit positiver Körperspannung aus zu balancieren. Ich kann leider auch nicht "erfühlen" aus welcher Körperregion das Ungleichgewicht kommt, würde aber eher meinen es sind die Beine.

Der Oberkörper wirkt stabil, aber mein Hohlkreuz wird plötzlich verstärkt, weil von unten was nicht stimmt.
Meine Knöchel wackeln plötzlich wie Pudding und mein Knie wandert (gefühlsmässig) hin und her. Auch auf Videos habe ich schon öfter bemerkt, dass meine Stabilität von unten her nicht stimmt.

Dadurch habe ich auch immer wieder die Probleme im Takt zu bleiben. Das klappt nun viel besser, die letzte Zeit war es überhaupt ein Traum. Aber seit 2 oder 3 mal reiten ist es wieder da. Ich versuche dann während dem Traben mit meinem Körper zu spielen um heraus zu finden WAS los ist. Ich fühle mich dann als wäre ich das erste Mal am Pferd. Für Sammy ist das absolut kontraproduktiv, weil sie den sicheren Takt von mir braucht.

Lange Rede, kurzer Sinn, kennt ihr sowas? Beziehungsweise WIE schafft ihr Abhilfe. Ich habe nämlich schon fast alles durch in meinem Fundus. Susi, welche mich unterrichtet, findet es nicht so schlimm, denkt eher, dass die Schwierigkeiten aus der Hüfte kommen?!?!??

Ich bin irgendwie frustriert, weil es eigentlich endlich geklappt hat, es war auf einmal einfach super und nun habe ich wieder diese Instabilität!

Verfasst: Mi, 29. Jul 2009 06:56
von Bernie
Woher kenne ich das bloß? :wink: Besonders mein rechter Knöchelbereich ist da anfällig, von einem Moment auf den anderen verwandelt sich der in Wackelpudding. Mache ich nicht gleich eine Pause, dann bekomme ich da einen totalen Krampf.

Was habe ich mir Gedanken gemacht. Denn großteils ist das Traben super, auch vom Körpergefühl her. Klar habe ich meine Baustellen im Sitz, wer hat die nicht.

Mein "Problem" ist fehlende Kraft. Ich reite nicht "mit" Kraft, aber ich benötige für die Rückenbewegung meines Pferdes eine sehr hohe Eigen-Körperspannung. Das merke ich nicht bewusst, ausser, dass es anstrengend ist. ;) Aber gehe ich über mein derzeitiges Leistungslimit hinaus, geht mir die Kraft aus, ich fangen auch an, etwas zu klemmen und ich merke es bei mir am rechten Knöchel-Fußbereich.

Füße aus den Steigbügeln, ausschütteln, im Schritt am langen Zügel durchatmen, dann geht es wieder einwandfrei.

Ich versuche, immer wieder Schrittpausen (für mich 8) ) einzubauen, aber ich möchte natürlich meine Leistung auch steigern, deshalb gehe ich auch an meine Grenzen.

Ich denke, je mehr Körperspannung man benötigt, ein pferd geschmeidig zu sitzen, um so besser muss die Kondition und Kraft beim Reiter sein, da habe ich eindeutig Nachholbedarf. Wobei es langsam wird. ;)

Verfasst: Mi, 29. Jul 2009 07:16
von Klara
Ohje, das kenne ich phasenweise auch.

Mir hilft dabei das bewußte Atmen, Becken vor und Beine hängen lassen (nur leicht an das Pferd legen). Sich einfach tragen lassen und atmen nicht vergessen. Mach doch mal die Augen zu und versuche, nur zu spüren.

Wenn das klappt, versuche es im Leichttraben.

Viel Glück!!!

Verfasst: Mi, 29. Jul 2009 08:35
von Medusa888
Mein Kenntnisstand ist der, dass viele Fehlhaltungen entstehen, weil wir Menschen unsere Körper oft falsch gebrauchen. Das fängt an mit dem schiefen Sitzen auf dem Bürostuhl, Schonhaltungen im Stehen etc.
Manche Muskeln neigen zur Verkürzung, andere zur Dehnung. Irgendwann ist der menschliche Körper schief, aber man selber empfindet sich als gerade. Ich binde mir beispielsweise den Zopf immer zu weit rechts und denke, dass er mittig sitzt.

Also:
Aufwärmen vorm Reiten, vor allem intensives Dehnen der langen Muskeln kann wahre Wunder bewirken.
Und mal konsequent eine halbe Stunde an die Longe nehmen lassen und ohne Zügel leichttraben. Hände auf den Oberschenkeln, Arme seitlich, Arme über den Kopf strecken. Im Rhytmus des Trabes die Position der Arme verändern. Oberkörper drehen, Kopf drehen.
Auch mal die als falsch bekannten Haltungen bewußt einnehmen und sogar übertreiben. Wer mal so richtig bewußt falsch gesessen hat, wird fast automatisch in eine gute Körperhaltung finden, weil sie für den Körper nur eins sein kann: nämlich angenehm und zweckdienlich.
Galopp-Trab Übergänge ohne die Zügel in der Hand reiten....
Die Liste ist ja endlos.

Empfehlen kann ich noch das Taschenbuch: Aufwärmprogramm für Reiter von Eckard Meyners. Ist wirklich gut.

Verfasst: Mi, 29. Jul 2009 08:49
von ottilie
Warum hat denn noch keiner nach nem Video gefragt 8)

Stehst Du mit dem Fußballen im Steigbügel? Wenn Du evtl. nur mit den Zehen jonglierst, kann das Fundament auch sehr wackelig sein.
Falls es wirklich von unten kommen sollte...
Generell wäre auch ein Problem im Oberkörper denkbar, welches Du versuchst auszugleichen. Aber dafür müsste man eben was angucken können, um weiter zu forschenl.

Verfasst: Mi, 29. Jul 2009 22:22
von Filzi
Naja ein Video gibt es schon, aber kein aktuelles. Auf dem Video was ich habe sehe ich es selbst, aber da hatte ich noch einen anderen Sattel der mich generell nach vorne geschoben hat. Da war es noch schwerer. Mit dem neuen Sattel hat sich das ja sehr verbessert.

Bezüglich Fussballen ist mir aufgefallen, dass ich nicht gleichmässig in den Bügeln stehe. Ich belaste den Ballen weiter aussen, die Innenfläche steht sogar etwas ab. Aber das war eigentlich immer so. Ich müsste das mal versuchen, wie es ist wenn ich gleichmässig das Gewicht verteile. Ich weiss auch gar nicht genau WARUM ich nur zur Hälfte meinen Ballen belaste.
Beim heutigen Reiten war es um ein vielfaches besser. Aber trotzdem verliere ich immer wieder die Balance, was natürlich zu Taktfehlern bei meinem Pferd führt. Die Arme muss glauben ich sei besoffen.

Heute ist mir, bei genauerem reinhören in meinen Körper, aufgefallen, dass meine Körpermitte verlagert ist. Was heissen soll, mein Zentrum ist nicht mehr der untere Rücken und Bauch, sonder darunter. Ich fixiere mein Becken, mache dadurch ein Hohlkreuz und stabilisiere dadurch meinen Körper, besser gesagt blockiere ihn.

Ich habe gezielt locker gelassen, das funktioniert auch sehr gut, da Sammy gleich durch pariert.

Nun habe ich gelesen, dass es beim leicht traben auch den Trick gibt, abwechselnd links und rechts den Beckenknochen Richtung Hand vorwärts abwärts zu bewegen. Das klang sehr schlüssig für mich. Das werde ich gleich mal versuchen.

Um die Balance zu verbessern mache ich oft eine Übung die ich aus dem Centered Riding gelernt habe. Die Schiffsfigur. Man lehnt sich übertrieben nach vorne und streckt die Arme von sich weg. Sammy ist ja extrem brav, daher kann ich das machen.

Fällt Euch noch etwas ein, wie man die positive Spannung im Körper erzeugt. Erfahrungsgemäß spanne ich zu stark an, dann habe ich zu viel Druck auf Knie und Oberschenkel, Pferd rennt.
Oder ich schwabbel durch die Gegend, Pferd drückt dagegen und der Schenkel traktiert sie.

Verfasst: Mi, 29. Jul 2009 22:26
von Julia
Also für die Ballen gibt es eine einfache und sehr wirkungsvole Übung:
Füße aus den Bügeln und mit den Zehenspitzen Kreise malen, erst nach aussen - ausschütteln - dann nach innen - ausschütteln und die Füße wieder in den Bügel und dabei ganz bewußt den Ballen "ablegen". Stabilisiert unheimlich da man irgendwie bewußter im Bügel ist und lockert gleichzeitig auch das Bein.

Verfasst: Do, 30. Jul 2009 01:41
von Filzi
Julia hat geschrieben:Also für die Ballen gibt es eine einfache und sehr wirkungsvole Übung:
Füße aus den Bügeln und mit den Zehenspitzen Kreise malen, erst nach aussen - ausschütteln - dann nach innen - ausschütteln und die Füße wieder in den Bügel und dabei ganz bewußt den Ballen "ablegen". Stabilisiert unheimlich da man irgendwie bewußter im Bügel ist und lockert gleichzeitig auch das Bein.
Hey vielen Dank, werde ich morgen gleich testen.
Weiteres werde ich meine Freundin bitten, mich beim Reiten wieder zu filmen.