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Renvers
Verfasst: Mi, 20. Dez 2006 07:22
von Alix_ludivine
Guten Morgen meine Lieben,
ich möchte meinen Traki gerne mal das Thema "Renvers" näher bringen.
Ich habe es bisher mit ihm 2x angetestet - einmal an der Hand mit dem Umstellen aus dem SH und das Gleiche dann nochmal unterm Sattel. Ging für den Anfang recht gut.
Welche Übungsreihen/-möglichkeiten gibt es, damit das Pferd da möglichst leicht "reinfließt"?
Ich möchte es mit ihm erstmal an der Hand "richtig" festigen und dann unter den Sattel nehmen. So hatte ich mir das zumindest gedacht.
Danke!
LG Alix
Verfasst: Mi, 20. Dez 2006 07:32
von Jen
Hi
kann er denn das Travers schon? Ich finde das fast einfacher, dem Pferd nahe zu bringen als das Renvers. Wenn das Pferd das Travers aber kann, dann ist das Renvers nicht mehr so schwierig.
Travers: zb. eine kleine 8m Volte und am Ende bzw. kurz vor dem Ende der Volte sofort ins Travers übergehen. Biegung, Sitz, Hilfengebung etc. stimmt ja alles schon, man muss nur geradeaus-seitwärts gehen. Ein paar wenige Schritte, dann wieder abwenden auf Volte und neu beginnen.
Verfasst: Mi, 20. Dez 2006 07:43
von Alix_ludivine
Hm, Travers wollte ich eigentlich nach den Renvers setzen. Wegen der Unterstützung der nat. Schiefe..
Auf der linken Hand hätte ich kein Bedenken wegen Travers, aber auf der rechten, da ist er doch recht schnell mit der HH in der Bahn und das bin ich dabei zu korrigieren und denke ich würde ihn verwirren, wenn ich ihm jetzt das doch "erlauben" würde.
Deswegen dachte ich Renvers zu erst..
Verfasst: Mi, 20. Dez 2006 10:44
von horsman
Renvers und Travers sind die gleichen Übungen, solange man sich auf einer Geraden befindet.
Man stelle sich mal vor, man reitet auf einem freien Feld.
Travers und Renvers lassen sich hier überhaupt nicht unterscheiden.
Nun in der Reitbahn kommt auf der Geraden die Bande dazu.
Im Travers hilfts sie, das Pferd am vortreten zu halten, im Renvers hilft sie das Pferd am zurücktreten zu halten.
Erst auf der Kurve wird das Renvers zu einer wirklich anderen Übung, da beim Renvers die HH auf der Außenspur den längeren Weg hat, während beim Travers die Vorhand auf der Außenspur den längeren Weg hat.
Gruss
horsmän
Verfasst: Mi, 20. Dez 2006 10:56
von Alix_ludivine
@horsemän
Also ist das unterm Strich "wurscht"? Brauche ich mir da keine Gedanken zu machen irgendwas zu verstärken mit dem Travers?
LG Alix
Verfasst: Mi, 20. Dez 2006 10:59
von pepe
Du kannst entweder nur die Schulter herein nehmen oder die Kruppe, andere Seitengänge gibbet nich.
Travers, Traversale und Renvers unterscheiden sich nur an dem Ort innerhalb der Bahn, wo die sie vom Pferd verlangst.
Verfasst: Mi, 20. Dez 2006 11:04
von horsman
Es kommt wie immer drauf an.
Als aller erstes mußt Du ohnehin das Schulterherein gut einüben, weil das Travers ggü. dem SH die weitaus schwierigere Übung.
Dann wird man wahrscheinlich zuerst das Travers dazu nehmen, weil die meisten Pferde Tendenz haben nach vorne heraus zu laufen. Ev. ist es bei deinem Pferd aber anders - müßte man sehen.
Travers zu reiten, ohne sichere Kontrolle übers SH zu haben ist verkehrt, da das Pferd dies vielleicht dann nur ausnutzt um sich am Schwerpunkt vorbei zu mogeln und sich schief zu stellen, insbesondere auf der hohlen Seite.
Manchmal nutzt es auf der hohlen Seite auch, beim SH ein wenig an Renvers zu denken, einzig damit das SH nicht zu stark "ge(ver)bogen" ist.
Gruss
Verfasst: Mi, 20. Dez 2006 11:09
von Alix_ludivine
Also ist es wurscht.. Gut..
Ich hatte mir halt nur Gedanken gemacht, weil ja Pferde auf der hohlen Seite das Travers leichter anbieten und doch gerne mit der Schulter an der Band gekuschelt wird. Um eben in dieser Korrektur nicht zu verwirren mit "Jetzt darfst Du" - also im Sinne von Travers, hatte ich gedacht, dass der Renvers vielleicht erstmal sinnvoller wäre, um trotzdem an die Kruppe "ranzukommen"..
Das "Alles" das Gleiche ist, ist mir schon klar ;o)
@horsemän
Danke.
LG Alix
Verfasst: Mi, 20. Dez 2006 11:15
von Jen
Ja, von der Lektion her ist es wurst. Aber du musst dem Pferd ja erst mal begreiflich machen, was es tun soll und da finde ich das Travers am Anfang einfacher einzuleiten, als das Renvers, besonders auch, weil man eben die Volte als Hilfe nehmen kann und so das Pferd optimal vorbereiten kann. Beim Renvers kann man als Vorbereitung eigentlich nur das SH nehmen und während dem Schulterherein sich umstellen lassen ist nicht unbedingt für alle Pferde gleich so einfach am Anfang... Es ist auch etwas störungsanfälliger vom Reiter, weil der Reiter seinen Sitz ändern muss (äusseres Bein wird zum inneren Bein u.U.), während beim Travers im Prinzip alles genau gleich bleibt (eben vorbereitet werden kann) ausser der Lauf-Richtung vom Pferd. Statt geradeaus ist es nun seitwärts-geradeaus.
Verfasst: Mi, 20. Dez 2006 12:30
von Stephanie
Hallo,
ausgehend von der ganz zu Anfang gemachten Bemerkung, dass das Pferd sich mit der Hinterhand an der Hüfte vorbeimogelt, würde auch ich Renvers vorschlagen, mit der gleichen Grundidee: die Hinterhand muss auf dem Hufschlag bleiben.
Da Dein Pferd Schulterherein kann, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es Dir nach vorne in die Bahn hinein wegläuft, relativ gering. Also sitzt Du um, wie vorher beschrieben und hebst die innere Hand ein wenig an (so,wie Du es (hoffentlich???) auch sonst tust, wenn Du eine Biegung erfragst, und gibst gleichzeitig mit der äußeren Hand soviel nach, dass das Pferd Deiner Aufforderung nachkommen kann. Stellt es sich um, lobst Du und entläßt es nach 1 oder 2 Schritten wieder ins Schulterherein. Dann nach einiger Zeit nochmal fragen und Vorgang wiederholen. Dann Pause.
Dann weiß Dein Pferd nachher: wenn sich diese oder jene Hand anhebt (und das sollten am Ende mm sein!), muss ich mich da oder dorthin biegen!
Du kannst es auch, wie von Jen beschrieben, aus der Volte in Travers machen oder aus dem Konterschulterherein, wie vom Schulterherein umstellen. Dann solltest Du aber danach darauf achten, dass Dein Pferd anschließend noch einen Moment sehr geradegerichtet auf dem Hufschlag am Zügel weitergeht, um auszuschließen, dass Dein Pferd sich schief stellt. Gedanke: Schulter weg von der Wand!!! Erst dann Pause.
Stephanie
Verfasst: Mi, 20. Dez 2006 12:55
von Alix_ludivine
@Stephanie
Danke!
Stephanie hat geschrieben:und hebst die innere Hand ein wenig an (so,wie Du es (hoffentlich???) auch sonst tust, wenn Du eine Biegung erfragst
Mach ich
Also Weglaufen macht er nicht mehr, also nicht mehr aus dem Grund "nicht können", ab und zu versucht er's noch unter dem Thema "entziehen", aber das ist dann auch schnell geklärt und geregelt
LG Alix
Verfasst: Mi, 20. Dez 2006 13:16
von Josatianma
Was ich auch recht gerne mache, ist auf einer freien Linie entweder in der Halle oder der Mitte des Weges den Hintern meines Pferdes entsprechend zu verschieben.
D.h. ich gehe gerade auf die Linie und nehme die Stellung nach links und lasse den Hintern nach links gehen. Die VH muss dabei gerade aus gehen. Dann ein kurzes Stück geradeaus, nach rechts stellen und Hintern nach rechts. Auf der freien Linie habe ich den Vorteil, dass mein Pferd gar keine Bande zum kuscheln hat. Das geht natürlich nur unter dem Sattel.
Verfasst: Mi, 20. Dez 2006 15:23
von Stephanie
an der Hand geht es auch, allerdings etwas anders:
geradeaus auf die freie linie, dann Stellung/Biegung zu mir und Vorhand herein holen für Schulterherein oder Stellung/Biegung von mir weg für Renvers/Travers.
Da kann man schön üben, weiter geradeaus zu gehen und vor allem: Vorhand an der Hand kontrollieren, ohne die Nachhand nach hinten rauszulassen!
@alix_l: Hatte ich vorhin vergessen, aber wahrscheinlich hattest Du es auch so rausgelesen: wenn Du von Travers/Renvers wieder zurückstellst, natürlich auch die innere Hand anheben. Meist folgt das Pferd ja "schneller", weil es das Schulterherein kennt und nach dem anstrengenderen Travers als angenehmer empfindet

.
Stephanie
Verfasst: Do, 21. Dez 2006 15:33
von moreno
Stephanie hat geschrieben:
Da Dein Pferd Schulterherein kann, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es Dir nach vorne in die Bahn hinein wegläuft, relativ gering. Also sitzt Du um, wie vorher beschrieben und hebst die innere Hand ein wenig an (so,wie Du es (hoffentlich???) auch sonst tust, wenn Du eine Biegung erfragst, und gibst gleichzeitig mit der äußeren Hand soviel nach, dass das Pferd Deiner Aufforderung nachkommen kann. Stellt es sich um, lobst Du und entläßt es nach 1 oder 2 Schritten wieder ins Schulterherein. Dann nach einiger Zeit nochmal fragen und Vorgang wiederholen. Dann Pause.
Hallo,
der Übungsablauf ist gut beschrieben, nur, warum umsitzen, wenn die Bewegung des Schulterherein und des Renvers in die gleiche Richtung geht, der Schwerpunkt des Systems sich also nicht verändert?
Umstellen, Biegung/Dehnung ändern, Schwerpunkt bleibt! Fertig!
Gruß, Dörr
Verfasst: Do, 21. Dez 2006 16:26
von horsman
Na,
da würd ich aber schon sagen, dass der Sitz insofern verändert werden muss, als dass das äußere Bein des SH, welches leicht zurück genommen war, nun nach vorne an den Gurt gleiten muss, weil es im renvers zum inneren Bein wird. Und genauso vice versa das frühere innere Bein nun zum äußeren Bein leicht zurück genommen wird.
Gleichzeitig dazu wird es eine leicht andere Seit-Stellung der Hüfte geben.
Das Gewicht bleibt in der selben Richtung, da Bewegungsrichtung sich nicht ändert - logo.
Oder nicht?
Gruss+schöne Weihnachten allseits [[w_grins]]
horsmän
[[w_grins]]...schade, mein grinsender Weihnachtsmannsmily geht hier wohl nicht