Heuschmann und Phillipe Karl in Verden

Rund um die klassische Reitkunst

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Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Jede Lehre, sei ihr Ansatz noch so gut, ist wertlos und zum Scheitern verurteilt, wenn sie zum Dogma verkrustet.
Einige Ansätze von PK sind wirklich gut, seine Kritik an der Turnierdressur ist in vielen Fällen berechtigt. Er würde sehr viel mehr erreichen, wenn er sich "dem anderen Lager" etwas mehr öffnen würde. Nur wenn man bereit ist, den anderen zu hören und zu verstehen, entsteht Dialog. Nicht durch reine Provokation und ständiges Plakatieren von Fehlern der anderen.
Viele Grüße
Sabine
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Max, das würde aber für PK nicht funktionieren. Ein Großteil seiner Klientel will sich ja ganz bewusst von der "herkömmlichen" Reitweise abgrenzen – er gibt diesen Reitern ja nicht zuletzt auch eine moralische Plattform: Seht her, wir reiten viel pferdefreundlicher. Das ist übrigens aus rein marketingtechnischen Gesichtspunkten gar keine dumme Idee.
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Ja, Cubano, und das ist schade, denn viele seiner Ansichten haben wirklich Hand und Fuß und könnten so manch Ausbildung bereichern. Er ist leider einfach zu extrem (geworden).

Ein Oliveira, der sich aus allen Stilrichtungen bedient hat (je nachdem, mit welchem Pferd er es zu tun hatte), war deshalb so erfolgreich und in allen "Lagern" hoch angesehen, weil er in jeder Hinsicht offen war. Obwohl er nie ein Blatt vor den Mund genommen hat.

Schlimm finde ich, (was viele hier schon vor mir gepostet haben) dass Reiter, die an den Grundlagen zu arbeiten hätten, von PK Instrumente in die Hand bekommen, die ausschließlich für Fortgeschrittene gedacht sind. Dementsprechend ist das Ergebnis oft auch völlig Murks.

So sympathisch, wie ich es zunächst bei PK (und auch BB) gefunden habe, dass sie keine Scheu davor hatten, Weideunfälle, Ponys, Kaltblüter (etc.) und ihre Reiter auszubilden (die meisten guten Dressurausbilder würde sich solcher Paare im ganzen Leben nicht annehmen!), so sehr ist das leider in eine Ecke abgedriftet, die gar nicht mehr so pferdefreundlich ist, wie es immer propagiert wird.
Viele Grüße
Sabine
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saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Cubano hat geschrieben:Humor??? Na ja, darüber gibt es ganz offenbar verschiedene Meinungen. Ich finde, Sätze wie diesen hier:
”Dann verwundert es nicht weiter, dass die Reiter SPANNUNG und VERSAMMLUNG mit ZUSAMMENSCHIEBEN verwechseln ... dass die Pferde unter Druck arbeiten und sich einrollen ... ”
sind eine schlichte Unverschämtheit GH gegenüber. Man kann dem guten Doktor und seinem Wirken nun kritisch gegenüberstehen, aber das ist nun wahrlich nicht das Reiten, das er propagiert.
Cubano, vielleicht hättest du dir ein paar Veranstaltungen von Herrn Heuschmann anschauen sollen.... solche von der Sorte, die von solchen Tunierställen veranstaltet wurden , für die das Einstellen HdS. normal ist. Dort sah man sehr schön, wie Herr Heuschmann zu dieser Art des Reitens steht : er hat schlicht GAR KEINE MEINUNG. Bzw. wechselt diese je nach Tagesform, je nachdem, auf welchem Parkett er gerade tanzt.
Heute hui und morgen pfui und übermorgen wieder hui.

Sorry, aber dieser Mensch ist für mich sowas von gestorben, war er übrigens auch schon vor seinem Herumgeliebel mit Herrn Karl. Nach diesem Ereignis noch mehr und nach seinen Auslassungen über LDR ..... :shock: :schaem:
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Guten Morgen,
Saltandpepper: Dann verhält es sich mit Heuschmann im Prinzip doch um keinen Deut anders, als mit PK. Bei beiden sind die Bücher durchaus lesenswert (wobei mir in Sachen PK die Reitkunst um Lichtjahre besser gefallen hat als die Irrwege), und bei beiden sieht die Praxis dann doch ein wenig anders aus – zumindest in meinen Augen.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Ich denke nicht Cubano, daß man Heuschmann und Karl irgendwie vergleichen kann. Herr Karl ist zugegebenerweise kein sehr einfacher Mensch, aber er hat eine sehr genaue Vorstellung von dem, was er gut findet und was nicht. Und er ist sehr kompetent, was Reiten und Ausbildung betrifft ( im Gegensatz zu Herrn Heuschmann- der zwar ein sehr guter Veterinär sein mag, aber als Reiter nicht im Geringesten überzeugt).

Im Grunde sind beide sogar das absolute Gegenteil voneinander : Herr Karl ist eher "DAGEGEN" :wink: - sehr konfliktfreudig :boxen: , diskussionsfreudig :fechten: und von den Dingen, die er vertritt absolut überzeugt, wärend Herr Heuschmann weder einen klaren Standpunkt vertritt, noch wirklich streitet : er will einfach toll gefunden werden und ein Gutmensch sein. Und natürlich ist er mit allen, die ihm ein Forum bieten am Kuscheln :engel: .
Nein, ich sehe das wirklich völlig anders als du. Und ich weiß ja nicht, wieviel Karl-live du schon erlebt hast, aber das, was ich regelmäßig davon zu sehen bekomme, deckt sich absolut mit den Aussagen seiner Bücher. Durch und durch pro Pferd und sehr klassisch in seinen Grundsätzen.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Tja, das ist das Problem, was ich bisher an der Umsetzung der PKschen Grundsätze gesehen habe, fand ich leider weder klassisch, noch sonderlich pro Pferd. Aber das würde jetzt wirklich wieder die 1000. Neuauflage von Gegnern und Befürwortern heraufbeschwören und ich denke, es gibt so ziemlich kein Argument, was im Laufe einer solchen Debatte nicht schon zig Mal genannt wurde. Von beiden Seiten.
Nur genau dieser (für MICH) existierende Widerspruch zwischen den PK-Büchern und der reiterlichen Realität haben mich zu dem o.g. Vergleich gebracht. Und ganz persönlich finde ich PK leider Gottes argumentativ immer schwächer werdend – s. auch den hier gerade diskutierten Beitrag, bei dem er die Hälfte des Bewegungsablaufs der HH einfach mal eben unter den Tisch fallen lässt… Das ist übrigens auch für mich als ihm kritisch gegenüberstehende Person schade: Ich finde nämlich durchaus, dass er einige Dinge sehr richtig auf den Punkt bringt.

LG
Andrea
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Meinst du diesen Bewegungskreisartikel, Cubano ? - bestimmt-
Na ja, im Grund lassen sowohl Heuschmann, als auch Karl die Hälfte des Bewegungsablaufes der HH unter den Tisch fallen. Heuschmann die Schub- und Karl die Schwungphase. Man kann also beide Bewegungskreise entweder als richtig, oder als falsch bezeichnen, da gibt sich der eine dem anderen nichts. Alles eine Frage der Sichtweise.
Für meinen Geschmack haben beide recht und beide unrecht. :roll:

Nur, die Heuschmann´sche Version ist bei uns populärer, denn man kann mit ihr so viele schöne reiterliche Verwirrungen argumentativ verteidigen.
Sie ist eine der Irrvorstellungen in den Köpfen derer, die daraus "German Hang and Bang" herleiten. Und inzwischen auch " Dutch Roll and Hang and Bang".

Eine Perversion einer eigentlich ganz richtigen Vorstellung, die aber falsch verstanden wird.

Mit ihr kann man so schön das "vorne halten, hinten schieben" verteidigen :twisted: ( denn auch hierbei ist die andere Hälfte des Bewegungsablaufes der HH - die, die Herr Karl anführt-nicht in den Köpfen der Reiter vorhanden)
Schau mal, auch du hast die Karl´sche Version sofort unter "falsch" eingeordnet, obwohl sie ja genau den zweiten Teil der Bewegungsabfolge darstellt. Schau sie dir doch nochmal mit dem Vorsatz an, sie verstehen ZU WOLLEN, dann ist sie nämlich gar nicht falsch, sonder beleuchtet lediglich die andere Seite...... und...
Herr Karl zieht inseinem Artikel in soweit genau den richtigen Schluß ( bzw. kommt zum selben Ergebnis wie ich es für richtig halte :wink: ) :

WENN man den Bereich der Schubphase nicht berücksichtigt, kommt es sehr leicht zu widersprüchlichen Hilfen- eben vorne halten/ hinten treiben- und daß das nicht richtig ist, darüber sind wir uns , wenn ich deine Beiträge so lese, ja einig, oder ?
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

oh, gerade habe ich gesehen, daß ich mal wieder die Ehre habe, in *dergroßenweitenWeltdeswww* (EditbyMod) zitiert zu werden. Ich schätze sehr diese nette Art, irgendwo still mit zu lesen, und sich dann an anderer Stelle abfällig darüber zu äußern ! Wirklich ! Das zeugt von einer wirklichen karakterlichen Stärke !
Da ich nun die Verknüpfung zu dir liebe Cubano deutlich erkennen kann, verabschiede ich mich aus dieser Diskussion. Wer über fragwürdigen Humor von Herrn Karl schimpft, sollte sich überlegen, ob der Humor bei dem man sich über andere Schreiber mokiert und ablästert, wirklich die bessere Wahl ist. Möchte Herr A*** (EditbyMod) gerne dikutieren ? Bitte, dann soll er es hier offen tun und nicht im geschützten Kreis seiner Anhängerschaft nach dem Motto :" Gott wie sind wir alle so toll hier und wie blöd ist der Rest der Welt !" . Meine Güte wie grottig !
Und dann noch nicht mal genau lesen und noch weniger verstehen, was man eigentlich schreibt ! Wie billig ist das denn !
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

Der "Herr" wird sich niemals zu einer Diskussion herablassen, wenn er doch herrlich diskussionsfrei seine Weisheiten auf seiner eignen HP verbreiten kann. Am Besten müde lächelnd drüber wegsehen :-)


Ich finde den "Streit" albern und ärgere mich immer, dass Herr Karl in seinem Alter beim Streiten nicht mehr Coolness zeigt. Man kann auch ohne andere zu diffamieren seine Meinung kund tun (da sind nimmt er sich übrigens nicht viel zur eben erwähnten Person :lol: ) , gehört wird sie eh nur von denen, die es hören wollen (und verstehen können).

Ziemlich kindisch das alles *seufz* Wobei ich auch zugeben muss, dass a) Karl der bessere Reiter ist aber b) leider viel zu wenig seines Könnens und Wissens bei seinen "Anhängern" ankommt. Man sieht nur den Murks - bzw. bleibt nur der Murks in den Köpfen hängen - Schade! Aber mir scheint das ist menschlich immer nur das Schlechte zu speichern. Es gibt von allen Reitweisen auch gute Vertreter, und mögen sie in einem noch so kleinem Rahmen arbeiten.
Es grüßt Nadine

*******************
so schwer wie die freiheit, so leicht ist der zaum der sie hält... (frei nach and one - krieger)
********************
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

saltandpepper hat geschrieben:oh, gerade habe ich gesehen, daß ich mal wieder die Ehre habe, in *dergroßenweitenWeltdeswww* (EditbyMod) zitiert zu werden. Ich schätze sehr diese nette Art, irgendwo still mit zu lesen, und sich dann

Moins,
es bietet sich im Leben bisweilen an, sich selbst nicht allzu ernst zu nehmen. Dann nämlich hätte man auch genug klare Sicht,um zu erkennen, dass es um Dich, Saltandpepper, in besagtem Blog nur ganz, ganz am Rande geht. Und wenn Du mit meinen privaten Verknüpfungen irgendein Problem hast, können wir das gern per PN klären – aber wenn möglich nicht in diesem Thread.
Ach und noch etwas: Wenn Du doch so für Offenheit bist – warum genau besprichst Du Deine Kritik nicht mit Herrn A… (bevor ein Mod hier editieren muss :D ), sondern machst Deinem Unmut hier Luft. Gelten vor diesem Hintergrund nicht für Dich auch die letzten Sätze Deines obigen Beitrags?
Einen sonnigen Tag wünscht
Andrea
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Beitrag von -Tanja- »

Kosmonova hat geschrieben:Ziemlich kindisch das alles *seufz* Wobei ich auch zugeben muss, dass a) Karl der bessere Reiter ist aber b) leider viel zu wenig seines Könnens und Wissens bei seinen "Anhängern" ankommt. Man sieht nur den Murks - bzw. bleibt nur der Murks in den Köpfen hängen - Schade!
*zustimm* Ich hab demletzt in Stuttgart zwar einen grundlegend netten Menschen mit PK kennengelernt. Allerdings hab ich mich bei seinem Unterricht des öfteren gefragt, warum denn so gar keine Korrekturen am Reitersitz, etc. vorgenommen wurden. Das war sehr schade. PK kann sicherlich reiten - aber die Einheiten, die ich an diesem Tag von seinen Schülern gesehen habe, die er unterrichtet hat, die fand ich hin und wieder schon ausbaufähig, und zwar nicht nur beim Pferd, sondern auch beim Reiter. Aber da kam - wie gesagt - bedauerlicherweise nahezu nix von ihm. Von daher kann ich die breite Meinung schon verstehen, die ihn auf eine hohe Hand und sonst nix reduziert. :(
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
horsman
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Beitrag von horsman »

Ich denke Herr Heuschmann ist von der "Legerete" durchaus angetan (siehe auch Interviews mit Barbier) , steht aber bei dieser Art zu Reiten und Auszubilden noch ziemlich am Anfang. Ihm fehlt diesbezüglich Praxis und Erfahrung. Er müßte, sofern er dies in seine reiterlich Arbeit korrekt einfließen lassen will, erst mal 3-8 Jahre Erfahrungen auf verschiedenen Pferden sammeln, möglichst auch bei verschiedenen Ausbildern. Danach könnte er / man sogar an einen Punkt kommen, wo man Legerete mit dt. Schule gekonnt verknüpft oder auch vereint.
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
Excalibur

Beitrag von Excalibur »

Herr Dr. Stodlka erzählte in einem Vortrag, dass er und Herr Heuschmann oft zusammenarbeiten und sich gegenseitig schätzen. Daher hat sich Herr Heuschmann mit Sichheit eher von Herrn Karl abgewandt, als von der Legerete. :wink:



OT: Finde den Umgangston und diese Mauscheleien und Zickereien in diesem Forum zunehmend unangebracht und nervend. Schreibe deshalb immer seltener und höre oft genervt auf zu lesen. Der gute Umgangston, die fachlich tollen Diskussionen (gerade mit Leuten die andere Sichtweisen vertreten wie z.B hörsman) fand ich früher immer toll. Gerade die Leute, die ich als besonders kompetend erlebt habe lese ich immer seltener! Bitte liebe Mods :( gibts hier keine Möglichkeiten.... :cry:
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chica
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Beitrag von chica »

Excalibur hat geschrieben:Bitte liebe Mods :( gibts hier keine Möglichkeiten.... :cry:
Wir können niemanden zwingen und haben keine Exklusivrechte ;) Und für Erziehung im weitesten Sinne sind wir auch nicht zuständig. Den guten, alten Zeiten hinterherheulen hilft ebenfalls nix, aber Diskussionen durch eigene, objektive und vernünftige Aussagen aufwerten, das kann jeder einzelne User - wenn er denn möchte...

Und damit bitte zurück zum Thema.
LG Ines
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"Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart."
(Noël Pierce Coward)
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