Heuschmann und Phillipe Karl in Verden

Rund um die klassische Reitkunst

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saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Cubano hat geschrieben: Ach und noch etwas: Wenn Du doch so für Offenheit bist – warum genau besprichst Du Deine Kritik nicht mit Herrn A… (bevor ein Mod hier editieren muss :D ), sondern machst Deinem Unmut hier Luft. Gelten vor diesem Hintergrund nicht für Dich auch die letzten Sätze Deines obigen Beitrags?
Warum sollte ich Cubano ? An mich persönlich ist dieser Mensch nie herangetreten, er läßt sich nur gelegentlich über meine Beiträge aus. Die Verknüpfung in dieses Forum steht auf seiner Seite, also kann ich davon ausgehen, daß es dort auch gelesen wird, was ich HIER zu sagen habe.

Kosmonova, ja, ich finde es auch bedauerlich, daß immer nur die schlechten Dinge wahrgnommen werden. Und ja, auch finde die Streitereien leidig- und leider nicht unbedingt der Sache dienlich.
CocoBeti
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Beitrag von CocoBeti »

Doch sie haben etwas gemeinsam:

- Sie erreichen damit eine riesige Diskussion und ,
- dass sich eine Menge Menschen mit Sinn und Unsinn der Pferdeausbildung beschäftigen,
- sie erreichen damit, dass noch mehr Leute hellhörig werden und
- sie erreichen damit, dass manche sogar umdenken und hinterfragen ob ihre eigene Art der Ausbildung i.O. ist.

...und das alles unabhängig davon, wer jetzt wen von beiden toll findet und wer wen nicht leiden mag....

Die Fragwürdigkeit der Ausbildung eines Pferdes stand noch nie so sehr im Mittelpunkt wie jetzt....endlich machen sich Menschen wirkliche Gedanken.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Das stimmt auch wieder...
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chica
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Beitrag von chica »

@CocoBeti - DAS nenn ich mal ein positives Resumé aus der ganzen Geschichte. Danke dafür :trink1:
LG Ines
................................................
"Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart."
(Noël Pierce Coward)
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Rosana
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Spannender Artikel zu diesem alten Streit

Beitrag von Rosana »

Ich hole diesen alten Thread mal hervor um auf einen Gastartikel zu verweisen, den ich auf meinem Blog veröffentlicht habe: Der studierte Philosoph und Anhänger der französischen Reittradition beschäftigt sich darin sehr ausführlich und wie ich finde auf hohem Niveau mit den Unterschieden zwischen Deutscher Reitlehre und Legerete. Eure Meinung dazu würde mcih sehr interessieren!

http://pferdialog.de/philippe-karl-gerd ... te-streit/
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Moins,
ehrlich, Rosana. Bereits der erste Satz des Gastartikels verleidet mir das Weiterlesen:
”In Deutschland hat sich mit der preußischen Militärreiterei eine Antwort auf die Frage, wie denn nun Pferde geritten werden müssen, damit sie auch unter dem Reiter zu einem zielführenden Bewegungsvermögen finden, herausgebildet, die dann später auch die Reitauffassung im modernen Dressursport bestimmte und bis heute zu weiten Teilen bestimmt.“

Wer wirklich glaubt, die HdV und später die SdA sei das, was heute die Auffassung im modernen Dressursport bestimmt, hat beides nicht mal im Ansatz verstanden. So leid mir das auch tut, das ist in meinen Augen wieder so eine Polemik, die bereits bis ins letzte Detail ausgeschöpft ist. Übrigens ebenso wie das Totschlagargument, die deutsche Reitweise sei nur etwas für hoch talentierte Pferde, die selbstredend auch in diesem Gastkommentar auftaucht. Das ist schlicht Unsinn und das wird auch durch zahlreiche ganz normale Freizeitpferde mit all ihren Exterieurmacken bestätigt. Na ja, und dieser Schluss, das tätig über den Rücken gehende Pferd sei verkrampft: Da stimme ich voll und ganz mit dem Verfasser der Seite überein – das wage ich dann ebenfalls zu bezweifeln. Aber dafür müsste man in der Tat mal wissen, wie sich ein locker über den Rücken gehendes Pferd überhaupt anfühlt. Das hat mit einem Spannrückengänger überhaupt nix zu tun. Ebenso wenig übrigens, wie die deutsche Reitlehre dauertreiben propagiert, wie hier wieder mal fälschlich behauptet wird. Kurzum: Die Argumentationskette geht in vielen Punkten schlicht von den falschen Voraussetzungen aus. Und das hat überhaupt nichts damit zu tun, dass auch die deutsche RL – ebenso wie alle anderen - gern mal völlig falsch umgesetzt wird.
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
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sab
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Beitrag von sab »

Ähem, und zu dem vergleich Klitschko - Yogis; das ist auch Quatsch. Man braucht für einige Yoga-Übungen - z.B. den Kopftsand - erheblichen Aufwand an Muskeln. Damit ich z.B. überhuapt in der lage bin, diesen Kopfstand auszuführen, habe ich erts mal monatelang Schultermuckis an Geräten aufgebaut; dann klappte auch der Kopfstand. Für Yoga braucht man z.T. erhbeliche Muskelkraft, es ist wirklcih ein Märchen, dass das alles nur Dehnung und Wolken von Glückseligkeit sind...


Ganz ehrlich, wnen man schon Vergleiche mit anderen Sportarten zieht, dann sollte man sich auch auskennen...

LG

Sabine
pancho villa
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Re: Spannender Artikel zu diesem alten Streit

Beitrag von pancho villa »

Rosana hat geschrieben:Ich hole diesen alten Thread mal hervor um auf einen Gastartikel zu verweisen, den ich auf meinem Blog veröffentlicht habe: Der studierte Philosoph und Anhänger der französischen Reittradition beschäftigt sich darin sehr ausführlich und wie ich finde auf hohem Niveau mit den Unterschieden zwischen Deutscher Reitlehre und Legerete. Eure Meinung dazu würde mcih sehr interessieren!

http://pferdialog.de/philippe-karl-gerd ... te-streit/
der artikel stellt es so dar, als müsste das "deutsch" gerittene pferd andauernd mit einem mühsam hochgedrückten katzenbuckel herumrennen.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Naja, Herr Karl nutzt ja gerne mal die Gelegenheit zu betonen, dass die "deutsche Reitlehre" keine Pferde berücksichtigt, die gebäudetechnisch Schwächen mitbringen. :? Damit disqualifiziert er sich für mich nahezu vollständig als ernstzunehmender Erklärer.
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Beitrag von Max1404 »

Wenn man sich ernsthaft hinsetzt und die deutsche mit der französischen Reitlehre vergleichen will, dann sollte man wenigstens in der Lage sein, beide Lehren in den Grundzügen zu verstehen und gut (!!!!) gerittene Pferde beider Reitweisen geritten haben, bzw. wenigstens in einer Reitweise ein Pferd gut ausbilden können. Ansonsten kommt dabei nur ein Haufen abgedroschener und nachgeplapperter Vorurteile auf Stammtischniveau heraus.
Das Problem bei PK ist zudem, dass er zumindest in seinen öffentlichen Artikeln oder Äußerungen immer wieder offenbart, dass er das Wesen der deutschen Reitlehre nicht verstanden hat - auch wenn er vieles davon in seiner Reiterei (möglicherweise unbewusst) anwendet. Übrigens halte ich PK für einen sehr guten Reiter, nur falls jemand Zweifel haben sollte. :wink:
Viele Grüße
Sabine
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Rosana
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Beitrag von Rosana »

Vielen Dank für Eure Meinung! Meine Reitlehrerin sagt dasselbe...
Ich hab mich ein bissel von dem intellektuellen Rahmen blenden lassen, und kann eben die "französische" Seite nicht beurteilen, ob er das richtig darstellt. Zum "deutschen" Part gebe ich euch Recht...
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

Naja, viele deutsche Reiter haben "das Wesen der deutschen Reitweise" nicht verstanden, da Stände der Autor nicht alleine da ;-)

Und wie soll Karl das "Wesen" der Reitweise verstehen, wenn ihm nun mal von Hess und Heuschmann (beides nun mal nicht so elegante Reiter wie Karl) als DIE Vertreter der deutschen RW vor die Nase gesetzt werden und er eben sieht, was er sieht (und sicher auch mal nachgeritten ist) und es ihm nicht gefällt.

Dazu kommen Kommunikationsprobleme und falscher Stolz - und schwupps zwei zerrissene Parteien.

Ich störe mich in beiden Fällen nicht an der zugrunde liegenden RW, sondern daran was die Reiter am Ende daraus machen. ;-) Da kann man sich in noch so großem Stil die Augen aushacken, am Ende ist es wohl Geschmacksache.
Es grüßt Nadine

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sab
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Beitrag von sab »

Hallo,


ganz ehrlich, ich kann überhuapt nicht verstehen, wie man darauf kommen kann, dass in der deutschen Reitlehre jedes Pferd gleich geritten wird ???!!! Die guten Reitlehrer betonen immer wieder, dass jedes Pferd individuell ist und man darauf eben auch Rücksicht nehmen muss.

Karl ist für mich jemand, der ein wirklich guter Reiter war und sicherlich auch hervorragende Arbeit an der Doppellonge geleistet hat. Leider finde ich ihn aber menschlich wirklich unerträglich, besserwisserisch und furchtbar arrogant. Das macht es einfahc so gar nicht angenehme, sich mit ihm auseinanderzusetzen. Und seine eigenen Schüler fand icha uch nicht überzeugend (freundlich ausgedrückt).

LG

Sabine
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Beitrag von Cubano »

Kosmonova hat geschrieben: Und wie soll Karl das "Wesen" der Reitweise verstehen, wenn ihm nun mal von Hess und Heuschmann (beides nun mal nicht so elegante Reiter wie Karl) als DIE Vertreter der deutschen RW vor die Nase gesetzt werden und er eben sieht, was er sieht (und sicher auch mal nachgeritten ist) und es ihm nicht gefällt.
Na ja, hier stimmt aber die Chronologie nicht: Karl hat das deutsche Ausbildungssystem schon in seinen Irrwegen als Synonym dafür genommen, was seiner Ansicht nach falsch ist. Dabei hat er übrigens in meinen Augen ganz munter FEI und FN zusammengeworfen. Das allerdings passierte lange, bevor die Veranstaltungen mit Hess und Heuschmann stattgefunden haben.
Das alles ändert aber überhaupt nichts daran, dass der Autor des Gastkommentars, den Rosana hier verlinkt hat, in vielen Punkten schlicht und ergreifend Unsinn redet, was die deutsche RL angeht. Und von jemandem, der diese so vollmundig kritisiert, erwarte zumindest ich, dass er WEISS, wovon er eigentlich redet.
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

Sie haben es eben nicht verstanden und stehen nicht allein damit da. Karl
hat sich bestimmt nicht zum Spaß die deutsche RW rausgepickt und mir (und vielen vielen anderen) mit dem Buch aus der Seele gesprochen.
Mag sein, dass es so wie er es darstellt nicht dem "Wesen der RW"
Entspricht, wohl aber der gezeigten Realität in deutschen Reitschulen :-(

Ja, der Autor ist reichlich polemisch, aber ich würde nicht soweit gehen und sagen, er stände allein damit da ;-) Viele Menschen kritisieren zudem
Dinge, die sie nicht selbst ausprobiert haben oder können. Oder sind alle hier, die hier kritisieren schon in JEDER Reitweise EIN Wirklich gut ausgebildetes Pferd geritten oder haben die jeweilige Theorie intus?!?!?! Es wird kritisiert, was man sieht und erlebt. Ich erspare mir jetzt Beispiele bezüglich mindestens einer RW hier, die gerne niedergemacht wird, weil man "das Wesen" offensichtlich nicht verstanden hat ;-) Da können wir alle nicht aus unserer Haut. Was ich sagen will: Der Autor beschreibt nunmal seinen Eindruck, und das ist sein gutes Recht. Und wenn ich mit der Realität abgleicht, kommt man leider doch oft zu dem Eindruck, dass es den deutschen an einem
Schuß Legerte fehlt. Manchen ganz arg, manchen sehr wenig. Einfach besser machen und die Kritiker verstummen oder die Energien umlenken - es wird immer Leute geben, die anderer Meinung sind und keiner muss Recht haben :-)
Es grüßt Nadine

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