Pause mit dem Pferd

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Thisbe
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Pause mit dem Pferd

Beitrag von Thisbe »

Habe es grade in Ottilies TB gelesen und greife es hier einfach nochmal auf.
Weil es auch Susisonja beschäftigt.

Ich denke aktuell drüber nach, weil Timi aus gesundheitlichen Gründen einfach schlecht drauf ist. Nachdem alles so supi lief, jetzt der totale Einbruch. Reiten könnte ich ihn, aber es ist ein einziger Krampf. Macht uns beiden keinen Spaß.
Andererseits widerstrebt es mir, ihn "wegzustellen". Würde dann halt nur an der Hand arbeiten, das geht sehr gut. Und das Reiten wieder anfangen, wenn wir das Problem behoben haben.
In der Seele des Pferdes findest du Saiten, die lange in dir nachklingen.
(Gunnar Arnarson)
wotilas

Beitrag von wotilas »

Viele Pferde, die ich kenne, bekommen eine echte Winterpause (anders als bei Turnier- und Stallpferden ist bei uns die Hauptreit- und trainingszeit der Sommer), also unsere z.B. von Mitte November bis Weihnachten, je nachdem, wie's sich gerade ergibt. Ich habe noch kein Pferd erlebt, dem das nicht gut getan hätte. Die können auch nicht immer durchpowern. Und wenn's noch dazu gesundheitliche Probleme gibt, würde ich erst recht eine richtige Pause geben. Voraussetzung ist natürlich, dass das Pferd währenddessen wirklich ausreichend Auslauf hat.
Wyona

Beitrag von Wyona »

Finde auch eine echte Auszeit für die Pferde etwas super gutes!
meine hatte grad ihre 3 Wochen auszeit wo sie nur gelegentlich mal in der Halle laufengelassen wurde und sonst auf der Koppel stand. War zwar diesmal eher mein Gesundheitliches Problem aber die Winterpause hatte ich eh geplant und so wurde die eben nur vorgezogen!
Pausen im Trainingsjahr werden soweit ich weis von allen seiten beführwortet.
lalala

Beitrag von lalala »

Was müssen eure Pferde denn so großartiges leisten, dass sie eine mehrwöchige/mehrmonatige Auszeit benötigen ?

In der Regel powert man doch eh kein ganzes Jahr durch, hat immer Zeiten wo der Job vorgeht, Urlaub, Krankheit...
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Medusa888
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Beitrag von Medusa888 »

Rein aus trainingstechnischer Sicht halte ich längere Pausen nicht für sinnvoll. Einem voll trainierten Pferde eine Pause zu gönnen halte ich eher für den falschen Weg. Auch ein menschlicher Sportler muss sich abtrainieren und dieser krasse Wechsel von 100 auf 0 ist wenig hilfreich. Dazu kommt, dass das Antrainieren danach wieder enorm mühsam ist.

Artgerechte Haltung, Abwechslung und freie Tage (bei Auslauf) sind meiner Meinung nach gesünder für ein Pferd, als komplett gar nichts mehr zu tun.
Talent bedeutet Energie und Ausdauer. Weiter nichts. (Heinrich Schliemann, Entdecker Trojas)
Wyona

Beitrag von Wyona »

Gut ein hochleistungspferd hab ich nun wirklich nicht und durchpowern würd ichs bei mir auch nicht nennen!
ich versuchs jedoch schon übers jahr ein konstantes Training zu machen. und deswegen mach ich auch die zwei bis drei wochen kpl. pause
kenn aber auch Leute (Turnierreiter auch in unteren Klassen) die nach der saison mal nur 3 Wochen ins gelände gehen! das ist ja dann auch urlaub fürs Pferd! Aber ich würd so ne Pause nicht von vornherein ablehnen.
Wyona

Beitrag von Wyona »

nachtrag: Diese Internet-Seite hab ich mal gefunden

http://www.endurance-bernwest.ch/downlo ... 304f940f11

(Obwohl das wohl eher für Hochtrainierte pferde gilt, ist aber eher nicht meine Meinung sondern hier rein zur Info)
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Medusa888 hat geschrieben:Rein aus trainingstechnischer Sicht halte ich längere Pausen nicht für sinnvoll. Einem voll trainierten Pferde eine Pause zu gönnen halte ich eher für den falschen Weg. Auch ein menschlicher Sportler muss sich abtrainieren und dieser krasse Wechsel von 100 auf 0 ist wenig hilfreich. Dazu kommt, dass das Antrainieren danach wieder enorm mühsam ist.

Artgerechte Haltung, Abwechslung und freie Tage (bei Auslauf) sind meiner Meinung nach gesünder für ein Pferd, als komplett gar nichts mehr zu tun.
Kann dem nur zustimmen. Ein gesundes Freizeitpferd, was abwechselungsreich trainiert wird, braucht keine körperliche Pause. Im Gegenteil mehr Bewegung geradeaus würde oftmals nicht schaden. Bei Turnierpferden wird bei uns im Stall eine Geländepause im November gemacht. Aber die werden den Sommer jeden Tag gearbeitet.

Zumal es gerade bei Freizeitreitern schon genug zu ungewollten Pausen kommt durch Krankheit, Stress und Urlaub. Allein das finde ich schon ausreichend.
Und gerade gefrorene und oftmals langweilige Winterkoppeln laden nun nicht gerade zu einer willkommenen pferdischen Abwechselung ein. Gerade in dieser Zeit bauen die Pferde in kürzester Zeit zu schnell ab. Bei meinen Pferden stelle ich fest, dass es ihnen im Vergleich zu ungerittenen Pferden viel besser in der kalten Jahreszeit geht, wenn sie regelmäßig gelockert und gekräftigt werden.

Wenn man reiterlich nicht weiter kommt, würde ich eher einen neuen Reitlehrer suchen, wenn dem Reiter bei gesundem Pferd die Perspektiven fehlen.

LG Susi
Wyona

Beitrag von Wyona »

Aber hier gehts doch um ein Pferd das, zwar nur leichte, Gesundheitliche Probleme hat, warum sollten da mal 2-3 Wochen Pause schaden?
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ninischi
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Beitrag von ninischi »

*bei Medusa und kallisto unterschreib*

Wie die beiden schon gesagt haben: Durch abwechslungsreiches Training kann man (glaube ich) Motivation und Kondition des Pferdes (und des Reiters) so gestalten, dass beide keine Pause brauchen und wollen.
Wenn "Pause" heißt, dass das Pferd im Gelände geritten wird und/oder auch sonst die Gelegenheit bekommt, sich zu bewegen, dann gern. Aber wenn es heißt, dass das Pferd nur in der Box oder auf dem Paddock versauert, dann halte ich es nicht für einen guten Weg, den man unbedingt mit Absicht gehen muss.
Das mag aber auch von Pferd zu Pferd unterschiedlich sein. Meiner Stute gefällt es nicht, das haben wir im letzten Winter ausprobiert, als wir drei Wochen Zwangspause wegen Frost machen mussten..
"Reiten ist die Suche nach Schönheit, Geradlinigkeit und Wahrheit."
Nuno Oliveira
gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

ich habe den eindruck, dass meiner es cool findet, wenn sein mensch gelegentlich auftaucht und etwas mit ihm macht.

deshalb mach ich NIE pause mit ihm. er ist allerdings älter und oft können wir halt wenig tun, rumspielen (clickern) oder spazierengehen. ich richte das "training" ständig an seinem zustand aus. falls er mal lahmt (-> eisen verloren, meist) dann bekommt er eine woche pause von dem tag an, wenn er wieder klar geht - heißt wir traben und galoppieren solange nicht.
wir haben aber eh viel abwechslung, grasen gehen steht auch oft auf dem plan (heute, z.B.)

pause könnte ich mir vorstellen, wenn die viecher im sommer 24/7 auf der weide sind, das habe ich hier aber nicht
lalala

Beitrag von lalala »

*beimedusaundkallistoundninischiunterschreibe* :D
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Meine Stute hat dieses Jahr zweimal Pause gehabt. Beide Male allerdings auf der Weide.
Das erste Mal, als sie beim Hengst war. Das hat uns gut getan, im Winter hatten wir viel getan. Sicher keine Höchsleistungen, aber doch haben wir uns einiges erarbeitet, vor allem geistig. Ich habe die Pause auf jeden Fall gebraucht, nicht körperlich, aber geistig. Auch Georgia hatte danach bei der Arbeit neue Energie, die uns vorher etwas gefehlt hat.
Die letzten gut 4 Wochen Weidezeit gab es auch Pause, aber eher zwangsweise, wegen der Arbeit, dann das Wetter etc. Auch das hat uns Beiden nochmal gut getan und danach war wieder mehr Motivation da, vor allem für Dinge, die vorher nicht so klappten.

Ich denke es hängt individuell vom Pferd ab. Da wir keine Hochleistung bringen, brauchen wir auch nicht so viel abtrainieren. Bei einem Hochleistungspferd würde ich sicherlich nicht ganz aufhören, sondern nur noch z.B. ins Gelände gehen.
Ich würde die Pause aber immer nur bei Weidezeit und nicht im Winter machen.
LG
Sheitana
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emproada
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Beitrag von emproada »

Wie der ein oder andere ja mitbekommen hat, ist mein Pferd nun schon seit einem Jahr immer wieder krank. Dennoch habe ich ihn immer konstant weiter "gearbeitet" um ihn zum einen geistig zu beschäftigen und um zu vermeiden, dass er körperlich auch noch vollends abbaut.
Außerdem verschwinden reiterliche Probleme selten durch Pausen, sondern eher dadurch, dass man daran arbeitet.
Ich habe es in den Jahren, in denen er gesund war und normal gearbeitet wurde immer so gemacht, dass es dann im Sommer einfach einmal zwei Wochen am Stück ins Gelände ging. Das war dann auch eine Art von Pause.
Viele Grüße Tina
Yve9979

Beitrag von Yve9979 »

Reihe mich auch bei Kallisto, Ninischi, Medusa und Lalala ein, da ich der gleichen Meinung bin und die Mädels alles schon so schön erklärt haben :D

@ Thisbe: was sagt denn der TA dazu? Wie äußert sich das totale Krampfen (ich geh mal davon aus, du meinst er wird nicht locker).

@ all: Mittlerweile, nicht nur auf das Forum bezogen, habe ich langsam das Gefühl, dass oft gerne eine (mehrwöchige) Pause eingelegt wird, wenn reiterliche / ausbildungstechnische Probleme auftreten. Aber anstelle mal über die Reitweise, RL, etc. nachzudenken, werden andere Ausreden gesucht, anstelle mal an der richtige Stelle anzusetzen.
Meine hier NIEMANDEN persönlich! Ist nur momentan mein Eindruck. Wenn das Training stimmt, Abwechslung gegeben ist und gesundheitlich alles i.O. benötigt es meiner Ansicht nach keiner Pause.
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