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Pony mag im Winter nicht laufen
Verfasst: Mo, 11. Okt 2010 10:39
von Mausi
Hallo,
nachdem ich nun schon so lange bei Euch mitlese, habe ich mich endlich angemeldet, weil mir wieder einmal ein Problem unter den Nägeln brennt.
Meine 13 jährige Welsh Cob Stute, läuft eigentlich ganz gerne vorwärts, geht es dann in den Winter und die Temperaturen sinken, mag sie unter dem Sattel und an der Longe nicht mehr richtig vorwärts gehen, d.h. sie hat eine extrem lange Lösungsphase, die unter Umständen schon mal 45 Minuten dauern kann. Im Schritt geht sie fast noch normal und wenn es an das Antraben geht, klemmt sie derart, dass man den Eindruck hat, sie ginge rückwärts. Trabt sie dann endlich, fühlt es sich an, als ob jedes Bein falsch angeschraubt wäre (weiß nicht wie ich es sonst sagen soll). Sie wird ca. alle 3 MOnate von einer Physiotherapeutin untersucht und behandelt. Meist findet sie BLockaden in der HWS, die wahrscheinlich von einem zurückliegenden Sturz herrühren.
Wenn die Termparaturen noch weiter sinken, dann kommen zu dem Klemmen noch ganz rätselhafte Töne im Trab dazu. Sie stöhnt dann so, als ob ihr der Abschnauber im Hals festsitzt. Das hört sich für andere Reiter ganz gruselig an.
Ich habe wirklich schon alles versucht auszuschließen, bin aber noch nicht zu einem Ergebnis gekommen. Es hat auch keinen positiven Effekt, wenn ich sie eindecke oder vor dem Reiten eine Wärmedecke auf den Rücken lege.
Vielleicht ist es noch interessant zu sagen, dass Mausi im Sommer bei 30 Grad im Schatten am besten läuft (ich weiß, das ist eigentlich Tierquälerei) und nicht einmal schwitzt.
Hat jemand eine Idee zu unserem Problem?
Re: Pony mag im Winter nicht laufen
Verfasst: Mo, 11. Okt 2010 11:40
von sinsa
Mausi hat geschrieben:.. kommen zu dem Klemmen noch ganz rätselhafte Töne im Trab dazu. Sie stöhnt dann so, als ob ihr der Abschnauber im Hals festsitzt. Das hört sich für andere Reiter ganz gruselig an.
Ich würde darüber nachdenken, die Lunge zu prüfen. Zum Winter hin wird es nicht nur kalt, sondern es wird auch mehr Heu gefüttert. Es gibt durchaus einige Allergiker, die noch nie auch nur einen Huster getan haben.
Verfasst: Mo, 11. Okt 2010 12:06
von ottilie
Und ergänzend dazu - die Luft wird sehr kalt, und das Atmen kann durchaus schmerzen.
Insofern könnte ggfs. auch eine Überempfindlichkeit oder Reizung bestehen? Ich bekomme bei solchen Temperaturen auch Halsschmerzen und mag daher nicht laufen, was mich zu vermehrtem Atmen zwingen würde.
Dafür würde sprechen, daß es die Probleme im Schritt anscheinend nicht gibt...
Verfasst: Mo, 11. Okt 2010 12:25
von Medusa888
Mangelnder Fleiß kann auch mit Schmerzen zusammenhängen. Möglicherweise sind Probleme an Sehnen, Bändern und Gelenken mit Schmerzen für das Pferd verbunden, dass es nicht gerne läuft.
Im Sommer können solche Probleme weniger auffallen, weil die Pferde mehr Weidegang haben, als im Winter.
Vielleicht mal geziehlt das Gangbild mit einem Spezialisten angucken. Manche Lahmheiten sind so geringgradig, dass selbst ein Tierarzt sie nicht auf den ersten Blick erkennen zu vermag.
Verfasst: Mo, 11. Okt 2010 14:04
von Julia
Meine Stute hat Arthroseansätze und mit einigen Gelenken schwierigkeiten. Bei ihr ist es auch so dass sie um so wärmer es ist umso flüssiger läuft, ist es kälter braucht sie sehr lange.
Was Du erzählst kommt mir sehr, sehr bekannt vor.
Zum einen würde ich sie dahingehend untersuchen lassen zum anderen füttere ich in der Winterzeit MSM was sich sehr gut auswirkt.
Und unsere Schrittphasen zu Anfang betragen aufgrund der Gelenksprobleme eh im Sommer 20 Min. im Winter sogar 30 Min. am langen Zügel.
Verfasst: Mo, 11. Okt 2010 16:27
von Mausi
Danke für Eure schnellen Antworten.
Die Sache mit den Lungen ist ein sehr guter Ansatz, der zu prüfen wäre. Vielleicht kommen daher auch die merkwürdigen Töne, wenn es richtig kalt ist.
Dass es Arthrosen sein könnten würde ich auch nicht als abwegig betrachten. Ich habe wirklich schon viel gerübelt, auf diese Ideen bin ich wirklich noch nicht gekommen. Ich habe allerdings im Laufe der Jahre schon einige Gelenke röntgen lassen, aber eben nicht alle.
Leider wird man mit solchen Problemen von anderen Reitern oft nur mitleidig belächelt. Da hört man dann Bemerkungen wie: die verscheißert dich doch nur, die muss mal richtig eine übergezogen bekommen o. ä. Sie ist sonst so arbeitswillig und kooperativ, dass ich Widerwillen grundsätzlich ausschließe und auch wenn es Widerwillen wäre, würde ich versuchen das Grundproblem zu bearbeiten.
Ich werde mir mal Gedanken mache, ob ich irgendwas homöopathisch angehen kann. Ich habe eine Freundin, die kann gut akupunktieren und dann kann sie dahingehend auch mal schauen. Am Freitag kommt jedenfalls erstmal meine Physiotherapeuten und schaut Mausi an. Sie hat einen super feinen Blick und sieht schon an der Longe, an welcher Stelle Probleme liegen könnten.
Verfasst: Di, 12. Okt 2010 00:52
von Filzi
Dass seltsame Stöhnen welches du beschreibst kann mit dem "Festhalten" des gesamten Körpers zusammenhängen.
Meine hat das eine zeitlang sehr stark gemacht, falls dies dasselbe ist wie bei dir, zu diesem Zeitpunkt hatte sie akut Rückenschmerzen. Man hatte dann das Gefühl, dass Abschnauben bleibt im Hals stecken und bei jedem Trabtritt wird es hin und her gewürfelt aber es kommt nicht raus.
Vielleicht ist es bei ihr der Rücken? Die Tage werden kälter, der Wind auch. Es reicht oft, wenn ein kleiner Windstoss ordentlich drüber fegt und sind die Hottis empfindlich im Rücken reicht das wieder. Weiteres ist der Boden allmählich kühler und die Hottis wälzen sich trotzdem, leicht feucht vielleicht noch und der Rücken ist nach dem Wälzen angefeuchtet.
Kommt vielleicht noch Spat oder andere Arthrosen hinzu, würde es das Phänomen bei kalten Temperaturen erklären.
Verfasst: Di, 12. Okt 2010 22:06
von Mausi
Ja Filzi, das habe ich auch lange Zeit gedacht. Ich bin mir da aber nicht ganz sicher. Sie wird aus diesem frühzeitig eingedeckt, sie hat nur ganz kurzes Fell. Ich werde am Freitag noch mal die Physiotherapeutin darauf ansprechen, dass sie dort im Rücken noch mal genauer schaut. Ich habe auch lange Zeit den Rücken vor dem Reiten massiert etc. und vorher Dinkelkissen oder eine Wärmedecke draufgelegt. Selbst bei der osteopathischen Behandlung wurde nichts dramatisches im Rücken gefunden.
Ich glaube manchmal, dass ich lieber einen TA mit allen erdenklichen Zusatzquallifikationen hätte heiraten sollen.
Verfasst: Mi, 13. Okt 2010 07:03
von sab
Hallo,
ich habe diesen klemmigen Gang, den Du beschreibst, auch bei einer Stute gehabt. Die wollte am Anfang gar nicht vorwärts gehen, es wurde dann im Laufe der Arbeitseinheit deutlich besser. Im Laufe der Zeit wurde die Sache schlimmer, ohne dass es eine eindeutige Diagnose gab. Letztendlich habe ich das Pferd einschläfern lassen; bei der Obdkution stellten sich dann Knochenveränderungen im Beckenbereich - durch einen Sturz, vermutlich als Jungpferd - heraus sowie eine Arthrose. Diese Sachen waren vorher weder durch TA noch durch Osteopathen eindeutig feststellbar, da es wohl schwierig ist, ein Pferd dort zu röntgen. Es hätte aber in unserem Falle auch nichts gebracht, da es keine Therapie gab.
LG
Sabine
P.S.: ich kriegte übrigens auch diese tollen Ratschläge, da mich mal >richtig durchzusetzen >. Ich bin froh, dass ich es nicht getan habe.
Verfasst: Di, 19. Okt 2010 16:56
von CocoBeti
Hast du auch schon mal das Blut untersuchen lassen, vermeindliche Faulheit, klammes gehen, stolpern und übermäßiges Schnaufen können auch Anzeichen von Selen- und oder Zinkmangel sein. Die Anzeichen dafür treten oft auch gerne in der Herbst- Winterzeit und im Fellwechsel auf. Auch Stoffwechselproleme können ähnliches verursachen.
Bei manchen Ponys -Robustpferden- kommt auch die sogenannte "Hechelatmung" vor. Es gibt Pferde, die durch eine erhöhte Atemfrequenz ihren Körper kühlen.
Verfasst: Di, 19. Okt 2010 18:31
von sunnyjulie
Interessant fände ich noch zu wissen, wie das Pferd gehalten wird, d.h. ob es sich selbständig bewegen kann, ob es der kalten Witterung komplett ausgesetzt ist usw.
Mein erster Gedanke ging auch in Richtung Arthrose. Es ist immer so schwierig bei Pferden, wirklich die genaue Ursache zu finden und das macht uns Menschen immer so zu schaffen, gell?
JEdenfalls hast du Recht, nicht auf diese "gutgemeinten" Ratschläge zu hören. Ich hab übrigens auch eine Welsh Cob Stute undhabe dieses Pferd und auch die meisten anderen Vertreter dieser Rasse 8wie vermutlich jedes andere Pferd im Grunde auch) als extrem arbeitswillig und dem Menschen zugewandt erlebt. Die Ursache ist ganz sicher nicht "kein Bock" oder "Lust, den Menschen zu ärgern" *kopfschüttelübersoclheSprüche*
Verfasst: Mi, 20. Okt 2010 22:18
von Mausi
Hallo,
danke für die Antworten.
Die Phyiotherapeutin hat mehrere Probleme in den Schultern gefunden, die durch Buckelei an der Longe passiert sein könnten. Sie hat manchmal einen furchtbaren Bewegungsdrang, so dass sie an der Longe völlig durchgeknallt buckelt. Nun mache ich Dehnübungen und massiere die Schulter.
Ich gehe nicht unbedingt von Vit.Mangel aus, aber könnte ich mal kontrollieren . Ansonsten bekommt sie Magnolyte S100 von Iwest, wodurch sich die Probleme im letzten Winter gebessert hatten.
Sie steht tagsüber draussen und nachts in der Box (4x4m) und hat meiner Meinung nach genug Auslauf und muss auch nicht bei dem schlimmsten Wetter nass draussen stehen (bin halt ´ne Tuttelmutti).
Ich bin heute wieder nach der Behandlung geritten und hatte ein recht gutes Gefühl. Sie ging von Anfang an gut vorwärts und war ganz arbeitswillig.
Aha Sunnyjulie, Du also auch. Gibt hier wohl einige Welsh Cobs. Die ARbeitswilligkeit kann ich nur bestätigen. Ist Mausi mal warm, könnte man sie stundenlang reiten und sie macht auch nie schlapp. Sie macht nicht mal im Sommer bei 36 Grad im Schatten schlapp, wenn ich in der Mittagshitze reite (das ist gemein, aber da geht sie am besten). Aber wenn dann der Winter da ist....sieht die Sache etwas anders aus.