Science of motion - Jean Luc Cornille

Rund um die klassische Reitkunst

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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Und ehrlich gesagt habe ich überhaupt keine Lust darauf, dass wegen solchem Geplänkel und deiner Überheblichkeit hier der Thread wieder völlig aus den Fugen gerät und gesperrt wird.
Und deshalb geht es jetzt auch wieder zum eigentlichen Thema zurück!!!
Liebe Grüße, Sabine

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susiesonja
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Beitrag von susiesonja »

Motte hat geschrieben: Und ehrlich gesagt habe ich überhaupt keine Lust darauf, dass wegen solchem Geplänkel und deiner Überheblichkeit hier der Thread wieder völlig aus den Fugen gerät und gesperrt wird.
Genau darauf hätte ich auch keine Lust. Es wäre also wirklich schön, wenn es hier weiterhin um Herrn Cornille und seine Arbeit geht.
Diese finde ich persönlich sehr beachtlich.
saltandpepper hat geschrieben:Von Herrn Cornille gibt es viele Clips im Netz. Anfänglich dachte ich auch : "meine Güte diese Hand !" Aber man muß genauer hinschauen, was er da treibt. Es erinnert mich sehr an Neckarmann und an Schultheiß. Auch da sahen die Hände oft ungewohnt aus. Man dachte :"uff!", aber die Pferde fanden es gut.
Das dachte ich auch erst, aber auf den zweiten und dritten Blick sieht das schon ganz anders aus.
Ich habe hier irgendwo eine DVD Reihe eines Ausbilders, dessen Name mir jetzt grad nicht einfallen will :roll: , da dachte ich auch oft "Was macht der da?" Er hat den Pferden einfach eine sichere Anlehnung gegeben. Der Zügel sah springend aus, die Hand wirkte extrem unruhig, aber der Gebißring hat sich so gut wie nie im Maul großartig bewegt. Wie hieß der nur..... :?
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marquisa
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Beitrag von marquisa »

EDIT BY MOD

Bitte persönliches per PN klären

VG Phanja
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marquisa
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Beitrag von marquisa »

susiesonja:

Diesen Eindruck hatte ich bei der Ausbildungsreihe von Rudolf Zeilinger.

Obwohl mir das manchmal mit zuviel Druck vonstatten ging.
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marquisa
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Beitrag von marquisa »

Nochmal zu dem Eingangsvideo mit der Trabarbeit.


Oktober-Sequenz:
Wir haben festgestellt,dass das Pferd generell in der Oberlinie noch nicht genügend gedehnt ist,sich zu eng macht.

Auf Trense hatte ich das Gefühl,dass das Pferd schon das Gebiss annimmt.
Kann es sein,dass es zu diesem Zeitpunkt "mehr Anlehnung"benötigte,um überhaupt einen Konsens zur Hinterhand zu bekommen?

Ich finde nämlich schon,dass sich die Selbsthaltung des Pferdes verbessert hat,also kann sich die HH-Aktivität ja nicht verschlechtert haben,auch wenn der Durchschwung noch nicht optimal ist?

Oder wäre sie noch besser,wenn Cornille mehr Zügel geben würde?
Blockiert er hier oder unterstützt er?
Kann man das anhand des einen Videos beurteilen?
esge
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Beitrag von esge »

Auch wenn das eine gänzlich andere Liga ist, versuche ich mal eine vorsichtige Interpretation: Könnte es sein, dass man einem Pferd auch mal bewusst, KEINE Anlehnung geben möchte? Dass der pöse, pöse springende Zügel Absicht sein könnte?
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Max1404
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Beitrag von Max1404 »

@marquisa: ich finde das ganz schwer zu beurteilen. Vieles kann man nicht sehen, sondern nur spüren, wenn man auf dem Pferd sitzt.
Ich habe ja schon weiter vorne geschrieben, dass ich vermute, dass das Pferd zu sehr auf die Vorhand gekippt wäre, wenn er ihn stärker vorwärts reiten würde.

Ich meine übrigens nicht, dass das Pferd sehr stark auf der Hand liegt, im Gegenteil, ich glaube, er hat niemals sehr viel mehr als das Zügelgewicht in der Hand. Er arbeitet öfters mal (soweit bei der schlechten Videoqualität erkennbar) mit Aufwärtsparaden, wenn das Pferd zu eng und zu tief kommt ("zoppeln", das aber sofort das Pferd wieder mehr nach oben und vorne bringt, z. B. relativ am Anfang der Oktober-Sequenz an der langen Seite - plötzlich ruckt der Pferdekopf hoch, aber in die richtigere Position. Davor ist ein Zupfen mit der Hand zu sehen). Ich glaube, die Schwierigkeit ist, das Pferd oben (und auf der Hinterhand) zu halten, wobei das Pferd keines ist, das eine stabile Anlehnung anbietet, sondern auf mich eher wackelig wirkt. Vermutlich will er immer wieder gerne auf die Vorhand abkippen, deshalb wird der Rücken immer wieder mal für einen kurzen Moment fest, bis er wieder loslässt.

Ich denke, der Reiter unterstützt die gewünschte Haltung noch recht aktiv. So lange, bis das Pferd mehr fließen kann und die Haltung über längere Zeit ohne Reiterhilfen aufrecht erhalten kann.
Viele Grüße
Sabine
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marquisa
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Beitrag von marquisa »

esge,den pösen springenden Zügel kenn ich zur Genüge :lol:

bekomm ich oft genug zu hören.
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

esge hat geschrieben:Auch wenn das eine gänzlich andere Liga ist, versuche ich mal eine vorsichtige Interpretation: Könnte es sein, dass man einem Pferd auch mal bewusst, KEINE Anlehnung geben möchte? Dass der pöse, pöse springende Zügel Absicht sein könnte?
:D Esge, es gibt solche Pferde, so einen habe ich. Ein sehr (zu) ruhiges Maul, das lebhaft gemacht werden muss, um eine angenehme Anlehnung zu erreichen. Das heißt dass ich das Gebiss im Maul beweglich halte, was ihn zu lebhafterer Maultätigkeit veranlasst und die Anlehnung verbessert.

In diesem Zusammenhang finde ich einen Satz von Joao Oliveira sehr interessant (sinngemäß zitiert): "Es muss ein wenig gestört werden, um zur Normalität zu gelangen" - das trifft es ganz genau! :wink:
Viele Grüße
Sabine
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le_bai
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Beitrag von le_bai »

saltandpepper hat geschrieben: Die Hand von Herrn Cornille weiß ganz genau, was sie da treibt. Das ist kein unkontrolliertes Herumgezuppel, das ist gewollte, gezielte Einwirkung. ( auch wenn ich noch nicht dahintersteige, WAS GENAU er da macht!) In der Phase, in der das Pferd vorne hochschnellt ( ich meine den Steiger-Clip), sieht man wie katzenhaft geschmeidig seine Bewegungen sind, wie er förmlich in die Bewegungen des Pferdes hineinschlüpft und wie unendlich fein die Hand das Pferd zu keine Zeitpunkt auch nur beengt.
Auch die geführte Vorbereitung : unglaublich, wie präzise er da einwirkt.

Ich bin mehr und mehr begeistert . Von so jemandem würde ich gerne auch lernen !
so sehe ich es auch - wie vorher schon geschrieben.
ich denke, es die form von perfektionierter impulsartiger einwirkung! sicher am anderen ende als die klass. anlehnung - aber im bezug auf das pferd absolut fair.
anlehnung im klassischen sinne führt bei steigern ja oft zu problemen.
bei ihm würde ich gern mal praktikant sein. *seufz*
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Rioja
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Beitrag von Rioja »

Ich finde die Arbeit von ihm sehr faszinierend, wenn ich seinem "Reitstil" auch wenig abgewinnen kann. Schlußendlich ist es aber wichtig, wie die Pferde damit klarkommen und die Ergebnisse sprechen für sich; wenn alles auch etwas unorthodox anmutet. Sicherlich ist das aber auch der Grund, warum es funktioniert.
In meinen Augen gibt es sehr viele Wege, die das gleiche Ziel anpeilen. Welcher Weg nun der richtige ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Wichtig ist in meinen Augen, dass man seine Stärken und Schwächen kennt und sie entsprechend einsetzen kann. Da diese sehr individuell sind, werde ich sicherlich anders handeln, als es eine andere Person in der gleichen Situation würde.
Kleines Beispiel: Meine 7-jährige Stute ist eine sehr starke Persönlichkeit (Tochter der Leitstute) mit einem Mini-Hasenherz. Sie neigt in Stress-Situationen (die bei ihr recht schnell eintreten) zu Panikattacken und versucht die Sache dann selbst in die Hand zu nehmen, anfangs gings sie mich an und stand mit 2 Beinen vor mir.
Im überforderten Zustand (der auch recht schnell eintritt) schaltet sie psychisch komplett ab, sie ist nicht mehr ansprechbar (Kopf unten, völlig in sich gekehrt)
Es ist eine extreme Gratwanderung bei ihr.
Eine Bekannte würde sie deutlich härter anpacken und ihr im Prinzip den Freiraum stark eingrenzen. Sie ist aber auch von ihrem Wesen her eine sehr dominante und raumeinnehmende Person. Sie hat daher weniger Verständnis für meinen Weg. Ich bin weniger präsent, aber eine in sich ruhende Person, die die Energie eher absorbiert. Ich versuche Rioja eher eine sichere Hülle zu geben, mit genügend Raum für ihre Persönlichkeit. (ist das irgendwie verständlich?) Ich denke, beide Wege funktionieren, aber ersterer wäre halt nicht meiner.
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Beitrag von esge »

Das Zitat von Oliveira finde ich interessant und merkenswert.
So meine persönliche Meinung ist immer, dass meine hand quasi das Gegenteil dessen tut, was das Pferd anbietet: Habe ich also ein übersensibles, überbewegliches Rühr-mich-nicht-an-Pferd, suche ich eine fast schon zähe, gern anfangs etwas festere Anlehnung.
Habe ich hingegen völliges Schweigen am anderen Ende der Leitung und/oder ein Pferd, das gern ein fünftes Bein da vorn nimmt, wird meine Hand ziemlich lebhaft und der Kontakt auch mal springend.
Ziel ist bei beiden Typen natürlich die leicht federnde Dauerverbindung.
"Mein" Quarterstütchen kann das übrigens nahtlos wechseln: Eben noch klapperte sie mit dem Gebiss, hebt sich raus, findet keinen Kontakt - also biete ich die sehr ruhige, leicht kaugummiartig "ziehende" Hand an. Sie nimmt sie, kaut schön an und dann packt sie sich gemütlcih drauf und parkt sich darauf ein. Da heißt es, flexibel bleiben...
Loslassen hilft
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

le_bai hat geschrieben: sicher am anderen ende als die klass. anlehnung - aber im bezug auf das pferd absolut fair.
anlehnung im klassischen sinne führt bei steigern ja oft zu problemen.
Richtig, "Anlehnung" ist ja auch nur gewährleistet, wenn das Pferd VOR den treibenden Hilfen ist und ein Steiger ist definitiv genau das Gegenteil.
Die absolute Verweigerung von nach vorne gehen ist STEIGEN.
In soweit ist der weiter vorne geäußerte Wunsche nach "frischen Vorwärts" zwar fein, aber er entbehrt jeder Grundlage, denn das Problem des Pferdes IST, DASS ES eben NICHT !!! vorwärts geht.

WENN man einmal so weit ist, daß man frisch vorwärts reiten kann, ist das Problem bereits im Kern gelöst.

Das ist das, was Steigerkorrektur so schwierig macht. Alle Dinge, die man sonst über vorwärts lösen kann, versagen hier.
Wer schon mal auf einem Pferd saß, daß sich wissentlich und vorsätzlich nach hinten umschmeißt, kann das nachvollziehen. Da führt jeder falsche Atemzug, jeder auch nur angedeutete Druck zur Eskalation. Vorwärts einfordern ? Führt u.U. zu Rückenlage... :wink:

Der Schimmel im Clip ist so ein Pferd, er überlegt diesen Schritt beim ersten Hochschnellen, besinnt sich aber aufgrund der genialen Begleitung von Herrn Cornille anders und macht einen kleinen Ausfallschritt.
Zuletzt geändert von saltandpepper am Fr, 04. Mär 2011 09:19, insgesamt 1-mal geändert.
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chica
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Beitrag von chica »

Ich möchte nochmals darum bitten, dass bei Diskussionsbedarf explizit um Steigerkorrektur ein eigener Thread eröffnet werden kann/soll!

Bitte bleibt beim Thema und bezieht euch in DIESEM Thread auf die Arbeit von Herrn Cornille.
LG Ines
................................................
"Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart."
(Noël Pierce Coward)
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Motte
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Beitrag von Motte »

Chica -

entschuldige bitte, aber Herr Cornille arbeitet mit einem Steiger - das ist ja ein grosses Thema seiner HP. Wie sollen man jetzt darüber diskutieren und das Thema Steigerkorrektur auslassen?
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