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Jungpferd mit Serreta anlongieren?

Verfasst: Do, 21. Apr 2011 12:41
von Paula
Es geht um einen jungen Hengst der mit Serreta anlongiert wurde.Und auch weiterhin so gearbeitet wird, weil gar kein Kappzaum angeschafft wurde.Begründung für die Anschaffung der Serreta lautete, man wolle sich vom starken Hengst nicht durch die Halle ziehen lassen....
Was ist eure Meinung dazu?

Verfasst: Do, 21. Apr 2011 13:00
von moreno
Hallo Paula,

Serreta hin oder her. Nicht das Gerät, die Serreta, ist gefährlich für das Pferd, sondern immer der Longenführer, der hinten dran hängt. Ich selber benutze die Serreta seit 30 Jahen und kein Pferd hat Narben oder Verletungen auf der Nase.
In einem "Reiterland", in welchem Pferde am Gebiss longiert werden und ungezügelt und unkontrolliert an diesem gezogen, gerissen und gezerrt werden darf und auch wird, sollte man sich mit Beurteilungen fremder Hilsmittel eher zurück halten.
Wenn sich das Pferd mit der Serreta wohl fühlt........... sei's drum. Alles, was dem Pferd hilft ist nun mal richtig und recht.

Schöne Ostern

Dörr

Verfasst: Do, 21. Apr 2011 13:06
von Gast
edit by Admin - bitte themenbezogen posten!

Ok :)

Verfasst: Do, 21. Apr 2011 13:20
von Paula
Lieber Herr Dörr, warum bevorzugen Sie die Serreta und nehmen keinen Kappzaum?

Wünsche ebenfalls Frohe Ostern!

Verfasst: Do, 21. Apr 2011 13:27
von Tipolino
Ich habe auch eine Serreta (so sie denn vom Ändern wiederkommt). Diese hatte vorher ein gezacktes Naseneisen, welches ich durch ein glattes ersetzen lasse.

Dieses Hilfsmittel war mir einfach wesentlich lieber/handlicher/leichter als ein herkömmlicher Kappzaum wie zum Beispiel der Solibel.
Man kann meiner Meinung nach leichter/besser einwirken, es kommen auch kleine "Schlenker" der Hand/Longe an.

Ein weiterer Vorteil ist, dass sie bei meinem Pferd durch den einteiligen Bügel nicht verrutscht und ich demzufolge auch nicht so fest verschließen muss - das heißt das Pferd kann noch kauen.

Muss nicht bei jedem so sein, aber bei mir wars so und deshalb bin ich ganz froh um meine Serreta.

Wußte allerdings bis grade eben nicht dass Neindorff das auch empfohlen hat. :wink:

Re: Jungpferd mit Serreta anlongieren?

Verfasst: Do, 21. Apr 2011 13:29
von chica
Nun ja, jeder Zaum/Gebiss ist so scharf wie die Hand, die ihn führt. Insofern - weiß ich damit umzugehen, kann auch ein Jungpferd damit gearbeitet werden. Ich persönlich würde einen gepolsterten Kappzaum (den man sich übrigens für nicht allzu großes Geld in jeder Größe auf Maß fertigen lassen kann) bevorzugen.

Dieses Argument allerdings:
Paula hat geschrieben:man wolle sich vom starken Hengst nicht durch die Halle ziehen lassen
finde ich mehr als arm!

Verfasst: Do, 21. Apr 2011 13:43
von Paula
Anmerkung: Im Buch :"Die reine Lehre der Klassischen Reitkunst" von Egon von Neindorff empfiehlt der Autor einen weich gepolsteren Kappzaum für das Anlongieren...

Verfasst: Do, 21. Apr 2011 13:53
von gimlinchen
Naja, einerseits die die serreta recht scharf, andererseits glaube ich auch (und lasse mich gerne korrigieren), dass ein kappzaum etwas stabiler auf der nase liegt?

Verfasst: Do, 21. Apr 2011 13:57
von ottilie
gimlinchen hat geschrieben:dass ein kappzaum etwas stabiler auf der nase liegt?
Wenn es richtig verschnallt ist, sollte eigentlich alles stabil auf der Nase liegen - egal ob Kappzaum, Cavecon oder Serreta...

Verfasst: Do, 21. Apr 2011 13:59
von gimlinchen
richtig verschnallt, heißt, doll zuziehen, oder?
hintergrund: meiner hustet doch chronisch und ich habe hemmungen, etwas kappzaumartiges draufzupackenm, weil ich immer denke, dass das sehr unangenehm ist beim husten...

ok. ich dachte, der kappzaum liegt insgesamt ruhiger. wahrscheinlich habe ich bislang nur eine nicht passende serreta (Plural lieber vermeiden...) gesehen

Verfasst: Do, 21. Apr 2011 14:02
von Klara
Also unter Aufsicht meiner RL habe ich auch schon eine Serreta bei Klara probiert. Ich denke, wenn man mit dem Teil umgehen kann, ist sie ein wirklich feines Hilfsmittel. Meine RL kann damit umgehen, Klara reagierte wirklich toll in ihren Händen. Ich hatte mir danach von Krämer das Teil schon liefern lassen, war aber von der Qualität nicht begeistert und sie wieder zurück geschickt.

Verfasst: Do, 21. Apr 2011 14:07
von ottilie
@gimlinchen
Das Nasen"gestell" muß immer auf die Nase passen, sonst funzt es nicht.
Wenn das Nasengestell paßt, muß man auch zuziehen, ja, damit es eben nicht verrutscht.
ABER - nachdem das ganze ca. 2 Finger unterm Jochbein liegt, wo noch knöcherne Struktur des Schädels ist und eben nicht auf den weichen Nüstern, sollte auch das feste Zuschnallen keine Beeinträchtigung der Atmung ergeben... sonst läuft meiner Meinung nach was falsch.
Bzw. wenn das Nasen"gestell" gut paßt und das Pferd fein reagiert, kann man sicherlich auch ein wenig mehr "Luft" in der Verschnallung akzeptieren - man muß das individuell sehen und entscheiden.

Verfasst: Do, 21. Apr 2011 14:15
von Cubano
Moins,
zunächst mal eine Frage: WAS für eine Form der Serreta? Blankes Naseneisen, gezacktes Naseneisen blank oder gezacktes Naseneisen mit Leder ummantelt?
In Spanien wird ja häufig die dritte Version benutzt. Und zwar zum Anreiten in der DV oder zum Führen "aufmüpfiger" Junghengste. Die Verletzungen rühren übrigens größtenteils gar nicht vom unsachgemäßen Gebrauch her, sondern von der unsachgemäßen Verschnallung.
Damit die Serreta auf dem Nasenrücken nicht verrutscht, muss sie deutlich enger geschnallt werden, als ein Kappzaum. Korrekt verschnallt hat die Serreta eine ziemlich präzise Wirkung – beim Führen. Zum Longieren würde ich sie (übrigens ebenso wie das Cavecon) nicht benutzen und dafür sind beide m.W. auch nie gedacht gewesen. Grund: Empfindliche Pferde neigen dazu, dem punktuellen Druck auf dem Nasenrücken schlicht dadurch auszuweichen, dass sie im Hals ab Widerrist abknicken.

Verfasst: Do, 21. Apr 2011 14:15
von gimlinchen
danke, ottilie.

Verfasst: Do, 21. Apr 2011 14:24
von gimlinchen
danke, cubano. (das bestätigt mich darin, dass ein kappzaum für mich und mein pferdle passender ist)