"Ungestört" Reiten

Themen zur Ausrüstung von Pferd und Reiter

Moderator: ninischi

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Petite
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"Ungestört" Reiten

Beitrag von Petite »

Seit einigen Wochen reite ich ein Pferd auf das ein älterer, aber für mich gemachter Sattel angepasst wurde. Doch irgendwie passt er jetzt nicht mehr (Mir- am Pferd sitzt er laut Sattler optimal): Ich fühle mich durch die Pauschen gestört und komme besonders mit dem linken Bein nicht mehr richtig ans Pferd.
Der Sattler ist zwar schon wieder bestellt um die Pauschen zu ändern, kann aber erst in gut 14 Tagen wieder zu uns in den Stall.
Bevor ich mich von ihm beraten lasse möchte ich mich jedoch schon mal vorab etwas mit dem Thema beschäftigen und würde mich freuen, wenn ihr mir ein paar der folgenden Fragen beantworten oder alternativ auch gerne etwas Lektüre/ gute Webseiten empfehlen könntet:
  • Gibt es für jede Beinform die ideale Pausche oder hängt die Form weitestgehend von den Vorlieben des Reiters ab?
  • Oft wird gesagt, dass man ohnehin nur mit nahezu pauschenfreien Sätteln ausreichend Bewegungsfreiheit hat- Spricht etwas dagegen vollkommen auf die Pauschen zu verzichten (und so das Problem vom Tisch zu haben)?
  • Welche Faktoren erachtet ihr als entscheidend für die jeweils optimale Pauschenform?
Freue mich auf eure Posts!
Liebe Grüße, Petite
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Ich persönlich favorisiere absolut Sättel ohne Pauschen. Gerade deshalb habe ich mich z. B. für einen Barocksattel von Deuber (Modell Renaissance) entschieden. Hier kann man Pauschen ankletten. Allerdings waren die Pauschen das erste, was ich abmontiert habe. ;-)

Ich habe so mehr Beinfreiheit und mein Bein kann da liegen, wo es anatomisch hingehört. Das ist doch je nach Reiter, Beinlänge, Beinform und Umfang doch äußerst individuell.
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
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chica
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Beitrag von chica »

Ich verschieb das mal zur Ausrüstung ;)
LG Ines
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Petite
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Beitrag von Petite »

Danke, bin zu spät draufgekommen ;-)
LG, Petite
lottef
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Beitrag von lottef »

Ich mag ebenfalls möglichst wenig Pauschen. Állerdings musste ich mich damals bei meinem neuen Springsattel ersteinmal daran gewöhnen: am Anfang dachte ich, ich würde sofort vom Pferd fallen.

Mittlerweile fühle ich mich in Sätteln mit viel Pausche fast wie in einem Schraubstock - beim Dressursattel genieße ich allerdings ein "bisschen" Pausche vorn schon.

Probiere es ohne Pauschen einmal aus, lass Dir aber genügend Zeit, damit klar zu kommen! Schlussendlich ist die Größe/Länge der Pausche natürlich Geschmackssache - und irgendwie muss man da sein eigenes Ding finden.

Wenn Du aber schreibst, Du hast explizit mit dem linken Bein Probleme: bist Du zufrieden mit Deinem Sitz? Kommst Du genügend in die Bewegung? Hast Du in der Arbeit ein gleichmäßiges Gefühl auf der rechten und linken Hand? Aus meiner Erfahrung hängt so ein Festklemmen eher mit einem Blockieren in der Hüfte zusammen als mit den Pauschen - wobei natürlich ein richtig passender Sattel vieles vereinfacht ....
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Alix_ludivine
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Beitrag von Alix_ludivine »

@Petite

Ich denke, dass zuallererst einmal wichtig ist, wie Du Dich wohlfühlst. Da ist es völlig egal, welche "allgemeinen Meinungen" es dazu gibt. Du mußt Dich in dem Sattel zu Hause fühlen.

Wenn Dir der Sattel vorher gepaßt hat, ist die Frage, was ist jetzt anders?

LG Alix
"Erst gehen lernen, dann dressieren" (Udo Bürger)
Petite
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Beitrag von Petite »

@Alix_ludivine: Das Pferd ;-)

lottef hat geschrieben:Wenn Du aber schreibst, Du hast explizit mit dem linken Bein Probleme: bist Du zufrieden mit Deinem Sitz? Kommst Du genügend in die Bewegung? Hast Du in der Arbeit ein gleichmäßiges Gefühl auf der rechten und linken Hand? Aus meiner Erfahrung hängt so ein Festklemmen eher mit einem Blockieren in der Hüfte zusammen als mit den Pauschen - wobei natürlich ein richtig passender Sattel vieles vereinfacht ....
Mhm, im Prinzip habe ich immer das Gefühl mit dem rechten Sitzbeinhöcker näher an der Wirbelsäule d. Pferdes dran zu sitzen und minimal mehr Gewicht darauf zu haben. Aber laut Trainer sitze ich absolut gerade, Pferd läuft auch problemlos, vom Sattler habe ich ebenfalls das OK und weil mich diese Geschichte solange gewurmt hat, habe ich mich auch ordentlich vom Ostheopathen und Physiotherapeuten durchchecken lassen. Mit dem Ergebnis: So gerade und gleichmäßig, wie ich es bin, ist sonst nur die Beschreibung im Lehrbuch- also weiß ich echt nicht....

Bei diesem Pferd jetzt, auf das dieser alte Maßsattel von mir angepasst wurde, sitzt er allerdings etwas schief, weil das Pferd links, besonders an der Schulter, viel stärker als auf der rechten Seite bemuskelt ist und daher den Sattel nach und nach in diese Position drückt (rechts ein Stückchen weiter vor, links ein Stückchen weiter hinten). Vielleicht ist das der Grund oder zumindest ein Faktor für dieses Beinproblem.

LG, Petite
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Alix_ludivine
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Beitrag von Alix_ludivine »

Petite hat geschrieben:@Alix_ludivine: Das Pferd ;-)
Achso. Habe es so verstanden, dass der Sattel vor einigen Wochen Dir noch perfekt gepaßt hat und nun nicht mehr.. :wink:
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lottef
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Beitrag von lottef »

Das nenne ich aber mal sehr ambitioniert, dass Du Dich bereits hast durchprüfen lassen! Respekt!

insofern fällt mir dazu Folgendes ein:... manchmal gibt es tatsächlich Phasen im Laufe der Ausbildung, in der das Pferd den Reiter auf einer Hand nicht "gerade" sitzen lässt. Aus meiner Erfahrung verschwindet das aber wieder mit zunehmender Gymnastizierung und Muskelaufbau.

Insofern würde ich ersteinmal abwarten und nichts am Sattel ändern.
Petite
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Beitrag von Petite »

lottef hat geschrieben: insofern fällt mir dazu Folgendes ein:... manchmal gibt es tatsächlich Phasen im Laufe der Ausbildung, in der das Pferd den Reiter auf einer Hand nicht "gerade" sitzen lässt.
Und wie kommt es zu soetwas? Bzw. wodruch wird das hervorgerufen?
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summer
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Beitrag von summer »

Petite hat geschrieben:
lottef hat geschrieben: insofern fällt mir dazu Folgendes ein:... manchmal gibt es tatsächlich Phasen im Laufe der Ausbildung, in der das Pferd den Reiter auf einer Hand nicht "gerade" sitzen lässt.
Und wie kommt es zu soetwas? Bzw. wodruch wird das hervorgerufen?
Naja.......durch die natürliche Schiefe des Pferdes, mit der wir unser ganzes Reiterleben lang (es sei denn wir ignorieren sie) zu "kämpfen" haben.
Sei deines Pferdes Gang unter dir wie die Bahn eines Sterns.
In deiner fühlenden Hand,deinem schwingenden Leib,deinem schwebenden Herzen liegt Kurve&pfeilgerader Weg,liegt Anfang&Ende,liegt die unermessliche Poesie der Bewegung,liegt die lebendige Kraft.
wiassi

Beitrag von wiassi »

Ich hatte in meinem letzen Dressursattel von Prestige auch nach einiger Zeit erhebliche Sitzprobleme durch die Pauschen. Meine Lösung war damals, mir Klettfläche annähen zu lassen statt der Pauschen, damit konnte ich bei Bedarf wählen aus dem Wintec-Bereich zwischen dickeren und dünneren Pauschen. Inzwischen gibt es sowas auch bei hochwertigen Sätteln oft serienmäßig.
Ich bin inzwischen bei "pauschenlos" gelandet.
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