Zur Diskussion gestellte Ritte die gefallen
Moderatoren: Julia, ninischi, Janina
@Finchen: da darf ich Dir Carl Hester zitieren, der mal in einem Interview gesagt hat, dass er am liebsten sehr junge Pferde kauft. Er sagte, er kann das körperliche Potential des Pferdes beurteilen, aber nicht, ob ein Pferd die Nervenstärke hat (oder bekommen wird), um in eine große Arena einzureiten. Nicht jeder ist zur Show geboren und fühlt sich auf der Bühne wohl, da geht's den Pferden wie den Menschen.
Und OT zur Oper: da wartet man halt bis zum letzten Ton der Arie, bevor man aus dem Sessel hüpft und in laute Begeisterungsstürme ausbricht.
Und OT zur Oper: da wartet man halt bis zum letzten Ton der Arie, bevor man aus dem Sessel hüpft und in laute Begeisterungsstürme ausbricht.
Finchen -
es gibt durchaus total begnadete Pferde, die zum Niederknien tanzen können, die sich aber nie so wirklich an die örtlichen Gegebenheiten/die Stimmung in der Öffentlichkeit gewöhnen.
Auch durch jahrelanges Training nicht...
Mein früherer RL hatte so einen. Obwohl der über 100 S-Siege hatte, war der auf dem Turniervierck gerne mal ein Pulverfass - bis ins hohe Alter.
Mein RL hatte zu Hause sogar das Trainingsviereck mit einer Art Tribüne ausgestattet, wo jeder, der zufällig rumstand, zum Zuschauen und Applaudieren verdonnert wurde. Zusätzlich wurden da bunte Blumenkästen platziert und 6 große Fahnenstangen, an denen bunte Flaggen wehten....
Viel mehr Aufwand kann man zu Hause nicht betreiben.
Achso - kleiner Nachsatz: und der wurde morgens dressurmässig gearbeitet, kam danach für 2-3 Stunden auf die Weide/auf's Paddock, und wurde zusätzlich dann noch nachmittags 2 Stunden im Gelände Schritt geritten. Das war also keiner, der nur das Viereck sah und sonst nix
es gibt durchaus total begnadete Pferde, die zum Niederknien tanzen können, die sich aber nie so wirklich an die örtlichen Gegebenheiten/die Stimmung in der Öffentlichkeit gewöhnen.
Auch durch jahrelanges Training nicht...
Mein früherer RL hatte so einen. Obwohl der über 100 S-Siege hatte, war der auf dem Turniervierck gerne mal ein Pulverfass - bis ins hohe Alter.
Mein RL hatte zu Hause sogar das Trainingsviereck mit einer Art Tribüne ausgestattet, wo jeder, der zufällig rumstand, zum Zuschauen und Applaudieren verdonnert wurde. Zusätzlich wurden da bunte Blumenkästen platziert und 6 große Fahnenstangen, an denen bunte Flaggen wehten....
Viel mehr Aufwand kann man zu Hause nicht betreiben.
Achso - kleiner Nachsatz: und der wurde morgens dressurmässig gearbeitet, kam danach für 2-3 Stunden auf die Weide/auf's Paddock, und wurde zusätzlich dann noch nachmittags 2 Stunden im Gelände Schritt geritten. Das war also keiner, der nur das Viereck sah und sonst nix
Fuego kann sogar ich was abgewinnen, obwohl ich ja sonst dem Sport so gar nichts abgewinnen kann. Die Reiterei ist nach wie vor nicht meins, aber für mich ist das eines der ganz wenigen Paare, wo man als Außenstehender die Freude des Reiters über sein Pferd während des Rittes sehen kann. Und - leider - ist er einer der ganz wenigen, der es sich im Viereck erlaubt, sein Pferd zu loben.
@Motte
Offtopic aber ich muss das anmerken. 2 - 3 Stunden Auslauf am Tag für ein Pferd sind - auch wenn es zusätzlich täglich gearbeitet wird - ein Witz
@Motte
Offtopic aber ich muss das anmerken. 2 - 3 Stunden Auslauf am Tag für ein Pferd sind - auch wenn es zusätzlich täglich gearbeitet wird - ein Witz
Wenn heutzutage alle Pferde so untergebracht wären (1 x 1 Std. Dressurarbeit + 2 Stunden Gelände, + 2 bis 3 Stunden Weide/Auslauf täglich), wäre das Pferdewelt aber glücklich....es würde weitaus weniger "Zivilisationskrankheiten" wie Rehe oder Schädigungen wg. Übergewicht oder zu wenig Training geben....
Das hat nun alles gar nix mit dem Thema zu tun...
Das hat nun alles gar nix mit dem Thema zu tun...
Deswegen schrieb ich OT ...
Ich wollte das nur gesagt haben, weil es so klang, als müsste ein Pferd mit 2 - 3 Stunden freiem Auslauf auf jeden Fall zufrieden sein. Den Pferden ist egal, was wir Menschen uns als Standard wünschen würden. Hätte, würde, wäre ... das Pferd ist ein Lauftier und 2 - 3 Stunden freier Auslauf müssen keine Garantie für Ausgeglichenheit sein.
Ich wollte das nur gesagt haben, weil es so klang, als müsste ein Pferd mit 2 - 3 Stunden freiem Auslauf auf jeden Fall zufrieden sein. Den Pferden ist egal, was wir Menschen uns als Standard wünschen würden. Hätte, würde, wäre ... das Pferd ist ein Lauftier und 2 - 3 Stunden freier Auslauf müssen keine Garantie für Ausgeglichenheit sein.
Phanja, ich glaube, Motte ging es auch nicht primär um die Zeit des Auslaufs, sondern um die Mischung aus Auslauf und Arbeit. Ich meine, es ist ja nun auch nix Neues, dass es mehr als genug Pferde gibt, die genannte Zivilisationskrankheiten haben oder bekommen, schlicht weil zu wenig mit ihnen gemacht wird. Ach ja: Und bisweilen richtet sich die Zeit des Auslaufs, hier der Weide, auch ein wenig nach dem Pferd. Was mich angeht, würde ich unsere Iberer mit Sicherheit keine 24 Stunden auf der fetten Weide lassen.
Und jaaa: Das war auch OT
Und jaaa: Das war auch OT
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs
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- Finchen
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Gut, ich glaube ohne weiteres, dass es Pferde gibt, für die Turnier- oder Auftrittsatmosphäre nix ist und nix wird - aber ob da die in der Luft liegende "Spannung" bei fast "krampfhafter" Stille als weniger aufregend empfunden wird im Vergleich... ? Ich persönlich glaube nicht, dass das noch einen großen Unterschied (für die meisten!) Pferde macht.
Und dass Auslauf nicht gleich Weide sein kann und soll ist bei unseren Weidebedingungen wohl selbstverständlich, nur ist Box eher so gar keine vernünftige Alternative. Drum ist auch nicht zu wenig Arbeit Grund für die Zivilisationskrankheiten, sondern unangemessene Fütterung.
Oh das ist es auch heute teilweise noch.Motte hat geschrieben:Phanja -
das war Mitte der 70er bis Ende der 80er Jahre...das war für damalige Verhältnisse für Sportpferde richtig umfangreich.
Und dass Auslauf nicht gleich Weide sein kann und soll ist bei unseren Weidebedingungen wohl selbstverständlich, nur ist Box eher so gar keine vernünftige Alternative. Drum ist auch nicht zu wenig Arbeit Grund für die Zivilisationskrankheiten, sondern unangemessene Fütterung.
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
@Phanja, es lohnt sich wirklich, ab und zu mal in den Sport reinzuschauen, ich bin sicher, Dir würde heute einiges mehr gefallen als noch vor ein paar Jahren. Es hat sich in den letzten Jahren einiges verändert, aber alles braucht seine Zeit. Ich finde immer, man sollte auch kleinste positive Veränderungen bemerken und entsprechend würdigen. Auch das trägt dazu bei, dass sich Veränderungen nachhaltig durchsetzen.
Am Sonntag waren wirklich einige schöne Ritte zu sehen, nicht nur der traumhafte Damon Hill, auch Annabel Balkenhol fand ich ganz großartig.
@Finchen: "krampfhafte Stille" habe ich schon lange nicht mehr bei einem Turnier (egal auf welchem Niveau) empfunden. Wohl aber angenehme, konzentrierte Ruhe und vorsichtiger, "pferdegerechter", respektvoller Applaus. Aber natürlich ist das eine ganz individuelle subjektive Wahrnehmung von mir und mag von anderen völlig anders empfunden werden.
Und OT zur Haltung: ich habe in den 70er Jahren noch Ständerhaltung erlebt. Das war nach dem damaligen Wissenstand völlig normal und in absolut in Ordnung, wenn die Pferde mehrmals täglich bewegt wurden. Aber ich denke, heute erkennen immer mehr Reiter, dass sich Reiten auf hohem Niveau und Offenstallhaltung nicht gegenseitig ausschließen müssen. Die Angebote in den "Sportställen" hinsichtlich artgerechter Haltung werden immer häufiger und besser, und das ist doch eine schöne Entwicklung!
Am Sonntag waren wirklich einige schöne Ritte zu sehen, nicht nur der traumhafte Damon Hill, auch Annabel Balkenhol fand ich ganz großartig.
@Finchen: "krampfhafte Stille" habe ich schon lange nicht mehr bei einem Turnier (egal auf welchem Niveau) empfunden. Wohl aber angenehme, konzentrierte Ruhe und vorsichtiger, "pferdegerechter", respektvoller Applaus. Aber natürlich ist das eine ganz individuelle subjektive Wahrnehmung von mir und mag von anderen völlig anders empfunden werden.
Und OT zur Haltung: ich habe in den 70er Jahren noch Ständerhaltung erlebt. Das war nach dem damaligen Wissenstand völlig normal und in absolut in Ordnung, wenn die Pferde mehrmals täglich bewegt wurden. Aber ich denke, heute erkennen immer mehr Reiter, dass sich Reiten auf hohem Niveau und Offenstallhaltung nicht gegenseitig ausschließen müssen. Die Angebote in den "Sportställen" hinsichtlich artgerechter Haltung werden immer häufiger und besser, und das ist doch eine schöne Entwicklung!
Max, du musst in einer tollen Gegend wohnen Denn deine Realität ist bei uns in Sachsen noch längst nicht Übermäßig vorhanden. Da ist es oft noch normal 23 Stunden Box, eingedeckt und bandagiert, usw. Rollkur auf Turnieren, Prügel am Abreiteplatz. Klar stechen einzelne Reiter, Ställe und RL positiv heraus, aber das ist kein Standard. Ständer gibt es nur nicht mehr weil verboten, nicht weil da Erkenntnis in den Hohlrüben angekommen ist. Ja es ist besser, aber noch lange nicht standardmäßig artgerecht Ich sehe, dass im Sport immer die gleichen Reiter positiv hervorstechen und leider immer noch zu oft hinter Namen schlechter Reiter verschwinden. Schockierend das es so schleppend ist bei der Horde an Menschen, die sich für gutes Reiten aussprechen. Aber das gleiche kann ich auf Massentierhaltung übertragen, jeder weiß das es Tierquälerei ist, unmoralisch und krankmachend, viele "kaufen ja bewußt ein" und dennoch hat sich nichts geändert! Irgendwie greifen dich die meisten zum Quälfleisch, wie die meisten immer noch Werth und Co zujubeln
Da liegen noch große Gräben - meist mit Geld gefüllt - zwischen hier und dem artgerechten Umgang mit Tieren. Die ersten Brücken sind da, aber zum zurücklehnen ist es zu früh. *ot ende*
Da liegen noch große Gräben - meist mit Geld gefüllt - zwischen hier und dem artgerechten Umgang mit Tieren. Die ersten Brücken sind da, aber zum zurücklehnen ist es zu früh. *ot ende*
Es grüßt Nadine
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so schwer wie die freiheit, so leicht ist der zaum der sie hält... (frei nach and one - krieger)
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