Takt und Tempo (warum "langsam" reiten??)

Rund um die klassische Reitkunst

Moderatoren: Julia, ninischi, Janina

Sinola
User
Beiträge: 8
Registriert: Di, 31. Jan 2012 08:36
Wohnort: SH

Takt und Tempo (warum "langsam" reiten??)

Beitrag von Sinola »

Guten Morgen,

ich hoffe, ich erhalte hier erhellende Antworten :roll:

Ich reite schon seit vielen Jahren, sportgeprägt und jahrelang auch Turniere (FN - Dressur).

Ich habe allerdings schon länger mal ins klassische Lager "rübergeblinzelt", weil mir der Gedanke des feinen Reitens gefiel. (Außerdem gefallen mir vom Typ her P.R.E.s und Friesen :wink: )

Nun habe ich die Gelegenheit einen P.R.E. zu reiten und komme etwas ins Schwimmen. (Das Pferd ist 10 Jahre alt, war wohl mal bei dem Trainer der Besitzerin in Beritt und hat dort schon recht viel gelernt ... jetzt hat er wohl längere Zeit nicht mehr draufgesessen)

Das momentane Bild fühlt sich für mich leider so an:
Pferd ist etwas schief und nicht gut bemuskelt (Rücken) - wenn man Wendungen reitet, versucht er auf der rechten Hand ständig über die äußere Schulter davonzulaufen.
Galopp geht beinahe gar nicht, er kann es einfach nicht halten.

Ich habe eine Unterrichtseinheit bei dem Trainer der Besitzerin geritten.
Was er so zur Zügelführung und den Hilfen gesagt hat war ja alles durchaus sinnvoll und stimmig ........ ABER:

Im Trab sollte ich ständig "langsamer" reiten .........

Versteht mich bitte richtig, ich weiß, dass man Pferde nicht "über Tempo" reiten soll, dass ist kontraproduktiv - aber (für mein Gefühl) so langsam, dass das Pferd Mühe hat, den Trabtakt zu halten??

Ist das in der klassischen Reiterei so extrem??

Mein Gedanke wäre eigentlich - so aus dem bisher gelernten -..... etwas mehr vorwärts zu reiten um die HH zu aktivieren, damit Pferd den Hals etwas fallen lassen kann, den Rücken hoch bekommt und HH durchschwingen kann ......
Ich hatte eigentlich gedacht, auch P.R.E.s können durchaus schwungvoll vorwärts gehen, aber nun - das widersprach meinem Gefühl von einem geschmeidig gehenden Pferd :?

Ich habe mehr Fragezeichen als erwartet.

Habt ihr ein paar grundlegende Hinweise für mich?

(Ich kann euch leider kein Video zeigen - ist ja nicht mein Pferd)
horsman
User
Beiträge: 2879
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 12:04
Wohnort: NRW

Beitrag von horsman »

Also zunächst mal schließen sich klass. Reiterei und dt.Warmblut nicht aus, insofern brauchst du dazu keinen Friesen oder PRE.

Zum zweiten sollte in jeder guten Reiterei der Hinterhandimpuls der Ausgang von allem sein, das Pferd darf sich also nicht verhalten.

Zum dritten sind die PREs oft auch sehr schlecht geritten (was nicht an der Rasse liegt sondern einfach daran, dass es zu wenig gescheite Reiter gibt), sodass man hier an denselben Punkten arbeiten muss, wie mit jedem anderen Pferd auch.

Wie das jetzt konket mit dem von Dir beschriebenen Pferd aus sieht, kann man aus der Ferne schlecht sagen.

Möglicherweise wäre durchaus erst mal angesagt, mehr Vorwärts zu installieren und Dehnung zu bekommen. Bei schon weiter und besser ausgebildeten Pferden (die sich schon reel versammeln lassen) kann es jedoch durchaus auch sinnvoll sein, direkt in Versammlung zu arbeiten, das Pferd von hinten her zu runden und dadurch Dehnung und Schwung zu bekommen. Wie gesagt: das müßte man konkret sehen.

Auch denkbar wäre, dass Du als Reiter aufgrund zu viel (falscher) Aktivität im Sattel oder falsch verstandener konstanter Anlehnung dem Pferd das Vorwärts verleidest. Auch das müßte man sehen.

Um feines Reiten zu lernen wäre es am Besten, wenn man sich dazu wirklich gut und fein ausgebildeten Schulpferden bei einem guten Ausbilder bedient. Zumindest für einige Stunden, um mal ein Gefühl dafür und Feedback über sich zu bekommen
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
Sinola
User
Beiträge: 8
Registriert: Di, 31. Jan 2012 08:36
Wohnort: SH

Beitrag von Sinola »

Zunächst mal danke ich dir für die Antwort. :)

Zu Punkt 1:

Ich finde halt Friesen und PREs vom Typ her nett.

Und da es sich halt mit einem PRE anbot .......... es gibt hier nur sehr wenige Reiter, die Warmblüter reiten und sich an der klassischen Reitweise orientieren, daher ist die Auswahl nicht so groß.

Zu Punkt 2:

Hm ja, ich fürchte, er ist nicht ganz so gut geritten. Trotzdem reagiert er sehr sensibel, ist wirklich mit leichter Hand zu reiten, allerdings wirkt er recht unausbalanciert.

Zu Punkt 3:

Ich bin nicht der Typ Reiter der sich draufsetzt und "nun mal los - ran da vorne" reitet :D von hinten nach vorne, ja sicher, aber nur so wie das Pferd es kann.

Was mich nur wirklich sehr irritiert hat, war das Kommando: Langsamer ... das war vom Gefühl her nicht das, was ich als Versammlung kenne (leichte Anlehnung und angenehmes Sitzgefühl - so als ob man auf einem großen Ball sitzt, den man mit leichter Gewichtsverlagerung in die eine oder andere Richtung bewegen kann, wenn du weißt was ich meine?) sondern wirklich nur Tempo reduzieren bis das Pferd beinahe aufhört zu traben.

Aber gut, es kann ja nur besser werden.
Benutzeravatar
Cubano
User
Beiträge: 3727
Registriert: Di, 20. Mär 2007 19:34
Wohnort: Oldenburger Land

Re: Takt und Tempo (warum "langsam" reiten??)

Beitrag von Cubano »

Sinola hat geschrieben:
Mein Gedanke wäre eigentlich - so aus dem bisher gelernten -..... etwas mehr vorwärts zu reiten um die HH zu aktivieren, damit Pferd den Hals etwas fallen lassen kann, den Rücken hoch bekommt und HH durchschwingen kann ......
Ich hatte eigentlich gedacht, auch P.R.E.s können durchaus schwungvoll vorwärts gehen, aber nun - das widersprach meinem Gefühl von einem geschmeidig gehenden Pferd :?
Moins,
vorweg: ich denke, Dein Gefühl täuscht Dich ganz und gar nicht. Ein Pferd, was schief und unausbalanciert ist, aktuell den Galopp nicht halten kann, und dergleichen mehr, kann man in meinen Augen nicht versammelt reiten - sondern halt nur langsam. Und das bringt leider überhaupt nichts, vor allem im Bezug auf Takt und Rückentätigkeit (mit dem Takt hast Du das ja selbst schon beschrieben)…
Und: Dein Gedanke ist goldrichtig. Vor allem, da es vielen PREs aufgrund ihres Ex- und Interieurs gar nicht leicht fällt, losgelassen zu laufen. Genau das ist aber extrem wichtig, weil Du nur so die Dehnfähigkeit bekommst, die Du auch später in der Versammlung brauchst.

LG
Andrea
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
Sinola
User
Beiträge: 8
Registriert: Di, 31. Jan 2012 08:36
Wohnort: SH

Beitrag von Sinola »

Cubano:

Vielen Dank, ich werde mich also bemühen.

Vielleicht, wenn sich alles zurechtgefunden hat und wir uns aneinander gewöhnt haben, kann ich irgendwann auch mal Bilder einstellen.

:D
Yvonne

Beitrag von Yvonne »

Reite Dein Pferd vorwärts und richte es gerade - das ist der Knackpunkt. Nicht unter Tempo, aber auch nicht über Tempo. Aber so, dass das Pferd vorwärts geht und den Takt hält.

Dann kannst Du es auch geraderichten und die Schiefe korrigieren.

Und langsam ist ja noch lange nicht versammelt...
Sinola
User
Beiträge: 8
Registriert: Di, 31. Jan 2012 08:36
Wohnort: SH

Beitrag von Sinola »

@Yvonne:

Ja ich weiß es doch (ich bin ein Reit-Dinosaurier :) )

Nur:

1. Es ist nicht mein Pferd
Ich kann also nicht eben mal so reiten wie ich es gelernt habe und wie es mir richtig erscheint, ich muss mich schon etwas anpassen an die Wünsche und Vorstellungen der Besitzerin.

2. Es war die Ansage des Trainers: Reite langsamer ............
und als ich dann wirklich so langsam ritt, dass das Pferd beinahe den Takt verlor, hieß es: gut so :?:

Das habe ich nicht so recht nachvollziehen können, das ist alles.
Mein persönliches Gefühl sagte mir sowieso, dass das was ich da ritt, keinesfalls Versammlung war.

Und da dieser PRE, wie ich jetzt gemerkt habe, schon allein durch sein Exterieur etwas anders zu reiten ist als ein 1,75 WB habe ich mich hier an die Reiter gewandt, die mehr Erfahrung mit solchen Pferden haben.

Verstehst du?
Benutzeravatar
Rosana
User
Beiträge: 590
Registriert: So, 25. Apr 2010 18:09
Wohnort: Südbaden
Kontaktdaten:

Beitrag von Rosana »

Hallo Sinola,

hatte vorhin den Thread gelesen und jetzt unter der Dusche kam mir gerade ein Gedanke:
Kann es sein, dass du dich durch die "Feinheit" des Pferdes irritiert fühltest im Bezug auf sein "gut" oder "schlecht" geritten sein?
Ich denke nämlich, wahrscheinlich ist deine Empfindung, das das Pferd unausbalanciert etc. ist sehr richtig - schließlich bist du eine sehr erfahrene Reiterin. Das passt für dich aber nicht zu der Feinheit, die du bei Warmblütern wahrscheinlich eher von sehr gut gerittenen Pferden kennst - und das hat dich verunsichert, zumal es sich ja um eine für dich bisher unbekannte Rasse und (scheinbar) Reitweise handelt.
Mein Gedanke dazu:Sehr pauschal gesagt ist es wahrscheinlich so, dass sich ein schlecht gerittenes Warmblut eher steif, fest und stumpf anfühlt. Ein schlecht gerittenes Barockpferd ist eher hyperflexibel, beweglich in alle Richtungen und reagiert (deshalb?) auch sehr fein auf Gewichtsverlagerungen und andere Hilfen. (Wie gesagt, das ist eine starke Pauschalisierung, es gibt ganz sicher auch Gegenbeispiele, aber in der Tendenz ist das vielleicht so?)

Ich bin selbst schon einige Spanier geritten, die scheinbar sehr viel konnten (Lektionen) aber nicht solide ausgebildet waren und bei fast allen war da trotzdem dieses Gefühl von enormer Feinheit und leichtester Reaktion auf die Hilfen. Feine Reaktion auf Zügelhilfen kann ja auch ein Mangel an Anlehnugnsbereitschaft sein...

Hast du den Trainer mal gefragt, warum du so langsam reiten sollst?
Mehrere haben es hier ja schon geäußert: Dein Bedürfnis, mehr vorwärts zu reiten ist bestimmt richtig und dieses langsam gereihte ist möglicherweise ein falsch verstandener Versuch zu versammeln.
Bild
Pferdialog.de
Phanja

Beitrag von Phanja »

Das Einzige, was mir dazu in den Sinn kommt, ist folgendes: Es gibt durchaus Pferde, die statt mit den Hinterbeinen weiter nach vorne zu greifen, eher noch mehr nach hinten rausschieben, wenn man mehr Vorwärts fordert. Das Pferd fällt dann praktisch richtig auseinander. Da würde ich dann aber vorraussetzen, dass der Trainer selbiges schon länger kennt.
Letztlich würde ich ihn auch einfach mal darauf ansprechen und Fragen, was das Ziel, des langsamen Trab ist.
Alles Andere ist sowieso nur "Forenspekulation" :wink:
Honigkuchenpony
User
Beiträge: 25
Registriert: Sa, 03. Mär 2012 13:34
Wohnort: Düsseldorf

Beitrag von Honigkuchenpony »

Ich war neulich bei einem Heuschmann Vortrag und er sagte, dass man nur über das richtige Tempo an den Rücken kommt. Reitet man zu flott, läßt das Pferd den Rücken nicht los. Vielleicht war das gemeint?
Oder er wollte Euch mehr Spannung verpassen? Bei meinem Pferd stelle ich je nach Gastreiter schon mal fest, dass die Tritte irgendwie schwerer werden. Man hört dann auch richtig ein lautes Aufstampfen auf den Boden. Bei anderen Reitern wiederum hört man fast nichts - es wird dann leichtfüßiger und erhabener.
Benutzeravatar
Jen
User
Beiträge: 3007
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 08:12
Wohnort: CH
Kontaktdaten:

Beitrag von Jen »

Warum dein RL dies gefordert hat, können wir nicht wissen. Da müsstest du ihn schon direkt mal dazu befragen, das ist ja auch legitim, damit du es so umsetzen kannst, wie er es sich vorstellt.

Der Vorteil von untertourigem Reiten ist, dass festgehaltene Muskulatur sich so gut lösen kann. Gerade bei sehr kurzrückigen Pferden, wie Iberern, kann das eine gute Strategie sein. Je höher das Tempo, desto höher ist der Muskeltonus, damit sich das Pferd stabilisieren kann. Deshalb kann man das ruhige Tempo gut auch gezielt nutzen, um einen zu hohen Muskeltonus herunterzusetzen. Es gibt viele Iberer, die durch ein zu forsches Vorwärts am Anfang nur ins Laufen kommen und wie eine Nähmaschine mit völlig festem Rücken über den Platz brettern. Da muss das Pferd erst lernen, durch Treiben, die Tritte zu verlängern und nicht den Takt zu erhöhen.

Allerdings ist untertouriges Reiten, nicht einfach nur langsam-schlurfiges Reiten. Gutes untertouriges Reiten zeichnet sich dadurch aus, dass das Pferd immer noch einen verhältnismässig grossen Tritt macht und frei durchschwingen kann, sprich Energie aufwendet und nicht die Tritte verkürzt und die Füsse kaum mehr vom Boden bekommt (wie man das leider häufig zu sehen bekommt). Auch untertouriges Reiten soll immer noch fliessend sein und auf Aufforderung soll das Pferd jederzeit bereitwillig wieder nach vorne gehen. Auf keinen Fall soll das Pferd verhalten und klemmig werden. Gutes untertouriges Reiten ist sehr schwierig und verlangt einen guten Sitz des Reiters, damit man nicht mit den Zügeln bremst! Ein geschickter Reiter kann aber daraus auch je länger je mehr eine echte Versammlung entwickeln, die über viel Energie und Hankenbeugung verfügt.
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
roniybb
User
Beiträge: 169
Registriert: Do, 15. Mai 2008 15:46
Wohnort: Dresden

..

Beitrag von roniybb »

Ich habe meinen Spanier am Anfang untertourig geritten- er sollte lernen, nicht zu schwanken, auf keine Schulter zu fallen und die HH nicht herauszuschieben. Das fiel ihm in dem langsamen Tempo einfach leichter und ich konnte ihn gut korrigieren. Es war für mich extrem gut zu fühlen, wie er sich verbessert. Hätte ich ihn in normalem Tempo vorwärts abwärts geritten, beschreibt Jen gut das Ergebnis. So hatte ich es schon probiert, und bin nicht weiter gekommen. Nur mit relativ hoher Kopfhaltung, langsamen Tempo und "offenem Genick" konnte ich einen " Spannungsbogen" aufbauen, wo ich das Pferd halbewege "zusammen" hatte, aber nur, um es langsam in die VA Dehnung schicken zu können, ohne dass es "auseinanderfällt"- nicht im Sinne von Versammeln, sondern, Kontrolle über die HH zu bekommen und behalten...Ich kann schlecht erklären, was ich gefühlt habe...Auf jeden Fall ist das der Weg zum VA gewesen....:-)
Benutzeravatar
Alkasar
User
Beiträge: 557
Registriert: Mo, 22. Dez 2008 11:13
Wohnort: 26736 Krummhörn-Ostfriesland
Kontaktdaten:

Beitrag von Alkasar »

Dem letzten Beitrag von roniybb kann ich mich nur anschließen. Ich habe einen gründlich verhunzten PRE den ich auch immer wieder sehr langsam reite. Eben damit er Zeit und Ruhe findet seine Füße zu sortieren, sich auszubalancieren nicht von einer auf die andere Seite zu schwanken etc. Ich unterbreche das inzwischen immer wieder mit frischen Vorwärts auf geraden Linien. Aber sobald ich an der Biegung oder seitwärts arbeite tue ich das bewusst sehr langsam. Mein Gefühl ist, dass er gerade dadurch den Takt findet, nicht mehr rumwuselt/strampelt. Allerding achte ich sehr darauf ihn vor dem Schenkel zu haben und jeden Ansatz von Schleichen oder gar Klemmen gleich zu unterbinden.
„Wer nur zu seiner Freude reitet, aus Freude am Leben, aus Freude an Flur und Wald, aus Freude am Pferd, der ist ein König und ein Weiser.“ (aus: Vollendete Reitkunst, Udo Bürger, 1959)
esge
User
Beiträge: 1869
Registriert: Mi, 03. Jan 2007 12:29
Wohnort: Taunus

Beitrag von esge »

Völlig unmöglich, das anhand von einem Forenbeitrag zu entscheiden.

Das einzige was man sagen kann ist, dass auch iberische Pferde nicht grundsätzlich untertourig geritten werden (müssen) und dass es kein Merkmal "klassischer" Reiterei ist, immer nur langsam zu reiten.
Alles andere muss von Fall zu Fall entschieden werden. Ich würde den Reitlehrer fragen und auf einer schlüssigen und etwas umfassenderen Antwort bestehen. Vielleicht nehmt ihr euch auch mal die Ruhe, außerhalb einer Reitstunde zu besprechen, wie das Gesamtkonzept des Reitlehrers aussieht und wie seine mittel- und langfristigen Ziele für dieses Pferd aussehen. Im besten Falle kannst du danach nachvollziehen, wo die Reise hingehen soll und warum so. Im schlimmsten Falle weißt du danach, dass deine Zweifel berechtigt sind.

für mein Bauchgefühl kann untertouriges Reiten durchaus richtig sein - allerdings nicht für immer und ewig, sondern als teilabschnitt auf einem Weg, der schlussendlich durchaus zu einem schwungvollen Vorwärts führen soll. Allerdings muss man sich als WB-gewohnter Reiter wirklich umgewöhnen, denn das schwungvolle Vorwärts eines Andalusiers kann sich völlig anders anfühlen als das eines WBs. Wenn man dann dauernd versucht, einen WB-Schwung in einen PRE zu reiten, wird man das Pferd unglücklich machen.

Übrigens sind die meisten Iberer von Grund auf viel schiefer als die meisten WBs. Das ist ein echtes Kreuz mit denen. Weil sie auf hohe Beweglichkeit gezüchtet sind, sind sie auch verdammt instabil und die Geraderichtung und ein gewisses "Einschienen" erfordert bei ihnen ungleich viel mehr Aufmerksamkeit als bei modernen dt. WBs.
Loslassen hilft
Paula

Beitrag von Paula »

uh, das ist mir neu, dass die Iberer instabil sind, ich dachte mit dem kurzen Rücken wären sie ehr fest in Wendungen, anstatt instabil.Erinner mich aber an einen schlecht gerittenen, scheif gerittenen Iberer der wie eine Schlange war, es war extrem schwer den geradeaus zu reiten.
Aber wenn das Zuchtziel ist, war macht das Sinn...ihh, das auch noch, schwer zu lösen ,hohe Grundspannung und instabil...aber es ist möglich wie man auf der DVD über Neindorff sehen kann, dass auch Iberer losgelassen und geradegerichtet gehen können, aber vielleicht alle, wer weiß...
Antworten