Die Qual der Wahl - welcher Stall von beiden?
Verfasst: Fr, 13. Apr 2012 23:14
Hallo, liebe Forenschreiber,
ich bitte euch um eure Meinungen zur Entscheidungshilfe:
(Entschuldigung, ist lang
Pferd einer Freizeitreiterin steht in einem Offenstall in einer Herde von 20 Pferden; Pferd ist in der Herde gut integriert, diesbezüglich besteht also kein Grund, das Pferd rauszunehmen. (Man weiß aber dort nie, welche Pferde in die Herde kommen, der Wechsel ist recht groß, letztes Jahr gingen und kamen über 10 Pferde, meist aus u.g. Gründen... die Integration erfolgt, indem die neuen Pferde einfach zur Herde hinzugelassen werden... Verletzungen kommen daher immer mal wieder vor...).
Zu diesem Offenstall gehört eine Reitanlage mit insgesamt ca. 130 Pferden, 3 Reithallen, Roundpen, Lonigerhalle, Springplatz, Dressurplatz, Rasenplatz, Bodenarbeitsplatz, Laufband, Solarium etc., der Platz im Offenstall kostet 315 Euro (ohne 60er Reithalle) bzw. 365 (mit 60er Reithalle); die Böden sind jeweils vom Feinsten, die Anlage ist technisch top gepflegt.
Nachteile: durch die Größe der Anlage ist alles sehr anonym; die Pfleger kennen die Pferde nicht, es gibt keinerlei Versorgung von Seiten des Stalles (keine Medikamentangabe, Deckenservice oder dergleichen), das muss alles unter den Einstellern selbst gemanagt werden, was tw. schwierig ist, da immer wieder Lücken existieren (keiner z.B. morgens an den Stall kommt) und das Stallklima auch nicht besonders gut ist. Ist also schon mal Streß, das dann zu organisieren; wenn ein Pferd mal krank ist, gibt es in dem Offenstall eine Art Notbox, die aufgebaut werden kann, mit Strombändern... Wasser gibt es dort dann keines, das muss auch selbst organisiert werden (mit Eimern... nervig im Winter, wenn es gefriert...) und nicht jedes Pferd mag es, wenn es in einem "Stromkäfig" steht...
Weitere Nachteile: es kommt immer mal wieder vor, dass das Heu eine minderwertige Qualität aufweist (staubig, gelegentlich schimmlig, zweiter Schnitt sowieso, sehr früh und kurz geschnitten etc., Heu, welches "ansiliert" wurde... dh. naßgeregnet und dann noch "eingewickelt", all so was); darüber monieren darf man nicht, da der Stallbesitzer das nicht mag. Zur Zeit ist das Heu allerdings gut, man weiß halt nie, wie der nächste Ballen aussieht...
Die Pferde im Offenstall werden über Futterautomaten (die Pferde sind gechipt) gefüttert; die Automaten haben riesengroße Speicher, dh. der (gequetschte) Hafer/die Gerste, die dort aus dem Automaten kommt, wird höchstens alle 3-4 Wochen frisch aufgefüllt... bei gequetschtem Hafer dürfte da nicht mehr viel von den Nährstoffen übrig sein... Einsteller haben den Hafer mal analysieren lassen mit dem Ergegnis, dass eine recht hohe Schimmelbelastung vorliegt.
Die Pferde haben aber eine gigantisch große Fläche zur Verfügung, alleine das Paddock ist pro Pferd mit 120qm bemessen (also x 20), drei große mit Rapsstroh eingestreute Hütten stehen zur Verfügung; die Koppeln sind das ganze Jahr über offen, dh. eine Winterkoppel (je nach Wetterlage zur Buckelpiste teifgefroren...) und zwei Sommerkoppeln; die Koppeln waren allerdings durch die Überweidung mit ca. 80% Weißklee bewachsen (was wohl wahrscheinlich auch in dem Jahr nicht recht viel anders sein wird, gedüngt wurde offensichtlich nicht); hinzu kommt, dass der Stallbesitzer die spätere Sommerkoppeln zuerst mäht, sein Heu draus macht und die Pferde so eigentlich immer auf ziemlich frischem Gras stehen, NIE auf "ausgewachsenem". Jedes Jahr kam es bislang zu Rehefällen...
Das Gelände dieses Stalles ist ok, nicht gigantisch, wenig Wald, immer wieder Strassen... aber man kann schon seine Runden drehen, sind halt immer die selben... Die Böden sind gut in dem Gelände, dh. weiche Lehmböden, weshalb Barhuf für das Pferd möglich ist.
Die Besitzerin ist wegen der doch ettlichen Nachteile immer wieder in Sorge um ihr Pferd, sieht sich daher immer wieder andere Ställe an, sucht nach Alternativen. Anlagen, die einen ählichen Reitkomfort bieten, gibt es nicht bzw. nicht ohne vergleichbare Nachteile.
Daher, jetzt zum heute besichtigten Stall, und der Frage, ob ihr dorthin wechseln würdet:
Ein kleiner, idyllisch gelegener Offenstall mit insgesamt Platz für 6 Pferde. Individuelle Fütterung, Spitzenheu, tollem Gelände gleich hinter'm Stall.
Kleiner Reitplatz, Roundpen, (Böden sind ok, aber nicht zu vergleichen mit den federnden Dressurplätzen der o.g. Anlage), keine Halle. Einstellerpreis für den Stall: 270 Euro und Stalldienst.
In den Wäldern sind die Böden eher hart und steinig, dh. ob dort weiterhin barhuflaufen möglich ist, ist fraglich; Hufschutz wird wohl notwendig sein (ggf. auch Hufschuhe).
Ob die Herde für das Pferd paßt steht auch in den Sternen, denn, wer weiß schon, ob sich unter den 5 Pferden wirklich ein Freund findet... (unter den 20 ist es kein Problem).
Für welchen Stall würdet ihr euch entscheiden? Im alten bleiben mit all den Nachteilen oder ein Wagnis eingehen, auf Halle und Komfort verzichten zugunsten der Fütterung und der Versorgung des Pferdes (sowie dem schönerem Gelände)?
Bitte um Eure Meinungen/Erfahrungen/Empfehlungen!
Die Entscheidung eilt jetzt nicht, es kann wohl alles gut durchdacht und überlegt werden.
Danke Euch für Antworten!
VlG, Gelsomina
ich bitte euch um eure Meinungen zur Entscheidungshilfe:
(Entschuldigung, ist lang

Pferd einer Freizeitreiterin steht in einem Offenstall in einer Herde von 20 Pferden; Pferd ist in der Herde gut integriert, diesbezüglich besteht also kein Grund, das Pferd rauszunehmen. (Man weiß aber dort nie, welche Pferde in die Herde kommen, der Wechsel ist recht groß, letztes Jahr gingen und kamen über 10 Pferde, meist aus u.g. Gründen... die Integration erfolgt, indem die neuen Pferde einfach zur Herde hinzugelassen werden... Verletzungen kommen daher immer mal wieder vor...).
Zu diesem Offenstall gehört eine Reitanlage mit insgesamt ca. 130 Pferden, 3 Reithallen, Roundpen, Lonigerhalle, Springplatz, Dressurplatz, Rasenplatz, Bodenarbeitsplatz, Laufband, Solarium etc., der Platz im Offenstall kostet 315 Euro (ohne 60er Reithalle) bzw. 365 (mit 60er Reithalle); die Böden sind jeweils vom Feinsten, die Anlage ist technisch top gepflegt.
Nachteile: durch die Größe der Anlage ist alles sehr anonym; die Pfleger kennen die Pferde nicht, es gibt keinerlei Versorgung von Seiten des Stalles (keine Medikamentangabe, Deckenservice oder dergleichen), das muss alles unter den Einstellern selbst gemanagt werden, was tw. schwierig ist, da immer wieder Lücken existieren (keiner z.B. morgens an den Stall kommt) und das Stallklima auch nicht besonders gut ist. Ist also schon mal Streß, das dann zu organisieren; wenn ein Pferd mal krank ist, gibt es in dem Offenstall eine Art Notbox, die aufgebaut werden kann, mit Strombändern... Wasser gibt es dort dann keines, das muss auch selbst organisiert werden (mit Eimern... nervig im Winter, wenn es gefriert...) und nicht jedes Pferd mag es, wenn es in einem "Stromkäfig" steht...
Weitere Nachteile: es kommt immer mal wieder vor, dass das Heu eine minderwertige Qualität aufweist (staubig, gelegentlich schimmlig, zweiter Schnitt sowieso, sehr früh und kurz geschnitten etc., Heu, welches "ansiliert" wurde... dh. naßgeregnet und dann noch "eingewickelt", all so was); darüber monieren darf man nicht, da der Stallbesitzer das nicht mag. Zur Zeit ist das Heu allerdings gut, man weiß halt nie, wie der nächste Ballen aussieht...
Die Pferde im Offenstall werden über Futterautomaten (die Pferde sind gechipt) gefüttert; die Automaten haben riesengroße Speicher, dh. der (gequetschte) Hafer/die Gerste, die dort aus dem Automaten kommt, wird höchstens alle 3-4 Wochen frisch aufgefüllt... bei gequetschtem Hafer dürfte da nicht mehr viel von den Nährstoffen übrig sein... Einsteller haben den Hafer mal analysieren lassen mit dem Ergegnis, dass eine recht hohe Schimmelbelastung vorliegt.
Die Pferde haben aber eine gigantisch große Fläche zur Verfügung, alleine das Paddock ist pro Pferd mit 120qm bemessen (also x 20), drei große mit Rapsstroh eingestreute Hütten stehen zur Verfügung; die Koppeln sind das ganze Jahr über offen, dh. eine Winterkoppel (je nach Wetterlage zur Buckelpiste teifgefroren...) und zwei Sommerkoppeln; die Koppeln waren allerdings durch die Überweidung mit ca. 80% Weißklee bewachsen (was wohl wahrscheinlich auch in dem Jahr nicht recht viel anders sein wird, gedüngt wurde offensichtlich nicht); hinzu kommt, dass der Stallbesitzer die spätere Sommerkoppeln zuerst mäht, sein Heu draus macht und die Pferde so eigentlich immer auf ziemlich frischem Gras stehen, NIE auf "ausgewachsenem". Jedes Jahr kam es bislang zu Rehefällen...
Das Gelände dieses Stalles ist ok, nicht gigantisch, wenig Wald, immer wieder Strassen... aber man kann schon seine Runden drehen, sind halt immer die selben... Die Böden sind gut in dem Gelände, dh. weiche Lehmböden, weshalb Barhuf für das Pferd möglich ist.
Die Besitzerin ist wegen der doch ettlichen Nachteile immer wieder in Sorge um ihr Pferd, sieht sich daher immer wieder andere Ställe an, sucht nach Alternativen. Anlagen, die einen ählichen Reitkomfort bieten, gibt es nicht bzw. nicht ohne vergleichbare Nachteile.
Daher, jetzt zum heute besichtigten Stall, und der Frage, ob ihr dorthin wechseln würdet:
Ein kleiner, idyllisch gelegener Offenstall mit insgesamt Platz für 6 Pferde. Individuelle Fütterung, Spitzenheu, tollem Gelände gleich hinter'm Stall.
Kleiner Reitplatz, Roundpen, (Böden sind ok, aber nicht zu vergleichen mit den federnden Dressurplätzen der o.g. Anlage), keine Halle. Einstellerpreis für den Stall: 270 Euro und Stalldienst.
In den Wäldern sind die Böden eher hart und steinig, dh. ob dort weiterhin barhuflaufen möglich ist, ist fraglich; Hufschutz wird wohl notwendig sein (ggf. auch Hufschuhe).
Ob die Herde für das Pferd paßt steht auch in den Sternen, denn, wer weiß schon, ob sich unter den 5 Pferden wirklich ein Freund findet... (unter den 20 ist es kein Problem).
Für welchen Stall würdet ihr euch entscheiden? Im alten bleiben mit all den Nachteilen oder ein Wagnis eingehen, auf Halle und Komfort verzichten zugunsten der Fütterung und der Versorgung des Pferdes (sowie dem schönerem Gelände)?
Bitte um Eure Meinungen/Erfahrungen/Empfehlungen!
Die Entscheidung eilt jetzt nicht, es kann wohl alles gut durchdacht und überlegt werden.
Danke Euch für Antworten!
VlG, Gelsomina