allgemeiner Diskussonsthread
Verfasst: Mo, 07. Jan 2013 12:06
So, da sich das gerade so ergeben hat, hier also die Möglichkeit über "alles am Boden" zu diskutieren
Ich fange mit den Zitaten jetzt wirklich vom Anfang an, auch wenn die Diskussion mittlerweile eigentlich woanders gelandet ist

Ich fange mit den Zitaten jetzt wirklich vom Anfang an, auch wenn die Diskussion mittlerweile eigentlich woanders gelandet ist

Finchen hat geschrieben:... Puh, Menschen in die Freiarbeit mit Pferden einweihen ist weit anstrengender für mich als selber mit fremden Pferden arbeiten. Mit duseligem Kopf nicht grade eine Leichtigkeit, aber für mich mal eine ganz neue Erfahrung und gute Übung.
Janina hat geschrieben:@Finchen: Muss man denn für die Freiarbeit groß einweisen? Wir arbeiten ja auch hauptsächlich frei, finde das aber irgendwie selbsterklärend (oder du arbeitest anders frei als wir, das kann natürlich sein)
Finchen hat geschrieben:@Janina:
kennst du tatsächlich nur Pferdemenschen, die über die körpersprachliche Arbeit und wieviel ihre Energie ausmacht im Umgang mit Pferden Bescheid wissen? Dann beneide ich dich![]()
Ich beobachte eher, dass die meisten in den erlernten Dingen feststecken, das Pferd läuft halt wenn ich die Gerte hebe, "hooo" braucht es zum Anhalten etc... Teilweise ist da das Empfinden für die eigene Körpersprache dabei, für die Ausstrahlung, völlig verdrängt und nicht mehr wahrgenommen.
Man kann halt "so oder so" frei mit Pferden arbeiten, mir ist immer eine feine Kommunikation das Ziel, nicht vorrangig Konditionierung auf Kommandos, Gesten etc. - also für manche Dinge.
Internetfreak hat geschrieben:Kein Wunder das bei vielen ohne Psychoanalyse nix mehr geht. Man kann aber auch Probleme dort entstehen lassen, wo keine sind und auch Flöhe husten hören, wenn man nur will.
Sorry aber das rutscht ganz in Richtung esotherischer Umgang - kommt bei mir jedenfalls so an.
Cubano hat geschrieben:Da stelle ich mich gleich mal mit in die Ver***-Ecke.![]()
![]()
Allerdings bin ich ja generell der Meinung, dass heute viel zu viel Leute Pferde haben, die das besser bleiben gelassen hätten (und hier nehme ich Anwesende ganz bewusst aus!). Von daher gut möglich, dass da gehörig Potenzial besteht. Und ich bin sowieso Reiter, ich finde ja schon Longieren grausig…![]()
Finchen hat geschrieben:@Internetfreak: Wenn du bei Pferden körpersprachliche Kommunikation untereinander und das was drüber hinaus geht nicht wahrnimmst, dann ist das schade, da entgeht dir vieles.![]()
Dass du von Problemen sprichst, wo niemand dieses Wort genutzt hat, offenbart vielleicht dein Problem.
@Cubano: Jupp, wenn ich erlebe wie viele Menschen nicht in der Lage sind ihr Pferd nur mittels Einsazt ihres Körpers von A nach B zu schicken, dann wird mir übel. Manchen geht aber irgendwann das Licht auf, dass Erziehungsprobleme lösen lassen, wenn man mal etwas pferdeverständlich agiert, und dass dann mehr und mehr Hilfsmittel und Einwirkmaterialien gar nicht nötig sind - sich ein wenig Respekt erarbeiten kann schon reichen.![]()
Josatianma hat geschrieben:Es hat gar nichts mit esotherischem Umgang zu tun! Auch ich habe vorher meine Pferde frei laufen lassen und mit konditionierten Befehlen bzw. Einsatz der Peitsche das Tempo und die Richtung bestimmt. Das gestern war aber eine andere Art und Weise mit dem Pferd zu arbeiten, wo mir die Hilfestellung von Finchen sehr geholfen hat. Esotherisch wäre es, wenn ich in der Mitte stehe und versuche mit Kraft meiner Gedanken das Pferd zu bewegen.
@Janina: es mag sein, dass bei dir durch das aufwachsen mit Pferden und den vielen Möglichkeiten, die du so geboten bekommen hast, vieles normal ist, was andere gezeigt bekommen müssen.
Und Sorry, @Internetfreak, aber max1404 bringt es irgendwie auf den Punkt. Francois Pignon ist wahrscheinlich der Guru dieser Esotherik-Schiene.
Blumee82 hat geschrieben:Es löst aber auch nicht alle Probleme die Pferde so haben.... und ich habe zB leider keine Ohren, die ich anlegen kann... nuze also andere "Hilfsmittel Ich mag dieses schwarz-weiß- Denken nicht. Es (also das "Sprechen" mit bzw. auf pferdisch) kann sehr oft helfen, muss aber nicht immer.....
Janina hat geschrieben:Ähm, ich wollte eigentlich keinen Streit vom Zaun brechen, habe mich ehrlich nur ein wenig gewundert. Ich habe nicht viel alltäglichen Kontakt zu anderen Pferdeleuten, nur eine aus meinem Freundeskreis hat ebenfalls Pferde, sie arbeitet aber praktisch genauso wie ich. Ist aber auch mehr oder weniger mit Pferden groß geworden, das kann natürlich schon eine Rolle spielen (kann ja auch sein, dass Finchen mich bei der Arbeit sehen und "Dilletantismus" schreien würde...).
Ach so, und mein Ziel ist schon meine Pferde auf bestimmte Kommandos zu konditionieren. Nur müssen sie das ja erst mal lernen und dafür braucht es nun mal Körpersprache (kein Pferd weiß "von Natur aus", dass es anhalten soll, wenn man "hooo" sagt).
@Pignon: Also ich war im letzten Jahr auf einem Seminar von Frederic Pignon, das war allerdings alles andere als esoterisch? Ich weiß nicht, wie sein Bruder arbeitet, aber viele "Effekte" sind ja ähnlich, so z. B. dass sich die Pferde scheinbar ohne sichtbares Zutun begewegen und steuern lassen. Auf dem Seminar konnte man allerdings teilweise die Vorarbeit dazu sehen und das war ganz normale Bodenarbeit (extrem gekonnt gemacht natürlich und vor allem mit einer bemerkenswerten Beobachtungsgabe und dementsprechend gutem Timing).
Wusste aber, wie gesagt, nicht, dass das so ein Reizthema ist![]()
Finchen hat geschrieben:Chica, ich verstehe ich teilweise, aber aneinander vorbeireden hat meiner Meinung nach mit "mißverstehen" zu tun - das besagte Post habe wohl nicht nur ich als nicht mißzuverstehen wahrgenommen. Ich finde halt so dermaßen abwertende Beiträge immer ein wenig drüber - wird ja schließlich niemand aufgefordert es auch zu tun, aber wer Freude dran hat dem eröffnen sich halt "außer Reiten" (und das meine ich null und gar nicht abwertend - *besonderszuCubanoschiele*) verschiedene Möglichkeiten mit dem Pferd was zu tun. Und dabei gibt es dann halt noch wieder diverse "Wies"... So ist doch für jeden was dabei und jeder kann mit dem glücklich werden, was für ihn "funktioniert".chica hat geschrieben:Mädels, hört auf, aneinander vorbei zu reden und lasst es halt einfach mal gut sein... *genervt guggt* Alle paar Monate das gleiche
Hm, neee, so tolerant will ich grade doch nicht sein - diverse AvGs und ähnliche... naja, das ist wohl allen hier klar, dass sich auf solche "Wies" meine Toleranz nicht bezieht.
Finchen hat geschrieben:Pignon finde ich übrigens ein sehr gutes Beispiel - weil eben immer verschiedene Dinge zusammenkommen... Kommunikation und Konditionierung schließen sich ja nicht aus... Und das mit den Gedanken... ich lese hier ja immer wieder mal von Bildern beim Reiten, die helfen sollen, das zu Reiten, was man anstrebt, das Gefühl das man erreichen will besser umsetzen zu können. Ist letztlich wohl das selbe.
Josatianma hat geschrieben:@blumee: Natürlich können damit nicht alle Probleme oder überhaupt Problem gelöst werden. Für mich ist es hauptsächlich eine Möglichkeit mich mit meinem Pferd zu beschäftigen und bei einem Rohdiamanten wie Siggy kann ich damit vielleicht die ein oder andere Weiche stellen, die mir das miteinander mit ihm leichter macht.
Janina hat geschrieben:Und alleine schon weil es durchaus Zeiten gibt, in denen man nicht Reiten kann, finde ich Bodenarbeit toll (und wenn es nur gemacht wird, um sie im Alter mal fit halten zu können, wenn man ihnen die reiterliche Belastung im Sinne von richtiger Gymnastizierung nicht mehr zumuten möchte oder kann).
Blumee82 hat geschrieben:Unbedingt *heftig nickt* Habe ich bei Nero auch nicht anders gemacht und ihn *überleg* ein gutes Jahr vom Boden aus u.a. auf´s Reiten vorbereitet.... zehren wir heute noch von, auch wenn diese "spezielle" Bodenarbeit aktuell etwas hinten an steht.
Ich bezog das eher auf Vio.... der hat seine schlechten Erfahrungen und vom Boden aus geht der mit mir mittlerweile fast durch´s Feuer.... beim Reiten sieht das aber (noch) anders aus. Der hat nunmal nen dicken Knacks weg und fällt immer mal wieder in alte Muster zurück... vornehmlich, wenn er in Situationen kommt, die ihn arg stressen.
Beispiel: ich erzähle als Mann einer vergewaltigten Frau auch nicht, dass ich anders bin als der Vergewaltiger.... die wird sich dann trotzdem verspannen, auch wenn sie es eigentlich weiß.
Finchen hat geschrieben:Nervion ist auch noch mal eine andere Sache - solche Probleme lösen sich durch egal welche Arbeit nicht einfach, klar. Da kann freies Kommuninizieren nur helfen das Pferd besser wahrzunehmen und fürs Pferd die Möglichkeit geben sich mehr einzulassen, nicht "nur" der positiven Erfahrung im Training zu vertrauen.
Vergewaltigung ist ein gutes Beispiel - bei beidem spielt sicherlich eine große Rolle die "Ohnmacht", ausgeliefert zu sein. Und typisch ist eben, dass man nicht an bestimmten Dingen festmachen kann, wann die Angst wieder kommt, was sie auslöst, es ist immer ein STück weit unberechenbar.
Cubano hat geschrieben:@Finchen: Zurückschielt![]()
Was mich angeht, kann ich der Freiarbeit nix abgewinnen. Das bedeutet aber nicht, dass unsere Pferde büffelige Esel sind, die nur mit Gezeter und Gezerre von A nach B zu dirigieren sind; beide reagieren nach meinen Maßstäben durchaus fein und zuverlässig. Und: Yep, ich habe Reitpferde, weil ich gern reite. Ich habe Spanier, weil ich gern Spanier reite und das ist doch auch vollkommen in Ordnung.
Wenn ich allerdings an die Tante mit den Pferdeohren denke (grins zu Blumee für den Hinweis), ist MEINE GANZ PERSÖNLICHE Schmerzgrenze (die Versalien nicht, weil ich gerade brülle, sondern um das noch mal deutlich zu machen) erreicht: Ich finde es anmaßend, wenn ein Mensch sich wie ein Pferd verhalten möchte. Anmaßend im Sinne von: Ich möchte gar nicht, dass meine Pferde mich als Artgenossen sehen, ich möchte, dass sie mich als Menschen sehen und respektieren. Aber ich finde es auch ganz furchtbar schrecklich, wenn Menschen einem Pferd beibringen zu sitzen wie ein Hund. Das raubt IN MEINEN AUGEN diesen stolzen Tieren eben diesen Stolz.
Aber: Wie bereits gesagt, ist das meine ganz persönliche Meinung. Jeder begeisterte Freiarbeiter wird sich jetzt vielleicht denken: Die dusselige Person benutzt ihre armen Pferde nur zum Reiten. Das ist für mich auch vollkommen okay – solange ich offen sagen darf, dass viele Bereiche der Freiarbeit auch für mich in die Ecke des Esoterischen gehen. In sofern sehe ich das Problem in diesen Debatten einfach nicht. Das sind zwei unterschiedliche Dinge, der eine mag das, der andere dies, der dritte mischt beides. So what. Die Welt ist schließlich bunt genug.
Finchen hat geschrieben:![]()
wie blöd nur die stolzen Pferde sind, die sich selber immer degradieren, wenn sie in Ruhe erst auf-sitzen, ehe sie dann ganz aufstehen, wenn sie sich gewälzt haben. Tsss... und so ein stolzes Pferd war nicht unerfolgreich im S-Dressursport...![]()
Wenn du das in der Esoterik ansiedelst, dann hat das sicher mit deinen Definitionen zu tun. Nun ja, für Esoterik ist die vielleicht einfacher als für Freiarbeit - unter letztem verstehen so viele so vieles und lange nicht alle das gleiche.
Vollste Zustimmung:
wer glaubt sich Pferdeohren anbasteln zu wollen um authentischer als Pferd kommunizieren zu können.. AUA - ne, Verständigung trotz der anderen Sprache ist doch ausreichend. Funzt. Reicht.OHNE Pferdeohren. Ich hebe zB auch nicht drohend den Hinterfuß und renne nicht mit aufgerissenem Maul drohend aufs Pony zu ... *obichesmalprobierenwill?
*
Cubano hat geschrieben:Guten Morgen!
Wie blöd nur, dass es für mich einen himmelweiten Unterschied macht, ob ein Pferd etwas aus praktischen Erwägungen tut, oder ob ein Mensch es dazu bewegt, gell…![]()
Aber noch mal: Ich habe hier lediglich meine persönliche Meinung geschrieben. Es gibt überhaupt keinen Grund, auf dieser jetzt herumzureiten. Wenn andere Menschen sitzende Pferde ganz toll finden, ist das doch ganz und gar prima…
Josatianma hat geschrieben:Guten Morgen!
Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Ich mache auch gerne Handarbeit und weiß, dass andere dem nicht viel abgewinnen können.
Finchen hat geschrieben:@Cubano: wie Sabine sagt, jedem Tierchen sein Pläsierchen - als Reiter nötigt man das Pferd ja auch in Bewegungen und Haltungen, die vermeintlich natürlich sind - aber von den wenigsten Pferden in der Art freiwillig so regelmäßig ausgeführt werden, ist also letztlich wirklich nur "Geschmacksache".rumreiten... ist aber niedlich... man kann ja schon eine Wette drauf abschließen, dass bei Thema ZL o.ä. dieses dir eben sehr "verhaßte" Beispiel genannt wird - aber auch hier: das finde ich keineswegs tragisch, kann drüber grinsen, gehe davon aus du bist kein dogmatischer Mensch was deine Reiterei angeht, von daher sehe ich das nicht als Angriff. Quasi Bodenarbeit machst du vielleicht sogar mehr als manch anderer Reiter, deinen Schilderungen nach machst du dich zumindest ja deutlich den Pferden dahingehend verständlich, dass du respektiert wirst und gewisse Regeln doch bitte einzuhalten sind, eben einfach ohne Getue im Alltag...
Cubano hat geschrieben:Klar nehme ich immer dieses Beispiel, Finchen: Weil ich es eben völlig daneben finde.Und auch wenn ein Pferd sich nach dem Wälzen hinsetzt, ist das für mich kein Argument. Ein Vierjähriger kann auch wunderbar auf der Weide piaffieren, dennoch käme ich nicht auf die Idee, den unterm Reiter anzupiaffieren. Und: Doch, was meine Reiterei angeht, bin ich mittlerweile sehr dogmatisch. Ich habe allerdings auch über genug Tellerränder geschaut, um mir das leisten zu können…
![]()
Phanja hat geschrieben:Anmerkung: Freiarbeit mit Zirkuslektionen gleichzusetzen find ich jetzt aber auch übertrieben (weil grade das Beispiel Sitzen zum Thema Freiarbeit genannt wurde ...)![]()