Handpferdreiten - wie geht es richtig?

Rund um die klassische Reitkunst

Moderatoren: Julia, ninischi, Janina

chantesse
User
Beiträge: 172
Registriert: Do, 09. Jun 2011 08:40
Wohnort: Mannheim

Beitrag von chantesse »

ich fand die Überschrift reichlich merkwürdig. Was soll man denn beim handpferde reiten falsch machen? Hätte gedacht, da gibt es höchstens Unterschiede in der Art des Führmaterial, und dass ist ja dann eher Geschmackssache, als richtig/falsch.

Auf die Idee, dass jemand ein Pferd dazu ausbinden würde, bin ich allerdings nicht gekommen.
Benutzeravatar
Josatianma
Admin
Beiträge: 12317
Registriert: Di, 19. Sep 2006 20:50
Wohnort: Reichshof

Beitrag von Josatianma »

Ich nehme Handpferde am liebsten am Knotenhaltfer mit 4-Meter-Strick mit. Für die ersten Male gerne auch eine Freundin auf einem zweiten ruhigen Begleitpferd, sie kann das unerfahrene Handpferd einfach einrahmen, wenn es notwendig sein sollte.

Ich möchte, dass mein Handpferd auf Kniehöhe bei mir mitläuft. Wenn es notwendig ist, muss es jedoch auch einmal hinter mir gehen (deshalb der lange Strick) und sich problemlos wieder nach vorne holen lassen. Eventuell habe ich eine Gerte mit, damit ich das Handpferd vorne begrenzen kann bzw. nachtreiben kann.

Ausbinden würde ich schon unter dem Aspekt nicht, dass ich die Hinterhand nicht aktivieren kann. Vom daher erschliesst sich mir der Trainingszweck nicht. Ich kenne auch den ein oder anderen Profi-VS-Reiter und konnte dort so ein Training bis jetzt nicht beobachten.
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
Benutzeravatar
-Tanja-
User
Beiträge: 4129
Registriert: So, 21. Okt 2007 16:35
Wohnort: Pfinztal
Kontaktdaten:

Beitrag von -Tanja- »

esge: Ich kenne auch beide Alternativen. Laika war ranghöher wie Amor. Wenn ich sie als Handpferd dabei hatte, war das aber gar kein Problem. Bin ich mal Laika geritten und hatte Amor als Handpferd dabei, war es aber auch ok.

Demletzt kam es bei einem Handpferdeausritt die ersten 200 m zu Kaspereien von Kurt. Da saß ich einfach auf Amor drauf, der stur geradeauslief und lies den Jungen machen. Nach 200 m war dann alles wieder ok. Da war ich schon sehr froh, daß Amor so abgeklärt ist.
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
Benutzeravatar
susiesonja
Moderator
Beiträge: 4889
Registriert: So, 24. Sep 2006 19:54
Wohnort: Schleswig-Holstein/Kreis Plön

Beitrag von susiesonja »

Ich reite recht gern mit Handpferd und bei uns spielt es keine Rolle, ob ich auf dem Ranghöheren sitze oder auf dem Rangniederen. Meine Position ist so gefestigt, dass es egal ist.

Das Reitpferd ist normal mit Sattel und Trense ausgestattet und das Handpferd meist mit Halfter oder mit Trense. Das kommt ein bißchen auf das Handpferd an.
Ich möchte das Handpferd gern auf Kniehöhe neben mir haben, es muss sich aber auch jederzeit mal hinter dem Reitpferd einsortieren lassen oder bei Bedarf die Seite wechseln können.
Außerdem denke ich auch, dass so gewisse Grundbegriffe bei beiden Pferden sitzen sollten, damit das Handpferdereiten für alle ein angenehme Angelegenheit ist. Wenn es allein und/oder zu Fuß an der Hand Probleme gibt, würde ich diese erst klären.
Ich reite mit Handpferd alle Gangarten.



Im Gelände ausbinden finde ich ehrlich gesagt etwas eigenwillig und käme mir aus verschieden Gründen nicht in den Sinn. :?
Gänseblümchen
User
Beiträge: 190
Registriert: Mo, 02. Feb 2009 19:48
Wohnort: Ingolstadt

Beitrag von Gänseblümchen »

Mein Pferd ist nur leider oft so rotzig, da für mich einfach ein zu "starker Charakter". Wie gesagt, wir arbeiten ja auch in "gesicherter Umgebung" und das auch um einiges mehr als im Gelände. Aber am Problem kann ich denke ich nur arbeiten, wenn ich mich nicht davor scheue sondern es auch angehe...
Benutzeravatar
Finchen
User
Beiträge: 8526
Registriert: Di, 19. Apr 2011 22:30
Wohnort: im Norden zwischen HB und HH

Beitrag von Finchen »

Gänseblümchen hat geschrieben:Mein Pferd ist nur leider oft so rotzig, da für mich einfach ein zu "starker Charakter". Wie gesagt, wir arbeiten ja auch in "gesicherter Umgebung" und das auch um einiges mehr als im Gelände. Aber am Problem kann ich denke ich nur arbeiten, wenn ich mich nicht davor scheue sondern es auch angehe...
Da stimme ich völlig zu und rechne dir hoch an, dass du das so freimütig "eingestehst"... also im Grunde ja nur realistisch einschätzt wie es ist und dazu stehst! So hast du das "Problem" erkannt und kannst es angehen! Finde ich super! Hast du evtl. jemanden der dir ein wenig zeigen kann, die du deine Position dem Pferd gegenüber ohne Eskalation stärken kannst?
Viel Erfolg auf eurem Weg, wirst sehen, wenn am Boden der Umgang geklärt ist, dann ist es wie Susiesonja sagt, dann spielt es gar keine Rolle, welches Pferde von beiden das ranghöhere ist, der Mensch muss nur von beiden als "der Entscheider" respektiert sein. :wink:
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
Gänseblümchen
User
Beiträge: 190
Registriert: Mo, 02. Feb 2009 19:48
Wohnort: Ingolstadt

Beitrag von Gänseblümchen »

Finchen hat geschrieben:
Gänseblümchen hat geschrieben:Mein Pferd ist nur leider oft so rotzig, da für mich einfach ein zu "starker Charakter". Wie gesagt, wir arbeiten ja auch in "gesicherter Umgebung" und das auch um einiges mehr als im Gelände. Aber am Problem kann ich denke ich nur arbeiten, wenn ich mich nicht davor scheue sondern es auch angehe...
Da stimme ich völlig zu und rechne dir hoch an, dass du das so freimütig "eingestehst"... also im Grunde ja nur realistisch einschätzt wie es ist und dazu stehst! So hast du das "Problem" erkannt und kannst es angehen! Finde ich super! Hast du evtl. jemanden der dir ein wenig zeigen kann, die du deine Position dem Pferd gegenüber ohne Eskalation stärken kannst?
Viel Erfolg auf eurem Weg, wirst sehen, wenn am Boden der Umgang geklärt ist, dann ist es wie Susiesonja sagt, dann spielt es gar keine Rolle, welches Pferde von beiden das ranghöhere ist, der Mensch muss nur von beiden als "der Entscheider" respektiert sein. :wink:
Mein Freund hat einen sehr sicheren Umgang mit ihm und er hat uns wieder dazu geholfen longieren zu können und auch auf dem Platz arbeiten zu können. Aber wegen meiner mangelnden Zeit kommen die Fortschritte eben nur langsam.. Aber stetig ;)
basani
User
Beiträge: 24
Registriert: Sa, 16. Feb 2013 13:45
Wohnort: Österreich

Beitrag von basani »

Hallo!
Also das is ja auch mal ein Thema für mich.
Ich habe einen einjährigen Barockpinto und hab den schon mal am Platz als Handpferd dabeigehabt. Jetzt spiele ich natürlich mit dem Gedanken ob ich ihn nicht auch ab und zu eine kleine Runde ins Gelände mitnehmen soll. Am Platz hat alles wunderbar funktioniert und der Kleine ist auch recht brav halfterführig. Mein Reitpferd ist ein bombensicherer Hafloaraber und nimmt die gelegentlichen Buckler von dem Kleinen mit meisterhafter Ruhe hin. 8)
Bei uns am Hof gibt es neben Traktoren, Menschen und Hunden nicht wirklich viel zu sehen und ich möchte ihm natürlich die große weite Welt nicht vorenthalten.
Was meint ihr? Zu früh? Zu gefährlich?
Heißes Thema, ich weiß, also der erste werfen den Stein! :D

LG
Julia
Moderator
Beiträge: 3891
Registriert: Mo, 28. Jan 2008 15:58
Wohnort: Raum Lueneburg

Beitrag von Julia »

@basani: Hast Du nicht die Möglichkeit den einjährigen einfach in eine Herde , möglichst auch mit anderen Jungpferden, zu stellen und ihn Kind sein zu lassen? Ich finde diese Pläne mit einem einjährigen echt viel zu früh...
Liebe Grüße, Julia
basani
User
Beiträge: 24
Registriert: Sa, 16. Feb 2013 13:45
Wohnort: Österreich

Beitrag von basani »

Hallo!
Geplant wäre, dass er im Frühjahr kastriert wird und als Hengst nimmt ihn bei mir in der Gegend leider niemand. Habe aber die Zusage von einem befreundeten Züchter, da der im Frühjahr wieder Aufzuchtplätze frei hat. Er lebt im Moment ganztags auf der Weide und nachts in der Box. Leider habe ich im Moment keine andere Möglichkeit aber es wird ja bald anders. Und ich habe gesehen, dass es gerade ihm nicht schadet mit meinem älteren auf der Weide zu stehen da er doch manchmal ein ziemlicher Rüpel ist und dann auch mal zurechtgewiesen wird. Er wird nicht verkloppt, ganz im Gegenteil der ältere spielt mit ihm auf Teufel komm raus, richtige Hengstspielchen :lol:
Aber dadurch, dass er erst im Frühjahr ein eine gleichaltrige Herde kommt möchte ich ihn nicht nur rumstehen lassen. Als er zu mir kam konnte er auch nicht wirklich was ausser mehr schlecht als recht aufhalftern lassen. Mittlerweile gibt er aber brav alle vier Hufe, kennt TA und Hufi und lässt sich schon ganz manierlich führen. Er hat gelernt, dass ich ihm die Ohren nicht abbeissen will, wenn ich sie anfasse und dass ich manchmal mit komischen Sachen (z.B. Plastikplane, Bälle, Hund,...) daherkomme. Und obwohl er eine doch recht angemessene Weide hat kommen die beiden angetrabt wenn ich am Zaun stehe, also denke ich, dass er Spass hat wenn ich komme und genau das will ich ihm ja vermitteln :D
Er kommt auch mit auf den Reitplatz wenn ich mit dem Großen Freiarbeit mache und schaut sich da vieles ab. Er hat sich auch schon unseren Round Pen angeschaut und hat sich vom Hasenherz zum Löwenherz gemausert. :lol:
Natürlich wäre es besser, wenn wir noch ein paar halbstarke im Stall hätten, is aber leider nicht so, und ich versuche das beste aus meiner Situation zu machen. :roll:

LG
Benutzeravatar
Finchen
User
Beiträge: 8526
Registriert: Di, 19. Apr 2011 22:30
Wohnort: im Norden zwischen HB und HH

Beitrag von Finchen »

Julia hat geschrieben:@basani: Hast Du nicht die Möglichkeit den einjährigen einfach in eine Herde , möglichst auch mit anderen Jungpferden, zu stellen und ihn Kind sein zu lassen? Ich finde diese Pläne mit einem einjährigen echt viel zu früh...
Volle Zustimmung - ein 1jähriges Pferd sollte seinem "übersetzten" Alter entsprechend wie ein Kind behandelt werden - mit gleichaltrigen spielen, dabei von älteren Herdenkumpanen geleitet und erzogen werden, fertig.
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
Esprit05

Beitrag von Esprit05 »

Schau doch mal in den Jungpferdethread :)
basani
User
Beiträge: 24
Registriert: Sa, 16. Feb 2013 13:45
Wohnort: Österreich

Beitrag von basani »

Danke für die schnellen Antoworten!
Jungpferdefred hab ich schon gestreift, werde ich nochmal ordentlich durchpflügen! :D
Spielkumpels kann ich ihm leider erst im Frühjahr bieten, da eben noch kein Platz frei ist. :?
Darum versuche ich die Zeit mit Pferdebespaßung zu überbrücken. :roll:
Nach etlichen Büchern und Fachsimpeleien bin ich nun doch ziemlich verwirrt was die Haltung von so halbstarken angeht. Einmal hießt es nur unter Halbstarken, dann heißt es wieder Halbstarke + Ältere... :?:
Aber ich habe mich dann für die gemischte Herde entschieden und das kommt mir zugute, weil eben der Züchter nur einen Katzensprung entfernt ist und ich trotzdem wöchentlich vorbeischauen kann. :D
OT aber passt grad so gut rein. :D

LG
Benutzeravatar
Finchen
User
Beiträge: 8526
Registriert: Di, 19. Apr 2011 22:30
Wohnort: im Norden zwischen HB und HH

Beitrag von Finchen »

basani hat geschrieben:Danke für die schnellen Antoworten!
Jungpferdefred hab ich schon gestreift, werde ich nochmal ordentlich durchpflügen! :D
Spielkumpels kann ich ihm leider erst im Frühjahr bieten, da eben noch kein Platz frei ist. :?
Darum versuche ich die Zeit mit Pferdebespaßung zu überbrücken. :roll:
Nach etlichen Büchern und Fachsimpeleien bin ich nun doch ziemlich verwirrt was die Haltung von so halbstarken angeht. Einmal hießt es nur unter Halbstarken, dann heißt es wieder Halbstarke + Ältere... :?:
Aber ich habe mich dann für die gemischte Herde entschieden und das kommt mir zugute, weil eben der Züchter nur einen Katzensprung entfernt ist und ich trotzdem wöchentlich vorbeischauen kann. :D
OT aber passt grad so gut rein. :D

LG
OT - aber JAAA, gemischte Herde ist gut, Bespaßung und Erziehung hat er dort auch die, die er benötigt. :)
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
Antworten