Muskelaufbau, Trainingserfolg, Gleichmaß...

Rund um die klassische Reitkunst

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Fortissimo
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Muskelaufbau, Trainingserfolg, Gleichmaß...

Beitrag von Fortissimo »

Ich wußte jetzt nicht, wie ich die Überschrift am besten gestalte, aber ich versuche mal, es zu erläutern.

Ich habe zwei Pferde im Stall stehen (bzw. eher auf der Weide) und bin beruflich ziemlich eingespannt. Verheiratet bin ich auch noch und ein Haus mit großem Garten kommt dazu. Daher mache ich es derzeit so, daß ich ein Pferd Montag/ Mittwoch/ Freitag reite und ein Pferd Dienstag/ Donnerstag/ Samstag. Manchmal schaffe ich Samstags zwei Pferde, aber nicht immer. Sonntags ist "Reit-Verbot", eine Einigung mit meinem Mann, weil ich abends eh immer spät bin.

Nun ist natürlich klar, daß bei 3 x in der Woche der Trainingserfolg nur in relativ kleinen Schritten voran geht, ebenso der Muskelaufbau. Wie würde es sich verhalten, wenn ich jeweils ein Pferd eine komplette Woche durchreite (also 6 Tage) und in der nächsten Woche das andere Pferd? Meint Ihr, daß der Trainingserfolg größer wäre oder genau im Gegenteil, daß das Pferd in der freien Woche wieder deutlich abfällt?

Bitte jetzt keine Diskussion, daß ich ein Pferd verkaufen sollte, wenn ich die Zeit nicht habe. Als ich mir Pferd Nr. 2 gekauft habe, sah es noch so aus, als müsste Pferd Nr. 1 aus gesundheitlichen Gründen in Rente. Daß er sich doch wieder so gefangen hat, freut mich natürlich - eines der beiden Pferde abgeben kommt für mich nicht in Frage. Und Reitbeteiligung auch nicht ....
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Bei gleichem Wochenplan komme ich max. 2x zum Reiten, und Training kann man das dann auch nicht unbedingt nennen. Hut ab, auch vor Deinem Mann - meiner wäre da :evil: :x :? ...

Ich hab ja nun auch "nur" einen gemütlichen Hafi und kein Warmblut (wenn ich mir recht erinnere, hattest Du doch so was in Richtung Distanzsport, oder? :kopfkratz: ). Wenn ich nun aber von meinem Energiespar-Exemplar ausgehe, kommt er damit sehr gut klar, daß ich ihn mit 2x/Woche Reiten über den Sommer (dazu kommt dann allerdings auch noch Bodenarbeit, Spazierengehen, Longieren) auf einem zumindest so konstanten Niveau halten kann, daß die Muckis nicht verschwinden. Über den Winter bemerke ich schon einen leichten Rückgang, der aber im Frühjahr sehr schnell wieder aufgeholt ist.

An Trainingserfolg (ich habe keine Leistungsvergleichs-Ambitionen - mehr -) denke ich schon länger nicht mehr so nachhaltig und erfreue mich eben daran, dass es so ist wie es ist und ich nicht auf allen Hochzeiten tanzen kann (ich bekomme ja nur anläßlich regelmäßiger Kurse RU) - wobei ich mir diese innere Einstellung hart erkämpfen mußte.

Allerdings sehe ich, dass das Pony darunter nun aber auch nicht leidet und die Osteo jährlich den Gesamt- und Muskelzustand sehr gut findet. Und das ist ja wohl das Wichtigste.

Denke aber, dass das von Pferd zu Pferd bzw. Rasse durchaus unterschiedlich sein kann. Ich würde es über einen längeren Zeitraum (wobei ich da schon von drei Monaten ausgehen würde) ausprobieren.
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
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Fortissimo
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Beitrag von Fortissimo »

Das Problem bei meinem Schimmel ist, daß er etwas zur Hysterie neigt. Wenn ich etwas "neues" anteste, braucht er einige Zeit, um es zu verdauen. Reite ich nur einen über den anderen Tag, habe ich das Gefühl, jedesmal bei Null anzufangen :( Habe ich aber mal mehr Zeit und reite ihn 5 x die Woche, fängt er an, zu begreifen. Bei Speedy hab ich das Problem, daß die Lunge nicht mehr 100%ig ist und ich die Trainingsintensität nicht so steigern kann, wie ich manchmal gerne möchte. Da trete ich mehr oder weniger auch auf der Stelle.

Gestern war ich in Reken im FS Reitzentrum und da hat unter anderem Horst Becker einen Vortrag gehalten und er sagte, wenn man einen deutlichen Trainingseffekt erreichen möchte, muss man deutlich regelmäßiger das gleiche trainieren, als ich es zum Beispiel handhabe.

Mir war gestern auch aufgefallen, daß er sagte: wenn Du heute Dressur reitest, morgen ins Gelände gehst, übermorgen frei Springen lässt und danach ein wenig Longierst, musst Du Dich nicht wundern, wenn Du in der Dressur keine Fortschritte machst. Reite mal 5 Tage hintereinander Dressur und Du wirst merken, daß sich etwas verändert!

Das würde für die 6 Tage in Folge sprechen. Oder die Trainingslänge pro Tag steigern und bei 3 x die Woche bleiben? Wie lange hält die Konzentration bei den Pferden? Normalerweise reite ich ca. 45 Minuten (incl. Schritt vorher).
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Dann hast Du ja zwei verschiedene Themen:

1. Pferd 1, das kopfmäßig erst nach mehreren Wiederholungen begreift.
2. Pferd 2, das regelmäßigere Bewegung aus körperlicher Hinsicht benötigt.

Wobei man ja bei Pferd 1 dann eine Woche Pause machen könnte, wenn er es begriffen hat, bei Pferd 2 aber nicht.

Schwierg, puh. Wobei ich Horsts Einstellung kenne, die aber z. B. bei meinem Hafi und beim jungen Noriker (hier zumindest was Bodenarbeit angeht, er wird noch nicht geritten) nicht zutrifft. Die begreifen total schnell, und das ist auch mit längerer Unterbrechung noch abrufbar, trotzdem eine Übung noch nicht genau sitzt. Zustimmung besteht aber natürlich, dass klar ist, dass man mit konstantem Dranbleiben einen schnelleren Weg zum "Endprodukt" geht. Aber sicher muß man hier auch unterscheiden zwischen "Begreifen einer Übung" vom Kopf her (à la: ach so, ich soll das Bein heben) und der richtigen Ausführung der Übung (ich soll das Bein in dieser gewünschten Winkelung heben).
wie ich manchmal gerne möchte.
:wink: Kenne ich. :wink:
lg, Tanja

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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Also ich denke wirklich, es kommt entscheidend darauf an, wo man eigentlich hinmöchte…
Früher habe ich den Trainingsplan mit zwei Pferden genau so gehandhabt wie Du: immer wechselweise eins pro Tag, an den WE beide (wobei bei mir der Sonntag auch nicht ausfiel). Bemuskelung und Kondition war bei beiden Pferden okay. Nach dem Umzug nach Deutschland und einer längeren Stehpause kam ich leider nicht so oft zum reiten, wie gewollt mit dem Resultat, dass beide Pferde sowohl an Kondition als auch an Muskulatur deutlich verloren hatten. Mittlerweile reite ich nur noch einen von beiden, im Schnitt 5/6 Mal in der Woche – und das macht sich schon bemerkbar. Vor allem, wenn es darum geht, die Anforderungen langsam zu steigern. Das fällt einem Pferd, was gut im Training ist, schon körperlich leichter als einem, was nur 2x in der Woche geritten wird. Ist bei Menschen und Sport ja auch nicht anders. :wink:
Was die Konzentrationsfähigkeit angeht: Ich glaube, auch diese verändert sich. Wenn immer mehr Dinge zur Routine werden, weil man oft reitet, ist der Kopf des Pferdes auch freier für neue Anforderungen, als wenn man ständig wieder von vorn anfangen muss. Was ich wohl an Deiner Stelle nicht machen würde: einen eine Woche lang durchreiten, den anderen in der Zeit stehen lassen. Für mich wäre die „Gefahr“ einfach zu groß, dass ich bei zu vielen Dingen wieder von vorn anfangen muss, weil es halt deutlich länger dauert, bis eine gewisse Routine drin ist. Alternativ würde ich schauen, dass ich samstags auf jeden Fall beide Pferde reite. Und den Turnus würde ich dann pro Woche ändern: Woche 1: Pferd 1/montags/mittwochs/freitags/samstags, Pferd 2 dienstags/donnerstags/samstags – nächste Woche Pferd 2 vier Mal, Pferd 1 nur drei Mal.
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Beitrag von loisachqueen »

Schwierig, sehr schwierig.
Ich habe eher das Problem das meine RBs bei wenig reiten/beschäftigen (das muss ich in meinem Fall gleich stellen) eher steif werden. Das Vorankommen ist das nicht so das Problem. Gut, schnell ist da auch was anderes, aber das ist bei dem einen der beiden nicht mehr mein Ziel, da geht's eher um den Erhalt der Beweglichkeit und damit auch der Vitualität.
Mit der Länge der Reiteinheit ist es dann aber auch das selbe. Bei dem einen steige ich auch mal nach knapp 45 min und sage, ok ... kann man so lassen. Bei dem alten Herren muss ich immer die Spagat nicht überfordern aber erfolgreich gymnasitizieren (unser Nah- und Fernziel: Beweglichkeit erhalten und partiell stationär ausbauen) machen. Dann sitze ich schon mal über eine Stunde auf dem Pferd mit mehr Pausen als Gymnastizieren.
Nun zu den äußeren Randbedingungen: der alte Herr geht 2x die Woche bei mir unter dem Sattel und 1x Kutsche oder auch nur Laufenlassen bei seinen Besitzern (für so ein altes Pferd eigentlich viel viel zu wenig ...) Der andere (kommt auch langsam in das Alter, wo nur longieren ihn eher steifer macht, als die gleiche Zeit Reiten) wird zwar 3x die Woche vom Bereiter bewegt, aber das heißt nicht umbedingt, dass er dann 3x draufsitzt, dazu sitze ich dann noch 2x drauf und 1x Kutsche oder Laufenlassen. Für öfters Reiten habe ich einfach nicht die Zeit, schließlich hat man auch noch ein Leben außerhalb des Stalls ...
Was ich gemacht habe, bzw. immernoch so betreibe. Ich variiere ein bisschen, was die Reitzeit angeht. Wenn's grad gut geht, sage ich denke und entlasse mein Pferdchen für den Tag und gebe mich dann mit kleinen Schritten zufrieden.
Was ich momentan mit meiner Pferdebesetzung nicht mache, was ich aber früher gemacht habe: die Aufwärmphase ins Gelände verlegt und das zweite Pferd als Handpferd mitgeführt. Das wäre vielleicht für dich eine Möglichkeit Pferd 2 am Training zu lassen (wenn diese Variante bei dir überhaupt möglich ist, geht nicht immer, bei mir momentan zb nicht). Also Zeitlich gedach: 20 min Gelände alle 3 Gangarten mit 2 Pferden und dann mit Pferd 1 ab in die Halle/Platz Dressur 20 min. Was du der Zeit nicht erarbeiten kannst fällt, denke ich, geht schon über die richtig effektive Konsentrationfähigkeit eines Pferdes raus. Vielleicht gibt dir dies Variante die Möglichkeit Pferd 1 aktiv mehr als 3 mal die Woche zu reiten und Pferd 2 hat täglich die Möglichkeit bewegt zu werden und bekommt dann zb 2x noch eine kurze Dressureinheit drauf. Dazu muss man sich ja noch nicht mal auf's Pferd setzen, Handarbeit ist da teilweise auch nicht schlecht.

Stichwort Handarbeit: 15 min Handarbeit gehen immer, wenn man vorher schon ein Pferd bewegt hat (das mache ich teilweise dann auch ohne Putzen ;-). Vielleicht ist das auch eine Möglichkeit für dich.
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ninischi
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Beitrag von ninischi »

Ich sehe das wie Cubano und würde auch die Idee hinzufügen, auf die schnelle Art (also nicht putzen, Kappzaum drauf, Longe dran, 20 min longieren, Longe und Kappzaum ab, fertig... oder so ähnlich) noch eine vierte Einheit für beide Pferde pro Woche unterzubringen.
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Fortissimo
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Beitrag von Fortissimo »

@loisachqueen:

Das mit den 15 Minuten Handarbeit wäre schon mal ein Ansatz. Aber da muss ich noch etwas üben. Ich bin eine absolute Flasche in der Arbeit an der Hand. Außer kreiseln lassen passiert da nicht viel. Deshalb longier ich nicht gerne sondern reite lieber. Aber die Option ist schon mal nicht übel!

Handpferd reiten geht leider gar nicht. Schimmel wird kirre, wenn ich auf ihm sitze und noch einen Strick oder eine Longe zusätzlich in der Hand habe. Bei Speedy kommt dazu, daß er auf einem Auge blind ist, was das Handpferdereiten nicht vereinfacht.

@Cubano: ein Pferd 4 x ein Pferd 3 x und das im Wechsel hab ich auch eine Zeitlang gemacht, aber oft wird mir echt die Zeit knapp. Aber die Lösung scheint tatsächlich besser zu sein als die 6 Tage am Stück und dann Pause. Puh, der Zeitplan bei mir wird so langsam eng :roll:
le_bai
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Beitrag von le_bai »

3 tage -2 tage - 1 tag gegenläufig wechseln ;)
auf diese Art kannst du gezielt Schwerpunkte setzen ;)

d.h. bei 3 tage Intervall z.b. Lösung/Gymnastizierung - Intervalltraining - Lösung/Gymnastizierung ...
erhält das Pferd besser :wink:
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Fortissimo
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Beitrag von Fortissimo »

Wie handhabt Ihr das denn mit dem Reiten und Bewegen? Wie oft sitzt Ihr auf dem Pferd und wie lange dauern die Reiteinheiten?
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RedPepper
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Beitrag von RedPepper »

Hallo,

du hast die Frage schon mehrteilig gestellt, und ich denke sie ist auch mehrteilig zu beantworten. Allerdings würde man da unterteilen in Kraft, Koordination und Ausdauer.

Zum 1. Teil der Frage: Muskelaufbau (Kraft). Da ist ein Trainingsreiz alle 48 Stunden das Beste. Das würde für abwechselnd reiten sprechen. Aber: das funktioniert nur, wenn das Pferd schnell genug zur Losgelassenheit zu bringen ist, dass die Konzentration für gezielte Kraftübungen noch ausreicht. Auch würde ein Pferd in einer Woche Pause nach dieser Lehre mehr Muskeln verlieren, als es in der nächsten Woche wieder auftrainiren könnte. Ich wüsste auch nicht ob ich mit dem Füttern die Anpassung hinbekäme von Kraftfutter in der Trainingswoche zu kein Kraftfutter in der Pause?

Zum 2. Teil: Koordination. Für mein Empfinden das Lernen neuer oder verfeinern bekannter Bewegungsabläufe. Da gibt es von Natur aus geschicktere Pferde, als auch welche die schneller lernen. Ich habe beides schon erlebt: eine Stute, die am besten lief wenn sie mehrere Tage hintereinander das Gleiche machen durfte, die war einfach beruhigt wenn sie wusste was kommt und dass sie das kann. Als auch Pferde, die Neues nach 1-2 Tagen Pause besser konnten als beim ersten Versuch.

Zum 3. Teil Ausdauer: zum Herz-Kreislauf-System können die Distanzler am meisten sagen. Bei meinem Warmblut kann ich nur sagen es geht nicht ohne Galopp. Bei reinen Freizeitpferden ohne gesundheitliche Vorschäden würde ich dies eher weniger limitierenden Faktor einschätzen.

Und zu allen 3: die Frage ist wieviel sie sich bewegen ohne Arbeit. Kleine Weide zu zweit bestimmt weniger als große Gruppe auf großer Koppel in Hanglage mit wechselndem Bodenbelag und spielfreudigen Jungpferden ...

Du kennst deine Pferde am besten: eher alle 2 Tage reiten, wenn die Bewegungsqualität dann auch stimmt erhält das die Muskulatur. Wenn sie Neues lernen müssen und das in dem Rhytmus nicht funktioniert kann das wichtiger sein, dann vielleicht sogar mal 2 Wochen den einen und dann 2 Wochen den anderen?

Wäre schön zu lesen wie du dich entscheidest und ob es funktioniert...
Viel Erfolg!
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Beitrag von loisachqueen »

Dann streiche das Thema Handpferd, wie gesagt geht nicht immer, bei mir momentan auch nicht, obwohl ich ziemlich dafür geben würde, wenn möglich, dann können den Ultraangsthase an der Seite eines Erfahrenen den Schritt ins Gelände ermöglichen.

Ich würde an dem Thema Bodenarbeit festhalten. Endweder du besuchst mal einen Kurse (besteche für den Sonntag irgendwie deinen Mann :) ) oder du suchst dir dazu ein brauchbares Buch (es gibt da ein sehr gutes, in dem auch für komplett Laien gut und Schritt für Schritt alles beschrieben ist; mir fällt nur grad nicht ein, wie es heißt). Seit dem ich Handarbeit mache (auch nur ein paar Minuten vor dem Reiten), bin ich in der Reiteinheit dannach oder auch am nächsten Tag viel schneller da, wo ich hin will.
Zuletzt geändert von loisachqueen am Mo, 15. Jul 2013 12:52, insgesamt 1-mal geändert.
le_bai
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Beitrag von le_bai »

ich habe letztes Jahr 2 Pferde angeritten, 1 in Dauerreiten und aktuell eine ältere Zuchtstute, die ich aufgrund von erneuter Aktivierung für die Zucht in form bringen muss :wink: ...

Ruhetag habe ich keinen verordneten, aber 2 mal pro Woche werden alle Pferde NUR an der Hand gearbeitet.

am WE reite ich FR SA SO gern lange aus - mit gymn. Elementen im Gelände. DAS bringt viel.

im schnitt schaffe ich es aber nur, 2 Pferde wirklich zu "arbeiten", 1 ist in Erhaltung. Das wechselt dann Monat um Monat.
Handarbeit kann ich glücklicherweise so gestalten, dass ich pro Pferd 25-45 Minuten effektiv arbeite.
Da ich parallel noch 3 fohlen betreue, für die Hufe aller Zuchttiere zuständig bin und wir deckbetrieb haben, bin ich froh, dass mein Mann die Tiere versorgt. Ganz nebenbei muss ich ja auch noch Geld verdienen.

Ich organisiere mir meinen "Feierabend" am Stall in Abhängigkeit vom Wetter, dem jeweiligen Bedarf des Pferdes und dem Status des Pferdes. Ich beginne mit dem unkomplizierteren Pferd, das schafft die nötige mentale Ruhe für einen "spinner" :wink:.
Während der Decksaison besteht bei beiden Hengsten das Training nur aus Lösung und Erhaltung.

bis auf die ausgedehnten (Trainings) ausritte bevorzuge ich kurze, effektive einheiten. erfahrungsgemäß bringt das mehr und ist pferdefreundlicher. Ausserdem gehört schmusen auch dazu. soviel zeit muss sein :wink:
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Fortissimo
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Beitrag von Fortissimo »

@redpepper: Danke für Deine Ausführung. Du hast es mehr oder weniger auf den Punkt gebracht! Ich möchte bei dem Schimmel unbedingt mehr kontinuierliche Arbeit hinbekommen. Das mit dem immer neu Anfangen aufgrund von Nervosität nervt echt! Ich denke, ich werde da wirklich mal 2 Wochen am Stück mit ihm arbeiten und ihn dann wieder in den 3-Tages-Rhythmus zurück bringen. Speedy evtl. so lange nur hier und da etwas longieren, wenn es zeitlich noch passt. Und dann nach den 14 Tagen ihn auch wieder normal einspannen.

Zum Thema Bewegung. Die Wallache stehen zu dritt auf einer doch recht großen Weide (ca. 10 Stunden täglich) und die restliche Zeit stehen meine beiden in einer 70 m² Paddockbox. Aber die Weide ist typisch Münsterländisch flach. Viel spielen die Pferde nicht. Also ist da auch nicht mit viel Muskeltätigkeit zu rechnen.

le_bai: zum Thema Intervalltraining. Ich habe beide Pferde aus dem Distanzsport genommen. Beim Speedy gibt es im Gelände immer wieder Probleme in höherer Geschwindigkeit wegen seines fehlenden Auges und der Schimmel verträgt den Streß durch das ständige Wegfahren nicht wirklich und antwortet mit massiven Magengeschwüren und Koliken. So lange er nicht deutlich mehr innere Ruhe entwickelt, nehm ich ihn nicht mehr mit auf Ritte. Er kann sehr hübsch dressurmäßig laufen - wenn er einigermaßen konzentriert mitarbeitet. Also geht mein Augenmerk nun in Richtung Dressur.
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Beitrag von Cubano »

Fortissimo hat geschrieben:Wie handhabt Ihr das denn mit dem Reiten und Bewegen? Wie oft sitzt Ihr auf dem Pferd und wie lange dauern die Reiteinheiten?
Wir oft hatte ich ja schon geschrieben. Durchschnittlich dauern unsere Reiteinheiten ca. eine Stunde, all inklusive also Aufwärmphase, Arbeitsphase, „Abkühlphase“, wobei letztere auch gern eine Bummelrunde ins Gelände darstellt. Wie oft ich in der Arbeitsphase Entspannungspausen einlege, z.B. eine Runde am hingegebenen Zügel, kommt entscheidend auf die Tagesform vom Pferd an. Momentan baue ich die häufiger ein, weil wir seit einigen Wochen relativ viel am Galopp arbeiten, Übergänge, Beginn einfache Wechsel.
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