Seite 13 von 17

Verfasst: Di, 22. Okt 2013 14:27
von marquisa
ich denke schon,dass das in einen Formenkreis fällt.
Bei Menschen ist es doch ähnlich,man denke an des Knieverwindungstrauma,welches eben auch durch seitlich wirkende Kräfte verursacht wird.

Verfasst: Di, 22. Okt 2013 14:48
von Finchen
Sehe ich alles wie marquisa - alles im normalen Maß sollte ok sein, und ja, beim SW ist ja seitwärts und vorwärts zeitgleich im Gelenk vorhanden, da würde ich dann auch die Problematik sehen.

@Phanja:
Danke, dass du dran gedacht hast!

Verfasst: Di, 22. Okt 2013 14:56
von Blumee82
Hab nochmal nachgelesen... Scherkräfte und Rotationskräfte im Gelenk sind zwei verschiedene Dinge. Ob sie allerdings losgelöst voneinander passieren (können) muss ich noch durchdenken gehen :lol: :wink:

Verfasst: Di, 22. Okt 2013 16:08
von Kiruna Karmina
Habe noch keine Zeit, alles zu lesen. Aber Mitteltrab-Passage-Traversale ist der treffende Ausdruck, Esge, wenn ich das so sehe.
Früher hat man doch auch im Sport Seitengänge immer im versammelten Trab geritten. Oder habe ich das falsch in Erinnerung? Warum hat man das dann geändert? Oder nennt man DAS heute "versammelten Trab"? Kann mich da mal bitte jemand aufklären? Im Vers. Trab brauchten doch die Hinterhufe nicht einmal in die Abdrücke der Vorderhufe treten... :kopfkratz:

Verfasst: Mi, 23. Okt 2013 10:59
von minou
Anja Beran reitet ebenfalls Schenkelweichen und Übertreten (letzteres auch im Trab) und sagt, das ihre Pferde bis jetzt nie Probleme mit den Beinen hatten. Ich glaube das richtige Tempo spielt einfach eine sehr wichtige Rolle.

Verfasst: Mi, 23. Okt 2013 11:38
von Kiruna Karmina
esge hat geschrieben:Ich stelle das hier mal unkommentiert rein zum Thema.
Da möge man sich die Traversalen ausschauen, die mit Sicherheit auf die Gelenke gehen, wenn hunderte und tausende Male so produziert.

http://www.youtube.com/watch?v=8WT6gxBhUmA
Das hieße dann also für Sportreiter, welche die Gelenke ihrer Pferde möglichst lange gesund erhalten möchten, im Training die Traversalen
a) weniger forciert zu reiten (weniger Energie muss abgefangen werden) und
b) weniger stark zu kreuzen (weniger Scherkräfte treten auf).

Verfasst: Mi, 23. Okt 2013 11:58
von saltandpepper
Kiruna Karmina hat geschrieben:
esge hat geschrieben:Ich stelle das hier mal unkommentiert rein zum Thema.
Da möge man sich die Traversalen ausschauen, die mit Sicherheit auf die Gelenke gehen, wenn hunderte und tausende Male so produziert.

http://www.youtube.com/watch?v=8WT6gxBhUmA
Das hieße dann also für Sportreiter, welche die Gelenke ihrer Pferde möglichst lange gesund erhalten möchten, im Training die Traversalen
a) weniger forciert zu reiten (weniger Energie muss abgefangen werden) und
b) weniger stark zu kreuzen (weniger Scherkräfte treten auf).
Ich vermute auch mal : echte Losgelassenheit hilft und die Abwesenheit von Show-Kunstgängen.... :wink:

Verfasst: Mi, 23. Okt 2013 12:50
von Phanja
Kiruna Karmina hat geschrieben:
esge hat geschrieben:Ich stelle das hier mal unkommentiert rein zum Thema.
Da möge man sich die Traversalen ausschauen, die mit Sicherheit auf die Gelenke gehen, wenn hunderte und tausende Male so produziert.

http://www.youtube.com/watch?v=8WT6gxBhUmA
Das hieße dann also für Sportreiter, welche die Gelenke ihrer Pferde möglichst lange gesund erhalten möchten, im Training die Traversalen
a) weniger forciert zu reiten (weniger Energie muss abgefangen werden) und
b) weniger stark zu kreuzen (weniger Scherkräfte treten auf).
Ich würde sagen, es geht darum, dass Grad der Biegung, Grad des Seitwärts und Grad der Versammlung relativ zueinander stehen müssen. Je mehr die Traversale seitwärts geht, desto mehr muss das Pferd versammelt sein, desto geringer ist das Tempo. Will ich eine Traversale in hohem Tempo reiten, kann ich eben nur wenig Seitwärtsbewegung einbauen. Nur dann hat das Pferd die Möglichkeit, mit beiden Hinterbeinen exakt unter den Schwerpunkt zu fußen und Last aufzunehmen. Andernfalls zwinge ich das Pferd, am Schwerpunkt vorbeizugreifen und es kann sich nicht mehr von hinten tragen.

Das was man auf Turnieren sieht, ist leider häufig die Kombination von relativ viel seitwärts und hohem Tempo. Das geht dann eben auf Kosten des Taktes, der Tragkraft und der Formgebung bzw. es kommen Show-Kunstgänge dabei raus.

Verfasst: Mi, 23. Okt 2013 14:39
von esge
Leute, die immer wieder Pferde herausbringen erwähnen das eigentlich in Interviews regelmäßig: Abwechslungsreiches Training, viel Erhaltungsgymnastik, wenig "Pauken" , Losgelassenheit im Vordergrund, nur kurze Intensivtrainingsintervalle, dann wieder loggär.
außerdem würde ich sagen, muss man immer schauen, was fällt meinem Pferd leicht, was fällt ihm schwer. Ich gehe davon aus, dass alles, was ihm schwer fällt, auch mehr "kostet".

Und immer wieder mein liebster Spruch von Beck-Broichsitter Senior: Ohne Losgelassenheit haben Sie GAR nichts! Somit unterschreibe ich mal wieder bei S&P, wenn sie sagt, dass losgelassen Traversalen reiten schon viel weiterhilft in puncto verschleißarm reiten.

Verfasst: Mi, 23. Okt 2013 15:08
von Sheitana
Ich glaube bei alldem spielt auch die Grundentwicklung des Pferdes eine Rolle und das schon von Geburt an.
Ein Pferd, was von Geburt an draußen ist und mit verschiedenen Böden in Kontakt kommt wird seine Sehnen, Bänder und Gelände besser und stabiler ausbilden, als ein Pferd, welches viel Zeit in der Box verbringt oder nur auf ebenen Weiden läuft (ich muss da an eine Verkaufsanzeige eines Hofes denken, die ich letztens gelesen habe, wo eine Weide als "pferdefreundlich, da absolut eben" angepriesen wurde. Nun, kein Wunder, wenn die Gäule nicht trittsicher werden).
Desweiteren kommt dann wie schon angesprochen das Training hinzu: Werden die Pferde nur auf dem Platz Dressur geritten, oder ist auch mal z.B. Springgymnastik dabei, Klettern im Gelände etc... Und letztlich: Wie lange lässt man den Pferden Zeit sich an die Belastung zu gewöhnen?

Es gibt sie ja durchaus, die Pferde, die trotz immenser Belastungen im hohen Alter noch fit sind.

Verfasst: Mi, 23. Okt 2013 22:33
von Phanja
Ich finds ja ein wenig schade, dass die Betrachtung im Allgemeinen eher dahin geht, dass das Pferd für - in diesem Fall - das Reiten von Traversalen eine gewisse Eignung benötigt. Die Kunst ist doch, die Traversale individuell für jedes Pferd so zu nutzen, dass die Gesamtentwicklung davon profitiert. Eine Lektion zu reiten, macht für mich nur Sinn, wenn sie sich auf die gesamte Formgebung und Entwicklung des Pferdes positiv auswirkt. Es sollte nicht so sein, dass das Pferd die Dinge "aushalten" soll, die ihm schwer fallen, sondern viel mehr so, dass die unterschiedlichen Lektionen als Werkzeuge genutzt werden, um das Gesamtbild positiv zu entwickeln.
Deshalb ist es für mich völlig egal, wie spektakulär die Lektion aussieht - sie muss in erster Linie das Pferd fördern. Jedes gesunde Pferd kann lernen, vom äußeren Hinterbein Last aufzunehmen - nur sieht das einfach bei jedem Pferd auch unterschiedlich aus. Insofern gibt es für mich nicht das eine Bild von der Traversale, weil dieses individuell vom Pferd abhängt.

Verfasst: Do, 24. Okt 2013 10:28
von Kosmonova
Da muss ich Phanja (wie so oft ;-)) zustimmen. Bei vielen Diskussionen dreht es sich oft um die Lektion und ihre Ausführung (Optik wie Hilfengebung), als darum - und das ist ja der eigentliche Sinn - was bringt diese/jene Lektion diesem/jenem Pferd.

Verfasst: Do, 24. Okt 2013 12:51
von Finchen
Ich würde sagen die Kombi aus beidem ist wichtig und "richtig" - einerseits die Übungen nutzen um das Pferd zu verbessern, aber auch eben berücksichtigen, welche körperlichen (u.a. natürlich nur!) Voraussetzungen es mitbringt - eben den Aspekt, den Sheitana anspricht. Was das eine Pferd gut "kann" und dadurch der Ausbilder einen positiven Effekt, kann beim anderen Pferd rein aufgrund der physischen "Beschaffenheit" sich nachteilig auswirken.

Verfasst: Do, 24. Okt 2013 13:37
von saltandpepper
Das ist ja immer der Eiertanz :
Fördern geht nur durch fordern, aber die Schritt zum ÜBERfordern ist klein.
Oder wie Herr Karl immer so treffend zu sagen pflegt : " Zuviel ist zuviel, egal wovon!" :lol:

Verfasst: Do, 24. Okt 2013 14:08
von esge
Wo steht denn, dass nur "geeignete Pferde" Traversalen gehen sollen?

Bloß wenn ich schon weiß, dass meinem Pferd aufgrund anatomischer Gegebenheiten z.B. Travesalen schwer fallen, muss ich eben noch behutsamer daran arbeiten und ggf mit einem "kleineren" Ergebnis zufrieden sein. Wenn meine Quarterine Traversalen geht, kann sie das nur, wenn sie optimal vorbereitet ist, einen ihrer besseren Tage hat UND in puncto Raumgriff muss ich eben sehr bescheiden sein. Will ich eine harmonische, taktklare, leicht geführte Traversale haben, ist bei ihr auf 40 m Bahnlänge eben nur Wechselpunkt bis Mittellinie (oder MIttellinie bis Bande) drin, keine gesamte Diagonale. Das bedeutet nicht, dass ich die Traversale für dieses Pferd für gymnastisch nicht wertvoll halte. Aber eben sehr in Maßen, da sie aufgrund einer Kniebandgeschichte und allgemein schlechter Beweglichkeit damit ziemlich beansprucht ist. Meist belasse ich es bei Schritt-Traversalen. Ist sie aber so locker und gut drauf wie heute, sind auch pro Hand eine flache Trabtraversalen drin.