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Der schönste Moment

Verfasst: Mi, 07. Mai 2014 11:00
von Ulrike
Moin,

ich bin noch ganz beglückt von meiner letzten Reitsunde!

Deshalb meine Frage:

Welcher Moment ist der schönste Moment auf dem Rücken des Pferdes?


Mein schönster Moment ist, wenn eine Übung beendet wird und das Pferd noch eine ganze Bahn am langen Zügel traben darf.

Wenn sie dann locker geht, entspannt aber noch bei mir, mit hergegebenen Rücken, dann ist das der schönste Moment.


LG Ulrike

Verfasst: Mi, 07. Mai 2014 15:13
von Mearas
Freut mich für dich! :D

Für mich sind die schönsten Momente, wenn sich das Gefühl einstellt, ich sei mit meinem Pferd absolut eins - ein Körper, ein Gedanke, ein Ziel und eine Freude an der selben Sache. Das sind meist nur Sekunden, aber die sind alles wert. :wink:

Weitere wunderschöne Momente sind, wenn mein Kleiner morgens schon auf mich wartet und mir signalisiert, daß er sich freut, wenn ich komme und wir gemeinsam etwas unternehmen können. Egal, was im Alltag passiert - solche Momente nimmt uns niemand.

Verfasst: Mi, 07. Mai 2014 15:18
von esge
Ohne Zaum, nur mit Halsbändchen durch die freie Natur reiten.

Verfasst: Mi, 07. Mai 2014 16:56
von horido
Hallo,

was für ein schönes Thema!

Wie Mearas schon geschrieben hat ist für mich auch der schönste Moment, wenn sich das Gefühl einstellt, ich sei mit meinem Pferd absolut eins. Und bei mir dauert dieser Zustand beim Dressurreiten auch nur Sekunden, aber es macht süchtig.

Im Gelände kann dieser Zustand durchaus länger dauern. Wir sind letztes Jahr eine Jagd geritten, wo das Gefühl mehrer Schleppen andauerte. Das war so schön. Ich finde man hat dann auch das Gefühl vollkommen alleine mit seinem Pferd zu sein, alles drumherum ist bedeutungslos.

Unsere Pferde kommen ziemlich oft zu uns, wenn wir in den Stall gehen, aber am schönsten finde ich, wenn ich im Stall stehe und ich habe mein Pferd beim Reinlaufen nicht gesehen und plötzlich steht es hinter mir, so als sei es schon immer dagewesen. Irgendwie magisch.

Mir würden bestimmt noch 1000 schöne Momente einfallen.

Verfasst: Mi, 07. Mai 2014 17:00
von Sascha
Da muss ich nicht lange überlegen.
Der Moment, in dem ich mich das erste Mal auf ein noch ungerittenes Jungpferd setze.

Verfasst: Mi, 07. Mai 2014 19:54
von Max1404
Die schönsten Momente?
Zum Beispiel wenn mein eines Pferd eine perfekte Galoppverstärkung macht - es fühlt sich wegen seiner riesigen Galoppade an, als würden wir schweben.
Oder der Moment, als ich mich vor Jahren einmal nach einer längeren krankheitsbedingten Pause auf mein Pferd gesetzt habe und das Gefühl hatte, nach Hause zu kommen.
Wenn mein eines Pferd mich nach über 18 gemeinsamen Jahren noch immer durch seinen einmaligen Charakter überraschen kann.
Aber auch die Momente, in denen ich nicht auf den Pferden sitze, z. B. wenn mein mittlerweile 31jähriger Rentner mich abends erblickt und mit wachem Blick und gespitzten Ohren zu mir galoppiert, um mich zu begrüßen.
Oder eine Liebkosung von der weichsten Nase der Welt und ein zärtliches Knabbern an meiner Wange.

Und, und, und ... es gibt so viele traumhafte Momente.
8)

Verfasst: Mi, 07. Mai 2014 21:28
von maulfrei :o)
Ein paar für mich besonders schöne Momente...
Jeder Tag mit ihm ist schön!!!
@esge: schönes Bild!!! :D
@max: ich stimme dir ja selten zu :wink: - aber das hast du schön gesagt!

Verfasst: Do, 08. Mai 2014 07:51
von Josatianma
Für mich gibt es nicht den einen schönsten Moment, sondern immer wieder ganz viele. Wenn das Pferd und ich eine Einheit sind. Wenn wir miteinander tanzen und nur mein Denken schon reicht.

Allerdings hatte ich einen Moment, in dem mir die Tränen in den Augen standen: Wir sollten mit den Damensattelreiterinnen in Aachen in der Sinfonie der Pferde mit auftreten. Abends war Probe. Wir ritten auf dem Abreiteplatz alle vor uns hin. Im Hintergrund ging die Sonne unter. Pico fühlte sich einfach gut an. Die Stimmung, die dort herrschte war einfach nur schön.

Verfasst: Do, 08. Mai 2014 12:54
von Fortissimo
Ein ruhiger Canter im Gelände mit leicht anstehenden Zügeln auf meinem durchgeknallten Anglo-Araber. Das ist relativ selten, daß er einfach nur ruhig galoppiert ohne daß er ruft: schneller! schneller!!

Er trägt mich dann geradewegs durch den Himmel :D

Und wenn dann dieser "Pferdeautist" auf dem Paddock beim abäppeln entspannt hinter mir steht und mir immer wieder vorsichtig in die Haare bläst, dann bekomme ich Gänsehaut vor Glück.

Verfasst: Do, 08. Mai 2014 13:09
von charona
ganz ehrlich? bei mir sind das in den wenigsten Fällen reiterliche Momente, die mich wirklich glücklich und zufrieden machen, natürlich geniesse ich Sternstunden oder wenn eine Übung, an der wir lange gebastelt haben, funktioniert.

Es sind bei uns die alltäglichen Momente,die mich wirklich glücklich machen. wenn eine der Damen mir zufrieden in den Nacken bläst oder einfach nur aus der Weide auf mich zukommt und gekrault werden möchte, wenn die Pferde abends spät ihre Portion Nachtheu bekommen und zufrieden schnaubend das Heu fressen, wenn sie draussen auf dem Lauftrack ihre wenn auch bescheide Freiheit geniessen. Der lang ersehnte Pupser, den unsere an Kolik erkrankte alte Ponystute liess und wieder aufstand, nachdem alle Medikamente nicht helfen wollten und mein Mann und ich verzweifelt und ziemlich lang à la Tellington Jones den Bauch massiert hatten . Und unzählige weitere, alltägliche Situationen im Zusammensein mit den Pferden. Dann weiss ich immer, ich möchte nie wieder ohne Pferde daheim leben und ist so manche Träne ganz schnell vergessen.

Verfasst: Do, 08. Mai 2014 14:22
von esge
Natürlich gibt es nicht "den schönsten Moment".
Und es gibt sie immer wieder. Und immer wieder neu. Und immer wieder "der schönste".

maulfrei, ui, das ist aber schon ein gewaltiger Sprung! Mit oder ohne Zaum...

Verfasst: Do, 08. Mai 2014 15:08
von saltandpepper
Tolle Bilder, esge und Maulfrei !
Es gibt so viele "schönste Momente" gerade am letzten Samstag hatte ich so einen :
Es hatte den ganzen Tag geregnet und ich hatte einen anstrengenden und etwas suboptimalen Tag hinter mir. War mental und körperlich "ausgelutscht" und wollte eigentlich am liebsten auf´s Sofa mit Buch oder Glotze und einfach nur Ruhe.
Allerdings plagte mich mein schlechtes Gewissen, weil meine eine Stute tags zuvor bereits nichts getan hatte und so riss ich mich zusammen, sattelte doch noch einmal und ritt in die Felder...
Whow! WAS FÜR EIN RITT !!!
Das Licht mutete "irisch" an : Sattgrüne Wiesen, gelber Raps, ein bewölkter Himmel, bei dem man aber die Sonne zu riechen begann, die Luft kühl-klar- gereinigt vom Regen, aber nicht kalt- so eine Luft, die man tief in sich einsaugt - eine sanfte Briese dazu, die im Haar spielte. Man konnte weit über die Rhein.-Neckar-Ebene bis zum Pfälzer Wald sehen - hinweg über unsere grünen Hügel und die dunkelgrünen Wälder.
Das ganze Naturerlebnis gepaart mit der grenzenlosen Glück auf einem Pferd zu sitzen, mit dem man ganz und gar vereint - ein Herz ein Geist ein Körper - dahinfliegt -oder schlendert, ganz selbstverständlich, ganz ifrei. Dessen Kraft man in sich fühlt, dessen Energie und Freude an der Bewegung und welches ganz bei mir und dabei dennoch auch ganz bei sich war !
Das schiere, pure Glück - Glückseligkeit! :D :D :D

Verfasst: Do, 08. Mai 2014 17:17
von morimur
Karfreitag vor 15 Jahren, es ist mittags, sonnig und warm. Vor 2 Wochen haben wir ein neues Pferd gekauft, eine junge PRE-Stute. Mein Freund und ich wollen etwas chillen und legen uns auf eine Decke auf die Pferdekoppel. Die junge Stute kommt heran, beschnuppert uns und legt sich dann 2 m neben uns hin. Unser Araber kommt dazu und stellt sich hinter sie. Er versucht im Stehen zu schlafen, alle liegen, er hat als letzter den Job, aufzupassen. Man sieht ihm die Anstrengung, stehen zu bleiben deutlich an. Nach einer viertel Stunde hält er es nicht mehr aus. Er bricht, innerlich stöhnend, zusammen und legt sich hinter die Stute zum schlafen hin. Ein toller Moment, wie wir vier da gemeinsam im Gras liegen und dösen.

Ein anderer, ähnlicher Moment: mein Freund liegt, mal wieder :lol: , im Gras und schläft. Unsere Stute sieht ihn, hört auf, das überaus kostbare Gras zu fressen und geht zu ihm hin. Dann stellt sie sich direkt über ihn und bewacht seinen Schlaf. Als sie bemerkt, daß er aufwacht, widmet sie sich wieder ihrer Hauptaufgabe des Grasfressens.

Das sind für mich die Momente, die ich nicht vergessen werde.

Verfasst: Do, 08. Mai 2014 17:42
von Kiruna Karmina
Herrlich! - und dann hat wieder keiner die Kamera dabei.

Verfasst: Fr, 09. Mai 2014 08:02
von Ulrike
Guten Morgen,


vielen Dank für Eure wunderbaren Antworten.

Natürlich gibt es viele wunderbare Momente auf und mit dem Pferd, das kann hier sehr schön Gelsen werden.


An einen Ausritt mit meiner "alten" Araberin kann ich mich auch erinnern, wo sich ein Glücksmoment einstellte, der mich noch heute beglückt:

Sonntag morgen, im herbstlichen Wald, wir reiten in der Stille dahin, ein schöner breiter Weg, wir galoppieren an und die Sonne bricht mit Macht durch den Morgen und bescheint unseren Weg und bringt den Wald zum Leuchten...



LG Ulrike