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Welcher Reithallenboden?
Verfasst: Mi, 27. Mai 2015 19:49
von Jen
Hallo zusammen
Welchen pflegeleichten, langlebigen Hallenboden (Material) bzw. welche Firma könnt ihr empfehlen? Wäre für eine Reithalle, mit täglich mehreren Reitern, hauptsächlich Freizeitreiter, bisschen Dressur, Longieren, Stangen- und Cavalettigymnastik (nicht mehr).
Verfasst: Do, 28. Mai 2015 09:40
von Nandor
Hier bei uns haben wir mittlerweile auf den meisten Reitanlagen hier in der Gegend drinnen wie draußen Stremmer Sand. Das hat aber sicher auch damit zu tun, daß Kirchhellen nahebei ist.
Das ist der Boden, der auch auf der Equitana verlegt wird.
Die Qualität und Dauerhaftigkeit bei ordentlichen Abäppeln ist meiner Erfahrung nach sehr, sehr gut. Bei jedem Feuchtigkeitsgrad ist er stets gut zu bereiten.
Allerdings nicht ganz preiswert, allein wegen dem Transports. Er wird aber auch in der Schweiz vertrieben.
Verfasst: Do, 28. Mai 2015 10:02
von Edelstein
in welcher Ecke von Deutschland seid ihr denn?
Verfasst: Do, 28. Mai 2015 10:28
von Jen
Der Stall ist in Süd-Deutschland (Baden-Württemberg).
Ist Stremmer-Sand feinstkörniger Schlemmsand? Wird der pur oder mit Textilschnitzel/-fasern verwendet?
Kennt jemand Nordsand?
Oder "der grüne Sand"?
Verfasst: Do, 28. Mai 2015 11:19
von Nandor
Wir haben hier überall eine Variante ohne Teppich- oder Holzschnipsel. Es gibt aber wohl beides.
Verfasst: Do, 28. Mai 2015 11:27
von Edelstein
ah, dann passt es ja, Jen - unseren Boden hat damals Schäfer gemacht, ich meine zu ganz guten Konditionen. Die haben das sehr anständig gemacht, hier die HP:
http://www.schaefer-reitboden.de/reitbo ... tboden.php
Verfasst: Do, 28. Mai 2015 11:46
von Jen
Danke, Edelstein. Ist das Quarzsand? Habt ihr auch barhufer? Icv habe gehört, dass Quarzsand zwar sehr gut, aber leider extrem starken Abrieb auf barhuf hat und deshalb für tägliches/regelmäßiges Reiten nicht so geeignet ist. Hat jemand damit Erfahrung?
Verfasst: Do, 28. Mai 2015 11:52
von Edelstein
wir hatten dort damals auch einige Baarhufer. Das Gemisch wird glaube ich individuell besprochen. Auf der HP steht " explizit entwickelter AS Klebesand", zum Gemisch (AS Volumenfasern) steht hier was:
http://www.schaefer-reitboden.de/reitbo ... fasern.php
Ich würde einfach mal anrufen und nachfragen, wenn es für euch in Frage kommt, die sind sehr nett.
edit: ich habe schon weitaus gröberen Sand gesehen mit ordentlich mehr Abrieb, als der, den wir damals von ihm hatten.
Verfasst: Do, 28. Mai 2015 21:08
von Finchen
Stremmer war ursprünglich mit dem feinen "Silbersand" für Paddocks viel rund ums Ruhrgebiet und am Niederrhein bekannt - Quarzsand. Die Erfahrung von mehreren unterschiedlich großen Offenstallhaltungen mit Barhufern hat gezeigt, dass der Abrieb bei gesunden Barhufen nicht negativ ist im Ausmaß.
Der Silbersand aus der Gegend (war ursprünglich ein Gewinnungsgebiet bei Oer-Erkenschwick/Dorsten so in etwa) soll aber aufgebraucht sein, hörte ich unlängst - ob´s stimmt!?
Als Reitplatzboden haben die aber diesen eh nie empfohlen, zu weich, ergibt keine Trittschicht.
http://www.stresan.de/#/reitsand
hier erklären die ihre verschiedenen Böden je nach Einsatzgebiet. Ich habe vor Jahren die Beratung als sehr hilfsbereit und engagiert erlebt, mein Paddocksand war letztlich so wie ich ihn wollte - obwohl sie gegen meinen Willen Lehmanteil reingemischt hatten.
Hier bei der Freundin ist der als Paddock mitgenutzte Reitplatz auch mit Stremmersand und extrem wenig wartungsintensiv - allerdings auf Paddockmatten.
Verfasst: Fr, 29. Mai 2015 07:33
von ninischi
Mit Nordsand habe ich mich auseinandergesetzt, als wir unseren Reitplatz neu gemacht haben. Wir haben uns dann dagegen entschieden, weil der sehr viel Wasser braucht. Das können wir hier nicht gewährleisten. Wenn er sein Wasser bekommt, soll er sehr gut sein. Wenn er zu trocken ist, treten die Pferde wohl durch.
Den grünen Sand hatten wir in meinem alten Verein in der Halle. Der war in der ersten Zeit genial. Mittlerweile ist er bretthart. Ich glaube aber, dass das daran liegt, dass er einfach auf den alten Boden drauf (bzw. auf den Mutterboden darunter) aufgebracht wurde. Der ist normalerweise der Empfehlung nach wahrscheinlich auch mit Unterbau aus Schotter oder dergleichen gedacht.
Verfasst: Fr, 29. Mai 2015 11:14
von Finchen
@Ninischi:
interessante Info zum Grünen Sand. Ich kann mir auf Anhieb nicht vorstellen, was schlechter dran sein soll ihn auf Naturboden zu nutzen statt auf Schotterunterbau - also in der Halle, wo Drainage nicht das Argument ist. Schon komisch, dass er so hart wird.

Ich hätte klar die Befürchtung, dass das auch auf Unterbau sein kann/wird.
Verfasst: Sa, 30. Mai 2015 08:37
von Jen
Ninischi, was heisst "treten die Pferde wohl durch"? Der Boden wird zu tief/lose, also nicht mehr griffig? Wasser wäre nicht so ein Thema, aber dann muss trotzdem jeden Tag bewässert werden, was ein Aufwand ist, der ev. nicht immer gewährleistet werden kann. Ist jetzt auch mit dem alten Boden ein Problem. Wenn zwei Tage nicht gewässert wird, ist der so staubig, dass die Pferde husten.

Wenn es etwas weniger wartungsintensives gäbe, wäre das natürlich optimal.
Verfasst: Sa, 30. Mai 2015 08:45
von Jen
Finchen, in einem Pensionsstall, wo hauptsächlich Freizeitpferde leben, kann man keinen Abrieb-intensiven Boden haben. Egal, ob das bei gesunden Hufen gut ist oder nicht. Es kann nicht sein, dass Leute mit Pferden, die Problemhufe haben, dann wegen dem Boden nicht reiten können. Das wäre ja ein totales Killerkriterium für den Stall. Besonders, wenn es ein aktiv-stall ist, wo die Pferde eh schon mehr Bewegung haben und es dann für gewisse Pferde einfach auch zuviel Abrieb sein kann. Interessant, dass auf der Stresan-Seite der Quarzsand als Sand mit geringem Abrieb angepriesen wird. Mir wurde von Quarzsand sonst für barhufer abgeraten. Hach je, da soll mal einer den Durchblick haben! Gah!

Verfasst: Sa, 30. Mai 2015 10:00
von Nandor
Meiner Erfahrung nach, allerdings reite ich ja nur darauf, ist der der Abrieb beim Stremmer Boden vernachlässigbar.
Ganz schlimm fand ich Holzhackschnitzel mit Sand(nicht von Stremmer), daß hatten sie vor Jahren im Reitzentrum Reken. Das war wie Sandpapier auf die Hufe meines Pferdes, und der hat harte und geht auch barhuf vor der Kutsche. Mittlerweile haben die auch anderen Boden. Sieht aus wie der Stremmer, da kann ich das aber nicht mit Sicherheit sagen.
Die Staubentwicklung vom Stremmer Reitplatzboden ist gering und das Wasserhaltevermögen durch Lehmbeimischung ganz gut.
Verfasst: Sa, 30. Mai 2015 11:47
von ninischi
Ich nehme an, dass der grüne Sand sich dort einfach mit dem alten Boden vermischt hat, denn inzwischen sieht er auch wieder genauso aus wie "früher".