Bosal - Wirkungsweise und Umstellung

Rund um die klassische Reitkunst

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Fluli
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Bosal - Wirkungsweise und Umstellung

Beitrag von Fluli »

Hallo ihr Lieben,
erst einmal ein Dankeschön für die Aufnahme hier im Forum - dies ist mein erster Thread. Stille Mitlerserin bin ich jedoch schon länger. :wink:
Nun noch etwas zum Thread: Wundert euch nicht, wenn euch das Thema bekannt vorkommt. Ich habe es vor einige Wochen bereits in einem anderen Forum angesprochen, bislang jedoch wenige Antworten erhalten. Ich denke, in diesem Forum werde ich eventuell genauere Rückmeldungen bekommen. Also... hier das eigentliche Thema:
Ich informiere mich momentan über die Wirkungsweise des Bosals (klassisches oder natürliches Hackamore) und überlege auch, mein Pferd zu gegebener Zeit darauf umzustellen bzw. umstellen zu lassen. Ich bin Freizeitreiterin und bislang hauptsächlich im Gelände unterwegs, möchte mich jedoch in Richtung klassische Dressur oder noch eher in Richtung Working Equitation und Arbeitsreitweisen (kalifornisches bzw. Vaquero-Reiten, Camargue-Reiterei etc... ) weiterbilden. Eine ganz genaue "Reitweise" steht noch nicht fest, da ich zur Zeit sowieso nicht die Möglichkeit habe, Reitunterricht zu nehmen. Momentan versuche ich, mich so gut es geht zu belesen.
Nun habe ich auch gelesen, dass das Bosal über Geräusche funktioniert. Wie genau kann man sich das vorstellen? Durch annehmen der Zügel soll das Bosal auf dem Nasenrücken "klopfen" und so eine feine Hilfengebung ermöglichen. So weit so gut... das kann ich mir auch noch sehr gut vorstellen. Doch wie kommen nun seitlichweisende und versammelnde Signale zu Stande? :kopfkratz:
Kann mir vielleicht jemand die Unterschiede in der Wirkung im Vergleich zum Sidepull erklären? Damit bin ich momentan hauptsächlich im Gelände unterwegs und könnte mir das Ganze evtl. besser vorstellen, wenn ich Vergleiche ziehen könnte.
Nun zur Anpassung: Ich habe gehört, dass diese über Wochen oder gar Monate vorgenommen werden muss. Wie sieht sowas denn aus und wer nimmt diese vor?
Nach der Anpassung soll das Bosal in einer Form gelagert werden, um eine Rückformung zu verhindern. Das kann ich mir auch sehr gut vorstellen, würde jedoch gerne wissen, woraus solche Formen bestehen und wer diese wie anpasst.
So, bevor ihr mich nun überfallt: Ich möchte mich hier wirklich erst einmal nur informieren. Mir ist bewusst, dass ein Bosal nicht in Anfängerhände gehört und nicht ganz so einfach zu verstehen ist, wie beispielsweise das Sidepull. Selbst wenn sich nun herausstellt, dass das Bosal gar nichts für mich ist, dann würde ich es trotzdem gerne verstehen...

Viele Grüße,
Fluli
Fluli
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Beitrag von Fluli »

Oje, da war ich wohl etwas voreilig... Ich habe gerade erst die Suchfunktion entdeckt und gesehen, dass es schon einige Threads zum Bosal gibt. Falls es möglich ist, könnte ein Mod/Admin ja mein Thema mit folgendem zusammensetzen, damit die Übersicht nicht verloren geht:
http://www.klassikreiten.de/viewtopic.p ... ches+bosal

Entschuldigt bitte die Umstände... :roll:
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jannie
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Beitrag von jannie »

wobei es bei dem ja um ein kolumbianisches Bosal geht, das ist wieder was anderes als die klassische Hackamore...

Im Gebisslos-Thread findest du einige Beiträge zum Thema Bosal


@Geräusche - du hast das Bernd Hackl Interview zum Thema Bosal gelesen oder? ;) also das mit den Geräuschen ist Quatsch, vergiss das wieder 8)



die Hackamore ist sehr vielfältig und fein in den Einwirkungsmöglichkeiten - aber mal relativ grob erklärt:

Das Ganze (Bosal und Mecate) ist ja aufeinander abgestimmt und in Balance. D.H. eine zum Bosal passende Mecate, nicht zu dick/schwer und nicht zu dünn. Nicht zu viele Wickelung der Mecate, weil sonst der Heelknot zu schwer wird und das die Balance stört - usw usf.

Dann ist das Bosal so angepasst, dass es möglichst gleichmässig anliegt und nicht hüpft.

Wenn man nun die Zügel annimmt, gibt das diverse Signale. Der Nosebutton (der Teil auf der Nase drauf ;) ) wird leicht rotieren (bei einem passenden Bosal mit nicht zu langem Nosebutton, wenn der zu lang ist, hüpft er auf der Nase) und die Bars (Seitenteile des Bosal) bewegen sich an der Seite des Kopfes leicht nach oben - das sind dann z.B. Signale zur Beizäumung.

seitwärtsweisende Signale sind rudimentär erklärt eigentlich furchtbar einfach - wenn man den rechten Zügel annimmt, gibt es Druck auf den linken Bar. Und umgekehrt.



Anpassung - ganz so schlimm ist es nicht ;) idR passen die Dinger neu gekauft schon mal nicht schlecht - vorausgesetzt es hat grundsätzlich die passende Grösse für den entsprechenden Pferdekopf. Und hat generell in sich die richtigen Verhältnisse - manche Bosals passen schlicht und einfach keinem Pferd, weil z.b. eben der Nosebutton viel zu lang ist.

Diese schon einigermassen passenden Bosal kann man dann mit Hilfe von speziellen Shaping-Blöcken aber auch z.B. Konservendosen oder Trensenhalter in der richtigen Grösse noch etwas besser passender Formen. Kann man problemlos selber machen. Einfach gucken wo es am Pferdekopf etwas weiter oder eben enger sein sollte, entsprechend festbinden und lagern. Gut ist. Wie gesagt, du kannst dir solche Shaping blocks (http://intelligenthorsecare.co.uk/product/bosal-shaper/) kaufen, oder auch einfach aus geeigneten Materialen die du vielleicht rumliegen hast, selber basteln.

Ich finde übrigens, gut reiten ist mit jeder Zäumung etwa gleich schwierig ;)
Die Hackamore an sich macht es auch nicht schwieriger. 8)
Der Umgang damit ist auch keine Hexerei.


wenn du Englisch kannst, hier noch ein Link mit nützlichen Infos:

http://calclassics.net/php/learn/index.php
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