Stückelberger/Heuschmann 29./30.03.08 in Aufkirchen

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Moderator: Josatianma

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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Hi,
ich war ja bei dem Kurs auch vor Ort... Leider hab ich die Reiteinheiten von H. nicht wirklich mitbekommen, weil ich irgendwie immer grade dann abgelenkt war durch Ratschen mit anderen Forenleuten oder was auch immer :oops:
Aber mal allgemein: H. sitzt ja auf Pferden, die keine Remonten sind, sondern einer - im weitesten Sinne körperlichen - "Korrektur" bedürfen. Soweit ich mich erinnern kann, saß er neben dem braunen Pferd vom gezeigten Video auch noch auf einem Fuchs. Wie gesagt hab ich leider bei beiden nicht mitbekommen, WARUM er sich draufgesetzt hat.

Allerdings hat er in seinem Vortrag auch Filme gezeigt von Pferden, die bei ihm in der Klinik waren. Und da hat er genauso draufgesessen.
Meine persönliche Meinung ist, daß er damit versucht, das Kreuz zu entlasten und dem Pferd hier größtmöglichen Bewegungsspielraum zu bieten, da er wohl mit dieser Art des (Nicht)Sitzens :wink: - auch bei "austherapierten" Pferden - beste Erfahrungen gemacht hat. Selbstverständlich kommen dann in seiner Klinik auch noch Longieren und vor allem auch Seitwärtsbewegungen (Übertreten lassen) dazu bzw. auch bevor sich ein Reiter draufsetzt.
Generell ist er ja als Tierarzt auf dem Pferd und nicht als Bereiter, und damit stellt sich auch sein Hintergrund ganz anders dar. Er will sich eben nicht draufsetzen und das Pferd zu Topleistungen führen, sondern eher etwas auflösen - einen Knoten, eine Verspannung, was auch immer. Insofern ist das zwar wider jeder Erwartungshaltung an seine optische Ästhetik - was die Reaktionen hier ja auch beweisen - aber wenn es was bringt - warum nicht. Es ist eine Art physiotherapeutsches Reiten und keine Dressurarbeit.
Ob und was das auf so einem Kurs bewirkt, ist natürlich eine ganz andere Frage. Man kann eben nur Möglichkeiten für einen Ansatz zeigen.

Ich meine auch auf dem kurzen Video zu sehen, daß das Pferd sich dann schon nach vorne fallen lässt und sich traut, den Hals auch etwas länger zu machen und sich nach unten zu strecken. Sicherlich wäre ein vermehrtes Vorwärts der Nase noch wünschenswert, geht aber wohl auch nicht alles sofort... Leider kriege ich den Hintergrund nicht mehr auf die Reihe und weiß auch nicht mehr, wie die Reiterin (?) ihr Pferd vorgestellt hatte. Ich nehme mal an etwas zu eng und in der typisch festgefahrenen "Kopf-Hals-haltung" - aber Achtung, das ist jetzt reines Vermuten von mir aus dunkelsten Gehirnwindungen... :? Vielleicht hat hier jemand der noch anwesend Gewesenen ein besseres Gedächtnis als ich :?:
Viele Grüsse
ottilie
Es grüsst ottilie
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Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
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greta j.
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Beitrag von greta j. »

ottilie hat geschrieben:Ich meine auch auf dem kurzen Video zu sehen, daß das Pferd sich dann schon nach vorne fallen lässt und sich traut, den Hals auch etwas länger zu machen und sich nach unten zu strecken. Sicherlich wäre ein vermehrtes Vorwärts der Nase noch wünschenswert, geht aber wohl auch nicht alles sofort... Leider kriege ich den Hintergrund nicht mehr auf die Reihe und weiß auch nicht mehr, wie die Reiterin (?) ihr Pferd vorgestellt hatte. Ich nehme mal an etwas zu eng und in der typisch festgefahrenen "Kopf-Hals-haltung" - aber Achtung, das ist jetzt reines Vermuten von mir aus dunkelsten Gehirnwindungen... :? Vielleicht hat hier jemand der noch anwesend Gewesenen ein besseres Gedächtnis als ich :?:
Ich glaub, das war gleich das erste (oder zweite?) Pferd nach dem Heuschmann-Vortrag. Die Reiterin ritt mit ziemlich fester Hand und das Pferd ging konstant hdS. Das war, als das Publikum bei den Korrekturen von Stückelberger/Heuschmann applaudierte etc.

Auch wenn die Pferdenase sicher noch weiter vor muss, es war schon mal ein deutlicher Unterschied zu vorher. :?
"Reiten Sie Ihr Pferd glücklich." - Nuño Oliveira
lalala

Beitrag von lalala »

Für mich geht das sehr in Richtung Distanzsitz/Schwebesitz und ich finde nicht, dass das Pferd ein Unwohlsein ausstrahlt.

Wenn es sein Ansatz ist ein Pferd zur Losgelassenheit zu bringen - warum nicht ?
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

greta j. hat geschrieben:
ottilie hat geschrieben:Ich meine auch auf dem kurzen Video zu sehen, daß das Pferd sich dann schon nach vorne fallen lässt und sich traut, den Hals auch etwas länger zu machen und sich nach unten zu strecken. Sicherlich wäre ein vermehrtes Vorwärts der Nase noch wünschenswert, geht aber wohl auch nicht alles sofort... Leider kriege ich den Hintergrund nicht mehr auf die Reihe und weiß auch nicht mehr, wie die Reiterin (?) ihr Pferd vorgestellt hatte. Ich nehme mal an etwas zu eng und in der typisch festgefahrenen "Kopf-Hals-haltung" - aber Achtung, das ist jetzt reines Vermuten von mir aus dunkelsten Gehirnwindungen... :? Vielleicht hat hier jemand der noch anwesend Gewesenen ein besseres Gedächtnis als ich :?:
Ich glaub, das war gleich das erste (oder zweite?) Pferd nach dem Heuschmann-Vortrag. Die Reiterin ritt mit ziemlich fester Hand und das Pferd ging konstant hdS. Das war, als das Publikum bei den Korrekturen von Stückelberger/Heuschmann applaudierte etc.

Auch wenn die Pferdenase sicher noch weiter vor muss, es war schon mal ein deutlicher Unterschied zu vorher. :?
Jepp, genau das Pferd war es. Es zeigte sich während der Reiteinheit von Heuschmann wesentlich zufriedener, als unter seiner Reiterin vorher, die zudem viel mit dem Schenkel und Sporen gestichelt hat.
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
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Mela
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Beitrag von Mela »

ottilie hat geschrieben:Generell ist er ja als Tierarzt auf dem Pferd und nicht als Bereiter, und damit stellt sich auch sein Hintergrund ganz anders dar. Er will sich eben nicht draufsetzen und das Pferd zu Topleistungen führen, sondern eher etwas auflösen - einen Knoten, eine Verspannung, was auch immer. Insofern ist das zwar wider jeder Erwartungshaltung an seine optische Ästhetik - was die Reaktionen hier ja auch beweisen - aber wenn es was bringt - warum nicht. Es ist eine Art physiotherapeutsches Reiten und keine Dressurarbeit.
ottilie
Im Endeffekt hat jede gute KLASSISCHE DRESSURARBEIT therapeutischen Effekt, wenn es das nicht hat, hat es mit klassisch nichts zu tun. Ich bin selbst immer wieder im leichten (Chiron) sitz geritten, die Pferde mögen das sehr und gehen freier, aber dieser Sitz hat natürlich seine Grenzen und mit Verlaub gesagt, schaut das bei Hr. H. nicht sehr Ausbalanciert aus, aber zweifellos ist diese Art von Arbeit für die Pferde, die er zu therapieren hat, besser, als das was sie vorher hatten. Wollte nur festhalten, das der leichte Sitz (oder Remotensitz) nichts kann, was ein gut sitzender Klassikreiter nicht auch kann (wohlgemerkt ich spreche von guter Qualitiät).
Liebe Grüße
Mela

Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
Antoine de Saint-Exupéry
Santana
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Beitrag von Santana »

Ich habe mir jetzt das Video bestimmt dreimal angeschaut. Jedesmal wieder kriege ich beim Zuschaun das Gefühl, dass der Reiter zwar entlastend mit dem Po "sitzt" (ist das noch sitzen?), aber in sich selbst ein ziemlich zusammengeknäultes, "gedrücktes" Bild abgibt.

Ich bin mir jetzt nicht sicher, aber irgendwie habe ich da beim Zuschaun meine Zweifel, ob ein so gerittenes Pferd tatsächlich weniger gestört wird, dauerhaft lockerer wird?

(Abgesehen davon frage ich mich, wie lange man das selbst so aushält)

Grübelt

Wenn ich mich so zusammenknäule, dann fehlt mir doch eigentlich die Geschmeidigkeit in der Bewegung, ich blockiere mich und damit doch auch gleichzeitig das Pferd? Vielleicht entlaste ich mit so einer extremen Haltung momentan das Pferd direkt unter meinem Hintern, aber hänge ich dem Tier damit nicht umso mehr auf der Vorhand?

:?
horsman
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Beitrag von horsman »

Es ist ohnehin ein eine ziemlich unkronkrete Augenwischerei:

Wirklich "Entlasten" kann der Reiter das Pferd nie, denn er wiegt ja immer gleich viel und wird durch "leichten Sitz" nicht leichter. Ein sehr irreführender Begriff also. "Entlastungssitz", naja , . . .besser wäre "Umlastungssitz", oder ??

Lediglich die Gewichtsverteilung vorne/hinten ändert sich (wahrscheinlich in Richtung Vorhand) und ev. noch die punktuelle Druckverteilung auf das Sattelkissen bzw. den Pferderücken wird ein wenig auf andere Stellen verlagert. Das entscheidende am "Arsch aus dem Sattel-Sitz" scheint mir zu sein, dass das u.U. vom Reiter festgehaltene Becken das Pferd in der Rückenbewegung nicht mehr so dolle stört, und dass der Reiter, wenn die Bewegung des (noch jungen, wenig versammelten) Pferdes sich schlecht sitzen läßt nicht (un)rythmisch in den Sattel zurück plumst.

Diese beiden Problempunkte können aber auch anders abgeschafft werden.

Ich pers. kenne zahlreiche Pferde, die auch ohne jemals im "leichten Sitz" geritten worden zu sein, herrlich losgelassen laufen.

Gruss
horsmän
Jenni
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Beitrag von Jenni »

Huch, das sieht ja seltsam aus :shock:
So sitze ich nur auf dem Pferd, wenn ich mich im Wald vor einem Ast ducke oder sowas.

Ich bin meine Stute selbst im Entlastungssitz getrabt und wird sind gerade dabei, dass Gewicht wieder beim Leichttraben normal zu verlagern. Aber so was verstehe ich darunter nicht. Wenn ich im Entlastungssitz reite, ist mein Oberkörper dabei zwar nach vorne geneigt, aber immer noch in sich gerade. Erstmal sieht man so, wo man hinreitet, und zweitens ist man nicht gleich über die Schulter gepurzelt, wenn das Pferd mal nen schiefen Tritt macht. Mal ganz davon abgesehen baumelt bei Heuschmann ja alles irgendwie rum. Entsptrechend unruhig wirkt auch der Schenkel.
Ne, also mir gefällt das überhaupt nicht. Entlastungssitz ist was anderes.
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