Seltsame Kopfbewegung, Headshaking?

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Filzi
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Seltsame Kopfbewegung, Headshaking?

Beitrag von Filzi »

Hallöchen Ihr Lieben,.

ich denke, dass meine Kleine LEICHTE Anzeichen von Headshaking zeigt.
Früher war es wesentlich schlimmer, jetzt hat sich das etwas beruhigt.

Mir ist dieses seltsame Kopfschlagen schon immer aufgefallen, aber konnte es nicht so recht einordnen. Vor allem weil es Stuti immer in verschiedenen Situationen macht. Daher fällt es mir eher schwerer zu sagen, woher diese Bewegung kommt.
Ich kann sie auch nicht so beschreiben, aber ich versuche es.

Es ist eine seltsame Kopfbewegung die aussieht als würde sie den Kopf runter reissen und gleichzeitig einen Kreis machen. Prinzipiell beginnt die Bewegung von links nach rechts (von Stuti aus gesehen), dabei verdreht sie den Kopf, wirbelt ihn im Kreis und aus.
Ich kann sogar sagen, WANN sie diese Bewegung gemacht hat, wenn ich nicht da war


Ihre Mähne verformt sich dann zu Dreadlocks. Also wenn ich auf die Koppel gehe um sie zu holen und sie hat Dreadlocks, dann war was.

Ich beobachte diese Bewegung oft wenn ihr etwas ganz gegen den Strich geht.
Letztens ist sie der Leitstute zu nahe gekommen die gleich losgerannt ist und Stuti zurecht wies. Stuti rennt also los, schlägt aus, danach sofort die Kopfbewegung.
Heute komme ich auf die Koppel, vorher war nichts, das habe ich genau aus dem Auto gesehen.
Sie sieht mich, wieder diese Kopfbewegung. Ich denke mir, ok sie scheint meine Anwesenheit nicht besonders zu schätzen, aber sie geht sofort auf mich zu.
Beim Bergabreiten macht sie das auch. Sonst beim Reiten nicht.
Ich habe solch eine seltsame Kopfbewegung erst einmal bei einem anderen Pferd gesehen. Einem Friesen, der hat das allerdings nicht so stark gemacht.

Weiteres kratzt sich Stuti sehr oft das Näschen, dabei bleibt sie abrupt stehen und kratzt sich an den Vorderbeinen die Nase.
Beim Reiten mit anderen Kollegen kommt es oft vor, dass sie sich die Nase am Hintern des anderen reibt.
Körperliche Anstrengung verstärkt das noch.
Das klingt schon eher nach Headshaking.
An der Longe bzw. bei der Freiarbeit zeigt sie dieses Verhalten auch.
Vor allem wenn es ihr "reicht".
Dann schüttelt sie den Kopf.
Ich habe es an der Longe bereits so gemacht, dass ich sie ermahnt habe.
Das funktioniert sogar.

Grundsätzlich ist es einfach so, dass ich gerne besser verstehen möchte, WAS dieses Kopfschütteln auslöst.
Sie wurde früher am Kopf geschlagen, sie war lange Zeit sehr kopfscheu und die Symptome überdeutlich. Jetzt ist es eher verschwommen, aber noch immer da.

Sie lässt sich von mir am Kopf angreifen, Fremde haben es da schwer.
Ich kann auch alles am Kopf putzen, Nase, Augen, Ohren.
Auch ins Mäulchen kann ich greifen.
Aber sie ist keine Schmuserin, ein Bussi auf das Mäulchen ist schon das höchste der Gefühle.




Was meint ihr, kann man das überhaupt schon als Headshaking bezeichnen?
Oder reagiere ich da einfach über?`
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Witzig, unsere Stute (ca. 16-jährige Haflingerin) macht exakt die gleiche Bewegung. Dreadlocks hat sie keine, aber sehr gewelltes Mähnenhaar. Außerdem schrubbt sie sich auch gerne mal das Näschen.

Auf die Idee, das mit Headshaking zu verbinden, bin ich noch nie gekommen, vor allem, weil sie diese Kreiselbewegung auch meistens nur zeigt, wenn ihr was nicht paßt - was aber durchaus täglich vorkommen kann... :roll: Das ist ihre Art zu sagen: *mrpf*! Vielleicht ist das bei Deiner Stute genauso?
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
LordFado

Beitrag von LordFado »

Meiner macht das z.B. wenn er angebunden ist oder stehenbleiben soll und ihn das nervt, weil er lieber frei wäre, sehr selten unterm Sattel aber auf der Koppel auch manchmal. das ist eine Mischung aus Spiel und genervt sein bei ihm - dreadlocks bekommt er dadurch keine. Manchmal macht er die Berwegung nur einmal, manchmal mehrfach hintereinander - mich wunderts ja, dass er davon kein Schleudertrauma bekommt manchmal...

Nase kratzen: das DARF meiner nicht. seit er mir mal mit dem Dorn einer Schnalle beim kratzen/schubsen eine 5-cm Narbe zugefügt hat, habe ich einfach Angst, er reißt sich selbst am bein was auf, dem Lederzeug tuts auch nicht gut. Also ist Kratzen nur erlaubt, wenn die Trense unten ist. An deiner Stelle würde ich ihr das nicht durchgehen lassen, wenn du grade am Arbeiten bist - das ist eben auch eine Form des Entziehens...

Mein Pferd steckt auch beim Saufen oft den Kopf bis kurz unter die Augen in den Bach und blubbert dann aus den Nüstern, weils so lustig ist - früher hätte man das wohl als Dummkoller bezeichnet :-)

Meinem Pferd fehlt nichts, Headshaking kenne ich eher als hektisches "Nicken" - dabei wird der Kopf nicht verdreht oder rumgeschleudert - hals hoch, unterhals raus und kräftiges "shaking" eben (nase vor/zurück) um das Genick zu lockern.
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greta j.
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Beitrag von greta j. »

Hier kann man einiges zu Headshaking nachlesen: http://www.borna-borreliose-herpes.de/h ... aking.html
Sylliska hat geschrieben:Auf die Idee, das mit Headshaking zu verbinden, bin ich noch nie gekommen, vor allem, weil sie diese Kreiselbewegung auch meistens nur zeigt, wenn ihr was nicht paßt - was aber durchaus täglich vorkommen kann... :roll: Das ist ihre Art zu sagen: *mrpf*!
Der Haflinger meiner Freundin macht das auf der Koppel genauso und das ist sicherlich kein Headshaking. Eher auch so ein "Aufstand"-Zeichen. Meistens grunzt er dazu noch und dann geht die wilde Wutz ab... ;)
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

Hannes wedelt auch mal kurz mit dem Kopf aus Übermut oder wenn ihn was anstinkt und juckt sich auch das Näschen (aber nur an der Wand am Anbinder) - DAS ist kein Headshaken. Sus*chen hier hat ne richtige Headshakerin...ohje das ist echt unangenehm beim Reiten.
Es grüßt Nadine

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Thisbe
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Beitrag von Thisbe »

Ich reihe mich mal ein.

Timi hatte letzten Herbst erstmals, hmm, ich nenn es mal "Drehanfälle". Unterm Reiter, im Galopp. Ohr schief, Kopf schief, Hals schief. Fühlt sich an, als würde er gleich umfallen.
Dann wurde er lange nicht geritten.
Im April bei der Sattelprobe, fing das beim 2. oder 3. Sattel im Galopp wieder an. Der Händler meinte, Mähne und Schopf störten sein Ohrenspiel. Dann sind wir immer eingeflochten geritten und das Problem trat nicht mehr auf.
Letzte Woche hatte ich den Zopf vergessen, prompt drehte er. Am Montag dann auch mit Zopf :? Allerdings erst beim letzten von 4 "Galöppen".
Gestern hat er bei meiner RB nach 30 Minuten Trabarbeit auch im Trab angefangen.

Jetzt bin ich hochgradig besorgt. Ratlos und frustriert.
Die einzige angenehme Erklärung, die mir jetzt einfällt, wäre irgendwie mangelnde Kraft oder so :? Andererseits stelle ich mir dieses schiefe Galoppieren auch nicht sehr kraftsparend vor.
In der Seele des Pferdes findest du Saiten, die lange in dir nachklingen.
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

das beruhigt mich alles ungemein. :lol:

Ich denke bei Sammy recht sicher, dass es sich hierbei um eine Art: "Die Welt ist schlecht, ich bin einfach grantig!" handelt.

Dass mit dem Näschen versuche immer zu verhindern, aber sie reisst dann den Kopf richtig hinunter und kratzt sich wie verrückt, dann ist aber wieder Ruhe.

Dreadlocks bekommt sie einfach von dieser komischen Kopfbewegung.
Die Mähne ist halt schon sehr lang. :D
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smiri
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Beitrag von smiri »

Hey!
Hast du schon mal einen Ostheopathen dran gelassen? Komische Bewegungen mit dem Kopf entstehen oft auch durch Kopfschmerzen auf Grund von verdrehten Wirbeln, einem festen Zungenbein oder Haken an den Zähnen.
Meiner ist da auch sehr empfindlich, aber seit ich regeömäßig nach den Zähnen gucken lasse und einmal im Jahr einen Check von meiner Ostheopathin machen lasse, ist es viel besser.
Schon "plöt", wenn man das Gefühl hat, das Pferd ist schlauer als man selbst...
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

Yep war alles schon da, die Zähne werden regelmäßig gecheckt und gemacht wenn nötig.

Die Osteo Frau ist auch in regelmäßigen Abständen da, bzw wenn ich merke, dass Stuti scheinbar etwas zwickt.
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Beitrag von Carmen »

Ich würde auch nicht gleich an Headshaking denken. Das kommt nämlich viel seltener vor, als man annimmt.

Dieses Kopfschlagen klingt nach ganz typischem Hengstverhalten. Das machen die, wenn ihnen etwas nicht passt. Stuten können dieses Verhalten aber ebenfalls zeigen. Wahrscheinlich hast du einfach ein solches Exemplar.
Um sicherzugehen kannst du ja mal ein Nasennetz ausprobieren.
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Beitrag von Filzi »

Ich werde immer wieder gefragt, ob Sammy glaubt ein Hengst zu sein. :lol:
Sie benimmt sich jedenfalls so. Wenn sie einen "Mann" sieht der ihr gefällt, denkt man echt es ist ein Hengst, so gebärdet sie sich und präsentiert sich.

Das kenne ich eher nur von Hengsten. Sie piaffiert am Stand, prustet mit hochroten Nüstern, der Schwanenhals, hocherhobener Schweif.

Ihr ganzes Verhalten ist eher........männlich *lach*
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Anchy
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Beitrag von Anchy »

Filzi, mein Araber macht das seit Jahren.

Bei Freude, Ärger, in Erwartung von irgendwas und manchmal vielleicht auch Motivationslos :?

Dreadlocks habe ich ständig und flechte die Mähne seitdem ein.
Trotzdem ist sie kein Headshaker, also nicht immer an das Schlimmste denken.

LG
Anchy
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

Ja ich weiss, leider bin ich immer im "Katastrophendenken".

Ich versuche das eh schon zu bessern.

Sie "wedelt" im neuen Stall wesentlich weniger mit dem Kopf und es ist auch nicht mehr soviel Schwung dabei. :D

Sie tut es wenn sie sich ärgert oder ihr etwas gegen den Strich geht.
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Um sicherzugehen kannst du ja mal ein Nasennetz ausprobieren.
Also das hat bei Otto fast 100%ig geholfen.
Der hatte zeitweise so mit dem Kopf geschlagen, daß ich fast 20 cm aus dem Sattel geflogen bin - für beide sehr unangenehm. Und er hat auch immer versucht, mit der Nase auf dem Boden entlangzuschubbern und sich zu kratzen.
Ich bin mittlerweile der Meinung, daß es vielleicht auch was mit der UV-Einstrahlung zu tun haben könnte, da die Kopfschlagerei eigentlich nur vom Frühjahr bis zum Herbst geht.
Ein Tierarzt hat mich dann mal drauf aufmerksam gemacht, so ein "Fliegengebammel" einfach mal ein Stockwerk tiefer zu hängen - gesagt getan. Und auf einmal war Ruhe. Mittlerweile hab ich auch so ein Nasennetz, das ich einfach an den Backenriemen befestigen kann, und das reicht schon aus. Und das ist auch das wichtigere, denn ohne Ohrenmütze geht es schon noch irgendwie, aber nicht ohne Nasennetz.
Nun reiten wir sommers eben nur noch als Scheherazade, egal ob Reitplatz oder Gelände, aber das ist mir wurscht.

Ich denke also, daß man durch Ohrenhäubchen und "Verhängen der Nase" sehr wohl ausprobieren kann, ob es an äußeren oder inneren Einflüssen hängt und daraus vielleicht weitere Rückschlüsse ziehen.
Grüsse von
ottilie
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
Sus*chen
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Beitrag von Sus*chen »

Hallo,

wie Kosi schon sagte...wir haben ne richtige shakerin und nun nach 7 Jahren... Diagnosen, Osteopathen, Tierheilpraktikern, TÄ´s, Kliniken, Netzen und und und...aufgegeben. Unsere Duni ist in Altersteilzeit und wird nun noch vom Boden aus gearbeitet. Bei ihr sind es u.a. äussere Einflüsse (Sonne, Insekten, laute Geräusche), die sie zum Shaken animieren Stress. Nur wurde es zeitweise schon so schlimm, dass das Reiten zu risikoreich wurde.

Ich kann nur jedem raten die Netze auszusprobieren, meist verschwinden die Symptome. Bei uns leider nicht... :(

Jedenfalls sollte man das Shaken oder Kopfschlagen nicht als dumme Angewohnheit oder Grummeln abtun!

lg,
Suse
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