Verfasst: Fr, 14. Nov 2008 08:42
Ich kopier Dir hier einfach mal die Diagnostik der chonischen Magendilatation rein:
DIAGNOSTIK
Der Anfang der Erkrankung verläuft relativ symptomlos. Aufmerksamen Besitzern fällt gelegentlich Rülpsen des Pferdes auf, bei dem an den Nüstern ein säuerlich-fauliger Geruch wie bei verdorbener Silage wahrgenommen werden kann. Im weiteren Verlauf der Erkrankung tritt hin und wieder, meist postprandial, milde Kolik auf. Nach Applikation eines Spasmoanalgetikums verliert sie sich regelmäßig. Die Erkrankung kann eine Vorlaufzeit von vielen Monaten oder sogar mehreren Jahren haben. Wenn mehr als ca. 40 kg Futter im Magen abgelagert sind, hat der Magen Kontakt mit der linken Thoraxwand und man sieht im Vergleich zur rechten eine deutliche Aufwölbung der linken. Bei der rektalen Untersuchung fanden wir bei allen Pferden bei Spasmolytika gestützter tiefer Palpation links von der Medianen und rechts von der meist nach kaudal verlagerten Milz eine konvexe Umfangsvermehrung, die nach kranial nicht abgrenzbar war (Müller.u.a.1995). Es handelt sich dabei um den kaudalsten Teil des überfüllten Magens. Die Umfangsvermehrung ist unerwartet weit nach kranial und tief ventral zu finden.
Bei Anwendung der Nasenschlundsonde stößt man schon bald, wenn man den Magen erreicht hat, auf einen Widerstand, der sich aus den festen Futtermassen vor der Sonde ergibt. Nur selten läßt sich die Sonde tiefer als ca. 20 cm in den Magen einführen, Mageninhalt entlädt sich nicht spontan und der Versuch, am stehenden Pferd Futter aus dem Magen zu spülen, ist unergiebig. Das hängt damit zusammen, dass das abgelagerte Futter völlig entmischt, fest geschichtet und „hart wie Beton„ im Magen liegt. Bei der Gastroskopie, die man an mehreren Tagen hintereinander durchführt, stellt man fest, dass der Magen sich trotz Futterentzugs nicht entleert.
Er bleibt extrem gefüllt und selbst im dorsalen Bereich der Pars proventricularis hängt das Futter an der Schleimhaut wie Stalaktiten in einer Tropfsteinhöhle.
Das Freispülen des dilatierten Magens am stehenden Pferd ist unergiebig, zeitraubend und für Pferd und Tierarzt nicht ungefährlich. Außerdem ist es ohne Nutzen, da Entleerungsstörung und Dilatation unbeeinflußt bleiben und, nach einigen Wochen das Obstipat wieder auf die ursprüngliche Größe angewachsen ist. Deshalb wird eine Laparotomie durchgeführt, bei der man den Umfang der Dilatation sicher beurteilen und eventuell eine Verkleinerung des Magens vornehmen kann. Günstig ist es, dem Pferd schon vor dem Ablegen eine dünne, das Spülwasser zuführende - und eine dicke, die Magenflüssigkeit abführende Sonde in den Magen einzubringen, so dass die Sondenenden in dem kleinen, meist freien Raum zwischen Schlundeingang und Pylorus liegen. Man kann auch eine weitlumige Magenschlundsonde benutzen.
Abb. 12: Schnittmuster einer möglichen Verkleinerung eines dilatierten Magens entlang der großen Kurvatur.
Der Operateur muß die Sondenenden anschließend so dirigieren, dass die notwendigen Spül- und Rückflußeffekte erreicht werden.
Durch Massage des Magens mit der flachen Hand kann er überdies das Futter mit dem Wasser verwirbeln und so im Laufe von 30 - 60 Minuten den Magen entleeren. Auch eine Gastrotomie ist möglich (EDWARDS;1997) und auch von uns schon erfolgreich durchgeführt. Das Spülen mit der Sonde ist aber technisch die elegantere Methode und ohne Kontaminationsrisiko.
Abb. 13: Innenansicht einer entlang der großen Kurvatur durch-geführten Verkleinerung mit Einstülpung durch zwei fortlaufende Cushingnähte in der Pars glandularis nach der Operation. Die wulstartige Narbe ist deutlich sichtbar. Der 2jährige Warmblüter kam 4 Wochen nach der Operation wegen eines Halswirbelbruchs zu Tode. Bis zu diesem Zeitpunkt war er beschwerdefrei.
In den von uns beobachteten Fällen von Entleerungsstörungen mit chronischer Magendilatation fanden wir anläßlich der Magenspülung bzw. der Sektion bei insgesamt 5 Pferden zwischen ca. 35 bis 122 kg, im Durchschnitt 52 kg festen Chymus im Magen, ohne daß der Magen - mit einer Ausnahme - eingerissen war.
Ist der Magen leer, kann man in leichteren Fällen versuchen, entlang der großen Kurvatur durch eine oder mehrere fortlaufende seromuskuläre Matratzennähte die Magenwand nach innen einzustülpen um auf diese Weise den Magen zu verkleinern. Bei starker Dilatation wird ein größerer Teil des Magens entlang der großen Kurvatur reseziert Abb.12 u.13.
Diese Art der operativen Intervention ist noch nicht ausgereift und zu selten durchgeführt worden, um sie abschließend beurteilen zu können. Sie zeigt aber einen Weg auf, Pferde vielleicht über längere Zeit funktionstüchtig zu halten. Im übrigen gibt es dazu keine Alternative. Der chronisch dilatierte Magen kann sich nicht wieder auf seine normale Größe zurückbilden.
DIAGNOSTIK
Der Anfang der Erkrankung verläuft relativ symptomlos. Aufmerksamen Besitzern fällt gelegentlich Rülpsen des Pferdes auf, bei dem an den Nüstern ein säuerlich-fauliger Geruch wie bei verdorbener Silage wahrgenommen werden kann. Im weiteren Verlauf der Erkrankung tritt hin und wieder, meist postprandial, milde Kolik auf. Nach Applikation eines Spasmoanalgetikums verliert sie sich regelmäßig. Die Erkrankung kann eine Vorlaufzeit von vielen Monaten oder sogar mehreren Jahren haben. Wenn mehr als ca. 40 kg Futter im Magen abgelagert sind, hat der Magen Kontakt mit der linken Thoraxwand und man sieht im Vergleich zur rechten eine deutliche Aufwölbung der linken. Bei der rektalen Untersuchung fanden wir bei allen Pferden bei Spasmolytika gestützter tiefer Palpation links von der Medianen und rechts von der meist nach kaudal verlagerten Milz eine konvexe Umfangsvermehrung, die nach kranial nicht abgrenzbar war (Müller.u.a.1995). Es handelt sich dabei um den kaudalsten Teil des überfüllten Magens. Die Umfangsvermehrung ist unerwartet weit nach kranial und tief ventral zu finden.
Bei Anwendung der Nasenschlundsonde stößt man schon bald, wenn man den Magen erreicht hat, auf einen Widerstand, der sich aus den festen Futtermassen vor der Sonde ergibt. Nur selten läßt sich die Sonde tiefer als ca. 20 cm in den Magen einführen, Mageninhalt entlädt sich nicht spontan und der Versuch, am stehenden Pferd Futter aus dem Magen zu spülen, ist unergiebig. Das hängt damit zusammen, dass das abgelagerte Futter völlig entmischt, fest geschichtet und „hart wie Beton„ im Magen liegt. Bei der Gastroskopie, die man an mehreren Tagen hintereinander durchführt, stellt man fest, dass der Magen sich trotz Futterentzugs nicht entleert.
Er bleibt extrem gefüllt und selbst im dorsalen Bereich der Pars proventricularis hängt das Futter an der Schleimhaut wie Stalaktiten in einer Tropfsteinhöhle.
Das Freispülen des dilatierten Magens am stehenden Pferd ist unergiebig, zeitraubend und für Pferd und Tierarzt nicht ungefährlich. Außerdem ist es ohne Nutzen, da Entleerungsstörung und Dilatation unbeeinflußt bleiben und, nach einigen Wochen das Obstipat wieder auf die ursprüngliche Größe angewachsen ist. Deshalb wird eine Laparotomie durchgeführt, bei der man den Umfang der Dilatation sicher beurteilen und eventuell eine Verkleinerung des Magens vornehmen kann. Günstig ist es, dem Pferd schon vor dem Ablegen eine dünne, das Spülwasser zuführende - und eine dicke, die Magenflüssigkeit abführende Sonde in den Magen einzubringen, so dass die Sondenenden in dem kleinen, meist freien Raum zwischen Schlundeingang und Pylorus liegen. Man kann auch eine weitlumige Magenschlundsonde benutzen.
Abb. 12: Schnittmuster einer möglichen Verkleinerung eines dilatierten Magens entlang der großen Kurvatur.
Der Operateur muß die Sondenenden anschließend so dirigieren, dass die notwendigen Spül- und Rückflußeffekte erreicht werden.
Durch Massage des Magens mit der flachen Hand kann er überdies das Futter mit dem Wasser verwirbeln und so im Laufe von 30 - 60 Minuten den Magen entleeren. Auch eine Gastrotomie ist möglich (EDWARDS;1997) und auch von uns schon erfolgreich durchgeführt. Das Spülen mit der Sonde ist aber technisch die elegantere Methode und ohne Kontaminationsrisiko.
Abb. 13: Innenansicht einer entlang der großen Kurvatur durch-geführten Verkleinerung mit Einstülpung durch zwei fortlaufende Cushingnähte in der Pars glandularis nach der Operation. Die wulstartige Narbe ist deutlich sichtbar. Der 2jährige Warmblüter kam 4 Wochen nach der Operation wegen eines Halswirbelbruchs zu Tode. Bis zu diesem Zeitpunkt war er beschwerdefrei.
In den von uns beobachteten Fällen von Entleerungsstörungen mit chronischer Magendilatation fanden wir anläßlich der Magenspülung bzw. der Sektion bei insgesamt 5 Pferden zwischen ca. 35 bis 122 kg, im Durchschnitt 52 kg festen Chymus im Magen, ohne daß der Magen - mit einer Ausnahme - eingerissen war.
Ist der Magen leer, kann man in leichteren Fällen versuchen, entlang der großen Kurvatur durch eine oder mehrere fortlaufende seromuskuläre Matratzennähte die Magenwand nach innen einzustülpen um auf diese Weise den Magen zu verkleinern. Bei starker Dilatation wird ein größerer Teil des Magens entlang der großen Kurvatur reseziert Abb.12 u.13.
Diese Art der operativen Intervention ist noch nicht ausgereift und zu selten durchgeführt worden, um sie abschließend beurteilen zu können. Sie zeigt aber einen Weg auf, Pferde vielleicht über längere Zeit funktionstüchtig zu halten. Im übrigen gibt es dazu keine Alternative. Der chronisch dilatierte Magen kann sich nicht wieder auf seine normale Größe zurückbilden.