Bandagen, Gamaschen und Co.

Themen zur Ausrüstung von Pferd und Reiter

Moderator: ninischi

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Alix_ludivine
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Bandagen, Gamaschen und Co.

Beitrag von Alix_ludivine »

Salut,

mal eine Anwendungsfrage von mir:

Welcher Beinschutz schützt eigentlich was?

Gut, alle schützen die Beine vor Schlag und teilweise vor Trittverletzungen, aber mir geht's um den Schutz der Sehnen..

Ich habe gelesen, dass Bandage NICHT die tiefe Beugesehne mit unterstützen sondern eher noch mit belasten ( :? )..

Ich suche einen Sehnenschutz/-unterstützung, der Pferd mit langer Fesselung positiv unterstützen, aber nicht "verweichlichen"..

Danke für eure Hilfe!

LG Alix
lalala

Beitrag von lalala »

Ich halte nicht viel von Beinschutz - Stuti ist robust genug um auf ihre Beine gut selber aufzupassen...egal ob sie auf der Wiese mal wieder Streit anzettelt, auf den Distanzen, bei der täglichen Gymnastizierung oder beim Springen.
DaMoTiRo
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Beitrag von DaMoTiRo »

Hallo Alix,

mein Tino war auch ziemlich lang (und weich) gefesselt.
Ihn habe ich mit diesen Fesselkopfgamschen von Eskadron geritten. Die Dinger wurden mir empfohlen für solche Pferde. Allerdings hielten sie beim Tino irgendwie nie so richtig.

Wie ist Dein Pferd denn beschlagen ?
Mir hat damals mein Schmied sehr geholfen, indem er mir genau erklärt hat, mit welchem Beschlag man eine solche Fesselung unterstützen kann. Der orthopädische Beschlag, den Tino dann bekam war auch nicht wesentlich teurer als der Normale. :wink: (Habe damals glaube ich 20 DM mehr bezahlt - also quasi 5 DM pro Huf)

Vielleicht unterstützen diese Gamaschen aus dem Westernbereich etwas mehr !? Die nehmen die ja gerade für Sliding-Stopps und so...

Gruß
Jessica
Solange Menschen denken, dass Pferde nicht fühlen, müssen Pferde fühlen, dass Menschen nicht denken.
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pepe
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Beitrag von pepe »

So richtig unterstützen kannst du da glaub ich nicht. Bandagen schnüren die Blutzirkulation immer ein wenig ab- sonst halten sie nicht. Diese Fesselkopfgamaschen sind, glaub ich, noch immer das Beste was z.Zt. auf dem Markt ist.
Alternativ immer wieder Asphaltstrecken im Schritt, das war früher fester Bestandteil im Training des VS- Pferdes. Ich kenne auch Züchter die weich gefesselte Fohlen auf Teer gestellt haben um die Sehnen nicht weiter zu dehnen/belasten. Zu kurz gefesselte Fohlen sollten weich stehen.
Harter Boden: stärkt Sehnen, geht auf die Gelenke
Weicher Boden: gut für die Gelenke, geht auf die Sehnen
"Reiten Sie Ihr Pferd teuer!" -Richard Hinrichs
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Alix_ludivine
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Beitrag von Alix_ludivine »

DaMoTiRo hat geschrieben:Wie ist Dein Pferd denn beschlagen ?
Gar nicht. Er wird gerade stellungsmäßig korrigiert (dauert wahrscheinlich 1-2 Jahre) und deswegen kein Beschlag.. Zumindest zur Zeit nicht, hängt natürlich davon ab, wie sich das entwickelt..

LG Alix
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Larry
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Beitrag von Larry »

Hallo Alix,
gibt es wohl nicht.Die Prof Choice soll etwas stabilisieren-aber es gibt keinen wirklichen Sehnenschutz-leider.
Alles was auf dem Normalomarkt ist, ist eher Stoßschutz.
Ich persönliche würde auch immer dazu raten-wenn kein weiterer Krankheitsfall vorliegt- alles nach der Arbeit mit dem Pferd- zu entfernen/abzuwickeln.
Oft kann man einen entgegengesetzen Effekt erkennen.Bindegewebe läßt nach usw, wenn Bandagen oder ähnliches dauerhaft am Pferd gelassen werden.
Ich würde auch auf den Untergrund achten.
Diesen oft wechsen und auch mal harten Boden gehen-wie Pepe schon sagte-das kenne ich auch so.
Allerdings tiefen/weichen Boden würde ich vorerst meiden.
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Hallo,

von Bandagen halte ich gar nichts mehr. Egal wie teuer und welche Sorte. Für Springen/Cavelettiarbeit/Streifpferde hatte ich immer die Fesselkopfgamaschen (weiche Neoprenvariante) von Eskadron. Die sind wirklich klasse und halten.
Eine Stützfunktion durch Gamaschen/Bandagen zu erzeugen, halte ich für unmöglich. Lieber gut durchblutet, ordentlich aufgewärmt und auf Boden achten.
Hufglocken halte ich für unwegsames Gelände für gut, weil ich mal dabei war, als Pferd in eine Flasche auf einem Feld getreten ist und wir nicht wußten wie wir die Blutung stoppen sollten, weil das Blut aus dem oberen Ballenbereich schoß. Der Schnitt hat auch lange Zeit zum Heilen gebraucht. Wäre durch Hufglocken sicherlich nicht passiert.

LG kallisto
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Pferdeseele
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Beitrag von Pferdeseele »

Hallo

ich benutze Neopren-Gamaschen von Veredus, gibts bei Krämer. Die von Eskadron hielten nicht lange, da ging der Klettverschluss ab. Die Veredus habe ich jetzt schon 4 Jahre und bin super zufrieden, noch keine Auflösungserscheinungen. Sind zwar etwas teurer, kann sie aber empfehlen.

LG
Nadine
Selten sind die Reiter, die aus wahrhafter Leidenschaft für das Pferd und seine Ausbildung, sich tiefgreifend und aufopfernd mit der Dressur befassen und diese so außergewöhnlich feinfühlige Arbeit zum roten Faden ihres Lebens machen (Nuno Oliveira)
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Alix_ludivine
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Beitrag von Alix_ludivine »

Salut,

also vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt..

Ich suche was, wo ich beim Arbeiten den Sehnenapparat unterstützen kann (wenn es denn sowas gibt). Sonst geht's immer ohne.

@pepe
Danke für den Tipp. Stimmt Asphalt.. Traki wird nicht begeistert sein (weil wir da durch den Ort müssen und da sind so viel Monster), aber bekanntlich härtet ja alles ab, was nicht tötet :wink: Da werde ich jetzt mal ab und zu einen Schrittausritt auf Asphalt mit einplanen..

LG Alix
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Pferdeseele
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Beitrag von Pferdeseele »

Hallo

die Veredus Gamaschen habe auf der Innenseite einen Wulst der die Sehne stützt. Alles aus Neopren, passt sich wunderbar an. Meintest du sowas in der Art?

Ist schwierig hier zu Beschreiben. Könnte auch mal ein Foto machen wenn es dir hilft.

LG
Nadine
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Larry
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Beitrag von Larry »

@Nadine.
Kannst Du vegessen. Hatte Gera schon vor 10 Jahren oder so-den Sehnenhalter in der Gamasche.
Sei mir bitte nicht böse, aber wie soll eine kleine Wulst eine Sehne am Springen hindern?

Probiere es bei dir doch selber mal aus.Bau Dir was ein-aus Seil oder Tuch und dann merkst Du, was ich meine.
Das ist eine reine Verkaufstaktik-leider. Nicht mehr.
Wäre für viele Reiter ein Segen, wenn das Prinzip aufgehen würde.

Fesselkopfgamaschen werden wohl noch am Besten zu diesem Zweck geeignet sein. Finde die aus dem Westernbereich insofern interessant, da sie nicht aus Hartschale bestehen und sich etwas mehr dem Pferdebein anpassen.
Auch eine Kühlung von Außen(nach Belastung)kann Hilfreich sein.
Zuletzt geändert von Larry am Di, 17. Okt 2006 14:28, insgesamt 1-mal geändert.
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Ein TA meinte mal vor paar Jahren, als bei einem Pferd chronischen Sehnenprobleme gab (warme und dicke Sehnen), dass keine Bandage/Gamasche die enormen Kräfte beim Auffußen etwas mindern könnte, da lediglich Druck auf die Sehne (quere Kraftrichtung) wirkt und an der eigentlichen Kraftrichtung (längs) nichts ändert. Im Gegenteil, damit die Sehne bei starker Belastung die Kraft aufnehmen kann, sollte sie sich etwas abheben können und das sollte nicht verhindert werden. Selbst gegen Vertreten/Umknicken wären einengende Bandagen/Gamaschen eher hinderlich und würde im Fall eines Vertretens nichts an der Verletzung mindern, dafür wäre der Beinschutz viel zu dehnbar. Er hielt die Durchblutung für viel wichtiger als den Beinschutz. Daher empfohl er auch Warm-Kalt-Bäder, wenn die Entzündung abgeklungen sei.

Nebenbei meinte er, dass Pferde niemals auf weichen Untergrund (viel Stroh in Box, matschiger tiefer Boden) gehalten werden sollten, für Pferd optimale Hufstellung, ständige Bewegung und gute Aufzucht Grundvoraussetzung sind. Weiterhin war er strikt gegen Longieren und meinte wir sollten die Pferde eher durch Seitwärtsgänge arbeiten und mal als Handpferd mitnehmen, als sie eine halbe Stunde longieren.

Ich weiß natürlich nicht, inwieweit seine Haltung gegenüber (stützenden) Beinschutz richtig war. Ihm störte auch die Werbung, die Dinge versprach, die niemals realisiert werden könnten.

Aber wie gesagt, das ist alles schon einige Jahre her und es ging damals um ein gutes Dressurpferd auf M-Niveau, dessen Zukunft auf dem Spiel stand. Der TA war wahrscheinlich ein Spezialist, weil er keiner der üblichen TA im Stall war. Ich bekam das nur alles mit, weil ich als junges Mädel das Pferd führen sollte, während die anderen den Gang beobachteten.

LG kallisto
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Alix_ludivine
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Beitrag von Alix_ludivine »

@kallisto
Die Werbung ist auch fürchterlich.. Habe mich die letzten 2 Tage durch Katalog und Onlien-Shops gequält. Danach weiß man alles und nichts und es schwirrt einem die Birne..

LG Alix
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Larry
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Beitrag von Larry »

Ich mach mal "Fremdwerbung! Gibt von Leovet eine Wärmelotion.
Nächste Pferdemesse kommt bestimmt. Die trägt man zur kalten Jahreszeit empfindlichen Pferden auf die entsprechenden Stellen vor der Arbeit auf.
Oder du gehst in einen Galopper- oder Traberstall. Die haben solche Dinge auch da. Werden extra angerührt. Vielleicht findest Du einen Trainer, der dir eine Flasche mit anrührt. Mehr als nein sagen, kann keiner!
Das flüssige "Zeug" ist rot, riecht saugut und ist für die Anregung der Durchblutung...
wiassi

Beitrag von wiassi »

Ich benutze Gamaschen regelmäßig. Allerdings nicht als Stütze, sondern als Schutz, da mein Töffelarab sich gelegendlich streift. Zum Springen habe ich auch die Hartschalengamaschen vorne, sonst die mit Löffel. Auch bei längeren Ausritten ob Alster durchreiten oder heidesandböden hatte ich nie Scheuerstellen.
Was ich aber noch nicht verstanden habe: wozu dienen die Hartschalengamaschen für hinten? :?: Bislan nehme ich da die gleichen Löffelgamaschen wie sonst auch für hinten.

Vorne ist klar, gegen das reingreifen, aber hinten?
Vielleicht kann mich ja hier jemand aufklären :D
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