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Verfasst: Do, 19. Jun 2008 12:56
von Nordwind2004
@Suse
Reite viele Volten, das stellen sie sich gerne von selber und lassen den Kopf fallen. Nie viel gradeaus. Das ist so das was ich dir aus der Ferne raten kann. Bekommst du den Hilfe? Reitlehrer?

Verfasst: Do, 19. Jun 2008 13:50
von Josatianma
@Suse: Für mich läuft sie auf dem Bild zu sehr auf der Vorhand und müßte mehr vor die Senkrechte, damit ein Spannungsbogen zustande kommt. Sie schafft es durch die Haltung auf dem oberen Bild sich dem wirklich anstrengenden mit den richtigen Muskeln arbeiten zu entziehen. Ich für meinen Teil habe mit der hohen Hand zur Abfrage der Dehnungshaltung bei meinem Friesen super Ergebnisse erzielt - nur ist sie nichts, was man ohne Anleitung einfach mal so machen kann. Du kannst, wenn sie so abtaucht durch ganz leichte, nach oben zupfende Arrets versuchen vor die Senkrechte zu holen und gleichzeitig ist es wichtig den Motor anzuschmeißen. Das Mär vom Friesen, der nicht vorwärts geritten werden soll stimmt nicht - im Gegenteil.

Verfasst: Mi, 16. Jul 2008 22:31
von Jeanny
:shock: Hoppla, na HIER ist ja was los, hab ich fast nicht mitbekommen...

Also, bevor mich hier alle für nen Volldeppen halten und missverstehen, versuche ich das mal zu erklären.

Diese Tiere haben einen hoch angesetzten Hals, die "Versammlung" wird ihnen in die Wiege gelegt. Soweit hoffentlich keine Einwände.

Einen Friesen direkt zu Anfang seiner Reitpferdkarriere ins KORREKTE Vorwärts Abwärts zu bekommen ist eine Aufgabe, die schon so manche Leute verzweifeln lassen hat, denn es ist rein anatomisch für diese Pferde leichter den Rücken hart zu machen, wegzudrücken, den Kopf hoch zu halten und ohne aktiv angespannte Muskulatur den Reiter zu tragen.

Das reiterliche Können zeigt sich darin, diese Pferde ins V/A zu bekommen, nicht in die Versammlung.
Daher muss man sie langsam dahin arbeiten, ihnen zeigen, dass sie den Rücken hergeben und den reiter trotzdem tragen können, den Hals "fallen" lassen, ohne Schmerzen zu haben.
Ich hätte vielleicht besser sagen sollen, aus der Aufrichtung in die Dehnung, dann hättet ihr mich wohl eher verstanden, oder??? :? :lol:

Verfasst: Mi, 16. Jul 2008 23:07
von Feendrache
Jeanny hat geschrieben: Ich hätte vielleicht besser sagen sollen, aus der Aufrichtung in die Dehnung, dann hättet ihr mich wohl eher verstanden, oder??? :? :lol:
japp 8) :lol:

Verfasst: Do, 17. Jul 2008 08:58
von Josatianma
Nö, besser wäre gewesen: Dehnung vor der Aufrichtung bzw. den oben geschriebenen Text :P . Auch der andere Satz hat seine Gefahren.

Verfasst: So, 27. Jul 2008 14:34
von isishettyminishetty
jetzt müsst ihr der ponyreiterin mal helfen...

mich interessiert das sehr, weil mein nächster neuzugang ja auch ein friese sein soll (jdd hilft mir ja hoffentlich beim aussuchen :wink: )


durch den hoch angesetzten hals ist dem friesen die versammlung in die wiege gelegt ?!?
da gehört doch mehr dazu als den kopf hoch zu tragen?!

nach meinem verständnis ist das die folge, nachdem das pferd durch aktive hh, beckenkippung etc einen versammlungsgrad erreicht hat, der ermöglicht, die der vorhand natürlichen 55% mehr körpergewicht nach hinten zu verlagern...
dadurch freie vorhand, "angehobener wiederrist...

der friese ist durch die anatomisch günstigere gewichtsverteilung der last doch nicht gleich versammelt?!

habe leider schon viele friesenreiter beobachet, die auf einem friesen mit hoher halshaltung, sehr aktiver vorhand, aber trotzdem eben leider inaktiven oder verspannten rücken und weit nach hinten raustretender hh (also mit abgeflachtem becken) saßen und von versammlung sprachen.

versammlung ist aber nun mal eben nicht angeboren, höchstens durch exterieur und temperament in ihrer entwicklung bei friesen und ähnlichen rassen besser veranlagt als vielleicht bei meinem zotteligen isi ...
oder habe ich da etwas falsch verstanden?


wird diese kopfhaltung bei friesen nicht auch schnell mal zum problem - stw vorwärts-abwärts-dehnung?

wäre dankbar von euren erfahrungen zu profitieren !!! :?:

Verfasst: So, 27. Jul 2008 14:49
von susiesonja
isishettyminishetty hat geschrieben: durch den hoch angesetzten hals ist dem friesen die versammlung in die wiege gelegt ?!?
da gehört doch mehr dazu als den kopf hoch zu tragen?!
In die Wiege gelgt würde ich nicht unbedingt sagen. Aber die meisten Friesen bringen eine gewisse Begabung dafür schon mit.
isishettyminishetty hat geschrieben:der friese ist durch die anatomisch günstigere gewichtsverteilung der last doch nicht gleich versammelt?!
Nein, das ist er nicht. Der Friese möchte und muß genauso systematisch und solide ausgebildet und geritten werden wie jedes andere Pferd auch.
isishettyminishetty hat geschrieben:habe leider schon viele friesenreiter beobachet, die auf einem friesen mit hoher halshaltung, sehr aktiver vorhand, aber trotzdem eben leider inaktiven oder verspannten rücken und weit nach hinten raustretender hh (also mit abgeflachtem becken) saßen und von versammlung sprachen.
Das ist eines der Probleme. Durch die oft vom Friesen angebotene Aufrichtung entsteht leicht der Eindruck eines versammelten Pferdes. Dies ist aber nicht automatisch der Fall. Um eine echte Dehnung und ein immer wieder darauf bestehen kommt man nicht herum. Auch mit einem Friesen läßt sich der Weg nicht abkürzen, höchstens der Weg des Verschleisses.
Ich freue mich immer wenn jemand sagt mein Friese würde gar nicht Friesentypisch laufen. Was schöneres kann man mir eingentlich gar nicht sagen. Zeigt es mir doch das sich die lange Zeit des v/a-Reitens gelohnt hat. Und den Herren in eine echte Dehnungshaltung zu bringen war eine echte Herausforderung.

isishettyminishetty hat geschrieben:wird diese kopfhaltung bei friesen nicht auch schnell mal zum problem - stw vorwärts-abwärts-dehnung?
Sie wird nur dann zum Problem wenn man sich darauf einläßt. Achtet man auch beim Friesen auf die Grundlagen und überprüft diese immer und immer wieder, wird er keine Probleme haben und auch die reele Versammlung erreichen können.

Verfasst: So, 27. Jul 2008 19:09
von isishettyminishetty
dann habe ichs ja doch richtig verstanden,
danke susiesonja :)

Aufrichtung

Verfasst: Mo, 27. Okt 2008 14:30
von Medusa888
Hallo, als Friesenzüchter möchte ich dieses Thema auch noch mal aufgreifen. Es ist schon richtig, dass Friesen oft eine gewisse natürliche Aufrichtung haben. Das darf aber keinen Friesenreiter auf den Holzweg führen, dass diese Pferderasse die Versammlung praktisch in die Wiege gelegt bekommt.

Jeder Friese muss zwingend v/a geritten werden um ihn dauerhaft gesund zu erhalten. Viele Friesen sind aufgrund ihres oft quadratischen Körperbaus sehr schwierig v/a zu reiten, weil sie den Reiter gerade in der Grundausbildung oft durch ein Versteifen ihres Rückens tragen können, dazu rollen sie sich vorne auch gerne ein. Von weicher Anlehung keine Spur. Der Reiter sitzt bequem und meint, das Pferd geht über den Rücken. Tut es aber nicht. Die Hinterhand läuft allenfalls mit, aber der Motor ist nicht an!
Irgendwann kriegt man die Quittung in Form eines problematischen Rückens, eines Pferdes was konsequent über dem Zügel geht oder sich einrollt. Daher auch hier, selbst wenn ein Friese zu anfangs etwas zu eng geht, immer wieder versuchen die Nase vor die Senkrechte zu kriegen und dann (das Lieblingswort der FN) zum Treiben kommen.

Ein "holländisch" gerittener Friese ist da schon eine Herausforderung. Die werden ganz nach oben geritten und dann auch heute noch viel zu eng gemacht. Auf den Reitpferdeprüfungen des Friesenpferdestammbuchs sieht man hier nur einen Bruchteil der Pferde mit einem korrekten "Zügel aus der Hand kauen lassen". Es gibt auch ein paar Pferde, die das ganz toll machen und trotzdem nicht reell geritten sind. Habe schon gesehen wie das geht, muss man ja nicht nachmachen.

Also: v/a ist das A und O, auch bei Friesenpferden.