Wäre jemand von Euch so lieb und könnte mir den Pegasus-Artikel einscannen und zumailen? *liebguck*
Ich war Ende April auf einem Seminar "Weidemanagement für Pferdehalter"; mein Kursbericht liegt grad noch bei Sabine und dürfte demnächst hier veröffentlicht werden. Genau dort wurde dieser Bericht auch kurz angesprochen - und hinsichtlich der Weidelgras-Problematik für unsinnig erklärt. Ich kenne den Artikel wie gesagt nicht, würde mich aber mal interessieren, zumal ich auch bei Dr. Vaselow schon auf einem Seminar war.
Zur "perfekten Weide": die gibt es nicht. Da muß schon Land und Pferd zusammenpassen (Araber oder Isis auf unseren fetten, deutschen Kuhweiden...?). Mein Standpunkt ist zwischenzeitlich der:
Man muß aus den eigenen Gegebenheiten das beste herausholen und damit zufrieden sein.
Wir werden hier rund um Karlsruhe eben z. B. keine Kalkmagerweiden hinkriegen. Ebenso ist den meisten Pferdehaltern in Deutschland keine extensive Weidehaltung möglich - wobei auch die bei falschem Handling ihre Tücken haben kann.
Wir haben unseren halben Hektar Weide durch Unwissenheit auch ziemlich verkommen lassen.

Da wächst auch Hahnenfuß munter vor sich hin. Nun mache ich mich seit einem Jahr durch Bücher und Seminare schlau - wobei sich, wie der Pegasus-Artikel und mein letztes Weideseminar, also Dr. Vanselow contra Dr. Elsässer zeigen, auch hier mal wieder die Geister scheiden.
Wie managen unseren halben Hektar nun wie folgt:
- Weide sind in Umtriebsweiden geteilt (bislang drei, nächstes Jahr machen wir vier draus, um den Besatz besser an den Grasaufwuchs anpassen zu können, s. u.)
- täglich abäppeln (machen wir allerdings schon immer so)
- im Frühjahr abschleppen
- den Pferdebesatz, also die Weidenutzung, dem Grasaufwuchs anpassen: im zeitigen Frühjahr so früh raus wie möglich (Grashöhe: 20 cm), da da noch viel wächst, ab Juli/August dann den Besatz verringern. Grundsatz: kurze Beweidung - lange Ruhezeit.
- nachdem jede Weide abgefressen ist, wird sie abgemäht, durchlüftet, dann umgehend nachgesät (Regen vorausgesetzt) und gedüngt.
- im Herbst Bodenprobe nehmen, um die Düngung wieder anzupassen.
- nach Weideabtrieb nochmals alles gründlich runtermähen und nochmals nachsäen - auch mit Deutschem Weidelgras, weil ich eine trittsichere Narbe haben möchte.
Von Portionsweide halte ich übrigens nicht sehr viel, weil sie dem Bewegungsdrang der Pferde nicht optimal nachkommt und der Vertritt höher ist.
Ich kann auch jedem nur empfehlen, sich mal das Gräserbuch von Parey (kostet ca. 10,00 EUR) und/oder ein Buch à la "Was wächst denn da?" von Cosmos oder so zu holen und damit mal über die Weide zu robben.

Hab ich schon gemacht - die Nachbarn haben recht komisch geguckt.