becken abkippen vers. muskulatur an der lws anspannen

Rund um die klassische Reitkunst

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Meg
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Beitrag von Meg »

Jau, erzählt das alles mal meinem Dino. Gerade heute gehabt. Schritt Halten Schritt geht ja mittlerweile, allerdings auch nicht ohen Zügelanzug. Aus dem Trab?? Keine Chance. Habe heute versucht RWrichten, daraus zwei drei tritte antraben und auf brrrr halten. Bis zum Traben lief alles noch wie geplant...

Ich musste mir dann helfen, indem ich gegen die Bande geritten bin, also 90Grad Winkel wie auf eine T-Kreuzung zu, einfach um mein brrr deutlicher zu machen. Hat auch solange geklappt, bis ich wieder geradeaus bin. Ehrlich, dieses Pferd ist bisher die schwerste Nuss, die ich jeh zu "knacken" hatte. Mental und physisch...

LG
Meg
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Jen
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Beitrag von Jen »

Bei dem Pferd würde ich jetzt das anhalten vom Boden aus auf Stimme mit dem clicker erarbeiten und als anhaltesignal ein rel. scharfes Kommando nehmen. Ich nehme "brrrrrrr" in hohem Ton. Dies kann ich auch nehmen, wenn's mal etwas schneller geht (Trab od Galopp). und ein tiefes langgezogenes hoooo kommt einfach nicht so überzeugend, wenn man selber aus der Puste ist oder sich erschreckt, wenn das Pferd einen Satz macht ;) Und dieses Kommando darf dann auch wirklich NUR für das Anhalten gebraucht werden. Das muss ganz klar und deutlich IMMER ein Stoppsignal sein = Stehen. Ich seh soviele, die das Kommando dann für's langsamer werden innerhalb oder zwischen den Gangarten genau auch brauchen, aber nicht drauf achten, dass es nur für eine Aktion benutzt wird. Das verwischt das signal und ist inkonsequent. Das Signal für Stop ist immer Stop. Und es ist nicht Schritt.

Dann würde ich es eben vom Boden aus auf Stimme sehr sehr sehr gut üben und anfänglich sehr sehr sehr oft mit Leckerli bestätigen. Dann am losen Zügel im Schritt genau gleich weiter und dann auch im Trab. etc. Und dann halt auch darauf vorbereitet sein, dass er dann unter dem Sattel beim Stimmkommando alle 4 Beine in den boden rammt und steht! :lol:
Liebe Grüesslis, Jen
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Meg
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Beitrag von Meg »

Alles schon gemacht, vom Boden aus klappt alles wunderbar. Er ist sehr schlau und weiss genau, dass ich mit dem Kappzaum nicht so viel Einwirkung habe...
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Carmen
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Beitrag von Carmen »

und was macht ihr, wenn das Pferd nicht anhält?

Das soll jetzt nicht provozierend gemeint sein, aber angenommen, ihr gebt wirklich eine halbe Parade zuvor, macht euch schwer, nehmt die Zügel etwas an ...Pferd reagiert maulig und bleibt nicht stehen. Dann sagt mir doch das Pferd, dass meine Zügelhilfe zu heftig war und ich wahrscheinlich mehr von vorne nach hinten als von hinten nach vorne geritten bin , oder?
Dann müsste ich doch logischerweise deutlicher eine Gewichtshilfe bzw treibende Hilfe geben, oder?
Und wie sähe die dann aus?
Ich treibe niemals, wenn ich das Tempo reduzieren will. Ich reite nach dem Grundsatz "Hand ohne Schenkel, Schenkel ohne Hand". Seitdem ich das mache, stehen meine Pferde sofort und ohne Probleme. Mit der FN-Variante Pferd an die stehende Hand herantreiben hatte ich übelste PRobleme. Meine Pferde sind nämlich grundsätzlich gegen die Hand gegangen und haben gar nicht daran gedacht, anzuhalten. Jetzt sind die Hilfen klar, vortreibende und bremsende Einwirkungen strikt getrennt, und plötzlich tun die Pferde, was sie sollen, und das in sehr schöner Manier.
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
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Jen
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Beitrag von Jen »

Meg hat geschrieben:Alles schon gemacht, vom Boden aus klappt alles wunderbar. Er ist sehr schlau und weiss genau, dass ich mit dem Kappzaum nicht so viel Einwirkung habe...
hm, aber mit dem clicker erarbeitet gibt es kein "Drohen" mit dem Kappzaum. Das ist ja der Witz. Es gibt keine Sanktion für Nichtbefolgen, sondern es gibt nur eine Belohnung für Befolgen und eben nicht einfach das "normale" Leckerliprogramm sondern eben über das Clickertraining. hast du das wirklich schon mal ganz konsequent probiert?
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Meg
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Beitrag von Meg »

Kappzaum, was erzähl ich da, meinte Sidepull...

Egal, Leckerchen (Clickern) ist sehr schwierig, weil er sich dann mit aller Kraft nur noch darauf konzentriert. Er bleibt dann auch nicht stehen, sondern dreht sich um sich selbst, um ein Leckerchen zu erhaschen.

Aber du hast recht, ich kann das mit dem Stop aus dem Trab noch besser am Boden trainieren. Bisher habe ich da auch meist nur Schritt-Stop gemacht.

Er macht einfach sofort dicht, sobald ich auf einen Reitplatz geh, er findet das Zeitverschwendung. Ich glaube bei ihm muss ich das einfach im Gelände lösen, und da habe ich jetzt im Sommer das richtige für, viel auf und ab, Steine, so dass er sehen muss wo es lang geht etc.

Wird schon, aber muss nicht unbedingt.

Und auf alle Fälle wird es hilfreich sein, wenn ich den Westernsattel habe, da kann ich seine Eskapaden ganz entspannt "Aussitzen", ohne dass ich ihn mit den Zügeln beeinflussen muss. Ich glaube das wird Wunder brignen.

LG
Meg
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Gimufi
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Beitrag von Gimufi »

Beim Clickertraining lernt das Pferd aber eigentlich Fressmanieren, d. h. genau dieses "nur noch aufs Leckerchen konzentriert sein" wird bei konsequentem Training eigentlich vermieden...
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Jen
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Beitrag von Jen »

Guten Morgen ihr zwei

nein, das ist kein clickertraining, was ihr da im Kopf habt. Das ist ja genau der ganze Clou am Clickertraining, dass das Pferd sich auf die Aktion und nicht auf das Leckerli konzentriert. Muss es anfänglich natürlich auch lernen, geht aber sehr rasch. v.a. wenn sie fressgierig sind ;) Ist aber jetzt etwas OT. Falls ihr daran interessiert seid, kann ich euch nur raten, euch mal etwas näher mit der Lerntheorie dahinter zu beschäftigen. Es lohnt sich :D
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Susanne
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Beitrag von Susanne »

Guten Morgen, hier gibt's schon einen thread zum Thema klickern. Da wäre das dann auch nicht OT :wink:
Liebe Grüße
Susanne
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Meg
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Beitrag von Meg »

Hallo ihr lieben,

habe den anderen Fred gelesen. Danke für den Tipp. Ich bin ja gerade auf der NH Schiene und möchte das erstmal vertiefen. Wenn ich jetzt mit clickern anfange, verlasse ich wieder meine Schiene (wink zu Jen 8) ). Habe gerade von Karen Rolhf Dressage Naturally das Buch und eine 3 Stunden DVD gekauft, die gerade angekommen ist und ich heute holen geh. Vielleicht ist da ja der ultimative Tip schon dabei. Alleine, dass mir nicht aufgefallen war, dass ich das Trab Halten vom Boden aus noch nicht erarbeitet hatte sondern nur Schritt Halt ist schon Gold wert.

Werd mir auf jeden Fall mal das Buch bestellen vom Clicker Training...

Lieben Dank!
Melanie
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Gimufi
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Beitrag von Gimufi »

Meinst du mit "ihr zwei" auch mich, Jen? Ich weiß, wie Clickertraining funktioniert ;). Deswegen habe ich ja geschrieben, dass gerade dieses "sich aufs Leckerchen konzentrieren" bei richtig angewandtem CT nicht auftreten sollte. Aber jetzt halte ich die Klappe, irgendwie mische ich immer nur dann mit, wenns OT wird, nicht dass ich mal rausgeschmissen werde :oops:
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Meg
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Beitrag von Meg »

sorry, ein letztes mal OT:
Hat sich alles erstmal erledigt, weil ich heute im Roundpen (die haben einen da wo die beiden auf der Sommerweide sind) mit Dreieckszügel longiert habe und die Bande mehr oder weniger die Arbeit übernehmen hab lassen. Das ganze Pferd hat sich innerhalb von 20 Minuten so verändert, dass ich aus dem Staunen nicht rauskam. So kam ich endlich mal richtig viel zum Loben und das hat auch Wirkung gezeigt. So wird es für uns eine Kombi aus Longieren im Roundpen und gemütliche Ausritte im Westernsattel geben und wenn das Gefühl mal ganz toll ist, probier ich es wieder mit Reiten auf dem Platz...
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fjuk
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Beitrag von fjuk »

Carmen hat geschrieben:
und was macht ihr, wenn das Pferd nicht anhält?

Das soll jetzt nicht provozierend gemeint sein, aber angenommen, ihr gebt wirklich eine halbe Parade zuvor, macht euch schwer, nehmt die Zügel etwas an ...Pferd reagiert maulig und bleibt nicht stehen. Dann sagt mir doch das Pferd, dass meine Zügelhilfe zu heftig war und ich wahrscheinlich mehr von vorne nach hinten als von hinten nach vorne geritten bin , oder?
Dann müsste ich doch logischerweise deutlicher eine Gewichtshilfe bzw treibende Hilfe geben, oder?
Und wie sähe die dann aus?
Ich treibe niemals, wenn ich das Tempo reduzieren will. Ich reite nach dem Grundsatz "Hand ohne Schenkel, Schenkel ohne Hand". Seitdem ich das mache, stehen meine Pferde sofort und ohne Probleme. Mit der FN-Variante Pferd an die stehende Hand herantreiben hatte ich übelste PRobleme. Meine Pferde sind nämlich grundsätzlich gegen die Hand gegangen und haben gar nicht daran gedacht, anzuhalten. Jetzt sind die Hilfen klar, vortreibende und bremsende Einwirkungen strikt getrennt, und plötzlich tun die Pferde, was sie sollen, und das in sehr schöner Manier.
Und ich komme irgendwie mit der "Hand ohne Schenkel, Schenkel ohne Hand" nicht klar. Ich verstehe das Prinzip gut, habe die Irrwege der modernen DRessur gelesen, Dvd dazu geschaut. Natürlich ersetzt das nicht die Erklärung vom Meister, aber ich glaube schon, dass ich das richtig verstanden habe. Kommt mir auch logisch vor. ABER: irgendwie funzt das bei meinem Pferd nicht so. Also, sie reagiert darauf zwar sehr gut, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich dadurch einen ganz schön Unterhals antrainiert habe. Wenn ich rückwärts gerichtet habe, habe ich richtg gemerkt, wie der Rücken weg war. Und auch auf den Videos und im Buch sieht man doch teilweise, dass beim Anheben des Kopfes der UH rausgedrückt wird. Inzwischen bin ich davon abgekommen, es überzeugt mich leider nicht so richtig.
Ich versuche jetzt natürlich deswegen nicht, vorne zu halten und hinten dagegen zutreiben. Das sehe ich bei uns im Stall so oft ( da wird vorne gezogen und hinten so die Sporen reingehackt, dass ich mich wunder, wie brav die Pferde noch sind - ok, evtl learned helplessness?) und die Leute fragen sich dann, warum der Gaul net läuft. HdS ist wohl eh schon normal :?

Wenn ich halte, versuche ich, mit den Zügel nicht rückwärts einzuwirken (gar nicht so einfach :? ), lege die Schenkel aber trotzdem an...
it's not a trick, it's a pony!
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Cat_85
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Beitrag von Cat_85 »

fjuk hat geschrieben:irgendwie funzt das bei meinem Pferd nicht so. Also, sie reagiert darauf zwar sehr gut, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich dadurch einen ganz schön Unterhals antrainiert habe. Wenn ich rückwärts gerichtet habe, habe ich richtg gemerkt, wie der Rücken weg war. Und auch auf den Videos und im Buch sieht man doch teilweise, dass beim Anheben des Kopfes der UH rausgedrückt wird.
Mein Pony hat zwar keinen Unterhals dadurch bekommen, aber beim Rückwärtsrichten hab ich auch so meine Probleme.
Beim normalen Vorwärts klappt das super, auch beim Anhalten ist "Hand ohne Schenkel, Schenkel ohne Hand" noch gut möglich.
Aber wenn ich versuche wie PK das Pferd nur mit Zügel rückwärts zu richten, geht immer der Rücken weg und der Kopf nach oben. Und ich versuche immer nicht nach hinten einzuwirken, sondern nach "oben" (ich hoffe ihr versteht wie ich das meine). Dann gabs letztens in der Cavallo noch nen Artikel über Rückwärtsrichten und jetzt bin ich total verwirrt. :(
laurine
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Beitrag von laurine »

Also ich hab das "Hand ohne Schenkel, Schenkel ohne Hand" so verstanden, dass man sehr wohl zum Anhalten, bzw vor dem anhalten oder durchparieren treiben darf, um die HH zu aktivieren. Allerdings darf man niemals gleichzeitig treiben und vorne bremsen.
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