
beschreibt mir doch mal der Reihe nach das Auffussen der Hufe der auf den Videos zu sehenden Pirouetten...
Moderatoren: Julia, ninischi, Janina
Nein, ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass eine Pirouette im sauberen 3Takt überhaupt möglich ist, weil eben die pirouette ja um das innere Hinterbein dreht und folglich das innere Hinterbein den kürzesten Weg von allen Hinterbeinen hat, während das äussere vorderbein, welches ja die diagonale bildet, einen sehr viel längeren Weg hat, v.a. wenn da Pferd in möglichst wenig sprüngen wenden soll. Theoretisch müsste das äussere vorderbein ja gleichzeitig mit dem inneren Hinterbein auffussen, bei einem sauberen 3takt, damit die Diagonale nicht gebrochen wird. Das ist in der Wendung aber nicht möglich. je unversammelter die Pirouette ist und je schneller das Pferd wendet (sich herumwirft), desto schneller wird das vorderbein wieder auffussen, ja. Aber erstens ist dies fehlerhaft und zweitens es wird trotzdem ein 4takt bleiben. Je versammelter und gesetzter die P. ist, desto länger wird die Verzögerung sein, bis das vorderbein auffusst. Eine sehr stark versammelte Pirouette sieht dann schon fast wie im Zeitlupentempo gesprungen aus, aber trotzdem mit sehr aktivem, kraftvollen abfussen der Hinterhand. Eine sehr eindrucksvolle Figur!**Pedro** hat geschrieben: Davon abgesehen: es gibt ja auch Pirouetten geritten im "normalen" versammelten Galopp, der ja auf jeden Fall ein 3-Takt sein muss, da sind wir uns ja einig?
Was die Turnierordnung sagt, weiss ich nicht. Ich weiss nur, dass zb. für Steinbrecht ein Qualitätsmerkmal für die Pirouette die möglichst niedrige Anzahl Sprünge war.**Pedro** hat geschrieben:hm, schade dass ich meine RL nicht neben mir habejetzt muss ich es alleine versuchen:
eine P. muss möglichst VIELE Sprünge haben, mind. 6 an der Zahl, weil sie ansonsten "herumgedrückt" wird und nicht sauber gesprungen.
nein, das pferd dreht sich um das innere. siehe dazu auch das zitat von *denk* stephanie(?) auf der vorherigen Seite.Des Weiteren wird die P. um das äußere Hinterbein, nicht um das innere, geritten, heißt also, dass sich das innere Bein vom äußeren weg bewegt und nicht das äußere auf das innere zu.
Es ist aber einfach nicht anders möglich in der Pirouette. *kanndochauchnixdafür***Pedro** hat geschrieben:Jen, aber damit sagst du doch, dass du den Takt für eine Lektion verlässt, was doch eigentlich niemalsnicht passieren darf?!
also, ich hab´s auch ncoh nie anders gesehen *zugeb* aber ich gehe schwer davon aus, dass mein RL nichts behauptet, was er noch nie so gesehen hatJen hat geschrieben: Es ist aber einfach nicht anders möglich in der Pirouette. *kanndochauchnixdafür*
Um nun schliesslich das Werk unserer Galopp-Arbeit zu krönen, wenden wir uns endlich den Wendungen auf der Nachhand zu. Schon die Travers-Arbeit gab uns durch die Ecken fortwährend Gelegenheit, dieselben vorzubereiten, und ist es wohl selbstverständlich, dass wir schon bei zunehmender Sicherheit des Travers- und Renvers-Galoppes die ganze Bahn gelegentlich durch eine Wendung respektive Übergang auf den Zirkel unterbrochen haben werden. Nunmehr, um die Wendungen auf der Nachhand bis zur möglichen Vollkommenheit auszubilden, begeben wir uns im Travers-Galoppe respektive Redopp auf den Zirkel, den wir nach und nach verkleinern. Diese Lektion ist sehr geeignet, die Erhebung der Vorhand noch mehr zu fördern und die Nachhand zur vollen Übernahme der Last anzuhalten, da sie uns ihrer Natur nach kräftige, rückwärtige Anzüge gestattet. (...) Ausserdem hat aber auch hier der REiter mit besonderer Sorgfalt darauf zu achten, dass die Vorhand der Nachhand stets fleissig vorangeführt werde, da es nur dadurch möglich ist, die Biegung korrekt und den Gang fliessend zu erhalten. Je vollkommener nun der Travers-Galopp war, das heisst, je mehr er zum Redopp wurde, desto mehr werden wir die Verkleinerung des Zirkels steigern können, bis wir schliesslich zur Pirouette kommen, bei welcher der inwendige Hinterfuss in dem Mittelpunkt arbeitet, um den die Vorhand sich durch die Redopp-Sprünge herumdreht.
(...) Um nun zur Pirouette zurückzukehren, so wird wohl jedem klar sein, dass dieselbe auch nur in annähernder Vollkommenheit nur von demjenigen Pferde geleistet werden kann, welches Kraft und Energie genug besass, um den Travers-Galopp zumRedopp zu steigern, da natürlich zur Pirouette eine entschiedene Erhebung der Vorhand auf die Nachhand unerlässlich ist. Bei minder begabten Pferden wird man sich damit begnügen müssen, in der Verkleinerung des Zirkels so weit vorzugehen, dass der inwendige Hinterfuss einen möglichst kleinen Kreis beschreibt.