amara hat geschrieben:Mir erscheint das auch reichlich kompliziert... insbesondere als dass ein Biegungswechsel mittendrin vorkommt - zum Erlernen??? Nö, würd ich sicherlich nicht machen.
Wenn man Guérinière als Gesamtwerk liest, ist das gar nicht kompliziert und für das Pferd sehr leicht zu begreifen. Beim Schulterherein, welches dem Renvers vorausgeht, beschreibt er ganz genau, was dieses Pferd in dieser Lektion zu lernen hat. Ist diesem Seitengang dann genügend gefestigt durchreitet Guérinière auch die Ecken im Schulterherein:
Wenn nun das Pferd anfängt auf beiden Händen in der Schule Schulter einwärts zu gehorchen, so lehrt man es, die Ecken wohl mitnehmen, welches das Schwerste in dieser Übung ist.
Wenn ein Pferd hierin sorgfältig ausgebildet wurde, hat es wenig Schwierigkeiten, den Renvers auf dem beschriebenen Weg zu erlernen.
Der von Dir vermutete Biegungswechsel findet nicht statt.
In Wien ist diese Kombination aus Schulterherein und Renvers noch heute eine der wichtigen Lektionen und zeigt, richtig angewendet, eindrucksvoll die Macht der Gymnastzierung eines Pferdes im Ganzen zur Behebung einzelner Steifheiten.
Viele Grüße
Francois

C'est dans la légèreté que repose l'équitation savante.