Das Blutbild des Pferdes deuten

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-Tanja-
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Das Blutbild des Pferdes deuten

Beitrag von -Tanja- »

Ich hab heute endlich (!!!) die Laborergebnisse unserer beiden Zossen vom großen Blutbild vom TA gefaxt bekommen. Manche Werte sind höher, manche niedriger als der Referenzbereich. Nun gibt es ja diverse Meinungen zu diesen Referenzbereichen. :wink:

Naja, jedenfalls nun zu meiner grundlegenden Frage: kann mir jemand im www etwas empfehlen, wo ich gut was zu diesen Referenzwerten lesen kann bzw. "wie" ich nun so ein Blutbild auswerte, in welchem Zusammenhang die einzelnen Stoffe zueinander stehen, etc.? Oder gibt's dazu gute Literatur? Oder mag es sich hier jemand antun (haben wir einen TA im Forum? :wink: ), das ein bissele näher zu erläutern? Vielleicht könnten wir diesen Fred hier auch nutzen, um die einzelnen Stoffe in Einzel-Posts etwas näher zu erklären.

Meinen TA werde ich natürlich dazu auch noch befragen, nur wird der sich - eilig wie er's immer hat und gehetzt wie er immer ist - nicht so sonderlich viel Zeit nehmen können, wie ich mir das so vorstelle :roll: (also gut und gerne mind. eine Stunde). Deswegen würde ich mich auch noch gerne anderweitig informieren.

Habe vorab mal das hier:

http://www.p-wie-pferd.de/2008/01/10/bl ... es-deuten/

gefunden.

Für die, die mir evtl. schon was sagen können, hier die außerhalb der Referenzwerte liegenden Ergebnisse:

Laika: Gamma-GT erhöht, GOT erhöht, Phosphat erhöht, Kupfer zu niedrig, Zink zu niedrig, Leukozyten zu niedrig, Differentialblutbild: Segmentkernige abs. zu niedrig.

Amor: Bilirubin erhöht, Kupfer zu niedrig, Leukozyten zu niedrig, Hämoglobin zu niedrig, Differentialblutbild: Segmentkernige abs. zu niedrig, Eosinophile abs. zu niedrig.

Lt. unserem TA ist lediglich die Abweichung beim Kupfer relevant.
lg, Tanja

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greta j.
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Beitrag von greta j. »

Hallo Tanja,

ich hab noch nie ein Blutbild machen lassen bzw. mich näher damit befasst, aber mir ist diese Seite hier 'untergekommen'*KLICK.
Weiß nicht, ob sie dir was hilft!?

Gruß,
greta j.
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Hi Greta!

Danke für den Link!
lg, Tanja

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-Tanja-
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Re: Das Blutbild des Pferdes deuten

Beitrag von -Tanja- »

Sylliska hat geschrieben:Laika: Gamma-GT erhöht, GOT erhöht, Phosphat erhöht, Kupfer zu niedrig, Zink zu niedrig, Leukozyten zu niedrig, Differentialblutbild: Segmentkernige abs. zu niedrig.

Amor: Bilirubin erhöht, Kupfer zu niedrig, Leukozyten zu niedrig, Hämoglobin zu niedrig, Differentialblutbild: Segmentkernige abs. zu niedrig, Eosinophile abs. zu niedrig.
So, habe soeben ausführlicher als erwartet mit unserem TA telefoniert. Die bei beiden Pferden zu wenig vorhandenen weißen Blutkörperchen resultieren vermutlich aus dem derzeit bestehenden Fellwechsel. Darauf würde auch der niedrigere segmentkernige Wert hindeuten.

Was bei Amor auffällig wäre, ist der erhöhte Bilirubin-Wert, der auch mit dem reduzierten Hämoglobin zusammenhängt, was aufs Anweiden bezogen sein könnte. Das sollte man beobachten und in 2-3 Monaten nochmals nachtesten, ob es sich um eine aktue oder chronische Sache handelt. Auch Laikas erhöhter Gamma- und GOT-Wert könnten mit dem derzeitigen Anweiden zusammenhängen.

Hinsichtlich des Kupferwertes werden wir nun Mineralfutter kaufen. Da Kupfer anscheinend ohnehin einige Zeit benötigt, um aufgenommen und vom Körper verarbeitet zu werden, macht auch insoweit ein Nachtest erst Ende Juni Sinn. Bis dahin sind beide Pferde angeweidet und haben den Fellwechsel hinter sich.
lg, Tanja

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maurits

Beitrag von maurits »

Ich würde mal Bodenproben von der Weide machen, und bei Bedarf dann entsprechend düngen, es gibt einen Dünger "Excello", dieser wird bei Kupfermangel im Boden aufgebracht und man löst das Problem damit grundlegender und effektiver.

lg
maurits
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LaBuscadora
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Beitrag von LaBuscadora »

Ich habe zum Thema Blutuntersuchung noch einen sehr ausführlichen link von vet-med-lab

Dort findet man nicht nur die Referenzbereiche für Hund, Katze, Pferd, sondern auch Informationen, was bei erhöhten / verringerten Werten als Usache in Betracht kommen kann.

Lg LaBuscadora
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Mal hochhol, da zwischenzeitlich das Ergebnis des Nachtests vorliegt:

Wir fütterten seither ja Mineralfutter, zwischendurch habe ich bei beiden Pferden auch eine zweiwöchige Kur mit Mariendistelsamen durchgeführt.

Bei beiden Pferden hat sich der Kupferwert zwischenzeitlich normalisiert. Bedenklich sind leider weiterhin die Leberwerte. Diese sind nun derzeit, obwohl beide Pferde keinerlei Anzeichen hierfür aufweisen, so hoch, daß wir lt. TA nun doch regulierend mit Spritzen eingreifen sollen. Präparat ist bestellt und wird nächste Woche beim TA abgeholt. Spritzen können wir angeblich selbst und sollen dies über einen Zeitraum von mind. 4-6 Wochen beibehalten.

Meine gemeinsamen Überlegungen mit dem TA, woraus diese erhöhten Leberwerte nun resultieren, gehen in verschiedene Richtungen:

1. Auf unserer Weide wächst seit einigen Jahren vermehrt Hahnenfuß, den die Pferde aber nie fressen und den wir seit letztem Jahr intensiv mit natürlichen Mitteln bekämpfen.

2. Ich habe einige Wochen vor der zweiten Blutentnahme beide Pferde mit Butox behandelt, da die Fliegen und Bremsen bei uns z. Zt. kaum zu ertragen sind. Diese Behandlung habe ich umgehend eingestellt.

3. Wir mähen auf einem Nachbargrundstück, von welchem unser Bauer auch Heu macht, mit dem Balkenmäher Grünfutter, welches die Pferde über den Sommer abends/nachts im Paddock verfüttert bekommen. Mein Mann mäht hier gerne immer für 2-3 Tage vor, was ich ihm zwischenzeitlich streng untersagt habe.

Im Herbst werden ohnehin auch Bodenproben von unserer Weide gezogen, um die Düngung für's nächste Jahr abstimmen zu können. Ca. zu diesem Zeitpunkt erfolgt dann die dritte Blutentnahme dieses Jahr in der Hoffnung, daß sich die Leberwerte normalisiert haben. Lt. TA soll ich auch nochmals mit Mariendistelsamen kurmäßig eingreifen.
lg, Tanja

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Soti

Beitrag von Soti »

Hallo,

bei meinem Pferd wurde vor kurzem auch ein erhöhter Leberwert festgestellt. Ich habe vom TA Hepraprotect zum Füttern bekommen. Entschlackt und hilft der Leber. 14 Tage später war der Wert wieder okay. Gleichzeitig habe ich die Menge des Mineralfutters halbiert, da wir das im Verdacht hatten. Letztendlich war es aber eine akute Borellieninfektion, die bei ihm alles durcheinander gebracht hat.
Ich habe jetzt das Zusatzfutter abgesetzt und soll es wieder füttern, wen mein Pferd wieder schlapp usw. wird.
Ich lasse jetzt gerade noch eine Futterberatung von einer unabhängigen TA durchführen, damit ich ich optimal fütter und der Leberwert nicht wieder in die Höhe schießt.
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