Aggression gg andere Tiere
Aggression gg andere Tiere
Bei uns auf dem Hof steht ein Muli-Wallach, der knapp 2 Jahre alt ist und vor ca. 3 Monaten gelegt wurde.
Der Kleine hat durchaus seinen eigenen Kopf und ist auch noch nicht ganz davon überzeugt, dass seine Besitzerin wirklich der Boss ist, aber daran wird eifrig gearbeitet und die beiden machen auch Fortschritte.
Es gibt da nur ein kleines Problem: Das Muli ist aggressiv gegen andere, kleinere Tiere. Während eines Spaziergangs saß eine Blindschleiche auf dem Weg, Muli verdrehte den Kopf, beäugte die Eidechse und trat dann - nach Bericht der Besi - ganz gezielt zu.
Ein andermal verfolgte er eine Katze. Die Nase klebte förmlich am Katzenpopo, die Hufe trappelte dicht hintereinander und er machte Anstalten, auf der Katze herumzutrampeln.
Den Hofdackel wollte er am Schlawittchen packen, konnte aber noch gehindert werden. Einen anderen Hund, der über die Weide strolchte - wo er natürlich nichts zu suchen hatte - verfolgte und verletzte er leicht.
Frage ist, ob und was man dagegen tun kann. Manchmal hilft da Aufpassen allein nämlich nicht.
Der Kleine hat durchaus seinen eigenen Kopf und ist auch noch nicht ganz davon überzeugt, dass seine Besitzerin wirklich der Boss ist, aber daran wird eifrig gearbeitet und die beiden machen auch Fortschritte.
Es gibt da nur ein kleines Problem: Das Muli ist aggressiv gegen andere, kleinere Tiere. Während eines Spaziergangs saß eine Blindschleiche auf dem Weg, Muli verdrehte den Kopf, beäugte die Eidechse und trat dann - nach Bericht der Besi - ganz gezielt zu.
Ein andermal verfolgte er eine Katze. Die Nase klebte förmlich am Katzenpopo, die Hufe trappelte dicht hintereinander und er machte Anstalten, auf der Katze herumzutrampeln.
Den Hofdackel wollte er am Schlawittchen packen, konnte aber noch gehindert werden. Einen anderen Hund, der über die Weide strolchte - wo er natürlich nichts zu suchen hatte - verfolgte und verletzte er leicht.
Frage ist, ob und was man dagegen tun kann. Manchmal hilft da Aufpassen allein nämlich nicht.
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
Ich lese derzeit das Buch "Handbuch Pferdebeurteilung" von Michael Schäfer, das insbesondere auf die Herkunft unserer verschiedenen Pferdetypen (Pony, Warmblut, Vollblut, Kaltblut und andere equidenartige Wesen wie derartige Bastarde) eingeht.
Dort habe ich gelesen, daß sich vor allem männliche Mulis durch ihre überdurchschnittliche Resistenz gegenüber Krankheiten und ihre erhöhte Ausdauer auszeichnen, sich bei ihnen diese große Vitalität jedoch hauptsächlich in einer vermehrten Aggressivität äußert. Daher können unkastrierte Maultiere auch kaum zur Arbeit verwendet werden. Häufig ist auch eine gewisse Labilität des Charakters, weshalb diese Equidenbastarde schnell zu verderben sind.
Ich würde raten, mal Kontakt zu Verbänden oder Vereinen von Eselfreunden o. a. herzustellen, die hinsichtlich des Charakter solcher Tiere genau aufklären und Tipps zum Handling geben können. Ein Muli ist halt kein Pferd und bedarf insoweit denke ich einem ganz anderen Handling. Evtl. hilft Dir auch mal Googlen nach Hanno Pilarz (hmm, oder schreibt er sich Pilartz?) vom VFD. Der hat selbst auch einen Muli und weiß ziemlich viel darüber.
Dort habe ich gelesen, daß sich vor allem männliche Mulis durch ihre überdurchschnittliche Resistenz gegenüber Krankheiten und ihre erhöhte Ausdauer auszeichnen, sich bei ihnen diese große Vitalität jedoch hauptsächlich in einer vermehrten Aggressivität äußert. Daher können unkastrierte Maultiere auch kaum zur Arbeit verwendet werden. Häufig ist auch eine gewisse Labilität des Charakters, weshalb diese Equidenbastarde schnell zu verderben sind.
Ich würde raten, mal Kontakt zu Verbänden oder Vereinen von Eselfreunden o. a. herzustellen, die hinsichtlich des Charakter solcher Tiere genau aufklären und Tipps zum Handling geben können. Ein Muli ist halt kein Pferd und bedarf insoweit denke ich einem ganz anderen Handling. Evtl. hilft Dir auch mal Googlen nach Hanno Pilarz (hmm, oder schreibt er sich Pilartz?) vom VFD. Der hat selbst auch einen Muli und weiß ziemlich viel darüber.
lg, Tanja
Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
Hallo Carmen
Ich bin mir nicht sicher, ob es sich beim Verhalten dieses Mulis wirklich um Aggression handelt. "Unser" Muli zeigt manchmal ähnliches Verhalten - aber der will spielen!
Alles, was sich bewegt, ist interessant und muss beäugt und berührt werden (und auch sonst hat er nur Schabernack im Kopf). Ich kenne kein anderes so gefitztes Tier!
Gegen diesen Spieltrieb vorgehen können wir nicht - ausser, alles Muli-sicher zu machen und ihm relativ viel Lauf- und Denkleistung abzuverlangen.
Aber ob es aggressives Verhalten oder blosse Neugierde ist, sieht man dem Tier ja an. Tatsächliche Aggression könnte man vielleicht auch durch Gewöhnung abstellen.
LG, Bea
Ich bin mir nicht sicher, ob es sich beim Verhalten dieses Mulis wirklich um Aggression handelt. "Unser" Muli zeigt manchmal ähnliches Verhalten - aber der will spielen!

Gegen diesen Spieltrieb vorgehen können wir nicht - ausser, alles Muli-sicher zu machen und ihm relativ viel Lauf- und Denkleistung abzuverlangen.
Aber ob es aggressives Verhalten oder blosse Neugierde ist, sieht man dem Tier ja an. Tatsächliche Aggression könnte man vielleicht auch durch Gewöhnung abstellen.
LG, Bea
Reiten heisst: sitzen - fühlen - denken.
Ich war bei den Begebenheiten nie dabei, aber wahrscheinlich ist es schon reine Neugier. "Mal gucken, was passiert."
Wäre es Aggression, könnte man ihn strafen und hoffen, er merkt es sich. Aber so ist es dann etwas komplizierter.
Vielleicht gibt es sich aber auch, wenn er etwas reifer ist und die Bindung zu seinem Frauchen auch enger geworden ist.
Wäre es Aggression, könnte man ihn strafen und hoffen, er merkt es sich. Aber so ist es dann etwas komplizierter.
Vielleicht gibt es sich aber auch, wenn er etwas reifer ist und die Bindung zu seinem Frauchen auch enger geworden ist.
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
Ich kenne mich mit Mulis nicht wirklich aus, aber ich könnte mir vorstellen, dass durch den Anteil Esel auch ein bisschen mehr "Ursprünglichkeit" drin ist und dass da vielleicht bestimmte "Natur-Programme" noch ungefilterter arbeiten als bei den modernen Pferdezuchtformen. Sprich: Der Instinkt, eine Blindschleiche (optisch = Schlange) zu töten, ist für für einen Esel ja durchaus "sinnvoll". Und selbst das Angehen von Katze und Hund ist aus "überlebenstechnischer" Sicht für einen Esel nachvollziehbar - wer nicht ganz so schnell im Wegrennen ist, muss sich halt was anderes einfallen lassen.
Auch ich würde vorschlagen, da mal gezielt bei Leuten nachzufragen, die viel mit Eseln und Mulis zu tun haben. Vielleicht kann man durch gezieltes Training mit anderen Tieren zumindest eine Duldung erreichen.
Medora
Auch ich würde vorschlagen, da mal gezielt bei Leuten nachzufragen, die viel mit Eseln und Mulis zu tun haben. Vielleicht kann man durch gezieltes Training mit anderen Tieren zumindest eine Duldung erreichen.
Medora
habe mal gelesen, dass Esel sowieso keine Fluchttiere sind. Sie kommen ursprünglich aus sehr steinigen Gebieten, wo grosse Trittsicherheit gefragt ist. würde da ein Tier panikartig davonrennen, würde es sich ziemlich schnell verletzen, ein Bein brechen od so. Deshalb macht es Sinn, dass bei Gefahr, zuerst mal stillgestanden wird und die Situation "evaluiert" wird.Medora hat geschrieben: - wer nicht ganz so schnell im Wegrennen ist, muss sich halt was anderes einfallen lassen.


ja, würd ich auch so machen. Viel Glück! Die Kastration ist auch erst gerade kürzlich her. Vielleicht beruhigt es sich auch hormonell noch etwas. In dieser Zeit sollte ihm, so wenig wie möglich Gelegenheit gegeben werden, auf andere Tiere loszugehen, damit sich kein muster festsetzt. Also Hundebesitzer darauf aufmerksam machen, dass in seiner Gegenwart die Hunde an die Leine genommen werden etc. etc.Auch ich würde vorschlagen, da mal gezielt bei Leuten nachzufragen, die viel mit Eseln und Mulis zu tun haben. Vielleicht kann man durch gezieltes Training mit anderen Tieren zumindest eine Duldung erreichen.
Liebe Grüesslis, Jen
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Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
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Das stimmt. Esel sind keine Fluchttiere. Wie das bei Mulis ist, weiß ich nicht. Möglicherweise ist das Muli gar nicht agressiv, sondern unsicher. Und wo ein Pferd wegläuft bzw. scheut, greift das Muli an?
LG Foxi
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Wer Frauen ohne Fehler sucht und Pferde ohne Mängel, der hat nie ein gutes Pferd im Stall und im Bett nie einen Engel.
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Im Natural-Friends Forum gibt es einige Leute, die mit Mulis arbeiten, z.B. hier: http://www.natural-friends.de/forum/vie ... light=muli
Vielleicht kann die Besitzerin die mal anschreiben oder sie liest sich durch deren Tagebücher.
Vielleicht kann die Besitzerin die mal anschreiben oder sie liest sich durch deren Tagebücher.
Es liegt an der Esel Natur und dass Esel eben instinkziv eher zum Angriff als Verteidigung neigen.
Es gibt Mulis die töten Ratten und gehen auch auf kleine Hunde etc. los.
Mit dem Alter kann sich das geben.
Vermutlich, weil ein erfahrenes Tier mit der Zeit (Erfahrung und durch Besi-Verhalten?) lernt, was eine Bedrohung ist und was nicht.
Es gibt Mulis die töten Ratten und gehen auch auf kleine Hunde etc. los.
Mit dem Alter kann sich das geben.
Vermutlich, weil ein erfahrenes Tier mit der Zeit (Erfahrung und durch Besi-Verhalten?) lernt, was eine Bedrohung ist und was nicht.