Hallo,
ich habe mir natürlich auch einige Gedanken gemacht und kann mich nur den anderen anschließen.
Vertrauen ist die Basis und das kann je nach Pferd dauern (TT-Bodenarbeit und Führtraining finde ich sehr sinnvoll). Wobei bei einem Jungspund Respekt genauso gehört. Anschließend Spazierengehen oder Handpferd. Das Pferd lernt Regeln kennen, aber spielerisch. Man kann das Interesse eines Jungspundes an der Umwelt im Gelände wunderbar ausleben. Nebenbei gewöhnt man sie daran sich von der Herde zu entfernen und an Wasser, Autos und Co und trainiert den Bewegungsapparat im ruhigen Tempo über verschiedene Böden.
Ich halte von Freilaufen bei jungen Pferden nicht so viel, eben weil sie von allein nicht lernen, sich gesund auszubalancieren. Gerade untalentierte oder schwieriges Exertieur müssen viel über richtiges Laufen lernen. Wenn Freilaufen, dann als Trainingsabwechselung über Stangen bzw. kleine Cavalettis aus dem Trab springen.
Handarbeit am Kappzaum finde ich viel besser. Dies kann man bis zum Longieren ausweiten. Und schon in der Zeit sollte sich das Pferd muskelmäßig zum positiven verändern. Ich bin erstaunt, wie leicht junge Pferde trotz leichtem Training (richtige) Muskulatur aufbauen. In diesen jungen Jahren ist es noch am einfachsten, sie an ein gesundes Bewegungsmuster heranzuführen. Daher kann ich die Meinung nicht nachvollziehen die Jungpferde bis 5 oder 6 Jahren auf der Koppel zu lassen. Reiten muss man nicht bzw. eher wenig, aber gymnastizierende Bodenarbeit und Longe kann man über 3 Jahre durchaus machen und ist im Rahmen eines Jungpferdes sinnvoll.
Reiterlich geht es eher ruhig zu. Man kann es nach und nach integrieren und ruhige Schrittausritte wagen. Wenn sie das Gelände kennen ist das in Begleitung eines ruhigen Pferdes kein Problem. Ab 4 bis 5 Jahren finde ich es auch ok, ein Pferd gelegentlich in der Bahn zu reiten und eine losgelassene Haltung anzuvisieren.
Grundsätzlich abwechselungsreich ausbilden und immer wieder Pausen einlegen. Das Jungpferd immer gut kontrollieren, so dass gesundheitliche Probleme keine Widersetzlichkeiten provozieren. Immerhin wächst es noch und besitzt noch wenig Kraft.
Es gibt viele Wege und Möglichkeiten. Ein Ziel hat man noch nicht, sondern nur einen roten Faden. Ehrgeiz wäre hier falsch. Das Pferd bestimmt den Fortschritt der Ausbildung und Tempo. Solange das Jungpferd mit Gelassenheit, Konzentration und Motivation bei der Arbeit dabei ist, hat man schon viel erreicht. Wenn nach den ersten Jahren die Muskulatur an den richtigen Stellen ist, hat man mehr richtig als falsch gemacht
Wann fangt Ihr aktiv an das Gleichgewicht zu beeinflussen?
Welche Rolle spielt die Haltung des Kopfes?
Welche Rolle spielt bei Euch die Vorderhand in Bezug auf die Tragkraftentwicklung?
Das sind einfach Dinge, die weniger zum AusbildungsKONZEPT gehören, vielmehr zu einer anatomisch korrekten Ausbildung. Das füllt eher Bücher als einzelene Beiträge.
LG Susi